Es geht mir um den philosophischen Ansatz, den Star Trek /G. Roddenberry von Anfang an verfolgt hat.
Das war auch der Hauptgrund, warum NBC nicht weiter machen wollte.
Wegen schwacher Zuschauerquoten stellte der US-Fernsehsender NBC die Serie 1969 nach drei Staffeln mit insgesamt 79 Folgen ein. Erst in den folgenden Jahren entwickelte sie sich zu einem popkulturellen Phänomen und einem der weltweit größten Medien-Franchises.
https://de.wikipedia.org/wiki/Raumschiff_Enterprise
Natürlich war es auch viel Zeitgeist, denn schließlich hatte ein Großteil der Welt zwei Weltkriege hinter sich und die erste Massenvernichtungswaffe, die Atombombe wurde zweimal abgeworfen.
Star Trek war aber der Ansatz, wie das ganze gehen konnte, ohne sich ständig zu bekriegen, die Ungleichheit zu beseitigen und eine andere Wirtschaftsform zu entwickeln. Leider wird auf letzteres kaum eingegangen in den Episoden. Im Gegenteil, später kamen immer mehr Spezies dazu, die den Raubtierkapitalismus zu Religion erklärt haben(Ferengi).
Hier mal ein paar sehr interessante philosophische Ansichten über das Star Trek Phänomen aus einem Interview(zugegeben schon etwas älter. )
Wie wird ein Philosophie-Professor zum Star Trek-Fan?
Klaus Vieweg: Ich habe in den 90er Jahren die ersten Episoden gesehen. Meine Tochter hat das geschaut, und als Eltern sollte man ja ab und an ein Auge darauf werfen, was seine Kinder im Fernsehen gucken. Dabei ist mir rasch die philosophische Dimension der Serie klar geworden.
Welche philosophischen Positionen werden denn verhandelt?
Vieweg: Das ist ein ganz breites Spektrum: Von der Idee des Universalismus, über Gedanken von Freiheit und Gleichheit sowie ethische Fragen wie: Ist das Glück vieler mehr wert als das Glück eines Einzelnen? Hierbei werden zum Beispiel Ideen Kants behandelt. Auch die Überwindung des Teufelskreises von Rache und Krieg ist ein Thema, die Lüge und die Freiheit des Willens.
Als Prototyp für Vernunft und Logik fällt einem von der Crew als erstes der Vulkanier Spock ein.
Vieweg: Spock ist für mich der unumstrittene philosophische Kopf von Star Trek. Er ist der logisch-rationale Denker. Sein Spruch "Die Logik ist der Anfang aller Weisheit" ist ein Satz, den auch der Philosoph Hegel voll unterschreiben kann. Hegels Philosophie ist für die Serie zentral. Er hat sein Jenaer Meisterwerk "Phänomenologie des Geistes" selbst als Entdeckungsreise ins Wissen bezeichnet. Die Mission der Enterprise-Crew ist auch eine Entdeckungsreise ins Wissen - es geht darum, Wissen zu sammeln über andere Welten und Kulturen.
https://www.heise.de/news/Kirk-und-Kant ... 12293.html
Leider ist es aber heute so, dass die Star Trek Fans mit unserer Generation aussterben werden, oder sehr dezimiert. Man sieht an den neuen Verfilmungen, dass Knatter- Knatter Peng-Peng im Vordergrund stehen und das klein bisschen Philosophische, die ja nicht mal ansatzweise schwierig sein darf, so dass möglichst keiner überfordert werden kann und sich den Film nicht anschauen möchte.
Mir geht es aber darum, dass eine Weltsicht gerade in die Asservatenkammer der Geschichte gekickt wird und die Menschheit wieder verstärkt zu dem zurückkehrt, was sie schon immer am "Besten" konnte.
Wer jetzt nicht weiß was ich meine, der schaue heute Abend Nachrichten...........