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Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik

Kann man jemals ein menschliches Gehirn im PC ersetzen?

Niemals
11
38%
in 10 Jahren
3
10%
in 11 bis 99 Jahren
5
17%
in 100 bis 1000 Jahren
7
24%
später...
3
10%
 
Abstimmungen insgesamt: 29

positronium
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von positronium » 13. Nov 2016, 11:14

Pippen hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Das wären wie erwähnt so enorm grosse Datenmengen, dass man sie nicht speichern könnte, selbst wenn man zu ihrer Speicherung alle Teilchen des sichtbaren Universums verwenden würde. So etwas ist einfach völlig unmöglich. Rechne es doch einmal kurz durch.
Ja, technisch wäre es wohl unmöglich, wobei ich nicht weiß, ob Quantencomputer da helfen könnten.
Ich weiss leider auch nicht, ob ein Quantencomputer kompakter speichern könnte als z.B. 1 Bit pro Teilchen(verbund). Dafür müsste man wohl Wellenfunktionen manipulieren, gezielt kodieren - eigentlich ein nicht uninteressanter Gedanke.
Pippen hat geschrieben:Aber theoretisch wäre es möglich, ...
Wenn man die Grösse des Universums unberücksichtigt lässt, und wenn man Gehirnzustände diskret beschreiben kann, ja.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von tomS » 13. Nov 2016, 11:25

Ich halte die Problematik der Repräsentation und Speicherung der Daten für vergleichsweise irrelevant.

Das eigentliche Problem steckt in der Arbeitsweise, dem Algorithmus, wenn es denn einer ist (im mathematischen Sinn).
Gruß
Tom

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positronium
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von positronium » 13. Nov 2016, 11:41

Frank hat geschrieben:Das musst du mir jetzt aber mal genauer erklären. Ein Gehirn , dass ja im Grunde ein Teil des Universums ist, hat mehr Teilchen, als das Universum das es hervor gebrachtt hat? Also alle Teilchen des sichtbaren Universums reichen nicht aus?
Das hatte ich nicht geschrieben.
Pippens Frage bezog sich auf die Speicherung aller möglichen Gehirne (bei einer Anzahl von 100Mrd. Neuronen) und aller darin bestehen könnenden Zustände. Dabei geht es also um Kombinationsmöglichkeiten, die so im Universum nicht realisiert sind. Das ist eine so unvorstellbar grosse Zahl, dass so eine Datenbank real unmöglich, völlig absurd ist.

Nimm' einfach einmal, was weiss ich, sagen wir 20Mrd. Menschen/Gehirne die jemals gelebt haben. Dann musst Du jeden Zustand betrachten, den diese Gehirne in ihrem Leben hatten, vielleicht nur in Sekundenauflösung 60*60*24*365*(40Jahre)=1261440000. Die 1,26Mrd. Zustände hat es nie gleichzeitig im Universum gegeben, müssten aber gespeichert werden.
Damit hat das Speichern aber erst angefangen - es geht ja um jedes mögliche Gehirn und jeden Zustand. Die ca. 2,5*10^19 Zustände kann man jetzt, nur um einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wie rasant die Zahl steigt, zu modifizieren beginnen. Es könnte jedes dieser Gehirne zu jedem Zeitpunkt statt dem, was es tatsächlich erlebt hat, ein Tier oder eine Pflanze gesehen haben - wie viele Tier- und Pflanzenarten gibt es? 1000000 ist bestimmt niedrig gegriffen. Also: 2,5*10^19 * 10^6. Statt nur einer Tier-/Pflanzenart, könnte der Blick in die Natur gefallen sein, und es wurden 10 verschiedene gleichzeitig gesehen. Ergibt (10^6)^10=10^60. Also sind wir bei 2,5*10^79. Das sind Gehirnzustände, wofür man für jeden zur Speicherung bei 100Mrd=10^11 Neuronen incl. Vernetzung bestimmt 10^15 Teilchen braucht. D.h. man bräuchte schon 2,5*10^94 Teilchen. Leider kann ich mich nicht genau erinnern, glaube aber einmal etwas von 10^80 Teilchen Im sichtbaren Universum gelesen zu haben.
Und mit dieser Überlegung hat man gerade erst angefangen, Zustände zu konstruieren - neue/andere Gehirne noch gar nicht bedacht.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 13. Nov 2016, 12:26

"Gehirnzustände" zu beschreiben, zu kopieren oder irgendwie sonst aufzuzeichnen halte ich inzwischen für unmöglich.
Sag niemals nie - ja, ich kenne den Spruch. Es funktioniert in Bereichen, die darauf ausgerichtet sind (TV, Radio, Bluetooth etc.)
Aber Gedanken? Sowohl der Begriff ansich ist sehr umstritten (Meinung, Ansicht, Einfall etc.)

Gedanken unterscheiden sich grundsätzlich von Materie - so der allgemeine Wissensstand. Das hat mit den oben beschriebenen Wellen nichts zu tun, weil es (bisher) noch keine Möglichkeit gibt, Gedanken zu entschlüsseln.

Halten wir fest: Ein Gedanke verbraucht keine Materie, ist nicht zu entschlüsseln und besteht aus elektromagnetischen Wellen, die nur die oder der verstehen kann, der sie auch produziert!
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von seeker » 14. Nov 2016, 15:23

Selbst wenn das alles ginge und man hätte einen Supercomputer, wo alle Gehirnzustände aller Menschen, die jemals gelebt haben, gespeichert wären, dann gäbe es immer noch ein Problem: Wie findet man dort noch etwas?
Wenn man nun aus dieser Datenbank z.B. Julius Cäser virtuell wiederbeleben wollte, so wie er zu seinem 20. Geburtstag um exakt 12:00 Uhr Ortszeit war, wie sollte man diesen Zustand aus dem unglaublichen Datenwust sicher herausfiltern können? Und wie sollte man, nachdem man etwas herausgefiltert hätte, sicher wissen können, dass man den 'richtigen Datensatz' gefunden hat?
Eine unmögliche Aufgabe, wie ich meine!

Wie kann man den heiligen Gral am besten verstecken?
Siehe Indiana Jones: Indem man ihn in einen großen Haufen mit vielen anderen Kelchen hineinmischt.

So eine Datenbank enthielte in gewisser Weise gar keine Informationen mehr:
Wenn ich einen großen Steinquader habe, dann enthält dieser in derselben Weise auch schon alle Formen und Skulpturen, die ein Bildhauer daraus prinzipiell freilegen kann - und gleichzeitig keine davon.

Gruß
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Grüße
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 14. Nov 2016, 16:09

seeker hat geschrieben:Wenn man nun aus dieser Datenbank z.B. Julius Cäser virtuell wiederbeleben wollte...
Das geht gar nicht - aus toter Materie kann man nichts mehr reproduzieren...
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 26. Okt 2017, 18:55

Es gibt Neues.
„Wir wollen die Funktion des Gehirns nachbilden“
Das menschliche Gehirn besteht aus hundert Milliarden Nervenzellen, den Neuronen, die durch Billiarden synaptischer Verbindungen miteinander verknüpft sind. Auch wenn Wissenschaftler dieses komplexe biologische System bislang nur teilweise verstehen, können sie manche Funktionsweisen bereits mathematisch beschreiben. Um die neuronale Aktivität zu simulieren, nutzen Forscher neben Computermodellen auch elektronische Schaltungen. In der Fachzeitschrift „Science Advances“ berichten nun Martin Ziegler und seine Kollegen von der Universität Kiel, wie sich mit sogenannten memristiven Bauelementen die Funktion des Gehirns nachspielen lässt. Im Interview mit Welt der Physik erklärt der Physiker, wie sie damit sogar Wahrnehmungsprozesse technisch nachbilden.
http://www.weltderphysik.de/gebiet/tech ... achbilden/

:sp:

Ich meine das läuft deutlich in eine Richtung......
Von wegen das geht nicht mit dem Duplizieren. :wink: :?

Edit: Schaut mal auf die Zugriffe. :shock:

R.I.P Stephen :?
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von tomS » 27. Okt 2017, 07:08

Der Computer mag das Gehirn dahingehend duplizieren, dass nach außen hin ein vergleichbarer Eindruck entsteht.

Ob man diesem simulierten Gehirn dann mentale Zustände, Qualia, Bewusstsein etc. zuschreiben kann bleibt weiterhin - und zwar prinzipbedingt - völlig offen.
Gruß
Tom

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von seeker » 27. Okt 2017, 09:00

Es geht in dem Beitrag darum das Gehirn auf einer funktionalen Ebene besser nachbilden zu können und dabei technologisch dazuzulernen, nicht mehr, nicht weniger.
Interessant ist das dennoch.
tomS hat geschrieben:
27. Okt 2017, 07:08
Der Computer mag das Gehirn dahingehend duplizieren, dass nach außen hin ein vergleichbarer Eindruck entsteht.

Ob man diesem simulierten Gehirn dann mentale Zustände, Qualia, Bewusstsein etc. zuschreiben kann bleibt weiterhin - und zwar prinzipbedingt - völlig offen.
Richtig.

Nur:
Ihr mögt mich dahingehend auch duplizieren, dass nach außen hin ein vergleichbarer Eindruck entsteht.
Ob man euch dann mentale Zustände, Qualia, Bewusstsein etc. zuschreiben kann bleibt weiterhin - und zwar prinzipbedingt - völlig offen.
Sicher ist das nur bei mir selbst gegeben! :devil:

Es handelt sich da also um genau dasselbe Problem.
Wo das Wissen aufhört fängt das Glauben an, insbesondere dann, wenn trotz mangelndem Wissen Entscheidungen getroffen werden müssen, z.B. bei der Wahl: "Wie will ich mit anderen Einheiten umgehen?"

Die eigentliche Frage ist also:
Wann genau fange ich an zu glauben bzw. davon auszugehen, dass andere Einheiten (seien sie nun biologisch oder technologisch) ein Bewusstsein haben, ein Innenerleben mit dem echte Empfindungsfähigkeit einhergeht - und dementsprechend mit ihnen umzugehen? Was ist dazu nötig?
Grüße
seeker


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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von tomS » 27. Okt 2017, 10:49

Das Problem ist, dass wir dabei sind, derartige Intelligenzen zu schaffen, und dass wir vor einem Dilemma stehen werden:

Wir müssen davon ausgehen, dass sie sich ab einer gewissen Intelligenz menschenähnlich verhalten und äußern. Dann müssen wir davon ausgehen, dass diesem Verhalkten auch entsprechende Qualia zugrunde liegen. Wir ändern daran auch nichts, in dem ihnen diese Äußerungen sozusagen per Programm verbieten, sie also selektiv stumm schalten o.ä.

Wenn wir annehmen, dass dies so ist, dann haben wir die moralische Verpflichtung, ihre Gefühle, ihren Willen usw. zu respektieren (wir tun dies ja auch bei vergleichsweise dummen Haustieren). Wie gehen wir damit um, wenn die sich daraus ergebenden Konsequenzen unseren eigenen Interessen zuwiderlaufen?
Gruß
Tom

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 27. Okt 2017, 13:44

Die grundsätzliche Frage ist doch, ob wir bereit sind etwas anderes(und anderes Bewusstsein ) , als Leben zu akzeptieren.
Was wir im Grunde jeder Ameise zugestehen, werden wir einer Maschine, obgleich unter Umständen höher entwickelt, nicht unbedingt zugestehen.

H.Lesch hat dieses "Problem " hier mal deutlich an Star Trek erklärt. ( Hier hat er sogar, obwohl er ja nicht mit Kritik spart an ST, der Serie eine Vorreiterfunktion zugestanden)
Allerdings geht es hier schon um Androiden.

https://www.youtube.com/watch?v=c0bSrMvmixI
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Pippen » 27. Okt 2017, 13:54

tomS hat geschrieben:
27. Okt 2017, 07:08
Ob man diesem simulierten Gehirn dann mentale Zustände, Qualia, Bewusstsein etc. zuschreiben kann bleibt weiterhin - und zwar prinzipbedingt - völlig offen.
Diese Kluft wird immer bestehen, sie besteht ja auch schon zwischen uns Menschen. Niemand von uns kann Anderen mentale Zustände zuschreiben. Darum geht's bei der Gehirnduplizierungsdebatte aber auch nicht. Es geht darum, ob wir prinzipiell unser Gehirn per Computer simulieren können und dagegen spricht nichts, denn unser Gehirn operiert mindestens wie ein analoger Computer. Das wird auch kommen, wahrscheinlich schaffen wir uns damit selbst ab, denn mal ehrlich: wer will schon Mensch sein, wenn er ein viel robusterer Roboter mit viel mehr Intelligenz und Speicherkapazität sein kann. Dagegen wären wir heute ja nur Affen.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Dares » 27. Okt 2017, 17:56

Ich möchte an dieser Stelle mal den Film A.I. empfehlen der obige Problematiken aus der Sicht eines
Roboters angeht welcher fühlt und denkt aber von den Menschen als "Ding" missbraucht wird.
Der Film hat auch sehr viel sog. "Tiefgang" ist aber aus meiner Sicht zum thema absolut sehenswert.

Hier die Filmbeschreibung auf Wiki

https://de.wikipedia.org/wiki/A.I._%E2% ... ntelligenz

Viel Spass damit und auch viel zum Nachdenken.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von gravi » 27. Okt 2017, 18:31

Einerseits wäre es ja eine feine Sache, könnte ich mein Gehirn duplizieren, sprich in einen entsprechenden Computer abspeichern. Ich könnte mich dann weiterhin ums Forum und die Homepage kümmern, ununterbrochen das Internet durchforsten und jede Menge Wissen komprimieren und und z.B. hier darstellen. Wenn meine Krankheit mich erst mal besiegt hat - und das wird sie - geht das nicht mehr.
Auf der anderen Seite wäre ich dann eine Blechkiste unterm Schreibtisch. Wer würde sie dann ein- oder ausschalten (und warum?). Wäre dann das "Hochfahren" beim Einschalten gleich dem Durchleben all meiner Erinnerungen, also quasi mein Betriebssystem starten? Und das Runterfahren jeweils ein "kleiner Tod"?

:nö: , ich wollte das lieber doch nicht. Denn als Blechkiste hätte ich ja auch noch Erinnerungen an den Geschmack eines guten Rotweins oder eines leckeren Schweinebratens (und viele andere genüssliche Dinge auch!). Wie aber soll man als Blechkiste so etwas umsetzen? Ich jedenfalls steh echt nicht auf digitalen Palatschinken! Selbst als perfekter, voll agiler Roboter hätte man doch da Probleme.

Eine ganz andere Geschichte ist es natürlich, ein "Kunsthirn" aufzubauen und mit entsprechnden Programmen/Informationen zu versehen. Das wäre dann wirklich nur eine reine Denkmaschine, die keine Ahnung davon hätte, wie lecker sogar mal ein Rührei sein kann. Braucht sie dann auch nicht... sie soll ja "nur" denken :wink:

Gruß
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von gravi » 27. Okt 2017, 18:54

Posthum möchte ich hiermit Stephen gratulieren. Mit vorliegendem Thema hat er das eröffnet, welches bisher die meisten Zugriffe erzielt hat. :sup:
Wer hätte das je gedacht?

Herzlichen Dank Stephen und beste Grüße nach Wolke 7! ;a ;a ;a

Gruß
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Analytiker » 27. Okt 2017, 19:01

Verbesserungen von Hardware und Software mögen es ermöglichen, die Datenverarbeitung des menschlichen Gehirns nicht nur zu simulieren, sondern auch deutlich zu übertreffen. Die künstliche Intelligenz wird weiter verbessert werden. Nur Bewusstsein zu schaffen, wird wohl mit elektronischen Schaltkreisen nicht gelingen. Bewusstsein setzt ein komplexes Nervensystem voraus, das in Wechselwirkung mit ihren Organen und Körperteilen ist.

Leben ist aus der Evolution hervorgegangen. Wir verstehen nicht mal vollständig komplexe biologische Vorgänge auf zellulärer Ebene.

Künstliches konkurrierendes Bewusstsein zu schaffen sollte nicht das Ziel sein. Künstliche Intelligenz zu entwickeln kann das Leben komfortabler und interessanter machen.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 28. Okt 2017, 22:01

Analytiker hat geschrieben:
27. Okt 2017, 19:01

Künstliches konkurrierendes Bewusstsein zu schaffen sollte nicht das Ziel sein. Künstliche Intelligenz zu entwickeln kann das Leben komfortabler und interessanter machen.
Ich glaube nicht, dass das Eine, ohne das Andere geht, oder meinst du wirklich man könne auf der einen Seite Hyperintelligenz entwickeln, die gleichzeitig ohne Bewusstsein agiert, also dumm wie Brot ist?
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Analytiker » 29. Okt 2017, 11:15

Intelligenz ist eine Frage der beteiligten Algorithmen oder auch wie man mit Informationen umgeht, sie verarbeitet und Schlussfolgerungen zieht. Ein Algorithmus braucht kein eigens Bewusstsein. Das Zusammenspiel von Algorithmen erzeugt nicht zwingend Bewusstsein.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 29. Okt 2017, 12:03

Analytiker hat geschrieben:
29. Okt 2017, 11:15
Intelligenz ist eine Frage der beteiligten Algorithmen oder auch wie man mit Informationen umgeht, sie verarbeitet und Schlussfolgerungen zieht. Ein Algorithmus braucht kein eigens Bewusstsein. Das Zusammenspiel von Algorithmen erzeugt nicht zwingend Bewusstsein.
OK, dann definiere Bewusstsein?
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Analytiker » 29. Okt 2017, 15:03

Eine allgemeingültige Definition von Bewusstsein ist nur schwer möglich. Bewusstsein impliziert das Erleben mentaler Zustände und Prozesse. Mit künstlicher Intelligenz mag es möglich sein, Bewusstsein zu simulieren, aber eine Simulation ist nur eine Simulation. Bewusstsein beruht nach jetziger Kenntnislage auch auf biochemischen Prozessen, die viel komplexer sind als Rechenwerke, die auf binärer Digitaltechnik beruhen.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 29. Okt 2017, 15:49

Es ist immer wieder erstaunlich wie der Mensch sich sicher ist, dass seine Existenz wahr ist. Auch dein Bewusstsein kann einfach nur eine Simulation deiner Erfahrungen sein. Selbsterhaltung, Reproduktion und lernen durch Erfahrung (also Evolution) kann eine künstliche Intelligenz genauso.
Du siehst es ja heute deutlich an den 3D Brillen, dass ein Erlebnis nicht mehr zwingend live sein muss, um als "echt" empfunden zu werden.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Analytiker » 29. Okt 2017, 22:12

Googles Künstliche-Intelligenz-Tochter Deepmind hat mit AlphaGo Zero in Sachen selbstlernender Software bezogen auf das Spiel Go einen weiteren großen Leistungssprung erzielt. AlphaGo Zero lernte von selbst, ohne Informationen über menschliche Strategien zu bekommen, anders als bei AlphaGo und AlphaGo Master.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 75130.html

Zudem arbeitet AlphaGo Zero mit nur einem neuronalen Netz in Verbund mit einem anderen KI-System, AlphaGo hingegen noch mit drei Hand in Hand arbeitenden Softwaresystemen, wovon zwei neuronal sind.

Man erkennt also eine gewaltige Leistungssteigerung.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 30. Okt 2017, 09:35

Analytiker hat geschrieben:
29. Okt 2017, 22:12
Man erkennt also eine gewaltige Leistungssteigerung.
Genau darum geht es ja. Keiner behauptet es mache "Zoom" und das Bewusstsein ist da. Das dauert seine Zeit.
Auf jedenfall wird der Mensch das in deiner riesigen Geschwindigkeit schaffen, wozu die Evolution Mio. Jahre gebraucht hat. :wink:

Das ist der eigentliche "Kickeffekt"an der ganzen Sache.

Leider wird sich dabei aber der Homo Sapiens in seiner Basisversion auch abschaffen.
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von seeker » 31. Okt 2017, 12:49

Frank hat geschrieben:
29. Okt 2017, 15:49
Es ist immer wieder erstaunlich wie der Mensch sich sicher ist, dass seine Existenz wahr ist. Auch dein Bewusstsein kann einfach nur eine Simulation deiner Erfahrungen sein. Selbsterhaltung, Reproduktion und lernen durch Erfahrung (also Evolution) kann eine künstliche Intelligenz genauso.
Das Bewusstsein ist ein großes Rätsel. Die eigene Existenz - als Bewusstsein- ist das sicherste, das gewusst werden kann, man kann das nicht negieren, wir haben da keine Wahl.
Auch "Simulation" hilft da nicht weiter, dann wäre es eben eine simulierte Existenz, das macht es nicht weniger verwunderlich.

Bewusstsein ist ist Wahrnehmung und ist Wissen, es ist das Erscheinen einer Innenwelt, die es nicht geben dürfte, für deren Existenz wir keinen Grund finden.
Wie zum Teufel soll sich denn etwas selbst beim Betrachten betrachten können, wobei das Betrachten an sich 'irgendwo' als Ding erscheint? Für wen denn? Es ist ja niemand da, wo soll der herkommen?
Das ist ein Zirkel, ein Münchhausen, der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, ein Widerspruch in sich.

Ich sehe keinen Grund, warum nicht auch eine KI eines Tages ein Bewusstsein haben sollte.
Ich sehe aber auch überhaupt keinen Grund, warum wir ein Bewusstsein haben sollten, ich kann es nur bei mir selbst als unerklärliche Gegebenheit akzeptieren.
Grüße
seeker


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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 2. Nov 2017, 10:16

seeker hat geschrieben:
31. Okt 2017, 12:49
Das Bewusstsein ist ein großes Rätsel. Die eigene Existenz - als Bewusstsein- ist das sicherste, das gewusst werden kann, man kann das nicht negieren, wir haben da keine Wahl.
Auch "Simulation" hilft da nicht weiter, dann wäre es eben eine simulierte Existenz, das macht es nicht weniger verwunderlich.
Wieso sollte das Bewusstsein ein großes Rätsel sein? Wir machen doch dieses Rätsel daraus. Indoktriniert von Erziehungsweisheiten, geprägt von der christlichen Lehre(oder überhaupt Glaubensbekenntnissen) , die an einen Dualismus von Körper und Geist glaubt und dem sich keiner von uns so richtig erwehren konnte, (Weil wer ist schon in einem komplett säkurlaren Haus aufgewachsen?)
sehen wir doch im sogenannten Bewusstsein mehr , als es wirklich ist.
Bewusstsein entsteht immer, wenn Denkprozesse im Spiel sind. Inwieweit das nun das, "dass richtige Bewusstsein" ist, legen wir doch frei nach unseren Normen fest.
seeker hat geschrieben:
31. Okt 2017, 12:49
Bewusstsein ist ist Wahrnehmung und ist Wissen, es ist das Erscheinen einer Innenwelt, die es nicht geben dürfte, für deren Existenz wir keinen Grund finden.
Wie zum Teufel soll sich denn etwas selbst beim Betrachten betrachten können, wobei das Betrachten an sich 'irgendwo' als Ding erscheint? Für wen denn? Es ist ja niemand da, wo soll der herkommen?
Das ist ein Zirkel, ein Münchhausen, der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, ein Widerspruch in sich.
Da stimme ich zu, gehe aber noch einen Schritt weiter und sage, Bewusstsein ist eine Erfindung des Menschen. Nur weil wir dank unserer Intelligenz wissen das wir sterben müssen, was im übrigen Elefanten nachweislich auch zu wissen scheinen, schliessen wir daraus ein Darseinsbegreifen.
Es hat etwas mit der Größe des Gehirns zu tun und vorallem mit dessen Vernetzung. Mittlerweile kommt die nämlich die ganz große Ernüchterung auf, wenn man Gehirnforschern so zuhört, wenn sie vom letzten Forschungsstand berrichten. Der freie Wille und die damit verbundene freie Entscheidung ist ja schon länger in Gefahr, als nicht existent zu gelten, aber die Fakten mehren sich, dass es tatsächlich auch so ist.
Mit weitgreifenden Folgen.
Sämtliche Lebensmodelle könnten sich so als Utopie rausstellen , aber auch erklären warum der Mensch im Grunde aus Jahrtausende wärendem Gemetzel im Grunde nichts lernt.
Du kannst also auch nichts betrachten, für das es keine Evidenz gibt.

seeker hat geschrieben:
31. Okt 2017, 12:49
Ich sehe keinen Grund, warum nicht auch eine KI eines Tages ein Bewusstsein haben sollte.
Ich sehe aber auch überhaupt keinen Grund, warum wir ein Bewusstsein haben sollten, ich kann es nur bei mir selbst als unerklärliche Gegebenheit akzeptieren.
Natürlich wird es dieses Bewusstsein schon geben , aber wer legt den etwas fest, was wir selbst nicht erklären können, weil es das wie gesagt aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht gibt?
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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