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Negative Materie

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Re: Negative Materie

Beitrag von seeker » 6. Aug 2015, 12:58

Yukterez hat geschrieben: Daher stoßen sich zwei negative Massen ab wenn träge und schwere Masse äquivalent sind (und das sind sie).
Nein, das passt nicht zusammen. Wie würden dann nach deiner Rechnung ungleichnamige Masseladungen aufeinander wirken?? Das funktioniert nicht...
So kannst du das nicht sehen, das liegt nur an der mathematischen Konstruktion der Gleichungen, nicht im "Geist" der Beschreibungen.
Schau dir mal das sehr ähnliche Coulombsches Gesetz an. Durch Umkonstruktion dieses Gesetzes dahingehend, dass sich gleichnamige Ladungen anziehen statt abstoßen und Ersetzung von durch die Gravitationskonstante G erhälst du genau das Verhalten der Gleichung, wie ich es sage: gewohntes Verhalten bei normaler Materie aber auch Anziehung bei anormaler Materie.

By the way finde ich es eh äußerst seltsam, dass sich im Falle der Gravitation gleichnamige Masseladungen anziehen statt sich abzustoßen (wie z.B. bei der EM-Kraft), denn dieses Verhalten führt auf den ersten Blick dazu, dass sich die Ladungsdichte (und damit auch die Energiedichte) in der Zeitentwicklung (durch Annäherung) erhöht statt erniedrigt, eben das widerspricht auch den Wahrscheinlichkeiten (eine Entwicklung in Richtung abnehmender, zunehmend verteilter Ladungsdichte ist sehr viel wahrscheinlicher als der umgekehrte Fall).

Ich kann mir das nur so erklären, dass gravitative Energie (im Gegensatz zu el.mag. Energie, etc.) relativ zum Vakuum eine negative Energieform darstellt, d.h. eine zunehmende Masseladungsdichte müsste eine abnehmende Energiedichte darstellen (wegen der Grundannahme, dass die Natur immer zum Energieminimum strebt).
Eben das würde aber bedeuten, dass der "Nullpunkt" des Vakuums/der materiefreien Raumzeit schon eine sehr hohe Energiedichte haben muss, höher als eine materieerfüllte Raumzeit.
Das würde auch bedeuten, dass unsere normale Materie eh schon eine negative Masse (relativ zum Vakuum) hat, wir hätten dem dann nur durch entsprechende mathematische Konstruktion ein positives Vorzeichen verpasst.

Grüße
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Re: Negative Materie

Beitrag von seeker » 6. Aug 2015, 13:14

@positronium:
Die Frage ist: Was ändert sich, wenn man das per ART betrachtet? Die Betrachtung per Newton sollte ja nur der erste Schritt sein.

Nehmen wir ein fiktives Universum an, in der sich normale fermionische Materie mit positiver Ruhemasse und anormale fermionische Materie mit negativer Ruhemasse (aber ansonsten identisch zur normalen Materie) befinden soll .

Gleichnamige positive Masseladungen sollen sich genau wie bei uns auch verhalten, also anziehen, Trägheit/Impuls auch wie bei uns.

Frage:
1. Wie wechselwirken dann gleichnamige negative Messeladungen (per Trägheit/Impuls und gravitativ)?
2. Wie wechselwirken dann ungleichnamige Messeladungen (per Trägheit/Impuls und gravitativ)?

Grüße
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Re: Negative Materie

Beitrag von positronium » 6. Aug 2015, 13:59

seeker hat geschrieben:Frage:
1. Wie wechselwirken dann gleichnamige negative Messeladungen (per Trägheit/Impuls und gravitativ)?
2. Wie wechselwirken dann ungleichnamige Messeladungen (per Trägheit/Impuls und gravitativ)?
Leider kann ich das nicht beantworten. Ich glaube, dass man dafür sehr tief in die Theorie eintauchen muss, wie es nur unsere Foren-Fachleute können. Ich als Laie kann nur vermuten, dass das die ART in Schwierigkeiten bringen würde - ist es denn nicht so, dass dann Linienelemente komplexwertig werden können? Das wäre dann wohl unphysikalisch...

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Re: Negative Materie

Beitrag von Skeltek » 6. Aug 2015, 16:49

Skeltek hat geschrieben:
Yukterez hat geschrieben: [...]
Wenn gravitativ wirkende Komponente und Trägemasse linear proportional sind, wie sähe dann der Vierervektor einer negative Masse aus? Negative Trägheit? Ergibt wenig Sinn, oder doch?
Yukterez hat geschrieben: Die Kraft zwischen zwei Minus-Massen ist positiv, aber um die Beschleunigung zu erhalten wird die positive Kraft wieder durch die negative Masse dividiert und ist daher ebenfalls negativ, also eine Beschleunigung voneinander weg. Daher stoßen sich zwei negative Massen ab wenn träge und schwere Masse äquivalent sind (und das sind sie).
Und der Vierervektor?
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Re: Negative Materie

Beitrag von positronium » 6. Aug 2015, 21:52

Yukterez hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Von der Formel F=GmM/r² weiss man heute, dass sie nur eine Näherung ist, und auch F=ma ist nur eine nicht-relativistische Beschreibung.
Wenn die betrachteten Geschwindigkeiten sehr viel kleiner als die Lichtgeschwindigkeit sind reduziert sich Einstein auf Newton.
Ja, aber darum geht es gar nicht. Wesentlich ist, dass Newtons Formel nur eine effektive Beschreibung des beobachteten ist; die mathematische Struktur bzw. physikalische Realität hat mit dieser nichts zu tun.
Yukterez hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:So könnte z.B. selbst eine negative Ruhemasse als abs(m) in diese Formeln eingehen
Was wäre dann noch für ein Unterschied zwischen positiver und negativer Masse?
Gravitativ keiner. Man hat ja auch keinen Hinweis darauf, dass einer bestehen muss. Das Vorzeichen zu wechseln muss eben nichts mit der Realität zu tun haben, also, selbst wenn man negative Masse als real annimmt.
Yukterez hat geschrieben:Ich glaube nicht dass das im Sinne des Erfinders wäre.
Der hat nur eine funktionierende Formel gebastelt, mehr nicht.

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Re: Negative Materie

Beitrag von Skeltek » 6. Aug 2015, 23:03

Yukterez hat geschrieben: [...], vor allem wo hier eh niemand nach den vollen Einsteingleichungen plotten kann.
Zu schwer für dich? Bekommst du sowas nicht auf die Reihe?
Dachte immer du schwebst hier weit über uns vom Niveau her; du bist eigentlich immer die letzte Hoffnung in solchen Fragen.
Yukterez hat geschrieben:
Skeltek hat geschrieben:Und der Vierervektor?
Was soll damit sein?

Nicht wissend worauf du hinaus willst,
Es ging mir mehr darum, dass die 3 Geschwindigkeitsvektoren und der Zeitvektor zusammenhängen.
Bei negativer Beschleunigung (antigravitativ) wären doch die 3 Geschwindigkeitsvektoren negativ, da dachte ich mir, ob das auch auf die zeitliche Komponente zuträfe.
Klar fließen die 4 Vektoren als Quadrate in die Gleichung ein (ds²=dt²-dx²-dy²-dz²), allerdings ist die Formel für positive Masse konzipiert und möglicherweise ein Spezialfall für positive Massen.

Negative Beschleunigung modifiziert den ganzen Vierervektor, also auch die Zeitkomponente.
Es stellt sich nun die Frage, wie sich negative Beschleinigung auf die Zeitdillatation auswirkt und umgekehrt.
Die Wegstrecke in der Raumzeit könnte z.B. auch negativ sein, allerdings wäre das aus den obigen Formeln aufgrund der Quadratur nicht mehr ersichtlich.
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Re: Negative Materie

Beitrag von seeker » 7. Aug 2015, 09:45

Yukterez hat geschrieben:
seeker hat geschrieben:So kannst du das nicht sehen, das liegt nur an der mathematischen Konstruktion der Gleichungen, nicht im "Geist" der Beschreibungen.
Du kannst ja nachrechnen wenn du mir nicht glaubst!
Du gehst nicht auf meine Argumentation ein.

Nochmal:
Das newtonsche Gravitationsgesetz ist mathematisch so gebaut, dass negative Massen dort gar nicht benutzt werden sollen.
Aus den Newtomschen Axiomen bzw. Gesetzen (https://de.wikipedia.org/wiki/Newtonsche_Gesetze) geht genau nur diese eine Form der mathematischen Formulierung des Gravitationsgesetzes aber nicht zwingend hervor!
Man muss das verstehen. Die Axiome stehen VOR den Gleichungen, sind wichtiger als diese, die Gleichungen werden erst NACH der Formulierung der Axiome generiert.
Wenn du das Gravitationsgesetz so formulierst, wie ich hier versuche darzulegen (und diese Wahlfreiheit besteht eben!)...
seeker hat geschrieben:Schau dir mal das sehr ähnliche Coulombsches Gesetz an. Durch Umkonstruktion dieses Gesetzes dahingehend, dass sich gleichnamige Ladungen anziehen statt abstoßen und Ersetzung von durch die Gravitationskonstante G erhälst du genau das Verhalten der Gleichung, wie ich es sage: gewohntes Verhalten bei normaler Materie aber auch Anziehung bei anormaler Materie.
...dann ändert sich rechnerisch am Verhalten der normalen Materie gar nichts, aber anormale Materie (negative Masse) würde sich gegenseitig anziehen und nicht abstoßen und die ganze Geschichte wäre dann -und nur dann- auch symmetrisch - was mein Hauptargument ist!

Es bleibt eben wegen dieser Symmetriegeschichte sonst auch immer noch diese Frage, die du noch nicht beantwortet hast:
seeker hat geschrieben:Wie würden dann nach deiner Rechnung ungleichnamige Masseladungen aufeinander wirken?
Es handelt sich im übrigen bei der Wechselwirkung von Massen, mit der Kräfte und Beschleunigungen einhergehen, um Vektoren, die zusammen immer Null ergeben (drittes newtonsches Gesetz), d.h. die beiden angreifenden Kräfte bzw. Beschleunigungen haben (1-dim. betrachtet) immer verschiedene Vorzeichen: +F und -F, +a und -a. Worum es geht ist die Frage welcher Vektor (+ oder -) wann an welchem Massepunkt angreift.

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Re: Negative Materie

Beitrag von positronium » 7. Aug 2015, 12:08

Yukterez hat geschrieben:
Yukterez hat geschrieben:Was wäre dann noch für ein Unterschied zwischen positiver und negativer Masse?
positronium hat geschrieben:Gravitativ keiner. Man hat ja auch keinen Hinweis darauf, dass einer bestehen muss.
In dem Rahmen wo wir hier diskutieren wird das aber vorausgesetzt:
gravi hat geschrieben:Negative Materie, als Pendant zur negativen Energie, hätte eine negative Masse und sollte gravitativ abstoßend wirken.
Das lässt sich im newtonschen Limit sehr einfach beschreiben!
Als Grundlage wird hier vorausgesetzt: "Negative Materie, als Pendant zur negativen Energie, hätte eine negative Masse". Das sagt nichts über die gravitative Wirkung in Form von Kraft oder Beschleunigung aus. Nur wenn Du darüber hinaus annimmst, dass Newtons Formeln auch für negative Massen exakt so gelten, kann man das wie Du es getan hast, machen. Du kannst aber nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass diese Annahme richtig ist. Du weisst weder, ob der Übergang von der ART zu Newtons Gesetzen auch für negative Massen gilt, noch weisst Du, ob die ART überhaupt mit negativen Massen umgehen kann. Schaue z.B. einmal den einfachen Fall der Schwarzschild-Lösung (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzsc ... ienelement) an; dort das Linienelement in natürlichen Einheiten. Wenn man dort für M einfach negative Werte einsetzt, wird der negative dt-Term grösser als der dr-Term. Dann würde gelten ds=sqrt(MINUS irgendwas). Ich vermute, dass das ein Hinweis darauf ist, dass die ART nicht einfach so mit negativen Massen umgehen kann, und damit wäre auch Newtons Gravitationsgesetz als klassisches Limit der ART nicht für negative Massen geeignet. Leider weiss ich aber nicht, ob meine o.g. Vermutung korrekt ist - ich kenne mich mit der ART nicht aus. Ich müsste mich mit Hilfe eines Buches durch jeden Rechenschritt von den Einsteingleichungen bis zum Linienelement quälen.

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Re: Negative Materie

Beitrag von positronium » 7. Aug 2015, 14:31

Yukterez hat geschrieben:
positronium hat geschrieben:Als Grundlage wird hier vorausgesetzt: "Negative Materie, als Pendant zur negativen Energie, hätte eine negative Masse". Das sagt nichts über die gravitative Wirkung in Form von Kraft oder Beschleunigung aus.
Du hast die zweite Hälfte des Zitats überlesen:
gravi hat geschrieben:Negative Materie, als Pendant zur negativen Energie, hätte eine negative Masse und sollte gravitativ abstoßend wirken
Nein, habe ich nicht überlesen. Der von mir zitierte Teil ist die Voraussetzung, "sollte gravitativ abstoßend wirken" war gravis Mutmassung. Wenn Du das aber als Eigenschaft von Materie mit negativer Masse sehen willst, sieht die Sache natürlich anders aus. Dann ist das aber nur ein Postulat, keine Schlussfolgerung aus was auch immer (Newton, ART oder anderem).

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Re: Negative Materie

Beitrag von Skeltek » 7. Aug 2015, 14:36

Person A sagt:
Wenn 1=2, dann abc.
Person B sagt:
Wenn 1=2 dann xyx.
Person A sagt:
Nein, xyz wäre ja widersprüchlich, mein abc ist die richtige Folgerung!
Person B sagt:
Nein, abc ist Quatsch, dein Widerspruch ist nur gut versteckt, mein xyz ist bestimmt das richtigere...

Ihr solltet das alles nicht so ernst nehmen :-)

--------------------------------------------------------------------------------

Hat negative Materie also nun negative Masse oder negative Gravitation zur Folge?

Wenn man eine lustige andere Betrachtungsweise nimmt:
-Nehmen wir an Gravitation wäre grundsätzlich abstoßend!
-Positive Massen stoßen sich untereinander gegenseitig ab, negative Massen stoßen sich untereinander gegenseitig ab (Weil sowohl negative Gravitation, als auch negative Masse).
-Positive und negative Massen ziehen sich gegenseitig an.
-Ein Verbund aus positiver und negative Masse und ein zweiter solcher Verbund sind gravitativ "fast" neutral.
-> Ein solches Model ist in der Realtität bereits implementiert, wenn man genau darüber nachdenkt!
(elektrische Ladung)
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Re: Negative Materie

Beitrag von Analytiker » 7. Aug 2015, 16:20

Negative Materie wurde bisher nicht nachgewiesen. Antimaterie, nicht zu verwechseln mit negativer Materie, wurde hingegen nachgewiesen und sogar schon hergestellt, hat aber keine lange Lebensdauer, weil sie bei Kontakt mit Materie sofort zerstrahlt.

Meine Vermutung ist, dass negative Materie keine physikalische Relevanz hat. Man kann damit mathematisch herumspielen, mehr aber wohl nicht. Mit Strings und Loops kann man auch viel herumspielen, aber bisher ist nichts dabei herausgekommen, was sich bewährt hat.

Wenn man Lust am Spielen hat, kann man auch mit imaginärer Materie herumrechnen, die keine negative Masse hätte , sondern deren Masse die Quadratwurzel aus einem negativen Wert betrüge.

Ich will mich nicht lustig machen über negative Materie, aber man sollte nicht immer "negativ" denken ;j

Die Diskussion weiter verfolgend,

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Re: Negative Materie

Beitrag von Skeltek » 8. Aug 2015, 15:19

Yukterez hat geschrieben: Bei der elektrischen Ladung wird die Kraft aus den Ladungen bezogen; um von der Kraft auf die Beschleunigung zu kommen dividiert man aber wieder durch die Masse, [...]
Geht es dir da grade um die Diskrepanz zwischen Ladung und Masse durch die Existenz von elektrisch neutralen Teilchen?
Wir alle wissen, dass Neutronen unabhängig vom gewählten physikalischen Model eine negative Hülle und einen negativen Kern haben, zwischen denen sich eine positive Schicht befindet.
Selbst Neutronen lassen sich kurzfristig durch elektromagnetische Impulse beschleunigen (bisher nur bis ca 440m/s gelungen, hab die Quellen neulich in einem anderen Beitrag verlinkt), was für mich zumindest bedeutet, dass sie elektrisch geringfügigst pseudopolar sein können (dipolar erschien mir als Wort irgendwie falsch, sie haben jedenfalls ein elektrisches Dipolmoment) oder zumindest mit elektromagnetischen Wellen wechselwirken.

Kannst du mir ein gutes Argument liefern, weshalb in der Natur elektrische Ladung und Masse nicht proportional zueinander sein sollten? Aus dem Quark-Zusammenbau lässt sich schließlich kaum auf die elektrischen Eigenschaften schließen...
Elektrisch nach Außen neutral sagt nichts darüber aus, ob sich darin Ladungen befinden.
Selbst Elektronen könnten einen geringfügigen positiven Anteil besitzen, das ist nicht nachweisbar.
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Re: Negative Materie

Beitrag von Timm » 9. Aug 2015, 10:38

Analytiker hat geschrieben:Meine Vermutung ist, dass negative Materie keine physikalische Relevanz hat. Man kann damit mathematisch herumspielen, mehr aber wohl nicht.
So ist es. :)
Timm hat geschrieben:
tomS hat geschrieben:Ob negative Materie auch negativer Massendichte entspräche und ob das überhaupt physikalisch sinnvoll ist, muss man zuerst theoretisch untersuchen.
Das ist der Punkt. Abstoßende Gravitation scheint der starken und negative Materiedichte der schwachen Energiebedingung zu widersprechen.
Solche Gedankenspiele sind zu Übungszwecken vielleicht ganz nett, haben aber mit Physik, wo es um Phänomene oder um das Versagen der Theorie (Beispiel Singularität) geht, wenig zu tun.
Nachdem ich gerade die Seite 3 überflogen habe, scheint es, daß Tom's Beiträge in Seite 2 untergegangen sind.

Von Interesse bzgl. der Diskussion auf Seite 3 könnte ansonsten noch sein:
https://en.wikipedia.org/wiki/Negative_mass
Und hier insbesondere "Runaway motion",
Assuming that all three concepts of mass are equivalent the gravitational interactions between masses of arbitrary sign can be explored, based on the Einstein field equations:
Positive mass attracts both other positive masses and negative masses.
Negative mass repels both other negative masses and positive masses.

For two positive masses, nothing changes and there is a gravitational pull on each other causing an attraction. Two negative masses would repel because of their negative inertial masses. For different signs however, there is a push that repels the positive mass from the negative mass, and a pull that attracts the negative mass towards the positive one at the same time.
...
This behavior is completely inconsistent with a common-sense approach and the expected behaviour of 'normal' matter; but is completely mathematically consistent and introduces no violation of conservation of momentum or energy. If the masses are equal in magnitude but opposite in sign, then the momentum of the system remains zero if they both travel together and accelerate together, no matter what their speed:
...
Forward extended Bondi's analysis to additional cases, and showed that even if the two masses m(-) and m(+) are not the same, the conservation laws remain unbroken. This is true even when relativistic effects are considered, so long as inertial mass, not rest mass, is equal to gravitational mass.

This behaviour can produce bizarre results: for instance, a gas containing a mixture of positive and negative matter particles will have the positive matter portion increase in temperature without bound. However, the negative matter portion gains negative temperature at the same rate, again balancing out. Geoffrey A. Landis pointed out other implications of Forward's analysis,[11] including noting that although negative mass particles would repel each other gravitationally, the electrostatic force would be attractive for like-charges and repulsive for opposite charges.
...
Forward also coined a term, "nullification" to describe what happens when ordinary matter and negative matter meet: they are expected to be able to "cancel-out" or "nullify" each other's existence. An interaction between equal quantities of positive mass matter (hence of positive energy E = m c^2) and negative mass matter (of negative energy -E = -m c^2) would release no energy, but because the only configuration of such particles that has zero momentum (both particles moving with the same velocity in the same direction) does not produce a collision, all such interactions would leave a surplus of momentum, which is classically forbidden. So once this runaway phenomenon has been revealed, the scientific community considered negative mass could not exist in the universe.
sowie "Gravitational interaction of antimatter".

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Re: Negative Materie

Beitrag von Alberich » 9. Aug 2015, 13:26

Nach Poppers Bemerkung:

Wir wissen nicht, sondern wir raten

schreibt Henning Genz (Wie die Zeit in die Welt kam, 1996, Carl Hauser Verlag):

Sie (die Naturwissenschaftler) kommen auf mehr oder weniger dunklen, manchmal irrationalen, aber immer privaten Wegen zu Theorien, von denen sie - und hier beginnt der kommunizierbare, rationale Teil - überprüfbare Aussagen über die Wirklichkeit ableiten.

Meine private Theorie beginnt mit der Existenz von H-Teilchen (holo = vollständig, ganz), die das Universum ausfüllen. Sie zerfallen in gravitative (g) und antigravitative (a) Teilchen, diese wiederum in g+ und g- bzw, a+ und a-.

Nach den einfachen Gesetzen der Elektrostatik werden sie eine Kette a+g-g+a-, weil die elektrischen Kräfte dominieren und die a an die Enden setzen. Denken wir diese Kette auf der x-Achse eines Koordinatensystems angeordnet, so werden sich weitere Kette längs y- und z-Achse ausrichten. So entsteht ein gravitativer Kern, umgeben von antigravitativem Mantel.

Weitere Ketten werden gesplittet; g+g- an den Kern angelagert, die a+a- im Mantel absorbiert. Der Mantel wird dicker, zeigt nach außen wegen der Antigravitation eine aufgelockerte Struktur (Metapher:Luftatmosphäre ). Bei einer Dicke des Mantels, der durch das Verhältnis Elektrokraft/Gravitationskraft bestimmt wird endet der Mechanismus. Das so entstandene Teilchen erreicht seinen Endwert.

Die a+und a- bilden ein Teilchen a+a-, die sich, elektrisch neutral, antigravtativ verhalten. Ich nenne sie Adipol. Diese elektrisch neutralen Teilchen werden einander abstoßen.
Natürlich werden gravitative, elektrisch entgegengesetzte Teilchen koppeln und erste Massen bilden, doch umgeben von den Adipolen.

Die im Universum vorhandenen H-Teilchen werden bei geringstem Energieeintrag (an anderer Stelle habe den als die Planck'sche Wirkungskonstante ermittelt) sich aufspalten. So wird ein Atom bei einem Quantensprung eine Folge von h-Portionen abgeben, die diesen Energiebetrag immer an benachbarte Teilchen abgeben, bevor sie von der nächsten Energieportion angegeregt werde. Es entsteht eine Kette von ny = E/h angeregten H-Teilchen, die den "Lichtstrahl" darstellen.

Teilchen sind Einheiten, denen man Eigenschaften zuschreibt. Die von Newton und Coulomb nahegelegten Formeln plus*plus+=plus, Minus*Minus=Plus sind für das hier beschriebene Modell nicht kritiklos anwendbar. Was die zugeschriebene Eigenschaft positive bzw. negative Ladung strukturell bedeutet, hat bisher meines Wissens niemand erklärt. Analog sehe ich Gravitationseigenschaften.

Ende der privaten Theorie!

Nun müssen kommunizierbare Schlüsse folgen. Die gibt es aber bereits vielfach, wie ich an anderer Stelle beschrieben habe. Feinstrukturkonstante, Gravitationskonstante, Planck'sches h , ergeben sich auf dieser Basis
recht einfach.

MfG
Alberich
Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln
(Alexander von Humboldt)
Denken, statt denken lassen.

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Re: Negative Materie

Beitrag von Skeltek » 9. Aug 2015, 16:35

Yukterez hat geschrieben:
Timm hat geschrieben:
Negative mass repels both other negative masses and positive masses.
For different signs however, there is a push that repels the positive mass from the negative mass, and a pull that attracts the negative mass towards the positive one at the same time.
If the masses are equal in magnitude but opposite in sign, then the momentum of the system remains zero if they both travel together and accelerate together, no matter what their speed.
Also genau das was ich schon die ganze Zeit sage.

Es schon immer gewusst habend,

Bild
Ich halte es für fragwürdig, wenn die beiden Massen sowohl im eigenen als auch externen Bezugssystem gleichbleibenden Abstand hätten.
Dass der Impuls gleich bleibt ist okay, aber die Metrik?
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