Es geht mir hier um eine Frage, die ich selbst schon hier mit euch diskutiert habe und die immer wieder Schwierigkeiten verursacht:
Wie kann es sein, dass die Physiker von einer gekrümmten Raumzeit sprechen und gleichzeitig sagen, dass dafür kein Außenraum bzw. Hyperraum nötig ist, in den unser vierdimensionales Universum gekrümmt ist?
(So wie die zweidimensionale Oberfläche einer Kugel in die 3. Dimension hinein gekrümmt ist.)
Ich bin dazu auf eine Seite gestoßen, wo das m. E. sehr schön erklärt wird:
http://homepage.hispeed.ch/philipp.wehr ... mmung.html
Was haltet ihr davon? Ich habe damit für mich das Gefühl, diese Sachlage endlich befriedigend und auch anschaulich verstanden zu haben, ohne mich mit höherer Mathematik beschäftigen zu müssen.
Hier noch ein Zitat aus der Seite:
Alles klar?Weshalb glauben Physiker nicht an einen äusseren Raum?
Könnte es nicht sein, dass unser Raum in einen äusseren Raum hinein gekrümmt ist? Wir sehen diesen äusseren Raum zwar nicht, aber er ist ja vielleicht doch da?
Wir können nie beweisen, dass etwas, was wir nicht sehen können, nicht existiert. Vielleicht gibt es Gespenster, niemand kann beweisen, dass es keine Gespenster geben kann. Wissenschafter halten sich in solchen Fragen an das Ökonomieprinzip. Sie fragen sich: Wird unser Weltbild einfacher, wenn ich an Gespenster glaube oder wird es komplizierter? Einfacher heisst hier wieder: Mein Weltbild basiert auf möglichst wenigen Annahmen, die ich nicht weiter begründen kann.
Ein äusserer Raum kann bis heute nicht beobachtet werden. Die Beschreibung mit äusserem Raum würde komplizierter, sie würde die Charakteristik des sichtbaren Raumes schlechter zeigen und würde mehr Axiome benötigen. Aus diesen Gründen ist es nicht sinnvoll zu glauben, dass der sichtbare Raum in einer zusätzlichen unsichtbaren Dimension in einen äusseren Raum hineingekrümmt ist. Wir brauchen den äusseren Raum nicht.
Es geht der Wissenschaft dabei auch primär darum, wie etwas hinreichend gut und möglichst einfach zu beschreiben ist. So lange ein äußerer Raum nicht beobachtet werden kann und auch nicht durch theoretische Überlegungen gefordert werden muss, so lange benutzt man die Beschreibung, die am einfachsten ist - und die kommt eben ohne Hyperraum aus. Ob es ihn wirklich gibt oder nicht überlässt die Physik einstweilen den Philosophen und Theologen.
Falls die Beschreibung der Physik nicht nur elegant ist, sondern die Raumzeit erfasst, so wie sie auch "wirklich" ist, stellt sich die Frage, was Raumzeitkrümmung bzw. Raum und Zeit eigentlich ist völlig neu.
Sie wäre dann nicht etwas wie die Krümmung der Erdoberfläche, sondern eher ein Zustand wie "Dichte" oder "Intensität" oder "Potential" - jedenfalls keine "Krümmung" im eigentlichen Sinne, nichts, das mit unserer sinnlichen Erfahrung wirklich in Einklang zu bringen wäre.
Viele Grüße
seeker