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Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik
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Marcel
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Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Marcel » 14. Sep 2015, 19:47

Hallo meine Lieben,
heute Abend ein bisschen Zeit nehmend mich den schwierigsten Bereichen der Wissenschaft zuzuwenden, und zwar genau denen, die eigentlich nur im entferntesten mit der Sache selbst zutun haben.
Es soll also hier um die Kariere und die Frage nach der Berufung in der Wissenschaft gehen. Klar ist es für mich als erst Semester der Physik noch ein Weiter weg, aber eine gute Planung schadet ja nie, insofern man sich nicht alzusehr auf den Plan versteift.
Gut, zu erst möchte ich mich mit einer Frage beschäftigen, die sich ein Frisch gebackener Abiturient so stellen sollte.
Was soll ich nun nach der Schule tun?
Davon ausgehend, dass man sich für die Wissenschaft insbesondere für die Physik stark interessiert, wäre es der erste Schritt sich für diesen Bereich zu entscheiden. Nun gibt es hier natürlich verschiedene Wege.
Der bekannteste ist wohl das Studium der Physik. Aber auch Ausbildungsberufe sind Möglich in verschiedenen Wissenschaftlichen bereichen.
Meiner Ansicht nach sollte die Entscheidung nach folgendem Prinzip gefällt werden. Möchte ich einen Beruf haben, in dem ich mein Leben verdienen kann und trotzdem einen Beruf der mir Spaß macht. Da sich diese Entscheidung mit einem geringeren Wunsch nach Kariere zusammen hängt, würde ich hier eine Ausbildung in einem solchen in Erwägung ziehen, da man so mit einem geringeren (Lern-)Aufwand sein Ziel erfüllen kann.
Davon aber ausgehend das man die Wissenschaft hier als Berufung und damit als Hauptträger des Lebens sieht (wie es auch bei mir der Fall ist), ist meiner Meinung nach auf jedenfall das Studium empfehlenswert. Hier bieten sich nach einem Erfolgreichen Abschluss natürlich unglaubliche Möglichkeiten, in Wissenschaftlicher Wirtschaft oder gar als Professoren/Dozenten an Universitäten. Ist selbstverständlich an dieser Stelle mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, gerade wenn man den letzteren Berufszweig wählen will.
Aber was ist eigentlich Kariere in der Wissenschaft?
Ab hier fangen für mich die Fragen an, bei den ich mehr oder weniger spekulieren muss, da ich selber ja noch nicht so weit bin, allerdings habe ich einige Ideen zur Beantwortung.
Was ist also Kariere. Wissenschaftlich betrachtet gibt es natürlich Institutionen die eher begehrt sind, da dort mehr Mittel zur verfügung stehen usw. Allerdigns darf man auch nicht die Freiheit aus dem Auge verlieren, also wie frei man in der Wahl des Forschungsgebietes ist.
Ich bin der Meinung, das man in der Wissenschaft Kariere nicht herkömlich definieren sollte. Es ist nicht etwa die Position die man inne hat oder aber das Geld was man verdient (wobei dies natürlich manchmal ein schöner Nebeneffekt sein kann :) ). Es ist viel mehr die Erfolge die man mit sich bringt. Welche Veröffentlichungen man trägt, wie viel man Veröffentlicht und letzten endlich welchen Namen man sich macht. Und auch hier gibt es Unterschiede zwischen einen Namen in der Wissenschaft oder einen Namen in der allgemeinen Welt. Ich denke um das zu visualisieren: stellen wir doch mal Brian Green und Steven Hawking gegenüber, ohne Frage haben sie beide wichtige Teile in ihren jeweiligen Gebieten zu der Wissenschaft beigetreten. Aber wenn jemand der nicht aus einem derartigen Bereich kommt gefragt wird, wer wer ist, wird Hawking wahrscheinlich eher Punkten. Wie gesagt sei das keine Wertung der beiden, ich selber weiß auch noch nicht genau wo ich hin will: öffentliche Arbeit oder lieber Wissenschaftsinter. Ob überhaupt ich mal so weit komme ^^
Wie würdet ihr die Kariere in der Wissenschaft Definieren?
Wie wird man in der Wissenschaft erfolgreich?
Das ist natürlich eine Frage, für die es wohl keine Antwort wirklich gibt. Aber ich denke einige punkte sind doch recht wichtig: Wie eigentlich überall im Leben kommt es viel auf die Kontakte an die man pflegt. Aber man muss auch ein gewissen knowhow mitbringen. Erlangbar durch kontinuierliches Lernen und Denken, gemischt mit einer Prise Veranlagung. Und Schluss endlich ist es ein ewiges Veröffentlichen, man muss irgendwie in den Köpfen der Menschen bleiben. Da nur die wenigsten eine Theorie veröffentlichen, die die gesamte Physik verändert, so ist es wohl eher ein andauernder Prozess, und ein ewiges am Ball bleiben.
So, dass sind so meine Gedanken des Abends, was würdet Ihr sagen, das Thema ist ja so riesig das man wohl niemals alles abdecken könnte :D es währen auch einige Erfahrungswerte schön.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

Siggi

Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Siggi » 14. Sep 2015, 21:34

Hallo Marcel,

das ist natürlich eine schwierige Frage welche man so mal eben nicht beantworten kann. Du hast es schon recht gut analysiert was dahintersteckt. Wenn du selber die freie Wahl und Entscheidung treffen kannst, dann lass Dein Bauchgefühl entscheiden.

Bei mir war es auch nicht anders. Nach der Schule ging es darum einen Beruf zu erlernen. Was kann ich, was bin ich und welche Fähigkeiten besitze ich und Berufsberatung hin und her und ich wusste selber auch nicht. Es standen auch Zwänge dahinter endlich eigenes Geld zu verdienen. Ich habe dann eine Tätigkeit angefangen die mir liegt und auch Spass gemacht hat über all die Jahre.

Im Nachhinein gesehen war es nicht unbedingt mein Traumjob und ich hätte lieber etwas Anderes gemacht, dafür ist es zu spät.
Ich kann allerdings darauf bauen, dass ich am Ende des Monats immer mein Gehalt bekommen habe, das macht auch ein gutes Gefühl.

Also mach das Beste daraus.

vlg

Siggi :lol: :wink:

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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Pippen » 15. Sep 2015, 00:43

Studiere, was dir Spass macht, aber achte darauf, dass es nicht zu "brotlos" wird, also zB Physikstudium plus Ingenieur oder sowas, nicht Physik plus Philosophie.

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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von gravi » 15. Sep 2015, 18:24

Ich habe ja (leider) nicht selber studiert, kann also nicht allzu viel dazu beitragen.
Aber wenn man in der Wissenschaft eine Karriere anstrebt, so sollte man schon vor dem Abitur exakt wissen, in welchen Zweig man einmal gehen möchte. Z.B. ob ich als beobachtender Astronom arbeiten will, als Astrophysiker mich mit der trockenen Theorie auseinandersetzen will oder gar in die Lehre gehen möchte. Oder ob ich mehr in die Technik gehe (auch als Physiker), um vielleicht einmal eines der Riesenteleskope zu bedienen, am Cern in der Teilchenphysik zu arbeiten oder was auch immer. Da gibt es 1000 Möglichkeiten.

Ich glaube aber nicht, dass man erst mal einfach nur Physik studiert um dann zu sehen, was sich so ergibt. Setz dir also ein klar definiertes Ziel, das du dann hartnäckig verfolgen musst. Nur dann kannst du mit Erfolgen rechnen.

Gruß
gravi
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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von gradient » 15. Sep 2015, 20:49

Hallo Marcel,
Wie würdet ihr die Kariere in der Wissenschaft Definieren?
Das muss in der Tat jeder für sich entscheiden. Für mich wäre eine permanente Position an einer Uni oder einem Institut definitiv Voraussetzung, denn das entscheidet, ob man dauerhaft Forschung betreiben kann (in diesem Sinne geht es nicht um die Reputation durch die Position). Um so eine Stelle zu erhalten, muss man sich in seinem Fachgebiet definitiv einen Namen gemacht haben (durch gute Publikationen). Bekanntheit in der Öffentlichkeit ist dagegen (zum Glück) überhaupt nicht notwendig.
Wenn man dann mal fest angestellt ist, kann man (modulo Zeitaufwand für Lehre, Verwaltung,...) das tun, was einen vermutlich bewegt hat, diesen steinigen Weg zu gehen: Man versucht Antworten auf Fragen zu finden, die einen brennend interessieren.

Zu deinem letzten Punkt
Wie wird man in der Wissenschaft erfolgreich?
habe ich nichts zu sagen, allerdings findest du vielleicht Terry Tao's Blog interessant:
https://terrytao.wordpress.com/career-advice/
Ich finde das sehr motivierend geschrieben (allerdings klingen die Dinge bei ihm viel einfacher, als sie letztendlich sind; wobei sie für ihn wirklich einfach zu sein scheinen...).


Zu Gravis Punkt
Aber wenn man in der Wissenschaft eine Karriere anstrebt, so sollte man schon vor dem Abitur exakt wissen, in welchen Zweig man einmal gehen möchte.
möchte ich sagen, dass ich das anders sehe und erlebe. Zwar zeichnet sich in einigen Fällen schon zu Schulzeiten ab, ob man eher Theoretiker oder Experimentalphysiker wird, aber viel genauer geht es eigentlich nicht. Es gibt Physiker, die dann eher Mathematiker werden, Leute die Astrophysik vor Studienbeginn richtig faszinierend finden und dann doch enttäuscht werden, und in die kondensierte Materie gehen.
Man kann sich also durchaus etwas Zeit mit der Entscheidung lassen.

Zum Schluss sei der Klassiker, "Wissenschaft als Beruf" von Max Weber, empfohlen.

MfG
Patrick

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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Marcel » 16. Sep 2015, 10:47

@Gravi
ich glaube auch, dass man einen bestimmten Weg geplant haben sollte wie zum Beispiel geh ich in die Wissenschaft oder doch lieber in die anderen Möglichkeiten. Allerdings finde ich eine konkrete Themenwahl vor dem ende des Bachelors schwierig. Gerade weil man bis zu diesem Zeitpunkt ja recht wenige Freiheiten hat wohin man möchte. Man schnuppert, so wurde mir berichtet, in alle themen ein bisschen rein. Die Spezialisierung findet dann am Anfang der Master Zeit statt. Und noch konkreter dann während der promotion.
Ich bin mal gespannt wo hin es mich verschlägt. Bin ja gerade ein Freund von der Quantenmechanik und damit dann tendierend in Richtung Atomo´s kleinste Teilchen, auch in verbindung mit dem Urknall :).
@Patrick
Ja die position eines Professors, ist schon verlockend aber ein sehr sehr schwerer weg. gerade hier in Deutschland gibt es recht wenige stellen. Allerdings stimme ich dir zu, das dieser Beruf einen gewissen charm hat, gerade weil man da die Physik ein bisschen an "neulinge" wie ich ja grad einer bin tragen kann. Und an dieser stelle kann man neben der Physik ja auch Philosophie gut nutzen (mein derzeitiges Profil beläuft sich auf mathematische Physik) :D
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

Siggi

Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Siggi » 16. Sep 2015, 11:30

Hallo Marcel,

Du solltest lieber erstmal auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Prof. Dr. Marcel klingt doch verlockend oder? Das muss man sich erstmal durch jahrelange Arbeit verdienen.
Du kennst doch sicherlich den alten Spruch: Träume sind Schäume. Aber das ist die Antriebsfeder die uns vlt. vorantreibt.

Muss ich Dich dann in ferner Zukunft mit Herr Dr. oder Herr Professor anreden? :P :P

Nimm es nicht so tragisch auf, war von mir sarkastisch und freundlich gemeint. :wink: :wink:

vlg

Siggi

PS.: Wenn Du Ambitionen hast, dann arbeite daran.

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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Marcel » 16. Sep 2015, 11:55

@Siggi
Ach quatsch für meine Freunde heißt es immer noch Herr Proffessor Dr. Marcel Rodekamp :D:D
naja Spaß bei Seite, ja ich weiß das es ein weiter weg ist, aber was soll das Studium ohne Ziel, und ob ich es dann letzten endlich erreiche oder sich das Ziel nochmal ändert, das ist ja sowieso noch die Frage :))
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

Siggi

Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Siggi » 16. Sep 2015, 12:34

Hi Marcel,

gut, Du möchtest Erfahrungswerte haben. Dann erzähle ich Dir nochmal etwas von mir: Wenn ich an einem Ziel arbeite, dann bin ich definitiv verkrampft und es klappt nicht(klappen tut es schon, aber nicht so wie ich es mir vorgestellt habe)
Ehrlich gasagt, ich lasse die Dinge auf mich zukommen und viele Dinge fallen mir auch einfach in den "Schoss" die ich dann aufnehmen kann. Vlt. liegt darin auch die Stärke aus der man sich entwickeln kann.

Das erinnert mich an einen Film den ich vor einigen Wochen mal gesehen habe"der 100-jährige der aus dem Fenster sprang und verwschwand". Fand ich ganz sinnig auch was er erlebt hat. Unverhofft kommt oft. Also, sei entspannt und schau was auf Dich zukommt.

Ein entspannter Siggi und vlg :P :P :wink: :wink:

Siggi

Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Siggi » 17. Sep 2015, 00:16

Hi Marcel,

ich möchte nochmal etwas genauer nachfragen: was meinst Du mit Berufung? Fühlst Du Dich zu etwas berufen?

lg

Siggi

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Marcel
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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von Marcel » 17. Sep 2015, 08:12

@Siggi
ja genau, bei mir hat es sich so entwickelt, dass die Wissenschaft zu meinem Leben geworden ist, ich spende jede Freie Minute dafür. Und scheue deswegen auch nicht dem Studium :)
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

deltaxp
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Re: Die Wissenschaft, Beruf oder Berufung

Beitrag von deltaxp » 17. Sep 2015, 11:41

ich bin Physiker und arbeite als Physiker in der medizintechnik in einer forschungsabteilung.

ich bin verfechter folgenden Prinzips.

finde raus was du gut kannst und was du nicht gut kannst. stecke alle deine Energie in das , was du gut kannst und ignoriere das , was du nicht gut kannst. nur so hast du die Möglichkeit in dem was du gut kannst spitze zu werden.

wenn man es anders macht, wie oft in der schule versucht wird, mehr in das reinbzustecken was man nicht gut kann führt das nur dazu, dass du in dem was du nicht gut kannst höchstens mittlemass wirst und in dem was du eigentlich gut kannst (aber du keine zeit dorthinein investiert hast, weil die bei de andern draufgegangen ist) bleibst du gut, aber wirst kein spitze.

Wissenschaft ist Berufung, KEIN Job. Wer Physik studiert, studiert das nicht mit dem direkten Ziel, Karriere machen zu wollen im sinne von Status, Geld und/oder Macht (kann passieren muss aber nicht, Merkel ist auch Physikerin), sondern aus purem Interesse und Lust am rätseln wie die Welt funktiioniert.
Wenn du in dem was du tust, wirklich gut bist, kommt der erfolg von alleine. erfolg ist dabei relativ zu sehen. Für mich ist erfolg wenn ich was begreife oder Lösungen für Probleme finde (die in meinem jetzigen Job auch tatsächlich wertvolle praktische Anwendung finden).

eine typische wissenschaftliche karriere ist halt die universitäre Laufbahn, Studium, Doktor, postdoc, junior prof, prof. das ist in Deutschland meist voll ätzend, weil auf dem weg dahin oft immer weniger Wissenschaft übrigbleibt und es zunehmend um Connections, einen enormen publikationsdruck (worunter die Qualität der Publikationen sehr leidet, Hauptsache masse). es gibt sicherlich ausnahmen. aber man darf eines nicht vergessen: Wahre Wissenschaft heisst i.a. 99% Misserfolg, 1% erfolg. Versuch und Irrtum halt. Und es kann auch sein, das man aufs falsche Pferd setzt. da brauch man eine gesunde Resistenz. aber wenn man dann das eine Prozent endlich erwischt, das lässt sich mit nichts aufwiegen.

wenn man karriere in wirtschaft/Politik machen will, guibt es mit sichereheit angenehmere wege als Naturwissenschaften zu studieren, insbesondere Physik.
aber letzlich ist für den weg es ohnehin kaum entscheident was man studiert hat. wer fragt einen Manager was er studiert hat oder einen Politiker. ich mein ne familienministerin wird verteidigungsministerin. also ist das eh wurscht. was du später in deinem beruf und kariere brauchst hat oft mit dem was du studiert hast, wenig zu tun (ausser wenn du als Wissenschaftler in deinem gebiet arbeitest). aber was du gebrauchen kannst, ist wie man sich in Themen reinarbeiten und sich schnell wissen erwirbt in gebieten mit denen man nichts oder wenig vorher zu tun hatte. und dafür muss ich sagen, ist Physik ne super Grundlage. weil wenn man in irgendeinem fach lernt sich reinzuhängen und dinge zu durchdringen und selbst zu verstehen (und nicht nur zu lernen), dann ist Physik auch ne sehr gute wahl

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