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Was war vor dem Urknall ???

Themen zur Kosmologie, Urknall, inflationärer Kosmologie, Expansion, Entwicklung und Zukunft des Universums
SchwarzeMaterie

Was war vor dem Urknall ???

Beitrag von SchwarzeMaterie » 3. Feb 2007, 08:08

Hallo alle miteinander,

die Frage nach dem, "was war vor dem Urknall", möchte ich nun mal hier in Frage stellen! Warum? Bisher konnte ich aber auch wirklich keine Theorie darauf finden.
Alles was ich bis jetzt an Informationen bekommen konnte, waren Theorien, die den möglichen Anfang unseres Universum beschreiben entsprechen könnten und welche Art der komplexen Struktur unser Universum zugeordnet sein könnte ( Paralleluniversum, Paralleluniversen, Multiversum, Multiversen ).

Aber nicht eine Theorie konnte ich bis jetzt finden, die den möglichen Zustand vor Beginn unsere Raumzeit beschreiben könnte.

Daher nun meine Frage hier, ob irgendjemand eine Vorstellung davon hat, was es vor Beginn unserer Raumzeit gegeben haben könnte oder ob es jemanden gibt der eine Theorie darüber hat was es vor dem Urknall gegeben haben könnte??!!??

Ich habe vor kurzem einen Bericht eines Nobelpreisträgers gelesen, in dem dieser mit selbst überzeugender Meinung sagte, das es etwa vor dem "Nichts" gegeben haben muss!
Leider konnte ich aber keine weiteren Informationen von diesem Menschen finden, was das hätte sein können.

Vielleicht kann hier jemand etwas darüber berichten, ob er von jemanden weiß der eine Theorie hat, die einen Zustand vor unserer Zeit beschreiben würde!?

Wenn es einigermaßen nachvollziehbar ist, wäre ich ja schon zufrieden, von wir aus kann es auch eine Theorie sein die nicht jeder versteht, die also nicht unbedingt auf anhieb nachvollziehbar wäre.
Wie seriös diese dann allerdings mein Gehirn interpretieren würde, würde sich erst zeigen wenn mir wenigstens erstmal eine Theorie darüber vorliegen würde.
Habe bisher auch alle Sendungen mehr als einmal studiert, die Prof. Lesch über den BR -meiner Meinung gut- rüber gebracht hat.
Es ist gut möglich das ich bisher aber noch nicht genug Quellen gefunden habe, die auch nur annähernd mögliche Antworten auf meine Frage geben könnten.

Im Moment steckt ich beim MPI-G fest, da komme ich aber auch nicht weiter, bis auf die Schleifen-Quantengravitation.
Was haltet Ihr denn eigentlich von der Theorie der Schleifenquantengravitation, im Zusammenhang mit "Schwarzen Löchern"?
Diese ist für mich die derzeit einzige Theorie die annähernd den Verstellungen der derzeitigen Forschungen in Betracht kommen!
Schwarze Löcher sind für mich starke Faktoren, die einen Zusammenhang mit der Theorie der Schleifenquantengravitation verbinden!!!!

Ich weiß ja selbst das es eine schwierige Frage ist die ich hier einfach mal in den Raum stelle.
Aber wenn selbst ein Nobelpreisträger davon spricht das es etwas vor dem Urknall gegeben haben muss, dann denke ich kann die Frage nach dem was es sein kann, doch so dumm nicht sein.

Warum glauben alle eigentlich immer nur das die Zeit erst mit dem Urknall begonnen hat.
Glaubt denn wirklich jeder das es nichts anderes gibt als das was wir sehen können und was einen möglichen Urknall ausgemacht haben könnte.

Ich meine, was ist wenn es mehr als nur einen Urknall gegeben hat?
Alles was wir sehen, nennt sich Universum.
Was ist aber wenn unser Universum darin entstanden ist was wir Universum nennen?

Bin über jede Antwort dankbar!


Fragende Grüße
Thomas

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Beitrag von gradient » 3. Feb 2007, 08:50

Was war vor dem Urknall?
Antwort: Wir wissen es nicht!
Alles andere ist Spekulation!
Was haltet Ihr denn eigentlich von der Theorie der Schleifenquantengravitation, im Zusammenhang mit "Schwarzen Löchern"?

Sie ist da m.W. relativ erfolgreich, weil mit der LQG z.B. die Hawkingstrahlung erklärt werden kann.

Nach ihr war - soweit ich weiß - vor dem Urknall ein kollabierendes Universum, was zum Urknall geführt hat.

Dennoch: eine Überprüfung der Theorie steht noch aus, genauso wie bei der M-Theorie, nach der der Urknall eine Kollision von p-Branen gewesen sein soll.

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Beitrag von gravi » 3. Feb 2007, 12:48

Man kann in der Tat nur spekulieren - mehr nicht.

Tatsächlich überprüfen können wir unser Universum nur bis zur Planckzeit nach dem Big Bang, weiter reicht unsere Physik nicht. Es ist auch nicht möglich, weder durch Beobachtung noch durch mathematische "Spielereien" in eine "Zeit davor" vorzudringen.

Einige Hypothesen, die Alternativen zum Urknall darstellen und sich auch mit dem "davor" befassen, habe ich im ersten Kapitel "Die Geschichte des Universums" unter "Geburt aus dem Nichts" aufgezeigt.

Es lässt sich auch leider keine Wahrscheinlichkeit angeben, welche der diversen Hypothesen am zutreffendsten ist. So kann und darf sich jeder selbst etwas zurecht legen, was nach seiner Ansicht vor unserem Universum gewesen ist. Mir persönlich ist ein hochenergetisches Quantenvakuum recht sympathisch, auch das ekpyrotische Modell ist beachtenswert.

Gruß

gravi
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Beitrag von Pascal » 3. Feb 2007, 14:03

ekpyrotische Modell?

Was ist das?

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Beitrag von gravi » 3. Feb 2007, 17:04

Sieh mal hier nach : :wink:

http://www.abenteuer-universum.de/ekpy.html

Gruß
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Beitrag von Stephen » 3. Feb 2007, 20:07

Hallo,

... die einzige Theorie, die ich für plausibel halte: Es gab (fast) unendlich viele Versuche, ein Universum wie unseres zu schaffen - wo eben endlich mal alles "geklappt" hat. Aber es bleibt natürlich trotzdem alles reine Spekulation, niemand wird Dir diese Frage jemals beantworten können...

Nur mal zum Nachdenken: Manche Wissenschaftler nehmen an, dass es - sollte man an diese Theorie glauben - Trilliarden von Versuchen gegeben haben muss. Schlussfolgerung: Das Universum existiert praktisch schon ewig, es gäbe nicht genug Nullen in einer Potenz, um diese Zeit darzustellen;-)

Zum Vergleich: Die Masse des Universums (in kg) kann man mit einer Potenz unter 100 darstellen...

Gruß, Steffen
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 4. Feb 2007, 14:29

Hallo,

danke für alle bisherigen Antworten an dieser Stelle.

Hätte da mal so eine dumme Frage:
Wäre es eigentlich möglich, das das, was mit dem Urknall als Universum definiert wird, so eine Art Galaxie sein könnte?

Ist vielleicht ein blöder Vergleich:
Mal angenommen man würde unser Universum als einen Kreis auf ein Blatt Papier zeichnen, darin viele kleine Punkte die dann unsere Galaxien darstellen sollen.
-Soweit dann erstmal zu unserem Universum!!!


Wenn man aber nun neben unseren Kreis, das ja als Universum dargestellt werden soll nun einen weiteren Kreis zeichnet das ebenfalls ein Universum darstellen soll, was wäre das?
Wäre das ein Paralleluniversum oder eher eine Art Galaxie von einem Multiversum?

Ich stelle mir das so vor, das das Blatt Papier bei mir dann das Multiversum darstellen würde, in dem sich mehrer Universen hin und her bewegen.

Das zusammenstoßen würde meiner Meinung nach aber eher zu einer Geschwindigkeitsaufnahme führen, bzw. ein Universum bewegen. Wie dadurch ein Urknall ausgelöst werden könnte, ist mir leider nicht klar, da die Bewegungsenergie mit der sich ein Universum ausbreitet meiner Meinung nach nicht stark genug für einen Urknall sein würde. Selbst wenn die abgekühlten Massereste sich dann gegenseitig treffen würden, bestehen diese doch aus nichts anderen mehr als kalte Masse die sich Bewegt.
Bei schwarzen Löchern könnte ich mir das schon eher vorstellen, da er Energiegehalt darin unvorstellbar groß sein muss wenn es dazu in der Lage ist unglaublich viel und große Mass bewegen zu können.


Mit den 3D-Branen verstehe ich leider daher nicht weil ich beim Expandieren keine Energie finden kann die einen Urknall ausmachen könnte-bis auf die Expansionsgeschwindigkeit und dem Massefriedhof eines Universums , aber vielleicht steckt ja die Antwort in dem was ich geschrieben habe?


Fragende Grüße
Thomas

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Beitrag von gravi » 4. Feb 2007, 18:18

Zum ersten Teil Deines postings:
Der Vergleich des Universums mit einer Galaxie hinkt leider etwas.
In einer Galaxie ist die Materie (Sterne, Gas, Staub) gravitativ aneinander gebunden. Auch in Galaxienhaufen ist das noch so. Durch die Expansion des Universums wird aber die Materie immer weiter auseinander gezogen, d.h. die Energiedichte nimmt ab. In einer Galaxie dagegen bleibt sie konstant.

Beim Zusammenstoß zweier Branen - nach dem ekpyrotischen Modell - wird wohl kaum kinetische Energie übertragen bzw. freigesetzt. Wenn eine Raumzeit auf eine andere trifft, werden sie sich einfach durchdringen. Ich würde bei solchen Betrachtungen auch nicht von Massen sprechen, die zusammen stößt, sondern nur von Energie. Nach der Hypothese stoßen zwei energetisch hoch geladene Branen zusammen, wobei Energie übertragen wird. So stelle ich mir das jedenfalls vor.

Gruß
gravi
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Beitrag von Stephen » 4. Feb 2007, 20:36

Tensor hat sicherlich Recht mit seiner Aussage. Aber: Ein Photon "spürt" keine Zeit - dieser Begriff ist (meiner Ansicht nach) - reserviert für vernunftbegabte Wesen: also Menschen, Tiere und in gewissem Maße auch für Pflanzen und Bakterien.

Oder anders gesagt: Ein Photon kann nicht sterben - jedenfalls sehen das die meisten Wissenschaftler so. Ich will in diesem Zusammenhang die Geschichte vom "immer langsamer werdenden Licht" nicht aufwärmen. Allerdings habe ich mich mit dieser Theorie schon beschäftigt und finde einige Ansatzpunkte gar nicht mal so verkehrt...

Gruß, Steffen
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 5. Feb 2007, 13:35

Hallo,

nochmal vielen Dank für Eure Antworten.
Ihr habt mich mal wieder alle etwas schlauer gemacht.
Mit der Galaxie war jetzt mal ein wohl eher unpassender Vergleich von mir.

Was mich jetzt allerdings etwas durcheinander gebracht hat ist das angesprochenen Thema über "immer langsamer werdenden Licht".
Über eine welche Distanz sollte das denn zutreffend möglich sein???


Jetzt aber nochmal etwas ganz anderes was in meinem Kopf rumgeistert.
Ich habe da mal vor ein paar Jahren eine Presentation von 2 Dozenten erfahren.
Dabei ging es um mögliche Szenarien zu "schwarzen Löcher", bei zwei vorhanden "SL" die sich zueinander bewegen, sollen diese sich laut vorgestellter Simulationsergebnisse zu ein "SL" vereinen.

Meine Frage wäre nun im Zusammenhang mit der schneller werdenden Expansion unserer "Raumzeit", die da lautet:

Wie groß müsste eigentlich ein "schwarzes Loch sein" oder wieviele wären nötig, das unser Universum mit einer Ausdehnenden Expansionsgeschwindigkeit schneller werdend an sich zieht?
Müsste das "SL" nicht unglaublich groß sein im vergleich zu uns, würde eine Ausdehnende schneller werdende Anziehung stattfinden???

Fragende Grüße und danke auch für die Links, werde darauf bestimmt auch nochmal zu sprechen kommen, wenn es nicht unerwünscht ist!?

Thomas

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Beitrag von Stephen » 6. Feb 2007, 20:02

@SchwarzeMaterie:

Tensor hat es bereits gesagt - die Ermüdung des Lichts ist reine Theorie. Ich wollte damit nur andeuten, dass ein Photon u. U. "sterben" könnte :wink:

Wir sehen das Licht von Milliarden Lichtjahren entfernten Galaxien, die Photonen haben also höchstwahrscheinlich eine sehr hohe Lebensdauer. Wahrscheinlich 13,7 Milliarden Jahre (dem geschätztem Alter unseres Universums)...

Gruß, Steffen
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Beitrag von gravi » 7. Feb 2007, 19:00

Im Prinzip ist es doch ganz einfach:

Photonen = Energie

Energie- Erhaltungssatz: Energie kann nicht verloren gehen oder gewonnen werden.

Wie sollte da ein Photon "sterben"?

Aber es gibt eine Möglichkeit: Wenn es von einem Teilchen absorbiert wird. Es ist aber nicht der "Tod" des Photons, sondern lediglich seine Umwandlung, z.B. in kinetische Energie, die das Teilchen durch die Absorption hinzu gewinnt.

Das allein zeigt uns schon, dass Energie nicht vernichtet werden kann, sondern nur von einer in eine andere Form gebracht werden kann. Und sei es in Materie...

Energ(et)ische Grüße :wink:
gravi
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 12. Feb 2007, 23:09

Hallo,

ich melde mich jetzt nochmal zur bereits angesprochenen LoopQuantenGravitation-Theorie.

Der LQG nach soll das Universum bis zu einem kritischen Punkt Expandieren und wieder in sich kollabieren.

Informationen dazu habe ich zunächst über das MPI-G gefunden:

http://www.einstein-online.info/de/vert ... index.html
http://www.einstein-online.info/de/eins ... index.html

Aus meiner eher einfachen Sichtweise würde ich es nicht ausschließen das sich hinter dem Ereignishorizont von schwarzen Löchern etwas ereignet das der Theorie nahe kommt.
Ob es sich dabei um die Entstehung einer neuen Raumzeit handelt kann auch bei der LQG-Theorie weder ausgeschlossen noch bestätigt werden.
Die Gravitationskraft muss aber so stark sein das durch sie erst ein "SL" entstehen kann.

Was ich mir aber auch bei der LQG schwer vorstellen kann ist, das sich das Universum so zu sagen umstülpen soll. Die Entstehung einer neuen Raumzeit zurück in unser Universum, wäre für mich leichter zu verstehen.

Man könnte annehmen das unser jetziges Universum aus einem "SL" heraus entstanden ist, wo sich ein Teil der Materie aus unserem Raum bis auf einen Punkt (dem Punkt Zeit=0) zusammengezogen hat und es dann wieder zu einer neuen Expansion gekommen ist.
Möglich das jedes "SL" irgendwann mal ein neues Universum bildet, eine neue Expansion entsteht? Oder sich dafür erst mehrer "Schwarze Löcher" zu einem noch größeren vereinen müssen bis irgendwann ein kritische Punkt erreicht ist der zu einer neuen Expansion führt?

Was außerdem nicht ausgeschlossen werden kann ist, das es bereits vor Entstehung unserer Expansion, weitere zur gleichen Zeit gegeben hat oder genau zum jetzigen Zeitpunkt irgendwo eine Neue Expansion entsteht, wo wir mit der heutigen Technik einfach nur noch nicht in der Lage sind hin zukommen, um das Geschehen dort überprüfen zu können. Für mich wäre das einfach fantastisch wenn diese Vorstellung Wirklichkeit wäre.

Das wir das einzige Universum sind oder das es nur ein Auslöser (Urknall) gegeben hat und geben soll, wäre wahrhaftig mehr als ein Wunder.

Was meint denn die Fachwelt dazu???


Freundliche Grüße
Thomas

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Beitrag von gravi » 13. Feb 2007, 19:06

Was sich hinter dem Ereignishorizont abspielt ist zwar Gegenstand mancher Hypothesen, doch leider nicht nachvollziehbar. Jede Aussage darüber ist reine Spekulation, weil die physikalischen Gesetze bislang dort ihre Gültigkeit verlieren.

Ich möchte auch nicht behaupten, dass der Kosmos aus einem singulären Anfangszustand hervor ging. Zwar deutet das Urknallmodell darauf hin, wenn man die Geschichte rückwärts ablaufen lässt. Doch glaube ich nicht, dass die Natur Singularitäten, also Zustände unendlich kleiner Ausdehnung und unendlich großer Gravitation und Dichte, zulässt. Gewiss kommen wir hier in den Bereich von Quantenzuständen, die Planckgrößen spielen sicherlich eine tragende Rolle.

Aber ich sehe auch keinen vernünftigen Grund, warum ein SL - wenn denn unser Kosmos eines gewesen ist - plötzlich expandieren sollte. Wir wissen, dass SL's die stabilsten Zustände im Universum darstellen. Eine Änderung können sie lediglich durch die Hawkingstrahlung erfahren, aber daraus entsteht kein Kosmos.

So muss man für den Ursprung schon nach anderen Lösungen suchen...

Gruß
gravi
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 14. Feb 2007, 19:10

Hallo,

das es in der Natur unendliche große oder kleine Zustände gibt, kann auch ich mir nur sehr schwer vorstellen.
Ist die Ausdehnung und das Kollabieren eines Kosmos in der LQG ständig adäquat oder müsste es dann nicht auch irgendwann mal zu einer endliche Singularität kommen, wonach sich dann keine Neue Raumzeit mehr bilden kann? Oder habe ich an der LQG-Theorie die Lösung für diese Frage übersehen?

Wie viel Materie könnte eigentlich ein schwarzes Loch vertragen bevor es sich verändert, was passiert mit diesen Zuständen je mehr Materie um sie herum darin "für immer(?)" verschwinden?
Lösen sich schwarze Löcher auch irgendwann wieder oder werden sie immer größer?
Wie Lange hält dieser Zustand eines "SL" an?

Ich kann den Zustand von "SL" einfach nicht als unendlich wahr nehmen.
Liegt das möglicherweise auch nur an unsere Ursache - Wirkung - Denkweise?


Freundliche Grüße
Thomas

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Beitrag von gravi » 15. Feb 2007, 19:07

Nach der LQG gibt es keine singulären Zustände, nur ungeheuer dichte Zustände des Spin- Netzwerkes.

Damit wird auch der singuläre Anfangszustand des Universums vermieden. Es entstand nicht aus dem "Nichts", sondern es war schon immer das, nur existierte es vor dem "Urknall" in einer inversen Zeit.

Die Zukunft wird zeigen, inwieweit sich diese Hypothese durchsetzen kann.

Ein Schwarzes Loch ändert sich immer dann sofort, wenn man Materie hinzufügt. Es reagiert darauf stets mit einer Horizontvergrößerung.
Es gibt für die Materiemenge, die man hineinstopfen kann, keine bekannte Obergrenze. Das gilt damit auch für den Horizont. Du kannst also locker die gesamte Materie des Universums in einem Schwarzen Loch verschwinden lassen.

Auch wenn ein SL noch so massereich ist, hat es doch nur eine begrenzte Lebensdauer. Es wird irgendwann in allerfernster Zukunft verdampfen - aufgrund der Hawking- Strahlung. Dieser Zeitraum ist wiederum direkt abhängig von der Masse. Kleine Minilöcher, die beim Urknall entstanden sein könnten, müssten gerade jetzt verdampfen. Richtig massereiche werden das wohl erst in 10^600 Jahren oder noch später vollziehen.

Die Unendlichkeiten im SL der heutigen Modelle sind ja das ganze Dilemma der Physik. Die ART sagt zwar folgerichtig die Existenz der SL's voraus - und dass es sie gibt wissen wir hinlänglich. Sobald wir jedoch hinter den Horizont tauchen, versagt die Theorie, weil aus ihr unweigerlich der singuläre Zustand folgt. Rein intuitiv nehmen wir an, dass dies kaum möglich ist und hoffen deshalb, dass uns die LQG oder die Quantengravitation einmal eine brauchbare Lösung auf den Tisch legen.

Gruß
gravi
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Beitrag von wilfried » 8. Mär 2007, 19:33

Hallo ihr Freunde der Wissenschaft

tensor hat ganz zu Anfang dieses Fadens geschrieben:

Zitat:
Ein Problem der Urknalltheorie besteht in der Anfangssingularität, die möglicherweise der Ausfluss einer unzulänglichen Betrachtungsweise ist. Es gibt keine bewährte Theorie, die die Wirkungsweise der Gravitation bei extremen hohen Energiedichten hinreichend beschreibt Zitat Ende

Nun diese Anfangssignularität hat ihre Begründung darin, dass die Ableitung der Zeit, also das infinitesimale, das unendlich kleine Zeitstück gegen Null strebt. Ebenso wie die Ableitungen der Dimensionen gegen Null streben.

Die Großartigkeit der Schleifen-Quantengravitation ist, daß wir es in dieser Theorie nicht mehr mit dieser infinitesimalen Größe der Ableitungen zu tun haben, sondern diese:

ENDLICH -zwar sehr klein 1e-33m 1e-43 sec- aber eben ENDLICH sind.

Damit ist einer Singularität der Boden entzogen worden und wir können tatsächlich über diese Grenze hinwegrechnen.

Damit ist noch lange nicht alles erledigt. Jetzt fangen die Schwierigkeiten von vorne an, denn zur Zeit sehen diese Rechnungen so aus, wie es von der Einstein-Rosenbrücke (Schwarze Loch Theorie...siehe meinen Beitrag darüber, darin habe ich diesen Effekt mal verdeutlicht) her bekannt ist:
Raum und Zeit tauschen sich aus.

Das ist seitens der Theorie nicht weiter wild, da es sich um eine "einfache" Austauschung handelt. Es ist denkbar -Spekulation!!!- daß sich auch nach Austausch von Raum und Zeit ein Weltall bildet, Leben vorhanden ist usw. Nur das Aussehen ist völlig offen.

Zurück zur Singularität.

Die Lösung des Gleichungssystems zeigt, daß dann bei diesem Übergang eine enorme Materiedichte vorhanden ist, aber eben ungleich unendlich!!!, eine enorme Energie vorhanden -aber ungleich unendlich!!!.

Damit sind auch die Energiemengen, welche dann frei werden eben auch NUR endlich!!! Diese sind zwar für uns immer noch gigantisch, unvorstellbar. Aber dieser Urknall ist dann doch eher weltallmäßig betrachtet ein
URKNÄLLCHEN.

Netten Gruß

Wilfried
Die Symmetrie ist der entscheidende Ansatz Dinge zu verstehen:
-rot E - dB / (c dt) = (4 pi k ) / c
rot B - dE/ / (c dt) = (4 pi j ) / c
div B = 4 pi rho_m
div E = 4 pi rho_e

Wildor

Beitrag von Wildor » 27. Nov 2008, 10:40

:D Hallo und Grüss Gott :D

Was vor dem Urknall war kann keiner sagen. :(
Hier kann jeder seine Theorien und Phantasien freien lauf lassen. :wink:

Aber wenn man wirklich interessiert ist, fragt ein paar Bänker,
denn die wissen ganz genau wie man aus Nichts viel Macht. :D

Man kann nur hoffen, das der Gott der unseres Universum schuff, von anderen Göttern anderer Universen, nicht mal genauer betrachtet wird die ihm dann erlären das da garnichts ist. Wär blöd für uns.
Hoffen wir das Gott kein Bänker ist.

Gruss Wildor

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Beitrag von Skeltek » 27. Nov 2008, 12:27

Nice, der gefaellt mir ^^

Beim ueberfliegen dieses Threads kam mir in den Sinn Voids gegebenenfalls als erschoepfte Reste von white holes zu betrachten. Zeit koennte man ja auch als mehrdimensionale zirkulierende Welle auffassen(Es gibt Gravitationswellen, wieso dann nicht Schwankungen bei der lokalen Flussgeschwindigkeit der Zeit?)
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  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
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  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Beitrag von tomS » 27. Nov 2008, 21:48

Ich versuch nochmal ein kurzes Statement zum Thema "was war vor dem Urknall" im Sinne der LQG / LQC.

Zunächst mal gibt es in einer Theorie ohne Materie, Körper und Wechselwirkungen keine Zeit, weil niemand und nichts da ist, was als Bezugspunkt dienen könnte. Man muss also etwas zusätzliches einführen, für das man einen Prozess betrachtet, bzgl. dessen man dann eine Zeit definieren kann.

In der LQC betrachtet man die Dynamik eines Materiefeldes in der Raumzeit und definiert quasi über die Dynamik des Feldes im Bezug auf die Dynamik der Raumzeit eine Zeit.

Betrachtet man nun den Wert des Feldes (besser: seine Dichte) und die Krümmung (oder damit verwandte Größen) der Raumzeit, so stellt man fest, dass diese immer endlich bleiben. Man erhält zwar einen Zustand der Raumzeit mit extrem hoher Krümmung, aber eben endlicher Krümmung. Bzgl. dieses Punktes kann man ein "Davor" und ein "Danach" definieren.

D.h. also die Singularität des Urknalls wird durch etwas Endliches, Reguläres ersetzt. Eine Zeit im uns vertrauten Sinn und ein realistisches Universum hat man damit noch lange nicht, denn es handelt sich nur um ein Spielzeugmodell. Es ist eben heutzutage lediglich das beste Modell im Rahmen der QUantengravitation, das man hat (bzw. das berechenbar ist).

Wenn dieses Modell einigermaßen zutrifft, hat man aber tatsächlich soetwas wie ein Davor und Danach für den Urknall, wobei der Urknall eben keine Singularität mehr ist. Die Problematik, dass der Begriff Zeit in der Umgebung dieses Urknalls seinen Sinn verliert, hat man jedoch immer noch. Das liegt jedoch an der o.g. Problematik der Einführung des Begriffes Zeit überhaupt.

Abschließend einige Fragen, die das Problem illustrieren sollen:
- wie definiert man aus der Perspektive eines Wassermoleküls den Begriff Wasseroberfläche?
- wie definiere ich für ein Photon den Begriff Farbe oder Hellgrün?
- wieviele Sandkörner darf ich von einem 1m³ Sandhaufen wegnehmen, so dass es sich immer noch um einen Sandhaufen handelt?

Will heißen: Die Begriffe aus der Alltagssprache verlieren hier einfach ihre Gültigkeit.
Gruß
Tom

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Beitrag von Koschi » 28. Nov 2008, 07:34

Ich bin ja der Meinung das vor unserem Universum ein anderes Universum war. Sprich das es ein Zyklisches Universum ist.

Einmal bedingt durch den Ennergieerhaltungssatz denn irgendwann muß ja die ganze Anfangsenergie in andere Energie/Materie/Raumzeit umgewandelt worden sein und dann muß ja auch wieder was passieren und da denke ich halt das die Gravitation ihre Wirkung tun wird.
Und zum anderen ist ja alles irgendwie Zyklisch egal wo man hin schaut. Sei es die Umlaufbahn von Planeten, die Rotation von Planeten/Sternen/Galaxien. Oder im kleinen die Umkreisenung eines Atomkerns von einem Elektronen. Also warum soll dieser anscheind bewehrte vorgang im aller größten anders sein ?

Gruß Koschi
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Beitrag von tomS » 28. Nov 2008, 07:44

Es gibt da noch einige unverstandene Probleme

1) die Zunahme der Entropie:
Man geht heute davon aus, dass der Anfangszustand unserer Universums eine relativ geringe Entropie hatte, dass der Endzustand dann jedoch eine sehr hohe Entropie haben wird. Nur über diese Entropiezunahme sind bestimmte Prozesse und Strukturen erklärbar. Damit wäre aber dieser Endzustand nicht als Anfangszustand für ein neues, unserem ähnlichen Universum erlaubt - oder anders herum, das nachfolgende Universum (und auch das Vorgängeruniversum!) wären deutlich unterschiedlich zu unserem. Insbs. wäre überhaupt nicht klar, ob es eine unendliche Abfolge von Universen geben könnte. Damit würde sich aber wieder die Frage nach dem ersten und dem letzten Universum stellen.

2) ist das Universum geschlossen?
Nach ggw. Kennntisstand könnte es gt möglich sein, dass das Universum nicht kollabiert, sondern sich ewig weiter ausdehnt. Damit bricht das Modell des zyklischen Universums ebenfalls zusammen.

3)
zu weiteren Diskussionen siehe auch viewtopic.php?t=862&start=0&postdays=0& ... highlight=
Gruß
Tom

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Beitrag von Skeltek » 28. Nov 2008, 12:57

tomS hat geschrieben: Damit wäre aber dieser Endzustand nicht als Anfangszustand für ein neues, unserem ähnlichen Universum erlaubt - oder anders herum, das nachfolgende Universum (und auch das Vorgängeruniversum!) wären deutlich unterschiedlich zu unserem.
Entropie ist eine von uns wahr genommene Unordnung. Wenn du in mein Arbeitszimmer kommen wuerdest, wuerdest du auch glauben es sei unordentlich.
Vielleicht handelt es sich bei von uns wahr genommener Entropie lediglich um eine Umordnung statt Unordnung?
Kann man abstreiten, dass bei einer Ringsingularitaet saemmtliche Teilchen fein saeuberlich in zumindest einer oder zwei Dimensionen auf dieselbe Koordinate gequetscht werden? Ist das keine Neuordnung? Ist Entropie wirklich ein skalarer Wert?
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  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Beitrag von tomS » 28. Nov 2008, 13:12

Mach's nicht so kompliziert:

Wenn man den Zustand "praktisch flaches Universum mit ultrakalten Photonen und sonst nichts" mit dem Zustand "heutiges Universum mit Galaxien, Planeten usw." vergleicht, dann stellt man fest, dass der erste Zustand die bei weitem größere Entropie hat.

Demnach ist grundsätzlich auch dann, wenn so ein Universum wieder kontrahiert und anschließend in ein neues Universum expandiert, in diesem neuen Universum eben keine Galaxienentstehung möglich.

Voraussetzung: wir verstehen die Entropie der Gravitation richtig. Das ist der offene Punkt, denn da es dafür keine verläössliche Quantentheorie gibt, gibt es auch keine verlässliche Zählung der Mikrozustände bzw. der Entropie (Modelle in der LQG schauen gut aus, sind aber eben erst mal nur Theorie).

Gruß
Tom
Gruß
Tom

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Beitrag von Maclane » 28. Nov 2008, 13:58

Was ich immer nicht verstehe, ist warum der Urknall so eine hohe Entropie gehabt haben soll. In einem Zustand geringst möglicher Information ist doch auch die Entropie geringstmöglich, oder nicht? Eine Zunahme an Information gab es doch erst mit der Entstehung der Teilchen, oder sehe ich das falsch?

Ganz am Anfang gab es doch nur ein undefiniertes, supersymmetrisches "Etwas", selbst Zeit und Raum waren noch nicht definiert. Drei Minuten später gab es Dutzende Teilchensorten, Wechselwirkungen, Kräfte und Naturkonstanten. Also für mich: wenig Information, alles klar und geordnet -> später viel Information, die aber mit der Zeit immer weniger wird, weil immer mehr Unordnung. Oder wie?

Gruß Mac
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