Diagnostiker hat geschrieben: ↑14. Mai 2022, 12:23
Ich gehe sogar so weit, die Übertragbarkeit des Informationskonzepts auf biologische Sachverhalte generell in Frage zu stellen. Dazu ein Literaturtipp, wo das Genkonzept hinterfragt wird:
https://beckassets.blob.core.windows.ne ... pt_001.pdf
Ich möchte den biologischen Essentialismus nicht als ein Feindbild aufbauen, das ich anschließend bekämpfe und versuche zu vernichten. Denn in mehr oder weniger großem Maße sind wir alle – mich selbst eingeschlossen – biologische Essentialisten. Und das aus gutem Grund: Essentialistisches Denken ist ein unverzichtbares kognitiv-heuristisches Hilfsmittel für die (Vor-)Strukturierung der Welt, in der wir leben. Aber es ist wichtig, sich unserer essentialistischen Neigungen bewusst zu werden und die Grenzen essentialistischen Denkens klar zu benennen. Sie liegen meines Erachtens vor allem da, wo es durch die damit verbundene Ontologisierung der Essenzen zu Problemen kommt. Und dies ist, wie ich zeigen werde, beim genetischen Essentialismus in besonderem Maße der Fall.
Auch von mir ein Danke wegen dem Buchtipp
(Habe jetzt mal ein bisschen Zeit).
Ich habe das PDF durchgelesen und obwohl ich natürlich des öfteren mal Google fragen musste, wohl nicht alles genau verstanden habe, hatte ich aber irgendwie ein Déjà-vu.
Und zwar erinnert es mich sehr stark an die "Sache mit der ART und der Quantenphysik. Im Grunde eigentlich mehr an die Quantenphysik.
Während ich vor diesem Thread hier immer der Meinung war, dass die Gene bei jedem Mensch/Lebewesen auf der Erde spezifisch sind, wurde mir dann bewusst, dass es ja auch so ist, also eigentlich, im Grunde, bis zu einem gewissen Punkt, so ganz genau vielleicht doch nicht, also gar nicht......
Viele Abläufe verstehen wir ja bis ins Detail, aber wie es eigentlich zu diesen "Abläufen" kommt, dass dann ein Lebewesen aufgrund bestimmter Gene, Genome , oder einfach für den Laien wie mich "Erbanlagen", sich dann doch ganz anders entwickeln kann, ist wohl genauso ein Rätsel, wie das mit den kleinsten Teilen in der Quantenphysik. Man kommt einfach an einen Punkt wo man einfach nichts mehr bestimmen kann, egal wie genau man noch hinschaut.
Im Gegenteil, je genauer man hinschaut, um so verschwommener wird alles und man kann einfach nicht mehr berechnen, wo sich ein Teilchen nun aufhalten wird.
Kann jetzt sein dass ich hier völlig auf dem Holzweg bin, aber ich versuche nur meine Gedanken auszudrücken.
Zu dem sogenannten Zeitgeist könnte man sogar einen extra Thread aufmachen, denn diese "Geisel" ist noch in so vielen anderen Themenbereichen omnipräsent.
Bleiben wir also in diesem Bereich , damit nicht die Übersicht leidet.
Auch ich ertappe mich zuweilen, dass ich bei einem Streitgespräch mit einem Gegenüber, die Zugehörigkeit über einen längeren Zeitraum zu einer bestimmen Firma damit kommentiere, dass diese Tatsache halt nicht spurlos an seiner "Festplatte" vorbei gegangen ist.
Wobei einem als Mensch, der sich für Naturwissenschaft interessiert und in vielen Dingen nüchterner Kaufmann ist, bekannt sein sollte, dass unser Gehirn mal überhaupt nichts mit einem Computer zu tun hat. (Noch nicht einmal ansatzweise).
Der Zeitgeist dringt halt in viele Dingen ein und egal welcher sozialen Schicht ein Mensch angehört, macht es ihn nicht immun dagegen, sich beeinflussen zu lassen. Das ist auch nicht auf eine Region der Welt begrenzt, denn auch der englischsprachige Mensch redet zuweilen von, "my brain ist downloading" (
)
Zum Problem wird es nur, wenn der Zeitgeist Wörter /Begriffe völlig bis ins Gegenteil umdreht und ein Begriff überhaupt nichts mehr damit zu tun hat, für was er eigentlich steht.
Beispiele sind der "Prolet"
Nach 1945 kam es zu einer Bedeutungsverschiebung. Heute wird Prolet – in einer weiteren, umgangssprachlichen Verkürzung auch Proll, Prol oder Prolo – als Schimpfwort und als abwertende Bezeichnung für Menschen aus bildungsfernem Milieu verwendet sowie für Personen, deren Umgangsformen und Lebensstil als unkultiviert empfunden werden. Damit findet eine Bedeutungsverschiebung statt von „Angehöriger des Proletariats“ in Richtung „Angehöriger des Pöbels“ und somit eine Verstärkung der abwertend-diskriminierenden Konnotation.
https://de.wikipedia.org/wiki/Prolet
oder Populismus
Populistisch nannte sich selbst als erste politische Partei die Populist Party (1891 bis 1908) Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Sie erreichte die Realisierung einiger ihrer Forderungen und löste sich bald wieder auf. Darum steht seither Populismus dort für eine Politik, die sich, in Opposition zu den Interessen der Etablierten, an das einfache Volk richtet. Der Historiker Thomas Frank sieht, davon ausgehend den Populismus durchaus positiv. Denn dieser kämpfte in den USA für sozialen Fortschritt und seine Eliten-Kritik sei keineswegs wissenschaftsfeindlich gewesen.Der Begriff ist im Englischen kein Kampfbegriff mit dem oft negativen Beiklang wie im Deutschen.
Das moderne Wort Populismus ist eine künstliche Wortbildung aus den Ursprungsbegriffen der Popularität oder populär sein. Noch im 19. Jahrhundert waren diese als volkstümlich verstanden, – dem Volk verständlich, für das Volk bestimmt, leutselig – in die Volkssitte eingehend. Neben der lateinischen Herleitung gibt es auch die französische Bedeutung Populace, zu deutsch Pöbel oder Mob. Dem Volke etwas verständlich machen, wurde als popularisieren bezeichnet.
Lange vor dem Begriff des Populismus in der Politik, sprach man in den Wissenschaften schon von Popularphilosophie. Sie pflegte während der Aufklärung im 18. Jahrhundert die Darlegung philosophischer Probleme in allgemeinverständlicher Form. Vertreter waren z. B. Christian Garve, Johann Jakob Engel, Johann Georg Sulzer, Thomas Abbt oder Moses Mendelssohn.
https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus
- Wie bringt man Menschen also näher, dass sie aufpassen müssen dieses "Modegeschwätz" zu erkennen und nicht für bare Münze nehmen?
- Wie erkenne ich als Laie das hier der Zeitgeist am Werke ist und keine Tatsachen?
- Oder gehört diese Umformung von Begriffen und eine sich damit verändernde Sprache einfach zur Evolution des Menschen dazu?
Ergo wie verhindere ich, dass Forschung, die Wissenschaft und sonstige Erkenntnisse, durch den Zeitgeist unterwandert und damit Menschen in eine (gewollte) Richtung gelenkt werden?
Damit am Schluss wenigstens noch etwas meiner "geistigen Ergüsse" mit dem Thema zu tun hat stellt sich mir eine Frage.
Kann ich z.B. bei einem Straftäter, bei dem vielleicht schon der Vater einer war, die alte Regel , "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", im Grund ein die Tonne kloppen, weil überhaupt nicht relevant?
Getreu nach dem Motto, " der hat ja so werden müssen, bei dem was er für Gene vererbt bekommen hat!"
Hängt also ganz am Anfang eines Lebewesens es erst einmal von ganz anderen Faktoren ab, wie sich etwas ausbildet und wie die Gene dann erst einmal werden, was das Individuum dann ausmacht? ( Ich bleibe hier mal einfach beim Menschen)
Nachdem bei den Teilchen ja ab einem gewissen Punkt alles im Nebel verschwindet, habe ich die Befürchtung das es in der Biologie genauso ist. (Warum sollte es ja auch anders sein, denn die Teiklchen sind ja die Selben)