Das Thema ist ja hochaktuell und interessant, aber speziell nach dem Posting von Skeltek kann ich nur sagen:
Deswegen habe ich ein paar Verständnisfragen:
Information, Unitarität und Entropie-Begriff
In dem Thread
[url=htttp://abenteuer-universum.de/bb/viewtopic.php?f=4&t=2410]Der Informationsbegriff in der Physik[/url]
verweist TomS auf einen fundamentalen Unterschied zwischen des Informationsbegriffs in der QM und der klassichen Physik.
tomS hat geschrieben:Es ist letztlich ganz einfach... In der QM gilt immer und ausschließlich eine unitäre Zeitentwicklung der Form
|reiner Zustand minimaler Entropie> → U * |reiner Zustand minimaler Entropie> = |reiner Zustand minimaler Entropie>
Wenn man die Hawkingstrahlung als klassische Näherung begreift, dann kann man dies noch gelten lassen. Betrachtet man sie jedoch als fundamentalen Prozess, dann verletzt sie die Regeln der QM, sie bedeutet eine nicht-unitäre Zeitentwicklung (und weil in einem einen Zustand sehr viele mikroskopische Freiheitsgrade Information tragen - welches Teilchen war in welchem Zustand - im thermischen Zustand jedoch keine Information mehr enthalten ist, spricht man von Informationsverlust; korrekt wäre "Verletzung der Unitarität")
Demnach macht der Begriff Entropie in der QM wenig Sinn und wäre demnach ein rein klassisches Phänomen?
Das sagt ja auch Hawking in seinem Artikel: nach seinem Vorschlag bleibt die Unitarität erhalten (vorausgesetzt er wird nicht widerlegt), aber die Information im SL geht gründlicher verloren als nach jeder Bücherverbrennung.
Instantane Informationsübetragung?
Ich habe noch einen deutsch-sprachigen, populärwissenschaftlichen Artikel über das Firewall-Problem gefunden:
http://www.sterne-und-weltraum.de/news/ ... ip/1192894
Darin ist die Rede, dass beim Aufbrechen einer Verschränkung Energie frei würde (wie beim Aufbrechen einer Molekülbinddung) - und zwar nicht nur ein bisschen, sondern so viel, dass unmittelbar hinter dem Ereignishorizont Temperaturen in der Größenordnung der Planck-Skala entstehen sollen.
Meine Frage: wie kann das sein (unabhängig von Firewalls und SLs)? Könnte man das nicht ausnutzen, ein Quantenradio zu konstruieren, mit dem Information instantan und damit überlichtschnell übertragen werden kann?
Beim Messen des Zustandes eines verschränkten Teilchens wird ja keine Information übertragen (wenn ich die mir bekannte Literatur richtig verstanden habe), weil lokal immer nur ein zufälliges (aber mit deterministischer Wahrscheinlichkeit) Ergebnis gemessen wird. Die Korrelation kann erst erkannt werden, wenn beide Seiten ihre Messergebnisse mit max. Lichtgeschwindigkeit ausgetauscht haben.
Ganz anders beim Gedankenexperiment "Quantenradio": Nehmen wir an, die nächste Generation von Marsrobotern würde mit einem
Quantenradio ausgestattet. Das besteht aus einer Menge von geeigneten Teilchen, die in Kästen genügender Größe aufgeteilt sind und mit entsprechenden Teilchen des Quantensenders in der Basisstation verschränkt seien. Jedes Kästchen representiere ein (klassisches) Bit. Um ein ASCII-Zeichen (einmalig) zu übertragen, benötigt man 7 Kästchen (plus 1 um den Start einer Übertragung zu signalsieren). Um das Zeichen "ACK" zu senden, löst die Basisstation in den Kästchen 2 und 3 die Verschränkung der dort enthaltenen Teilchen. Der Empfänger im Marsroboter misst instantan (statt nach einer 3/4 Stunde) in Kästchen 2 und 3 eine erhöhte Strahlung(?) und weiß damit, dass die Basisstation das Zeichen "ACK" übertragen hat.
Sicherlich habe ich da was falsch verstanden, aber wo liegt der Fehler?