positronium hat geschrieben: ↑3. Feb 2017, 11:23
Auf die Antwort bin ich gespannt, kann mir das aber eigentlich nur so vorstellen, dass (nach ART, und nur danach) die Massen geradewegs ins Zentrum fallen, und die gravitative Wirkung am tatsächlichen Ort der Massen (unter Ausbreitung mit c) messbar sind, denn was wäre die Alternative... dass gravitative Wirkung der Massen Richtung EH "rotverschoben" und immer schwächer würde? Das geht nicht.
Gravitationswellen breiten sich ebenfalls nur mit c aus, aber es geht hier um etwas anderes.
Ich denke, dass man bei meinem Szenario die Sache über die Gravitationsfelder betrachten muss, bei reinen G-Feldern gibt es keine Rotverschiebung oder dergleichen, es gibt Feldstärken, Potentiale.
Gravitationsfelder haben eine unbeschränkte Reichweite und sie überlagern sich additiv, das heißt, dass das G-Feld des Ringes auch in 1 LJ Entfernung schon mit dem G-Feld des SLs überlagert ist. Das wiederum bedeutet m. E., dass das SL (sein EH) zu den Startbedingungen (Ring ist positioniert und noch stationär) auf jeden Fall schon eine Winzigkeit von der perfekten Kugelform abweichen muss.
Weiterhin ist wichtig, dass durch die Beobachter ein Bezugssystem incl. Gegenwartsebene festgelegt wird, bezüglich dessen die Ereignisse/Beobachtungen zu erklären sind.
Damit ist aber noch kein Koordinatensystem festgelegt, man kann dasjenige frei wählen, das am sinnvollsten erscheint. Welches ist hier das sinnvollste? (Und damit hänge ich wieder an den Schwarzschildkoordinaten... Welches andere KS wäre für die Rechnungen geeigneter, die ja nur abbilden sollen, was die entfernten Beobachter beobachten?)
Wenn sich nun die Masse des Rings dem SL nähert, dann überlagern sich die G-Felder stärker (ich bin mir noch nicht sicher, ob es einen Unterschied ausmacht, ob man die Ringmassen gleichzeitig fallen lässt oder nacheinander, nehmt im Moment was ihr wollt oder nehmen wir gleichzeitigen Fall an).
Wenn sich die Ringmassen schon sehr nahe am SL befinden,
aber noch vor dem ursprünglichen EH des SLs, dann überlagern sich die Felder bereits so stark, dass sich an der so festgelegten SL-Äquatorialebene nach meinem Gedankengang auf jeden Fall schon ein merklich erweiterter Ereignishorizont ausbilden sollte: Das Gravitationsfeld und damit auch der EH des Gesamtobjekts SL+Ringmassen sollte daher aus der Ferne zunächst ellipsoidförmig oder wie eine Kugel mit Ringwulst ausschauen.
Nun erscheint es mir aber gleichzeitig sinnlos anzunehmen, dass ein Gravitationsfeld woanders angenommen werden kann, als die Quelle der Gravitation (Masse). D.h.: Obwohl die Ringmasse jetzt schon hinter einem EH verborgen ist, weiß man noch durch Beobachtung, also
empirisch WO sie
für die Beobachter JETZT ist, nämlich noch nicht in der Singularität des SLs.
Und man kann auch beobachten, WANN (und damit auch OB) sie in der Singularität ankommt, nämlich genau dann, wenn das SL wieder perfekte Kugelform angenommen hat (falls es das tut, tut es?).
Das schließe ich daraus, dass ein Gravitationsfeld nur dann kugelsymmetrisch sein kann, wenn die Masse, die die Quelle des Feldes ist, ebenso Kugelsymmetrie aufweist, also entweder komplett in einem Kugelvolumen, einer Kugelsphäre oder in einem Punkt versammelt ist.
D.h. auch eine Masseansammlung, die schon hinter dem EH eines SLs ist, muss ja noch ein G-Feld haben, das aus dem SL herausragt (im Prinzip unendlich weit), das kann ja nicht verschwinden. Und dieses Herausragen muss prinzipiell messbar sein, wenn die Masseverteilung hinter dem EH nicht kugelsymmetrisch ist und existiert.
Was ich grundsätzlich tue:
Ich versuche den eher rein theoretisch motivierten Überlegungen zur Wirklichkeit bzw. zum "was der Fall ist", die wir schon gehört haben, eine andere, mehr empirisch-praktische Perspektive nebendran zu stellen (aus dieser Perspektive ist
Wirklichkeit das, was
wirkt, also auch beobachtbar ist, in dem Fall von den entfernten Beobachtern beobachtet wird).
Weiterhin versuche ich immer noch diese Geschichte mit dem Freifaller und dem entfernten stationären Beobachter besser zu verstehen, denn wenn man das Geschehen nicht über Felder bzw. Feldkombinationen betrachtet, dann ergibt sich für mich immer noch ein Problem (ganz egal welches KS man verwendet):
Falle A mit einem Spiegel in ein SL, komme B 1000 Jahre später in einiger Entfernung stationär zum SL an und schicke einen Lichtpuls in Richtung A. Die Rechnung sagt, soweit ich das bisher verstanden habe, dass der Lichtpuls A immer noch vor dem EH erreicht, von seinem Spiegel reflektiert wird und zu B zurückgelangt. Es ist dabei egal, wie lange das dauert (Eigenzeit B), bis B sein Signal zurückerhält und wie rotverschoben und abgedunkelt es ist (oder auch nicht): Er muss zu dem Schluss kommen, dass A auch 1000 Jahre nach seinem Sturz noch vor dem EH war - und zwar ganz real, empirisch, wirksam, sonst wäre das Signal nicht zurückgekehrt.
Timm hat geschrieben: ↑6. Feb 2017, 16:30
Einfallende Materie verliert nicht einen Teil seiner Masse durch Abstrahlung von Gravitationswellen (das meinst du ja wohl)
Nein, ich meinte wegen eventueller Aufheizung der Materie beim Fall (Gezeiten-Reibung, etc.), ist aber Nebensache, kann auch sein, dass das bei (einzelnem) radialem Einfall zu vernachlässigen ist.
Timm hat geschrieben:seeker will einen nicht rotierenden Ring, also keinen Orbit. Der braucht, wie jede Masse, Antrieb nach außen um stationär zu sein. Der freie Fall beginnt nach dessen Abschaltung.
Ganz genau!