Diagnostiker hat geschrieben: ↑22. Feb 2021, 07:38
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 21:57
Das ist aber eine sehr heikle Argumentationsweise, weil Du der "redlichen Wissenschaft" keine Chance gibst, dass sich der Vorwurf möglicherweise nicht bestätigt, denn sollte er sich nicht bestätigen, so wird mit dieser Argumentationsweise quasi per definitionem davon ausgegangen, dass nicht der Vorwurf nicht bestätigt wurde, d.h. unzutreffend ist, sondern dass geheimnisvolle Interessensgruppen verhindert haben, dass der Vorwurf bewiesen werden konnte.
Und zwar
grundsätzlich, d.h. der Wissenschaft ist damit die Möglichkeit genommen, einen Vorwurf zu entkräften.
Nein, der Vorwurf kann nur dann aus der Welt geschafft werden
Hallo Diagnostiker,
so sehr ich Deinen Bedenken zustimme, so müssen wir doch zunächst den korrekten Prozess anschauen.
In diesem Falle ist es so, dass derjenige, der einen Vorwurf erhebt, konkrete Beweise vorlegen muss, und
nicht derjenige, gegen den de Vorwürfe erhoben werden. Andernfalls läuft man in eine "Beweislastumkehr".
Diagnostiker hat geschrieben: ↑22. Feb 2021, 07:38
, wenn maximale Transparenz gegeben ist und ein unabhängiges Expertenteam (also nicht z.B. Peter Daszak, der einen Interessenskonflikt hat) vollständigen Zugang zu den Rohdaten hat und eventuelle Manipulationen aufdecken kann bzw. ausschließen kann.
Maximale Transparenz ist immer gut und hilfreich, wenn es darum geht, unterschiedliche Messergebnisse zu analysieren. Zudem ist eine maximale Transparenz auch gut, um Vertrauen zu schaffen.
Nur: hier liegt eine Beweislastumkehr vor und vielleicht hat das Labor ein durchaus legitimes Interesse daran,
keine maximale Transparenz zu gewährleisten. Dies ist beispielsweise in Konkurrenzsituationen oftmals der Fall, wo man einen Know-How-Vorsprung hat und diesen verständlicherweise nicht preisgeben möchte.
In einem solchen Fall gibt es andere Qualitätssicherungs-Möglichkeiten, beispielsweise ein Audit. Allerdings würde ich auf ein chinesisches Audit nicht allzuviel geben, zudem stellen Audits "nur" sicher, dass gewisse Abläufe dokumentiert werden, Verantwortlichkeiten definiert sind, vielleicht noch Notfallszenarien vorhanden sind, u.s.w., d.h. vorwiegend formale Kriterien erfüllt sind. Andererseits habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass die Qualität tatsächlich wesentlich steigt, wenn man solche formalen Dokumente erstellt; Betrug und kriminelle Manipulationen können diese aber nicht ausschliessen, wohl aber unbeabsichtigte "Ablauffehler", weil jeder etwas nach eigenem Gutdünken macht und noch gar nicht hinterfragt hat, ob das überhaupt zweckmässig ist, oder auch "Schlamperei", weil aufgrund des Audits fehlende Kontrollmechanismen erkannt und implementiert wurden.
Eine andere Vorgehensweise beim Vorliegen solcher Vorwürfe ist es, die Polizei bzw. die Staatsanwaltschaft beizuziehen. Diese sind betreffend Wettbewerbsvorteil meines Wissens an eine Schweigepflicht gebunden, und diese können selbstverständlich die Herausgabe der von Dir genannten Dokumente erwirken, beispielsweise per Hausdurchsuchungsbefehl.
Diagnostiker hat geschrieben: ↑22. Feb 2021, 07:38
Wenn dann keine Belege aufgefunden werden, die für einen Laborunfall sprechen, dann kann man begründet feststellen, dass das Virus nicht über Manipulationen erzeugt und dem Labor entwichen ist.
Wobei man hier auch die Möglichkeit in Betracht ziehen muss, dass gewisse Dokumente rechtzeitig vernichtet worden sind.
Besser erscheint es mir, festzustellen, dass sich das Virus über einen Zwischenwirt verbreiten konnte, zumal man dann auch gezielte Massnahmen dagegen ergreifen kann. Es wäre fatal, wenn man einen Betrug vermutet und alle Kapazitäten zum Aufdecken des vermuteten Betruges verwendet statt die Folgen der richtigen Ursache einzudämmen.
Diagnostiker hat geschrieben: ↑22. Feb 2021, 07:38
Bis jetzt ist der Vorwurf nicht entkräftet worden und die Indizien, dass es sich um einen Laborunfall handeln könnte, kann man nicht mit ein paar Erklärungen beiseite wischen, wo ein natürlicher Ursprung deklariert und entsprechende Laborexperimente abgestritten werden.
Das kann ich als Aussenstehender nicht beurteilen, nur muss man bei dieser Vorgehensweise aufpassen, dass einem keine Beweislastumkehr unterläuft.
Natürlich spielt meine Hinweis auf die Beweislastumkehr Betrügern in die Hände, ganz klar. Aber eben: dann haben wir es mit einer Straftat zu tun und aufgrund der Gewaltenteilung ist dann die Polizei oder die Staatsanwaltschaft zu involvieren.
Diagnostiker hat geschrieben: ↑22. Feb 2021, 07:38
Was die Interessensgruppen betrifft, sind sie alles andere als geheimnisvoll: Es handelt sich um den Forschungsbetrieb, der sich um das Labor in Wuhan angesiedelt hat und der sich nicht auf China beschränkt, sondern internationale Verflechtungen hat - auch in die USA.
Gewiss, nur: Indizien konstruieren, schlechte Presse generieren und dann pauschale Vorwürfe erheben kann letztlich jeder. Es muss also abgeklärt werden, wie
seriös diese Vorwürfe sind und wie
aussagekräftig die Indizien sind, und je nachdem sind dann eben staatliche Organe einzuschalten.
Es läuft also wie Du ja auch schon gesagt hast auf Transparenz und auf Unabhängigkeit hinaus, wobei aber auch darauf geachtet werden muss, dass keine Beweislastumkehr passiert.
Freundliche Grüsse, Ralf