Hinweis auf die DSGVO: Auf unserer Seite werden keine Dritt-Anbieter-Cookies verwendet und nur Daten erfasst, welche für das Minimum an Board-Funktionalität notwendig sind.
Bevor Sie sich registrieren oder das Board verwenden, lesen Sie bitte zusätzlich die DSGVO-Erklärung, welche in der Navigationsleiste verlinkt ist.

Kurzfassung der unserer Meinung nach wichtigsten DSGVO-Punkte:
Es kann vorkommen, dass Benutzer eigenverantwortlich Videos oder sonstige Medien in ihren Beiträgen verlinken, welche beim Aufruf der Forenseite als Teil der Seite samt zugehörigem Material mitgeladen werden. Sollten Sie dies nicht wünschen, verwenden Sie beim Benutzen des Forums einen Blocker wie z.B. uMatrix, welcher das Laden von Inhaltsblöcken von Fremd-URLs effektiv unterbinden kann.
Wir blenden keine Werbung ein und schränken die Inhalte in keinster Weise bei Benutzung von Addblockern ein. Dadurch ist die Grundfunktionalität des Forums auch bei vollständigem Blockieren von Drittanbieter-Inhalten stets gegeben.

Cookies werden unsererseits nur verwendet um das Einloggen des Benutzers für die Dauer der Forenbenutzung zu speichern. Es steht dem Benutzer frei die Option 'Angemeldet bleiben' zu verwenden, damit der Cookie dauerhaft gespeichert bleibt und beim nächsten Besuch kein erneutes Einloggen mehr notwendig ist.
EMail-Adressen werden für Kontakt bei wichtigen Mitteilungen und zur Widerherstellung des Passwortes verwendet. Die verwendeten IPs können von uns ohne externe Hilfsmittel mit keiner realen Person in Verbindung gebracht werden und werden nach spätestens 7 Tagen gelöscht. Diese IPs werden höchstens verwendet um Neuanmeldungen unerwünschter oder gesperrter Nutzer zu identfizieren und zu unterbinden. Wir behalten uns daher vor bei Verdacht, die Frist für die IP-Löschung auf maximal 14 Tage zu verlängern.
Unsere Webseite läuft auf einem virtuellen Linux-Server, welcher von einem externen Anbieter gehostet wird. Etwaige Verstöße der DSGVO-Auflagen seitens dieses deutschen Hosters können wir nicht feststellen und somit auch nicht verfolgen.
Wir halten Backups unserer Datenbanken, welche in regelmäßigen Abständen als Schutz vor Katastrophen, Hackerangriffen und sonstigen Ausfällen erstellt werden. Sollte ein Nutzer die Löschung seiner Daten wünschen, betrachten wir es als Unzumutbar die Backups auch von den Daten zu befreien, da es sich hierbei um eine mehrtägiges Unterfangen handelt - dies ist für eine Einzelperson beim Betrieb eines privaten Forums nicht zumutbar möglich ohne das Backup komplett zu löschen.
Sollten Sie etwas gegen die dauerhafte anonyme Speicherung ihrer EMail-Adresse, ihres Pseudonyms und ihrer Beiträge in einem Backup haben, sehen Sie von der Registrierung in diesem Forum ab. Für Mitglieder, welche vor dem 25.05.2018 registriert waren steht jedoch das Recht im Raum, eine Löschung der Datenbank-Backups zu beantragen.



Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist, lesen Sie bitte zunächst die FAQs sowie die wesentlichen Regeln zur Benutzung des Forums.
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, müssen Sie sich zunächst registrieren.

Schwarze Löcher gibt es nicht

Schwarze Löcher, wohl die mysteriösesten Objekte im All: Entstehung, Geometrie, Dynamik, Quantenaspekte
Zausel
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 141
Registriert: 28. Dez 2006, 08:21
Wohnort: Düsseldorf

Schwarze Löcher gibt es nicht

Beitrag von Zausel » 29. Jun 2007, 07:49

Diese Behauptung ängstigt mich ein wenig, denn wenn das stimmt muß ich mir ein neues Lieblingsthema in der Physik suchen.

Hier der Bericht:


Quelle:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 79469.html

und hier ist noch ein Bericht der die Behauptung ein wenig entschärft:

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 62566.html
Zuletzt geändert von Zausel am 30. Jun 2007, 04:32, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 29. Jun 2007, 12:09

Ein Schwarzes Loch ist in gewisser Weise ein großer Quantencomputer, so Lloyd. Sobald die Gesetze der Quantengravitation vollständig bekannt sind, könnte sich dieser dann sogar programmieren lassen.
Vor allem diese Annahme (aus dem 2. Link) ist natürlich mit großer Vorsicht zu genießen!
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

msueper
Senior-Master
Senior-Master
Beiträge: 676
Registriert: 10. Dez 2005, 20:32
Wohnort: Zuhause

Beitrag von msueper » 1. Jul 2007, 18:13

Hallo,
der zweite Artikel ist zwar interessant, aber ein SL zu programmieren ist wohl doch etwas weithergeholt.
Im ersten Artikel heisst es, es gebe keine SLer, nur Massenkonzentrationen, die ein SL werden wollen. Klar, durch die Zeitdehnung ist das eh schon begründet. Warum man da noch die spekulative Hawking-Strahlung zu braucht? Hmmm.
Das es SL und Ereignishorizonte gibt, kann man doch gut an Quasaren etwa beobachten.
Oder nicht?
Martin

Benutzeravatar
wilfried
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 2071
Registriert: 20. Aug 2006, 10:18
Wohnort: Mitten druff auf d'r Alb
Kontaktdaten:

Beitrag von wilfried » 1. Jul 2007, 19:55

Hallo liber Zausel

lass Dich nicht ärgern!! Immer cool bleiben :cool1:
Es sind immer wieder Strömungen, Ideen, Vorstellungen in den Gazetten, die alles über den Haufen werfen wollen. Wie soll man denn auch sonst bekannt werden????

Die Theoreien der BHs ist so gründlich erforscht, das wischt man nicht mit einem Artikel in irgendeiner zeitschrift so vom Tisch. Wenn es denn je so wäre, dann wäre dies ein Thema in allen Fachzeitschriften und auf Konferenzen. Die Physiker und andere Wissenschaftler täten "im Dreieck" springen....

Nein, nein da bleiben wir hübsch artig im Schukelstuhl und lassen das leibe Schwarze Loch ein hübsches Löchlein bleiben...gönnen wir es ihm, solange es uns nichts tut!

Gruß

Wilfried
Die Symmetrie ist der entscheidende Ansatz Dinge zu verstehen:
-rot E - dB / (c dt) = (4 pi k ) / c
rot B - dE/ / (c dt) = (4 pi j ) / c
div B = 4 pi rho_m
div E = 4 pi rho_e

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 1. Jul 2007, 22:14

@Martin:
Ich denke eher, dass Lloyd mit dem o.g. Zitat auf die Entwicklung von Quantencomputern anspielte und nicht auf ein künstlich erstelltes Schwarzes Loch...

Wenn es denn tatsächlich einmal technisch möglich wäre, ein SL experimentell zu erzeugen, dann Gute Nacht 8)

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

msueper
Senior-Master
Senior-Master
Beiträge: 676
Registriert: 10. Dez 2005, 20:32
Wohnort: Zuhause

Beitrag von msueper » 2. Jul 2007, 17:06

Korrektur:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 79814.html

Jets und dergleichen sind nicht auf SL begrenzt.
Zur Info
Martin

Benutzeravatar
wilfried
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 2071
Registriert: 20. Aug 2006, 10:18
Wohnort: Mitten druff auf d'r Alb
Kontaktdaten:

Beitrag von wilfried » 2. Jul 2007, 18:05

Lieber Martin

ich glaube nicht, daß Du hier eine Korrektur anbringen musst, denn in Deiner angegebenen Literatur stand ja wirklich, dass die Existenz der SLs von diesem und anderen Teams angezweifelt wurde. Insofern ist das schon richtig gewesen, dies hier zu hinterfragen.

Diese Literaturstelle besagt, dass auch andere Sternarten, die hochenergetische Prozesse besitzen Jets ausstossen können. Das wundert mich nicht und ist auch logisch.

Gruß

Wilfried
Die Symmetrie ist der entscheidende Ansatz Dinge zu verstehen:
-rot E - dB / (c dt) = (4 pi k ) / c
rot B - dE/ / (c dt) = (4 pi j ) / c
div B = 4 pi rho_m
div E = 4 pi rho_e

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 2. Jul 2007, 19:21

Nabend zusammen,

bei der Beurteilung solcher Veröffentlichungen ist Zurückhaltung grundsätzlich ein guter Ratgeber in der Wissenschaft. Die News-Meldung auf wissenschaft.de erweckt den Eindruck, dass nun plötzlich alle Wissenschaftler an Schwarzen Löchern zweifeln und Verfechter dieser neuen Idee sind - das Gegenteil ist der Fall!
(Auch die Bemerkung zu Hawking war total Banane, weil er ja einer der letzten war - die Wette, wir erinnern uns - der an den Erhalt der Information glauben wollte.)

Es wird noch einiges an Überzeugungsarbeit in der community nötig sein, bis sich die Wissenschaftler ernsthaft von Schwarzen Löchern in klassischer Form verabschieden. Warum?

1) Weil klassische Kollapsrechnungen eine Singularität/ein Schwarzes Loch vorhersagen.
2) Weil das simpelste, klassische Schwarze Loch, die Schwarzschild-Lösung, stabil gegenüber Störungen der Metrik ist.
3) Weil es Singularitätentheoreme (nach Roger Penrose und Stephen Hawking) gibt, also mathematische Sätze, die die Existenz von Singularitäten erzwingen!
4) Weil Astronomen viele kosmische Objekte beobachten, die bestens mit klassischen Schwarzen Löchern erklärt werden können.

Tanmay Vachaspati und Koautoren legen nun eine Berechnung in einem vollkommen neuen Formalismus vor. Aus diesen Berechnungen resultiert eine Strahlung des kollabierenden Objekts, die jedoch nicht-thermisch ist - das ist der entscheidende Unterschied zur (thermischen) Hawking-Strahlung! Dieser nicht-thermische Charakter hat das Potenzial das Informationsverlustparadoxon Schwarzer Löcher lösen zu können. Denn thermische Strahlung enthält ja salopp gesagt keine Information.

Ich hatte vor ein paar Monaten mit einem der Koautoren gesprochen. Die Strahlung wird umso intensiver, je mehr man das kollabierende Objekt komprimiert. Die Folge: Bevor die Masse zu einem Schwarzen Loch kollabieren kann, löst sie sich vollständig in Energie auf, die abgestrahlt wird!

Das Problem: Astronomisch sind solche Alternativen zumindest durch elektromagnetische Wellen ununterscheidbar von klassischen Schwarzen Löchern.

Ich erachte diese Forschungsarbeiten als außerordentlich interessant, und das sollte intensiv weiterverfolgt werden. Aber (wie gesagt) wird noch einiges an Überzeugungsarbeit nötig sein - am besten auch durch experimentelle Bestätigungen der Grundidee.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 2. Jul 2007, 19:27

p.s.:

Dass Jets auch von anderen Objekten als Schwarzen Löchern erzeugt werden, ist schon seit Jahrzehnten bekannt!

Es gibt sie in vielen Systemen: Weißen Zwergen, Neutronensternen, jungen Sternen, etc.

Das besondere an den Jets Schwarzer Löcher ist, dass sie (schon am Fuß des Jets) hohe Lorentz-Faktoren (von 2, 10, 100, 1000...) haben. Das wird nur getoppt von Pulsarwinden mit Lorentz-Faktoren von bis zu 10 Mio.! Es ist nicht klar, ob das Loch selbst den Jet erzeugt (Blandford-Znajek-Mechanismus) oder die innere Akkretionsscheibe um das Loch (Blandford-Payne-Mechanismus) oder beides.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 2. Jul 2007, 19:38

Hallo!

@Ray:
Es gibt da aber noch ein anderes kleines Problem: Die URL wissenschaft.de kann sich nicht jeder leisten und das Gros der Besucher wird eine (sehr) hohe Seriösität voraussetzen. Die Frage ist, wie man "sensationelle Neuigkeiten" als Besucher dieser Seite interpretiert: Kühle Rechner werden es hinterfragen, andere als abgestempelt und bewiesen hinnehmen...

Ich werde auch nicht müde zu betonen, dass die allermeisten Menschen keine Ahnung von den Ausmaßen des Universums haben, nicht mal 1% die Grundlagen der RT erklären könnte und weniger als 1 Promille die der Quantenphysik...

Gruß, Steffen
Zuletzt geändert von Stephen am 2. Jul 2007, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 2. Jul 2007, 19:50

Hi Steffen.

Als Wissenschaftsjournalist sollte man einfach gründlich recherchieren und wenn man keine fachliche Ahnung hat (was ja okay ist), sich den Rat einiger (nicht eines!) Experten einholen.

Der Wissenschaftsjournalismus hat meine volle Empathie, dass man die Inhalte etwas aufbauschen muss; aber man sollte dennoch seriös bleiben und immer beide Seite betrachten - so macht es die Wissenschaft auch.

Ein Titel "Schwarze Löcher gibt es nicht" ist ja eine Feststellung und einfach zu provokativ. Das schießt weit neben die aktuelle Lehrmeinung.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 2. Jul 2007, 19:59

Der Titel ("Schwarze Löcher gibt es nicht") war ja vom Autor dieses Beitrages irgendwie "provokativ" gewählt - er war/ist ja als Anhänger der SL-Theorie sehr betroffen gewesen :wink:

Inwieweit fachliche Beiträge/Darstellungen auf Internetseiten zur Zeit begutachtet werden, bevor sie zur Veröffentlichung kommen entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich etwas zu früh...

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 2. Jul 2007, 20:32

Wie's gemacht wird, zeigt der Original-Artikel im "New Scientist":

http://space.newscientist.com/article/d ... exist.html

Dort heißt der Titel "Do black holes really exist?" - mit Fragezeichen! Außerdem heißt es dort im Text, dass es eine "kontroverse neue Berechnung" sei.

Tja, häufig beobachten wir den "Stille-Post-Effekt" bei der Reprozessierung von Artikeln. :-)

Steffen schrieb:
Inwieweit fachliche Beiträge/Darstellungen auf Internetseiten zur Zeit begutachtet werden, bevor sie zur Veröffentlichung kommen entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich etwas zu früh...
Das ist in der Tat unterschiedlich. In der Regel zitieren die hiesigen News-Channels renommierte Journale (wie nature, Science, Physical Review Letter, Physical Review D, Astrophysical Journal etc.), d.h. die Veröffentlichungen sind von einem fachlichen Gutacher für publikationswürdig und korrekt erachtet worden.

Dennoch gibt es auch bei akzeptierten Artikeln strittige und wie es oben hieß "kontrovers diskutierte" Inhalte.

Sehr aufpassen muss man bei den vorveröffentlichten Artikeln bei arXiv.org, weil hier alles Mögliche erscheinen kann. Hier kann nur der Fachmann beurteilen, ob es etwas taugt. Das meiste davon ist seriös und erscheint mit marginalen Änderungen nach einiger Zeit in einem Journal.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 2. Jul 2007, 21:46

@Ray - stimme Dir in fast allen Punkten zu!

Allerdings kann man von einem Journalisten nicht erwarten - ich hatte das an anderer Stelle einmal ins Feld geführt - dass er in allen Fragen der Astrophysik topfit ist und darüber hinaus auch noch RT und Quantenphysik unter einen Hut bringt :wink:

Ich begrüße den Vorstoß - wie Du - wissenschaftlich-populäre Sendungen zu verbreiten. Leider kommt dabei nicht immer eine zu 100% sehenswerte heraus. Zwischen Privat-TV und Öffentlich-Rechtlichen Anstalten gbts da auch keinen wirklichen Unterschied mehr...

Zum "Stillen-Post-Effekt": "Do black holes really exist?" (Existieren Schwarze Löcher wirklich?) ist eine wesentlich intelligenter gewähltere Überschrift als "There are no black holes in the universe" :wink:

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 3. Jul 2007, 18:27

Hallo Steffen.

Wie gesagt, ich verlange ja nicht, dass sich die Autoren da in allen Details auskennen, aber die Angelegenheit muss schon sorgfältig recherchiert sein - und das vermisse ich beim ein oder anderen Artikel.

Interessanterweise verhält es sich auch so, dass viele Autoren promovierte Physiker sind (z.B. bei astronews.com, SuW) und von den Naturwissenschaften zum Wissenschaftsjournalismus gekommen sind. Leider liest man auch trotz dieser Ausbildung Haarsträubendes...

Du regst mit "Wissenschaft im Fernsehen" ein interessantes Diskussionsthema an, Steffen. Ich habe dazu einen neuen Thread unter "Off Topic" aufgemacht - machen wir gerne dort weiter.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Zausel
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 141
Registriert: 28. Dez 2006, 08:21
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Zausel » 31. Aug 2007, 10:33

Hallo,

Dieses Thema ist ja nun abgeschlossen, und es beruhigt mich doch ungemein, das mir meine geliebten Schwarzen Löcher erhalten bleiben. Und damit mich nicht irgendwann irgendein Wissenschaftler wieder in panik versetzt habe ich mir mal überlegt, ob es nicht auch möglich ist das Schwarze Löcher nicht nur aus massereichen Sternen entstehen, sondern vielleicht ganz anders.

Was wäre zum Beispiel, wenn ein Stern nicht massereich genug ist (unsere Sonne zum Beispiel) um zu einem SL zu werden. Er würde vielleicht zu einem Neutronenstern werden. Nun hat aber ein Neutronenstern eine ungeheure Masse und könnte sich doch Masse einverleiben, vorausgesetzt es gibt genug Materie in der Umgebung und irgendwann hätte dieser Neutronenstern doch die Masse um zu einem SL zu werden, oder nicht?

Gruß

Zausel

P.S. ich wollte dafür nicht extra einen neuen Thread aufmachen.

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 31. Aug 2007, 16:58

Um es einmal richtigzustellen:

Unsere Sonne kann weder ein Neutronenstern werden noch ein Schwarzes Loch. Sterne ihrer Größe erreichen ein Endstadium als Weißer Zwerg.

Die Masse eines Neutronensterns ist auch nicht sehr groß, sie kann nur irgendwo zwischen 1,5 und 3 Sonnenmassen liegen. Bis 1,4 Sonnenmassen hätten wir wieder einen Weißen Zwerg, oberhalb von 3 SM entsteht unweigerlich ein Schwarzes Loch.

Aber Du hast vollkommen Recht, die meisten bisher entdeckten Neutronensterne sind von irgendetwas umgeben, entweder dem Supernova- Überrest (genannt Remnant), oder Begleitsternen. Bis jetzt kennt man nur 8 Neutronensterne in der Milchstraße, die ganz allein stehen.

Was nun durchaus möglich ist, dass ein solcher Neutronenstern aufgrund seiner starken Gravitation Materie aus seiner Umgebung aufsaugt. Sobald er dann die obere Massengrenze erreicht, wird er sofort zum Schwarzen Loch kollabieren. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht für ihn. In dieser Art könnte es bei der Supernova SN 1987A geschehen sein, die wir sehr gut verfolgen konnten. Denn bis heute konnte man dort keinen Neutronenstern entdecken. Entweder versteckt er sich hinter sehr dichten Staubwolken, oder er ist zum SL kollabiert.

Gruß
gravi
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 31. Aug 2007, 17:21

...oder es hat das Objekt vollständig zerrissen. Diese Möglichkeit besteht auch immer, siehe explodierende Weiße Zwerge (Supernova Typ Ia) oder Paarinstabilitätssupernovae (PISNs). Hier gibt es keine kompakten Relikte.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 1. Sep 2007, 18:28

Ja, das ist natürlich auch möglich.

Aber ich liege doch richtig, dass ein Neutronenstern, wenn er die obere Massengrenze überschreitet, nur noch zum SL kollabieren kann. Oder gibt es insgeheim doch ein Szenario, in welchem er auch explodiert? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Eine PISN ist bei der SN 1987A eigentlich die ideale Erklärung, zumal der Vorläuferstern ein Blauer Überriese war.

Schönen Gruß und ein solches Wochenende

gravi
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Benutzeravatar
Ray Light
hat sich hier eingelebt
hat sich hier eingelebt
Beiträge: 339
Registriert: 25. Sep 2006, 17:13
Wohnort: München

Beitrag von Ray Light » 4. Sep 2007, 22:11

Nabend zusammen,

Explosion und Kollaps liegen immer dicht beieinander, gravi. Ein akkretierender Weißer Zwerg, der die Chandrasekhar-Grenze überschreitet, verplatzt in einer thermonuklearen Supernova (SN Typ Ia). Da bleibt nichts übrig.

Mich hat auch immer irritiert, dass das Schicksal eines Neutronensterns, ebenfalls ausgestattet mit einer Grenzmasse (wenn auch nicht genau bekannt; vielleicht bei drei Sonnenmassen) nicht ähnlich ist. Er endet bei Überschreitung seiner Grenzmasse nach dem, was wir heute zu wissen glauben, als (stellares) Schwarzes Loch. Da bleibt also etwas!

Zwei sich umkreisende Neutronensterne kommen sich durch den Energieverlust infolge Abstrahlung von Gravitationswellen immer näher. Ihr Schicksal ist die Verschmelzung und Bildung eines Schwarzen Loches. Es gibt also ein Relikt aus dem Kollaps. Es gibt aber auch eine Explosionserscheinung, nämlich einen kurzen Gammastrahlenausbruch, der uns von der Geburt eines Schwarzen Loches berichtet.

Der Negativbefund eines Relikts bei der SN 1987A spricht zunächst für eine PISN. Diese Hypothese passt aber nicht zur Masse des Vorläuferstern Sanduleak, einem blauen Überriesen,der etwa 20 Sonnenmassen hatte. Das ist bei weitem zu massearm, um eine PISN zu erzeugen (solche Sterne haben etwa 140 bis 260 Sonnenmassen!).

Das Ganze ist offensichtlich sowieso komplizierter bei SN 1987A:
Mittlerweile wurde auch klar, dass Sanduleak nicht der einzige Vorläuferstern war, sondern dass es sogar ein Doppelsternsystem gab. Der Begleiter des blauen Überriesen war vermutlich ein roter Überriese. Das legt nahe, dass die SN 1987A eine ganz besondere Ausgangssituation hatte.

Der Doppelstern als Vorläufer war so mein letzter Stand, was sich auch mit der englischen Wikipedia deckt - erstaunlicherweise steht in der deutschen Wikipedia, dass es sogar ein Dreifachsternsystem gewesen sein soll. Das klingt doch nach einem Thema, wo man genauer recherchieren sollte (besser mit wiss. Publikationen)...

Mich würde es nicht wundern, wenn man irgendwann doch noch einen Neutronenstern in der Explosionsregion findet.

Gruß,
Ray
Wir haben verlernt uns zu wundern.

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 5. Sep 2007, 19:35

Ja, die Geschichten um Sanduleak als Doppel- oder Dreifachsystem las ich auch. Eine PISN wäre so schön als Erklärung gewesen... :wink:

Aber richtig, die Masse de(s)r Vorläufer war sicherlich zu gering.

Dass es beim Überschreiten der Grenzmasse eines Neutronensterns einen kräftigen Bums gibt leuchtet ein, dass ein SL als Relikt übrig bleibt ist auch klar. Was ich jedoch meinte, kann ein Neutronenstern auch völlig zertrümmert werden, halt wie bei einer SN1a?

Wenn ich mir vorstelle (was ich eigentlich nicht richtig kann), welche Kräfte allein bei Sternbeben in der Kruste freigesetzt werden, so könnte doch vielleicht auch eine Schippe Sand - drauf geworfen - die Kruste völlig zum Aufplatzen bringen und der ganze Quarkbrei würde ins All geblasen. Das erst recht, wenn sich 2 Kameraden dieser Spezies sehr nahe kommen, denn dort müssen dann ungeheure Gravitationskräfte an den Krusten zerren.

Vorstellen kann man sich das wohl nicht richtig, da helfen sicherlich nur Modellrechnungen. Und die ergeben stets die Ausbildung eines SL's.

Gruß
gravi
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Benutzeravatar
SNOOPY
erkundet das Forum
erkundet das Forum
Beiträge: 74
Registriert: 24. Nov 2007, 08:18
Wohnort: Bayern

Beitrag von SNOOPY » 25. Nov 2007, 08:25

Hallo zusammen,

wie Ihr merkt, bin ich neu in diesem Forum. Mein Interesse an Astrophysik ist sehr gross und ich verfolge (nicht nur dieses) Forum schon sehr lange. Bisher hat es meine Zeit allerdings leider nie zu gelassen, aktiv daran teil zu nehmen. Das hat sich nun geändert.

Mein besonderes Interesse gilt allen Dingen im Universum die schwer oder überhaupt nicht erklärbar und vor allen Dingen verstehbar sind. Insofern haben es mir die SL´s besonders angetan. Deshalb möchte ich noch einmal in diesem Forum neu daran anknüpfen, auch wenn der letzte Beitrag schon eine Weile zurück liegt und wenn ich damit alte Fragen nochmal aufrolle. Denn meiner Meinung nach sind diese Fragen nach wie vor nicht zufrieden stellend beantwortet worden (vielleicht auch deshalb, weil sie nicht beantwortet werden können?)

Der erste Artikel, den Zausel ganz am Anfang als Quelle ausgewiesen hat, finde ich sehr interessant, weil genau diese Aussage auf den Überlegungen basiert, die ich schon lange habe (den zweiten Artikel halte ich dagegen für mehr als spekulativ). Allerdings glaube ich, dass dieser erste Artikel sehr oberflächlich geschrieben ist und deshalb die wirkliche Aussage etwas unter geht. Deshalb möchte ich einmal eine kurze Beschreibung machen, die zeigen soll, dass es (meiner Meinung nach) SL´s tatsächlich nicht geben kann. Ich werde mich dazu in ein schwarzes Loch stürzen. Damit ich durch den Spaghetti-Effekt nicht zerrissen werde, verwandle ich mich in ein punktförmiges Teilchen und habe außerdem einen Schutzanzug, der mich vor aller möglicher Strahlung bewahrt. Darüber hinaus habe ich alle Instrumente parat, die es mir ermöglichen, bestimmte Messungen und Beobachtungen zu machen.

Also: ich falle nun dem Ereignis-Horizont entgegen (wie Ihr seht, spreche ich hier absichtlich nicht von einem Kerr-Loch, sonst wäre alles etwas komplizierter). Während ich ihm näher komme, stelle ich fest, dass außen herum die Zeit scheinbar immer schneller vergeht. Gleichzeitig verschiebt sich das sichtbare Licht der Außenwelt gegen den blauen Bereich immer mehr, sodaß es nach einer Weile sogar in den Rhöntgen- oder Gammastrahlensektor abgleitet. Meine Instrumente erlauben es mir aber, diese Strahlung wieder sichtbar zu machen. Ich sehe deshalb inzwischen, wie außen herum ganze Sonnensysteme geboren werden und wieder vergehen. Ich sehe tausende - nein millionen von Nova und Supernova aufflammen, ich sehe weisse Zwerge entstehen und wie sie zu schwarzen Zergen werden und wie Neutronensterne ihr Licht ausknipsen, weil sie erkalten. Ich sehe in Sekundenbruchteilen ganze Galaxien verschmelzen und wie sie wieder außeinander stieben. Auch sehe ich, daß die großräumigen Strukturen zwischen den Galaxien immer mehr anwachsen, wie die Sternendichte immer kleiner wird, weil immer mehr Sterne zu weissen Zwergen, Neutronensternen oder Black Holes werden, während immer weniger Sterne entstehen. Schließlich wird das Universum um mich herum immer dunkler. Selbst die letzten großen schwarzen Löcher blitzen nun in einem gewaltigen Rhöntgenblitz auf, weil die Hawking-Strahlung sie vernichtet hat.

Aber halt! Ich selbst falle doch auch in ein schwarzes Loch! Was ist denn mit diesem? Müßte es nicht auch durch die Hawking Strahlung vernichtet werden?

Und während ich das noch denke, finde ich mich in einem fast vollkommen leeren Universum wieder. Die Hintergrundstrahlung kann ich kaum noch messen, das geschätzte Alter des Universumss ist nun circa 10^1000 Jahre. Ich bin allein, denn das schwarze Loch, in das ich mich stürzen wollte, ist ebenfalls schon lange zerstrahlt! Ich selbst habe für diese Reise aber nur ein paar Sekunden meiner eigenen Zeit verbraucht...

Ja, Leute: mein Bericht aus der Zukunft beweißt es: SLs kann es gar nicht geben! Bereits bevor sich der Ereignis-Horizont hinter dem zusammen stürzenden Stern schließt (wenn ich das mal so ausdrücken darf) muß das sich bildende SL bereits durch die Pre-Hawking-Strahlung verdampft sein. Schuld daran ist einzig und allein die einsetzende Zeit-Dilatation, die am Ereignis-Horizont gegen Unendlich strebt! Eine Singularität kann sich darum niemals bilden. Und sollte es die Hawking-Strahlung tatsächlich nicht geben (sie ist ja bisher nicht bewiesen worden), dann kann es Singularitäten nur in der unendlich entfernten Zukunft geben (dann wäre ich allerdings tatsächlich in sie hinein gestürzt).

Und nun möchte ich mal euere Meinung dazu hören. Vielleicht gibt es ja Gegen-Argumente? Dann ist mein Bericht aus der Zukunft vielleicht nur geträumt gewesen? Schön wäre es ja, denn ich möchte nicht in einem zukünftigen Universum alleine sein! Die Wissenschaftler müßten sich allerdings freuen, denn die Singularitäten wären damit vermieden und auch das Paradoxem der Informationsvernichtung!

Ich weiß, dass es Artikel gibt (z.B. der englische, auf den hier auch hin gewießen wurde), die behaupten, der Ereignis-Horizont bildet sich lange bevor das Loch zerstrahlt. Allerdings kann ich der Argumentation nicht ganz folgen, nach der es u.a. sinngemäß heißt, dass angeblich die Zerstrahlung langsamer sein soll, als die Bildung des Horizonts! Was ist denn bitte - so frage ich - langsamer als "unendlich lang"???

Ob unser Universum allerdings so endet, wie oben beschrieben, das ist eine andere Diskussions-Basis. Aber davon vielleicht mal in einem anderen Forum hier.

Es grüßt Euch
SNOOPY
Philosophie fängt da an, wo die Wissenschaft nicht mehr weiter weiß.

Benutzeravatar
Maclane
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1182
Registriert: 16. Jan 2006, 15:46
Wohnort: mal hier, mal dort

Beitrag von Maclane » 25. Nov 2007, 11:19

Hi Snoopy, herzlich willkommen! 8)

Ein interessanter Gedankengang von dir. Und fast wär ich drauf reingefallen. :wink:

Aber woher willst du denn wissen, dass du den Ereignishorizont noch nicht überschritten hast? Ich mein, du kannst ihn überschreiten und merkst davon vielleicht noch nicht mal was. Weil ob du nun kurz davor bist oder kurz dahinter, die Strahlung aus dem Universum erreicht dich trotzdem, oder nicht? (mal unter der Annahme, dass du selbst noch nicht zerstrahlt bist)
Ein Richter würde dich vermutlich freisprechen aus Mangel an Beweisen. Weil wie sollte man den Beweis auch erbringen, ob du nun an der Außenseite kleben geblieben oder doch hineingestolpert bist?

Ziemlich knifflig, aber ich nehm mal an, unsere SL-Experten werden sich noch zu Wort melden. Bin gespannt auf die Antwort. :)

Gruss Mac
Das Gehirn ist nur so schlau wie sein Besitzer.

Benutzeravatar
SNOOPY
erkundet das Forum
erkundet das Forum
Beiträge: 74
Registriert: 24. Nov 2007, 08:18
Wohnort: Bayern

Beitrag von SNOOPY » 25. Nov 2007, 13:53

Hi MacLane,

das ist recht einfach zu begründen (wenn auch schwer zu verstehen): Den Ereignis-Horizont kann ich erst in unendlich entfernter Zukunft überschreiten. Und bis dahin müßten längst alle SLs verdampft sein!
Philosophie fängt da an, wo die Wissenschaft nicht mehr weiter weiß.

Benutzeravatar
SNOOPY
erkundet das Forum
erkundet das Forum
Beiträge: 74
Registriert: 24. Nov 2007, 08:18
Wohnort: Bayern

Beitrag von SNOOPY » 25. Nov 2007, 15:58

Richtig, Tensor: ein außenstehender Beobachter sieht einen Gegenstand erst in unendlich entfernter Zukunft hinter dem Ereignishorizont verschwinden. Aber Hawking lehrt uns, dass in endlicher Zeit das SL bereits verdampft sein muß. Ergo: Der Ereignishorizont kann in endlicher Zeit gar nicht entstehen, weil der zusammenstürzende Stern vorher schon zerstrahlt sein muß. Das ganze setzt natürlich die Hawking-Strahlung voraus. Aber ich glaube, sie ist inzwischen unter den Wissenschaftlern größtenteils unumstritten.

Wir dürfen natürlich nicht außer Acht lassen, dass unser Verstand diese Angelegenheit gar nicht mehr verarbeiten kann. Letzten Endes ist es nur ein mathematisches Konstrukt, das in seiner endgültigen Konsequenz wohl niemals nachgeprüft werden kann!
Philosophie fängt da an, wo die Wissenschaft nicht mehr weiter weiß.

Antworten