Also jetzt möchte ich es genau wissen.
Ich halte fest, was ich bisher zu wissen glaube:
- Die Urknallsingularität ist im Gegensatz zu SL eine zeitliche Singularität, d.h. alle Weltlinien finden dort ihren Anfang.
- Nicht alle Singularitäten sind punktförmig (z.B. Ringsingularität bei SL)
- Wikipedia sagt mir zum Urknall:
"Für die Anfangssingularität gilt, dass in ihr Raum und Zeit nicht vorhanden sind.
Somit sind auch Angaben darüber sinnleer, wie groß sie war oder wie lange sie bestand."
und:
"Die Urknalltheorien werden, im Gegensatz dazu [zu SL-Singularitäten], nicht in einem Punkt im Raum, sondern in einem Punkt der Zeit („t = 0“) singulär. Sie beschreiben also nicht den Urknall selbst, sondern nur die Entwicklung des Universums danach (ab einem Alter von ca. 10−43 Sekunden)."
http://de.wikipedia.org/wiki/Singularit ... ronomie%29
An diesem Punkt könnte man schon so einiges einsehen, über was wir uns hier uneinig sind...
-Was mir die Friedmann-Gleichungen direkt sagen ist mir immer noch nicht klar: Was ist dort primäres Rechenergebnis, was Ableitung daraus?
Ich finde nur:
Löst man die Friedmann-Lemaître-Gleichung für den speziellen Zeitpunkt t=t_0 sieht man, dass die Konstanten nicht unabhängig sind, sondern dass gilt
Ich gehe also davon aus, dass aufgrund unserer Beobachtungen für K, usw. das hier stimmt:
Formal führt die Lösung auf einen Zeitpunkt, zu dem der Wert des Skalenfaktors verschwindet, also...
http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall#Ko ... es_Prinzip
- Also kommt wohl heraus: Der Skalenfaktor a(t=0) = 0, alles andere ist zunächst Schlussfolgerung daraus und muss geprüft werden
- Mit diesem Skalenfaktor muss das Universum punktförmig sein, es sei denn es ist dort kein metrischer Raum (oder es rotiert?), was allerdings eine Zusatzannahme darzustellen scheint, die evtl. nur eine Meinung ist:
Der Urknall (im Rahmen der ART) ist doch
so seltsam, dass es darauf nun auch nicht mehr ankommt, ob das nun ein metrischer Raum ist oder nicht.
Im Endeffekt kann ich dann höchstens sagen: Alle Abstände sind dort Null. Punkt!
Jede weitere Schlussfolgerung über die Ebene (oder was auch immer, ob punktförmig, endlich oder unendlich), wo ich meine Metrik einzeichnen will ist vermutlich sinnlos.
Es macht wahrscheinlich eh keinen Sinn über
physikalische Relevanz der Metrik (im Gegensatz zur Ebene) bei Nullabstand in einer Singularität zu sprechen.
Denn:
"Als Singularität bezeichnet man in Physik und Astronomie Zustände, bei denen z. B. die betrachteten Raumzeiten (u. a. deren Metrik) in einem einzigen Punkt oder einer komplizierteren Mannigfaltigkeit nicht mehr definiert werden können."
http://de.wikipedia.org/wiki/Singularit ... ronomie%29
- WENN das Universum heute unendlich ausgedehnt ist, dann war es das auch beliebig nahe nach dem Urknall. Es ist daher für mich fraglich, ob in diesem Fall der Skalenfaktor überhaupt exakt und vor allen Dingen
eindeutig Null wird, denn in diesem Fall habe ich die Situation: aktual unendliche Ausdehnung x beliebig kleiner Skalenfaktor.
-Man kann über die Metrik manche Topologien ausschließen, jedoch ist es nicht immer möglich auf genau eine übrigbleibende Topologie zu schließen
- alle Überlegungen werden hinfällig, wenn man bedenkt, dass man für den Urknall eine Quantengravitation braucht, die t=0 wegen der Unschärfe ausschließt
Grüße
seeker