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Die Folgen der Informationsgesellschaft

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik
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Stephen
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Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Stephen » 14. Dez 2015, 05:14

Hallo zusammen,

die Wissenschaftlerin Genevieve Bell (Anthropologin) - was soviel wie Menschenkundlerin bedeutet - begleitet im Auftrag eines Hightech-Konzerns (Intel) ganz normale Leute während deren Alltagsgeschäften.

Hier ein paar Zahlen dazu:
88 Mal am Tag schaut der Durchschnittsbürger auf sein Smartphone (etwa alle 18 Minuten) und starrt 2,5 Stunden lang auf dessen Bildschirm.
Die unter 30jährigen verbringen 233 Minuten täglich am PC, bei Ü30 sind es immerhin noch 111 Minuten.
68% der Deutschen sind in sozialen Netzwerken aktiv, Tendenz steigend.
54% der Befragten (aus sieben Ländern) würden bei einem Wohnungsbrand eher ihr Smartphone retten als ihre Haustiere.
16% der Befragten nehmen ihr Smartphone mit unter die Dusche!
31% der 5jährigen können gezielt eine Internetseite aufrufen.
20% der 8jährigen nutzen WhatsApp (erst ab 16 Jahren erlaubt neuerdings, früher waren es 13 Jahre).

Quelle: P.M. 12/2015, Seite 45ff.

Es ist natürlich nonsens, irgendwelche Vergleiche anstellen zu wollen. Zu meiner Kindheit (in den 1970er Jahren) kamen Weihnachten und Ostern auf einen Tag, als es die Westverwandschaft endlich geschafft hat, das Spiel "Monopoly" oder einen Taschenrechner über die Grenze zu schmuggeln.

Noch etwas anderes hat mich irritiert: in der gleichen Ausgabe der o.g. Zeitschrift wurde unter der Überschrift "So gefährlich einfach ist der Drogenkauf im Darknet" quasi eine (Fast-) Anleitung dazu gegeben, wie man ruck-zuck per Päckchen zu seinem "Stoff" kommen kann. Die Frage ist natürlich, wie man mit diesen Informationen umgeht. Ich fand den Bericht persönlich sehr interessant, habe allerdings auch nicht vor, das beschriebene procedere auszuprobieren...

Aber einerlei: wer einen möglichst schmerzfreien Suizid erleben, eine AK-47 (Kalaschnikow) erwerben oder Sprengstoff herstellen möchte, kommt übers Internet auch an solche Informationen...

Was sagt ihr dazu?

Gruß
Steffen
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von belgariath » 14. Dez 2015, 11:38

Das sind schon heftige Zahlen, die du da zitierst. Für mich deutet das darauf hin, dass viele Leute süchtig nach ihrem Handy sind. Das ist eigentlich nichts neues aber immer wieder aufs neue schockierend.

Das führt einem mal vor Augen, wie stark sich unsere Gesellschaft und die Umgangsnormen derzeit verändert.
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Pippen » 14. Dez 2015, 16:34

Ob man damit glücklicher ist als früher wage ich zu bezweifeln. Wissender ist man auf jeden Fall, weil man einfach unbegrenzen Zugang zu Wissensressourcen hat.

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Stephen
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Stephen » 14. Dez 2015, 18:53

Pippen hat geschrieben:Wissender ist man auf jeden Fall, weil man einfach unbegrenzen Zugang zu Wissensressourcen hat.
... wobei unbegrenztes Wissen nicht gleichzeitig auch "Wahrheit" bedeuten muss...
Verschwörungstheorien z.B. haben eigentlich erst mit dem Internet weltweite Verbreitung gefunden.
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von gravi » 14. Dez 2015, 19:09

Wie ich es so in meiner Umgebung mitbekomme, entsteht langsam eine Art Sucht mit diesen Smartphones. Die Leute haben ja schon fast einen Zwang, alle paar Minuten nachzusehen, ob da nicht wer etwas gepostet hat. Oder wenn irgendein Stichwort fällt, sofort muss man zum Handy greifen und danach googeln.

Ja, man hat heute einen unvergleichlichen Zugang zu Wissen. Dennoch gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass die Menschheit trotzdem verdummt. Dann das Wissen aus'm Handy ist rein temporär, es wird nicht abgespeichert (im Kopf). Diese Dinger unterstützen nur die Faulheit/Bequemlichkeit der Masse, sich Wissen selber zu erarbeiten und anzueignen.
Vermutlich ist das aber auch Zielsetzung der Regierungen: Gib dem Volk eine Beschäftigung, und wir können ungeniert alles machen was wir wollen. Die merken's ja nicht mal...

Gruß
gravi
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von NicoS » 14. Dez 2015, 21:20

die menschheit verdummt nicht! sie ist immernoch genau so dumm wie vorher!
was ich mit meinem smartphone google bleibt im kopf, dabei weis ich aber auch das ich damit die ausnahme bin.
in meinem umfeld gibt es einige leute bei denen ich merke: die wolln garnich denken, lieber erstmal jemanden fragen damit er nachdenkt (meistens ich), ist niemand da nimmt man das smartphone und lässt das für sich "denken".
ob das nun wirklich als sucht darzustellen ist bin ich mir nicht sicher.
ich bin eher der meinung: das ist die moderne welt, wo wir noch nicht angekommen sind, alles ist neu und alles wird einfacher (ausser das denken).

2% der menschheit haben lust zum denken... der rest fragt nach. so ist meine erfahrung.

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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Stephen » 15. Dez 2015, 06:39

Die Frage, ob Menschen mit Tafelwerk und Rechenschieber klüger waren als die heutige Jugend mit Smartphone und Computer kann man einfach nicht pauschal beantworten.
Ich erinnere mich noch genau an die Zeit, als es um die Frage ging, ob der Taschenrechner an der Schule erlaubt werden solle oder nicht. Er wurde dann natürlich eingeführt (jeder selbstverständlich das gleiche nicht programmierbare Modell) - warum auch nicht den Fortschritt nutzen? Ich bin mir jetzt allerdings nicht mehr sicher, ab welcher Klassenstufe - ab der ersten ganz sicher nicht - ich glaube, ab Klasse 9...

Hat sich heute auch alles dramatisch verändert: das Schulministerium von NRW hat z.B. für das Schuljahr 2014/2015 beschlossen, dass die Schüler der Oberstufen unbedingt einen GPR (grafikfähigen Taschenrechner) benötigen: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 89223.html

Eine reine Rechenaufgabe ist dadurch natürlich wirklich zum Kinderspiel geworden und wenn doch einmal ein Fehler auftritt, dann hat man sich eben nicht verrechnet sondern nur vertippt. Aus diesem Grund sind die Aufgaben in Mathe und Physik fast ausschließlich so gewählt, dass die Rechnerei mit Zahlen ansich eher in den Hintergrund tritt und der Lösungsansatz wichtiger ist, als das Endergebnis.

Gruß
Steffen
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Frank » 15. Dez 2015, 11:54

Die Angst vor dem Neuen und der nächsten Generation.

Über die Eisenbahn

Eisenbahnen, Anleihen und Jesuiten sind unbestritten die Wege, die wahren, die zum Teufel führen.

Sobald die Eisenbahnen fertig sein werden, wird man die Guillotine abschaffen können. Statt zum Tode wird man die Schwerverbrecher künftig dazu verurteilen, 1.000 Stunden im Waggon zu fahren. Bei mildernden Umständen wird man die Straffahrt auf 500 Stunden herabsetzen. Ich bin aber überzeugt, sie werden gern die Guillotine vorziehen.

Die Eisenbahn ist in jeder Hinsicht ein ernstes Geschäft, das schnellstmöglich beendet werden sollte. Sie verwandelt einen Mann vom Reisenden in ein lebendes Paket.


Über die Rockmusik


„Rock war schon immer die Musik des Teufels, du kannst mich nicht überzeugen, dass das nicht so ist.“

„Hauptsache, man kriegt die Kinder. Man nagelt sie fest, wenn sie noch jung sind, unterzieht sie einer Gehirnwäsche und hat sie dann für den Rest ihres Lebens.“

„Noch nie gab es eine Kunstform, welche sich so exklusiv an die Kinder wandte. Das Musikgeschäft ist darin einzigartig, dass es sich fast nur an die Kinder richtet.“

„Wer die Medien kontrolliert, kontrolliert den Verstand, das Medium ist die Botschaft und die Botschaft bin ich.“



Über den Fortschritt allgemein


Der Fortschritt unserer Gesellschaft wird nicht grösser sein als der Fortschritt unseres Bildungswesens.

Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab

Fortschritt bedeutet, dass wir immer mehr wissen und immer weniger davon haben.

Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?

Man sieht, es gab zu allen Epochen den Ausruf , " Das Ende ist nah"

Die Soziologie ist mitterweile soweit, dass diese Smartphones bis in 10 Jahren geächtet werden und sie auf keinem Tisch mehr liegen werden und auch in der Kneipe nicht mehr geduldet sind.
Im Grunde liegt es an der Gesellschaft, an jedem Einzelnen , den Gegenüber auch mal aufzufordern er möge endlich dieses Ding wegstecken , oder gleich ganz ausmachen.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Stephen » 16. Dez 2015, 11:14

Frank hat geschrieben:Der Fortschritt unserer Gesellschaft wird nicht grösser sein als der Fortschritt unseres Bildungswesens
Diesesm Zitat von John F. Kennedy muss man natürlich zustimmen - ohne BIldung läuft nichts (solange sich das ein Staat leisten kann).
Frank hat geschrieben:Eisenbahnen, Anleihen und Jesuiten sind unbestritten die Wege, die wahren, die zum Teufel führen.
"... es werden durch Rundfunk bereits Nachtigallen-Konzerte und Papstreden übertragen. Das ist der Untergang des Abendlandes!", jammerte Egon Friedell weiter.

Die Ansichten sind nun mal verschieden (und ändern sich auch sehr schnell)...
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
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Re: Die Folgen der Informationsgesellschaft

Beitrag von Frank » 16. Dez 2015, 11:18

Wichtig ist halt das die Reden und Ansichten einer Generation mit der Selbigen aussterben(zumindest 99%)
Meine Großtante pflegte auch den Spruch , " bleibe im Land und halte dich redlich". Das war mal eine Mainstreamansicht im dritten Reich.
Meine Generation befand sich bei solchen Sprüchen zwischen kopfschütteln und kaputtlachen.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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