Frank hat geschrieben: ↑30. Mai 2017, 22:50
Der Fortschritt wird immer schneller, behaupten Medien, Vordenker oder Unternehmensberater immer wieder. Doch eine Analyse von Technology Review zeigt: Es stimmt nicht.
Ich merke das auch immer mehr und ich bin wirklich sehr tief drin in der Materie. Die Jünger der Digitalisierung mausern sich wirklich langsam zur Ersatzreligion und ich kann diese Missionierung langsam nicht mehr ab.
Hallo Frank,
es ist leider noch viel schlimmer: ich war kürzlich auf einer Fachkonferenz und da war das auch
das Thema und wurde gleich von mehreren Speakern aufgegriffen. Mit der Ankündigung, dass das nicht in den nächsten 10-20 Jahren, sondern in den nächsten 2-3 Jahren komme und mit der Ankündigung, dass in meiner Berufsgruppe dann
alle unseren Job verlieren.
Mit solchen Aussagen machen sie natürlich die Leute und auch anwesende Kader nervös, die keine Details kennen, aber befürchten, etwas zu verpassen und womöglich von der Konkurrenz abgehängt zu werden, wenn sie nicht auch auf diesen Zug aufspringen.
Wie auch immer, ich bin auch der Meinung, dass diese Art Polemik zu weit geht und es ist unschwer zu erkennen, was nun passiert: es wird nämlich tatsächlich passieren, aber nicht, weil es eine Notwendigkeit dafür gäbe, sondern weil man den Verantwortlichen nun einen Floh ins Ohr gesteckt hat und diese nun meinen, "geeignete" Massnahmen tätigen zu müssen.
Dass diese Speaker nicht selten aus Consulting-Firmen stammen, die diese jetzige Gelegenheit natürlich nutzen werden, für gutes Geld "Kurse" anzubieten, wird nicht verwundern, allerdings denke ich weniger, dass die das aus Kalkül gemacht haben, sondern vielmehr die Unsicherheit nutzen, um sich dann in 2-3 Jahren als "Experten" darzustellen, die das alles richtig vorhergesehen haben.
Da ich noch etwas zu jung für eine Pensionierung bin und zudem wenige Beitragsjahre habe, d.h. ohnehin hoffe, länger arbeiten zu können, bin ich natürlich voll betroffen. Eher zufällig hat es sich aber ergeben, dass ich aufgrund eines Projektes in die Position gekommen bin, dass ich dann immer noch gebraucht werde, denn den Umfang dieses Projektes kann ich nur mit Automatisierung bewältigen und das Thema wurde in der Firma in den vergangenen 12 Jahren in der QS völlig vernachlässigt. Ich kann also neben dem inhaltlichen Aspekt das ganze auch noch mit der Automatisierung kombinieren. Und genau in diese Richtung geht eben auch die Neuausrichtung, so dass ich dem mit grosser Gelassenheit entgegensehe.
Freundliche Grüsse, Ralf