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From big bang to big bounce

Themen zur Kosmologie, Urknall, inflationärer Kosmologie, Expansion, Entwicklung und Zukunft des Universums
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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von tomS » 12. Okt 2009, 12:10

Hallo Wilfried,

betrachte das ganze doch einmal so: du bist es gewohnt, dass du zwischen lokalen und globalen Betrachtungen hin- und herwechseln kannst. So kannst zu z.B. die Maxwellgleichungen sowohl als Differentialgleichungen als auch als Integralgleichungen formulieren. Auch einen Erhaltungssatz

dj = 0

kannst du (unter Ausnutzung der Eigenschaften der Raumzeit = der Integralsätze von Gauß bzw. Stokes)

umformen in

dQ/dt = 0

In der ART gehen dir aber nun einige wesentliche Eigenschaften verloren, nämlich
- bestimmte Strukturen der Raumzeit-Mannigfaltigkeit
- der rein vektorielle Charakter der Erhaltungssätze

D.h. dass dieses Hin- und Herwechseln nun nicht mehr (bzw. nur noch in bestimmten Spezialfällen) funktioniert.

Das bedeutet nun "lediglich", dass du dich von liebgewordenen Gewohnheiten trennen musst, weil sie auf nicht mehr verfügbaren mathematischen Strukturen beruhen. Das ist ähnlich wie in der Quantenmechanik. Eine Analogie möge dies zeigen:

QM: keine Definition der Bahn eines Teilchen mehr möglich
ART: keine Definition des Energieinhaltes eines Raumgebietes mehr möglich

aber:

QM: Ort und Impuls werden durch (nicht-vertauschende) Operatoren ersetzt; Bewegungsgleichungen bleiben (im der Heißenbergdarstellung) gültig
ART: Energieerhaltung bleibt (als kovariante Tensorgleichung Div T = 0) gültig

OK, es mag dir als Zumutung erscheinen, keine globalen Größen mehr verwenden zu dürfen, allerdings ist das ja nicht weiter erstaunlich, da deren Definition voraussetzt, dass die Struktur der Raumzeit dies zulässt. Das ganze scheitert also nicht daran, dass die Energie nicht erhalten wäre, sondern lediglich daran, dass wir den Energiebegriff rein lokal verstehen müssen. Das ist aber kein Schaden, denn ALLE unsere physikalischen Gesetze sind ja lokale Gesetze, d.h. werden durch DGLs beschrieben. Nebenbei gehen uns natürlich auch andere Begrifflichkeiten verloren, so z.B. die Thermodynamik. Diese makroskopische Beschreibung fußt aber eben auf einem mikroskopischen Bild - der Quantenmechanik - die uns leider für das Gravitationsfeld so noch nicht zur Verfügung steht.

Aber letztlich ist dies in diesem Fall eher ein Segen als ein Fluch, denn das uns bekannte globale Bild (Energie, Entropie, ...) geht ja trivialerweise immer von Materie und Strahung aus, ohne überhaupt die Raumzeit als dynamische Größe in Betracht zu ziehen. Im Bereich der Kosmologie und der Quantengravitation wird es aber nun so sein, dass sich dies in bestimmten Fällen umkehrt und das quantisierte, dynamische Gravitationsfeld die tragende Rolle spielt! D.h. dass die zuvor irrelevante Größe jetzt dominieren wird. Die uns bekannten Definitionen von Energie und Entropie stützen sich aber ausschließlich auf die Materie- und Strahlungsfreiheitsgrade.

Wenn wir also in der Richtung einen Fortschritt machen wollen, dann doch sicher nicht über ein Begriffe E = E[down]Materie[/down] und S = S[down]Materie[/down], sondern über deren Verallgemeinerung um die Freiheitsgrade des Gravizationsfeldes. Nur dazu würden wir eine Defintion E = E[down]Gravitation[/down] und S = S[down]Gravitation[/down] benötigen, die wir heute noch nicht haben.

Sobald diese entwickelt ist, verschwinden sicher auch die Effekte, die dir Bauchschmerzen bereiten. Sie stammen m.E. nicht daher, dass der Energieerhaltungssatz verletzt ist, sondern daher, dass wir seine Definition zu eng fassen.
Gruß
Tom

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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von wilfried » 12. Okt 2009, 12:35

Tag Tom
Sobald diese entwickelt ist, verschwinden sicher auch die Effekte, die dir Bauchschmerzen bereiten. Sie stammen m.E. nicht daher, dass der Energieerhaltungssatz verletzt ist, sondern daher, dass wir seine Definition zu eng fassen.
Ja, das ist so, zumindet bei mir! Ich halte mich an die Definitionen, die gelten müssen, damit unsere Physik gilt.
Wenn wir also in der Richtung einen Fortschritt machen wollen, dann doch sicher nicht über ein Begriffe E = EMaterie und S = SMaterie, sondern über deren Verallgemeinerung um die Freiheitsgrade des Gravizationsfeldes. Nur dazu würden wir eine Defintion E = EGravitation und S = SGravitation benötigen, die wir heute noch nicht haben.
Diesen Satz kann ich nur mit unterstreichen.

Damit hast Du mein Problem völlig richtig erkannt und sehr schön ausformuliert. Solange aber diese Definitionen nicht erarbeitet sind, bleibe ich bei meiner Ansicht, "gestatte" aber, daß wir über diesen Tellerrand blicken dürfen. Nur bitte ich um eines, daß dieses dann ganz ausdrücklich in den Voraussetzungen der Systembetrachtung genannt wird, denn sonst verwirren wir jeden...so wie ich verwirrt wurde.

Mich erinnert dies an den Maxwell Dämon.

Gruß und Danke für diese hochinteressante Diskussion

Wilfried
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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von tomS » 12. Okt 2009, 12:39

Hallo Skeltek,
Skeltek hat geschrieben:Desweiteren frage ich mich, ob die Expansionsgeschwindigkeit des Universums irgendwann unendlich groß wird, oder ob sie einfach nur gegen unendlich strebt. ... Was passiert nachdem die Expansionsgeschwindigkeit unendlich groß wird? ... So gesehen würde dieser Zeitpunkt ja eigentlich gar nicht existieren, weil er zwar erreicht wird, aber der Zustand des Universums zu diesem Zeitpunkt gar nicht definiert werden kann?
Hier meine (hoffentlich anschauliche) Erklärung zum sogenannten Big Rig. Stell dir das Universum als sich aufblähenden Ballon vor, auf dem Ameisen (= Photonen) mit konstanter Geschwindkeit herumkrabbeln. Betrachte nun einen kreisförmigen Bereich auf dem Ballon. Dieser sei gerade so groß, das Ameisen, die irgerndwo innerhalb bzw. am Rand dieses Bereiches in Richtung des Mittelpunktes starten, diesen Mittelpunkt auch ereichen können. Eine Ameise, die weiter außen loskrabbelt, wird zu angsam sein, um die zwischen ihr und dem Mittelpunkt neue entstehende (bzw. expandierende) Ballonhaut zu durchqueren. Der Rand dieses Bereiches wird in unserem Universum Teilchenhorizont genannt; von ihm aus erreichen uns Photonen mit unendlicher Rotverschiebung.

Nun untersuchen wir, wie sich der Teilchenhorizont verhält, wenn sich das Universum weiter ausdehnt. Ist der Ballon statisch, so bewegt sich der Teilchenhorizont gerade mit Lichtgeschwindigkeit von uns weg. Eine Ameise, die später von dem weiter entfernten Kreis loskrabbelt, wird uns damit auch später im Mittelpunkt erreichen. Dehnt sich der Ballon jedoch aus, so kann es sein, dass Bereiche von denen uns eine Ameise heute erreicht hätte, die also im Inneren des Teilchenhorizontes (Stand heute) liegen, morgen bereits außerhalb liegen, da die Ameise uns dann nicht mehr erreichen kann.

Nun zum Big Rip: in diesem Fall dehnt sich das Universum dergestalt beschleunigt aus, dass der Teilchenhorizont schrumpft, d.h. dass der Anteil des sichtbaren Universums sich um uns herum zusammenzieht wie eine schrumpfende Raumblase. Alles was sich sich außerhalb dieser Blase befindet, wird für uns unsichtbar und hat auf uns keinen Einfluss mehr, weder gravitativ noch durch irgendendeine andere Wechselwirkung. D.h. sukzessive verschwinden Galaxien, Sterne, Planeten, der Mond, ... Moleküle, Atome, ... Quarks, ... Die Blase wird dabei in endlicher Zeit (!) den Radius Null erreichen; demnach zerreißt bei diesem Big Rip nicht eigentlich der Raum, sondern jegliche Struktur = Materie im Raum.
040518_darkenergy_3poss_02.jpg
040518_darkenergy_3poss_02.jpg (54.12 KiB) 7230 mal betrachtet
Orginalveröffentlichung:
http://arxiv.org/abs/astro-ph/9908168
A Phantom Menace? Cosmological consequences of a dark energy component with super-negative equation of state

R.R. Caldwell (Dartmouth)
(Submitted on 16 Aug 1999 (v1), last revised 15 Sep 2002 (this version, v2))
Abstract: It is extraordinary that a number of observations indicate that we live in a spatially flat, low matter density Universe, which is currently undergoing a period of accelerating expansion. The effort to explain this current state has focused attention on cosmological models in which the dominant component of the cosmic energy density has negative pressure, with an equation of state $w \ge -1$. Remarking that most observations are consistent with models right up to the $w=-1$ or cosmological constant ($\Lambda$) limit, it is natural to ask what lies on the other side, at $w<-1$. In this regard, we construct a toy model of a ``phantom'' energy component which possesses an equation of state $w<-1$. Such a component is found to be compatible with most classical tests of cosmology based on current data, including the recent type 1a SNe data as well as the cosmic microwave background anisotropy and mass power spectrum. If the future observations continue to allow $w<-1$, then barring unanticipated systematic effects, the dominant component of the cosmic energy density may be stranger than anything expected.
Zuletzt geändert von tomS am 12. Okt 2009, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Ergänzungen
Gruß
Tom

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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von tomS » 12. Okt 2009, 12:58

Ich fasse die Diskussion mit Wilfried nochmal kurz zusammen:

Man ist es gewohnt, zwischen lokalen und globalen Betrachtungen hin- und herwechseln kannst. Ein Erhaltungssatz für einen Strom (bzw. Ladungsdichte) an jedem Punkt x

dj(x) = 0

kann umgeformt werden zu einem Erhatungssatz für die Ladung in einem bestimmten Volumen

dQ[V] / dt = 0

In der ART gehen aber nun einige wesentliche Eigenschaften der Raumzeit-Mannigfaltigkeit sowie der rein vektorielle Charakter der Erhaltungssätze verloren, d.h. dass dieses Hin- und Herwechseln nun nicht mehr (bzw. nur noch in bestimmten Spezialfällen) funktioniert. Das bedeutet nun, dass man sich von liebgewordenen Gewohnheiten trennen muss. Die Physik scheitert also nicht daran, dass die Energie nicht erhalten wäre, sondern sie fordert lediglich, dass wir den Energiebegriff rein lokal auffassen müssen. Wenn wir also Fortschritt machen wollen, dann doch sicher nicht über ein Begriffe E = E[down]Materie[/down] und S = S[down]Materie[/down], sondern über deren Verallgemeinerung um die Freiheitsgrade des Gravitationsfeldes, also über eine Defintion E = E[down]Materie, Gravitation[/down] und S = S[down]Materie, Gravitation[/down] benötigen, die wir heute (noch nicht) kennen.

Sobald diese entwickelt ist, verschwinden sicher auch die Effekte, die uns hier Bauchschmerzen bereitet haben. Sie stammen nicht daher, dass der Energieerhaltungssatz verletzt wäre, sondern daher, dass wir seine Definition zu eng fassen.
Gruß
Tom

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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von Skeltek » 12. Okt 2009, 14:05

Da schreibt man vorm schlafen gehen ein paar kurze Fragen und Ideen auf und hat dann am nächsten Morgen nen halbes Forum voll zum lesen ;)

Es tut mir leid, dass ich wieder einmal ein Thema bringe, das ich bereits öfter immer wieder mal angeschnitten hatte, hier aber immer wieder abgeschmettert wurde. Vielleicht ist man nach den vielen Diskussionen vielleicht eher in der Lage zu verstehen, was genau ich hier meine:
Ich überlege gerade ob es wirklich der Raum selbst ist der expandiert. Zeit- und Entfernungsmessungen basieren auf dem Vergleich einer Meßlatte und eines zu messenden Dinges. Wenn die Skalierung von Entfernung gegenüber Objektgrößen sich ändert, wieso ist es so natürlich den Systemverändernden Operator beim Raum statt beim Inhalt zu suchen? Seit dem Big Bang strahlt jedes Teiclhen im Universum Gravitation aus, wäre es nicht völlig natürlich anzunehmen, dass alles gravitativ behaftete im Universum mit der Zeit an Energie->Masse->Größe verliert?
Wir wissen bisher ja nur, dass sich Wellenlängen zu uns reisender Photonen im Vergleich zu den Teilchen(die diese heute ausstrahlen würden) ändern. Wenn jedes Atom pro Jahr um 0,000 000 000 000 1% schrumpfen würde, hätte man eine exponentielle Relationsänderung zwischen interstellaren Distanzen und Atomaren Abständen in Molekülen - also genau so, wie wir sie heute beobachten.

Wir nehmen also dieses unerklärliche Phänomen der beschleunigten Expansion, für das es tausende Erklärungsversuche und Theorien gibt und erklären es stattdessen über die Relation von Distanz zu Atomgrößen. Dunkle Materie, Energie und alles drumrum wird überflüssig? Natürlich müsste man einiges an Formelwerk in der gesammten Physik umschreiben, aber die Betrachtungsweise wäre doch isomorph mit dem was wir heute machen, oder nicht? Der Widerspruch mit der schwindenden Gesammtenergie wäre dann auch hinfällig?

Woher weiss ein Quark welchen Abstand es zu seinem Nachbarn haben muss? Wieso verhalten sich alle Quarks gleich und haben dieselben Größen/Kräfte? Ohne Wechselwirkung mit anderen Quarks würde es das alles ja nicht wissen. Woher weiss ein Quark im absolut leeren Universum, wie groß es sein muss und welche Ausdehnungen es haben muss?

Ich möchte das ganze nicht als Schnapsidee hier darstellen, über die dann andere locker diskutieren sollen. Das Thema beschäfftigt mich nun schon seit der 7. Klasse und ist denke ich ein ernst zu nehmender Aspekt, der erstmal physikalisch widerlegt werden muss, bevor man ein gigantisches Formelwerk konstruiert und solange modifiziert, bis es denselben Effekt auf Volumenänderung des Universums basierend erklärt.
Wie ich vorher betonte, alles was uns bekannt ist, ist, dass sich die Relation von Distanz und Volumen gegenüber der Ausdehnung diverser Atomverbunde ändert. Davon ausgehend hat sich ein gigantisches Formelwekr mit vielen Theorien rund um die Volumenänderung des Universums entwickelt, ohne die äquvalente Alternative überhaupt in Betracht zu ziehen.

Viele Grüße, Skel
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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von wilfried » 13. Okt 2009, 09:32

Lieber Skeltek
Es tut mir leid, dass ich wieder einmal ein Thema bringe, das ich bereits öfter immer wieder mal angeschnitten hatte, hier aber immer wieder abgeschmettert wurde
Das Streichen -ich möchte das Wort Abschmettern vermeiden- von neuen Themen passiert aus mehreren Gründen:

1. wenn neue Themen in bereits laufende Diskussionen eingeflochten werden

Grund des Streichens: Dadurch werden Themen unsortiert und auch unsauber behandelt. Salopp: man kommt von einem zum anderen ohne wirklich das Thema genügend besprochen zu haben.

2. wenn Themen bereits vorhanden sind.

Dann erfolgt der Hinweis, doch bitte unsere Diskussionen in den Ordnern vorher anzuschauen

Wir wollen keine multiplen Diskussionen, denn dadurch wird das Wissen nicht weitergegeben, das wir bereits in anderenBeiträgen erörtert haben. Meistens folgt ja nach Diskussionsdurchlauf von den Fachleuten im Forum eine Zusammenfassung: was wurde erreicht, worauf kommt es an. Auch hier gilt: erst einmal schauen, was wir bereits besprochen haben.

3. Wenn ein neues Thema initiiert werden soll, dann bitte auch dieses als neues Thema beginnen!

Wir seitens der Moderation/Administration passen schon auf, was hier an Themen eingespeist wird und werden im Falle einer Wiederholung den Themeninitiator auf bereits geführte Diskussionen hinweisen.

Es kann schnell passieren, daß ein Neubeginn sehr sinnvoll ist, dann erfolgt unsererseits eben ein Querverweis auf die früheren Diskussionen. Auch so kann die Konsolidierung eines Themas erfolgen

4. Wir werden nie Themen streichen, in den Papierkorb werfen. Wir werden allenfalls darauf aufmerksam machen, daß es bereits ein solches Thema gibt und eventuell -siehe auch Punkte 2 und 3- diesen Beitrag in den bereits angefangenen Diskussionsbeitrag verschieben.

Solche Verschiebung passieren oft. Auch meine Beiträge sind manchmal verschoben worden. Das ist sehr sinnvoll, da sich Themen meist evolutionär verhalten, heißt: sie entwickeln sich. Eventuell auch in einen anderen, für dieses Thema besser geeigneten Ordner, wohin sie dann verschoben werden.

5. Löschen eines Beitrags

Das passiert und ist auch bereits passiert. Gründe:

a) wenn der Beitrag klar und nach tiefer Diskussion unter uns Moderatoren mit dem Administrator übereinstimmend als schwerwiegend gegen die Forenregeln verstößt. Das passiert garantiert niemals mit einem neuen Beitrag, der fachlich betont ist.

b) wenn dieser Beitrag deutlich außerhalb des Forenschwerpunkts liegt.

Wenn Du einen neuen Beitrag einbringen möchtest, empfehle ich Dir folgendes Vorgehen:

- Sichten der Foreninhalte
- Nachdenken, passt der oder ein anderer beitrag zu meinem?
- Beitrag erst einmal selber struktuieren und die Fragestellung sleber nochmals hinterfragen.
- Dann dem Beitrag eine prägende Überschrift geben und diesen in den zugehörigen Ordner einstellen.

Dann kannst Du sicher sein, daß Dein Beitrag auch seinen Platz gefunden hat.

Ich hofe Dir einiges an Infos gegeben zu haben. Nun folge meinem Rat und dann starte Deine neuen Beiträge.

Netter Gruß

Wilfried
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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von tomS » 13. Okt 2009, 10:04

Vorschlag an Skeltek: eröffne doch ein neues Thema "zur Expansion des Raumes" unter "Kosmologie" und poste deinen Beitrag dort nochmal.
Gruß
Tom

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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von Skeltek » 14. Okt 2009, 07:19

Naa, das mit dem abschmettern hab ich bissl anders gemeint ^^
Die Idee wurde diskutiert und argumentativ begründet für unwahrscheinlich befunden. Ich wollte nicht sagen, dass sie gelöscht wurde oder ähnliches. Ausserdem passt sie hier dachte ich thematisch eigentlich ganz gut rein. Eine andere Begründung für die beschleunigte Rotverschiebung zu finden würde die Sache mit dem Big Bounce, beschleunigter Expansion und so weiter ja überflüssig machen.

Was mir eben aufgefallen ist; dass ich immer wieder gehört und gelesen habe, dass das Universum beschleunigt expandiert. Nirgends habe ich aber jemals gelesen, wieso bzw aus welchen Messungen heraus man daraus schließt. Ist es nun so, dass weiter entfernte Sterne eine kleinere Rotverschiebung haben als man es aufgrund der Entfernung erwarten würde? Das Licht hat ja einige Zeit benötigt um zu uns zu kommen, also würde man den weiter entfernten Sternen eine höhere Rotverschiebung zuordnen als man es tatsächlich tut, sehe ich das richtig?

Ich werde auf jeden Fall mal demnächst einen neuen Thread mit meiner Idee aufmachen sobald ich Zeit dafür habe es ausführlicher zu schreiben.

Viele Grüße, Skel
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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von tomS » 14. Okt 2009, 17:21

Es gibt im wesentlichen folgende Hinweise auf die (beschleunigte) Expansion, Inflation u.ä.
- Rotverschiebung der SN Ia (Standardkerzen, d.h. man kennt exakt ihre tatsächliche Leuchtkraft und kann somit aus der gemessenen ihre Entfernung berechnen)
- kosmische Hintergrundstrahlung CMB (bzw. ihre Fluktuationen und Anisotropien Inhomogenitäten)
- leicht inhomogene Verteilung der Galaxien auf sehr großen Entfernungsskalen
- Rotation von Galaxien und Galaxiengruppen (daraus folgt im Wesentlichen die Einführung der hypothetischen dunklen Materie)

Man kann die Vorhersagen verschiedener Modelle anhand dieser Beobachtungsdaten prüfen. Diese sind voneinander unabhängig, d.h. hat einen guten Konsistenzcheck.

Daraus ergibt sich, dass ein kosmologisches Modell mit kalter, dunkler Materie plus einer kleinen kosmologischen Konstante im Rahmen der ART die Beobachtungsdaten gut reproduziert. Alternative Modelle sind u.a. die z.Zt. diskutierte f(R) Gravitation, die angeblich ohne zusätzliche Felder für DM und DE auskommt, dafür aber eine Modifizierung der ART erfordert, sowie eine Theorie, die die beschleunigte Expansion als Scheineffekt (quasi als optische Täuschung) uminterpretieren möchte. Viele weitere, die jedoch (noch) keine breitere Beachtung finden, lasse ich weg ...

Obwohl man bzgl. DM und insbs. bzwl. DE nicht glücklich ist, scheint bisher doch die erste Theorie die meisten Anhänger zu haben.
Gruß
Tom

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Re: From big bang to big bounce

Beitrag von gravi » 14. Okt 2009, 19:38

Kleine Anmerkung:
Supernovae vom Typ Ia sind nicht unbedingt die hellsten Supernovae. Paarinstabilitäts- oder gar Hypernovae sind deutlich heller.
Wesentlich bei den SN Ia ist aber, dass sie aufgrund des stes gleichen Mechanismus eine sehr bekannte max. Helligkeit erreichen und auch die Helligkeitskurve sehr konstant ist. Daher sind sie gut zu identifizieren und werden als Standardkerze eingestzt.

Gruß
gravi
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