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Interstellare Raumfahrt

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Beitrag von Ralander » 26. Jun 2012, 13:50

Majoron hat geschrieben:
Die Frage ist nicht, wie wir mit ihnen umgehen, sondern umgekehrt, was sie mit uns vorhaben. Ameisen, Wale, Affen usw. sind uns ja auch (vor allem technologisch) "unterlegen", trotzdem interessieren wir uns für sie und sind auf sie neugierig, vielleicht empfinden Superzivilisationen für uns ähnlich wie wir für unsere Haustiere?
So sehe ich das auch!

Man muss bei der Betrachtung mancher Themen die Perspektive ändern!

Es spielt im Prinzip überhaupt keine Rolle, wie wir zu einer höher entwickelten Intelligenz Kontakt aufnehmen wollen!

Es ist völlig belanglos, wenn im Rahmen des SETI-Projekts Nachrichten nach draußen gesandt werden oder Signale gesucht werden!

Das wäre so, als wenn Termiten in der afrikanischen Savanne einem Forscher-Team von Biologen, die sich für die Biologie dieser Termiten interessieren, die Bedingungen der Kontakt-Aufnahme diktieren möchten!
Völlig absurd!


Wir bestimmen nicht die Rahmenbedingungen eines Kontakts !!

Die Rahmenbedingungen eines Kontaktes gibt die Super-Zivilisation vor !!
Sehr wahrscheinlich bis ins Detail !!

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 26. Jun 2012, 14:28

Ralander hat geschrieben:Wir bestimmen nicht die Rahmenbedingungen eines Kontakts !!
Bisher gab es ja noch keinen (offiziellen) - sollte Mr. Alien aber vor unserer Haustür anklopfen, haben wir natürlich die denkbar schlechteren Karten in der Hand...

Auch wenn ich durch o.g. Sendungen ein klein wenig skeptisch geworden bin, ist das Rätselraten um eventuell vorhandene Superzivilisation (die uns wohlmöglich schon seit langer Zeit beobachten) reine Spekulation. Ich will kein "Spaßverderber" sein, aber so lange es keine 100%igen Hinweise auf so etwas gibt, halte ich mich da auch lieber zurück. Obwohl ich es nicht mehr völlig ausschließe...
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von gravi » 26. Jun 2012, 18:55

Ich kann es nur nochmals betonen: In der Milchstraße befinden sich ~ 300 Milliarden (!) Sterne. Für eine Zivilisation damit also die Chance von 1:300Mrd., ein anderes mit Intelligenzen bewohntes System zu finden.
Die sollten lieber Lotto spielen, da sind die Chancen deutlich besser!

Nach meiner Ansicht ist der Besuch von ET reines Wunschdenken und gehört absolut in das Reich der Fantasie. Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es Sterne und damit auch Planetensysteme gibt, die schon deutlich älter als unser eigenes System sind. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich in einigen Fällen Leben entwickelt hat - ob intelligentes sein einmal dahin gestellt (kann, muss aber nicht).
Aber selbst wenn sie "Super" sind und auch hochentwickelte Antriebstechnologien haben, so können sie doch nicht einfach die unwahrscheinlich großen Distanzen "mal eben" überwinden und erst recht nicht das Phänomen der Zeitdilatation.
Was würde es ihnen nutzen, uns Primitivlinge zu besuchen (und das immer nur heimlich!), uns zu beobachten, um es dann niemanden mehr mitteilen zu können, den man noch kennt?
1000 oder 10 000 Lichtjahre zu überbrücken geht ja mit fast c für den Astronauten relativ zügig. Aber wenn er wieder heim kommt kennt er seine Welt nicht mehr wieder...

Erst recht frage ich mich, wenn "SIE" uns schon besuchen und eine solch lange Reise unternehmen, weshalb landen sie nicht und nehmen Kontakt mit uns auf? Alles andere ist doch in höchstem Maße unlogisch... :sp:
Gruß
gravi
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Majoron » 26. Jun 2012, 19:56

gravi hat geschrieben:Ich kann es nur nochmals betonen: In der Milchstraße befinden sich ~ 300 Milliarden (!) Sterne. Für eine Zivilisation damit also die Chance von 1:300Mrd., ein anderes mit Intelligenzen bewohntes System zu finden.
Die sollten lieber Lotto spielen, da sind die Chancen deutlich besser!

Nach meiner Ansicht ist der Besuch von ET reines Wunschdenken und gehört absolut in das Reich der Fantasie. Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es Sterne und damit auch Planetensysteme gibt, die schon deutlich älter als unser eigenes System sind. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich in einigen Fällen Leben entwickelt hat - ob intelligentes sein einmal dahin gestellt (kann, muss aber nicht).
Aber selbst wenn sie "Super" sind und auch hochentwickelte Antriebstechnologien haben, so können sie doch nicht einfach die unwahrscheinlich großen Distanzen "mal eben" überwinden und erst recht nicht das Phänomen der Zeitdilatation.
Was würde es ihnen nutzen, uns Primitivlinge zu besuchen (und das immer nur heimlich!), uns zu beobachten, um es dann niemanden mehr mitteilen zu können, den man noch kennt?
1000 oder 10 000 Lichtjahre zu überbrücken geht ja mit fast c für den Astronauten relativ zügig. Aber wenn er wieder heim kommt kennt er seine Welt nicht mehr wieder...

Erst recht frage ich mich, wenn "SIE" uns schon besuchen und eine solch lange Reise unternehmen, weshalb landen sie nicht und nehmen Kontakt mit uns auf? Alles andere ist doch in höchstem Maße unlogisch... :sp:
Gruß
gravi
Lieber gravi,
ich will ja gar nicht behaupten, daß sie hier sind (Vor allem glaube ich auch nicht, daß sie sich so wie bei EvD o. Akte X geschildert verhalten), aber allein die Möglichkeit ... vielleicht ist ihr Einfluß seeeehr subtil (siehe die KENE aus meinem Gastbeitrag und auf
https://www.xinxii.com/raumfahrt-wohin ... zu.html
Stephen hat geschrieben:Wir können leider nicht abschätzen, wie weit eine mögliche "Superzivilisation" technologisch fortgeschritten ist. Mit dem, was wir zurzeit anzubieten haben, ist selbst eine Reise zu unserem Nachbarplaneten Mars eine riesige Herausforderung.

Wir Menschen sollten besser nicht glauben, dass wir das Maß aller Dinge sind (auch wenn es uns so erscheinen mag).

Gruß
Steffen
Hallo Steffen, ist Dir evtl. das starke Anthropische Prinzip bekannt? :twisted:

viele grüße
majoron

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von seeker » 26. Jun 2012, 21:38

gravi hat geschrieben:Ich kann es nur nochmals betonen: In der Milchstraße befinden sich ~ 300 Milliarden (!) Sterne. Für eine Zivilisation damit also die Chance von 1:300Mrd., ein anderes mit Intelligenzen bewohntes System zu finden.
Die sollten lieber Lotto spielen, da sind die Chancen deutlich besser!
Auch wenn ich dir in der Grundhaltung zustimme, hier muss ich Einwände vorbringen.

Das Beunruhigende ist:
Eine fortschrittliche Zivilisation müsste nur mit sicherlich leicht verfügbaren Superteleskopen nach Sauerstoff und evtl. Zivilisationsgasen wie FCKW suchen und schon hätten sie uns.
Außerdem wüssten sie auch wo sie suchen müssen: Z.B. sicherlich nicht im Zentrum der Galaxie, nicht bei blauen oder roten Riesen, nicht bei den meisten Doppelsternsystemen, etc. .
Damit fallen schon einmal sehr viele Sterne weg.
In dem Fall wäre unsere einzige Hoffnung auf Nichtentdeckung, dass wir zufällig von anderen Sternen oder Staubwolken, die in der/den Sichtlinien liegen, verdeckt werden. Ansonsten wäre unsere Entdeckung durch eine Superzivilisation nur eine Frage der Zeit. Falls sie sich in der Milchstraße schon ausgebreitet hat und so alle Sterne beobachten kann, wäre unsere Entdeckung sogar unausweichlich.
gravi hat geschrieben:Was würde es ihnen nutzen, uns Primitivlinge zu besuchen (und das immer nur heimlich!), uns zu beobachten, um es dann niemanden mehr mitteilen zu können, den man noch kennt?
1000 oder 10 000 Lichtjahre zu überbrücken geht ja mit fast c für den Astronauten relativ zügig. Aber wenn er wieder heim kommt kennt er seine Welt nicht mehr wieder...
Auch dieses Argument zieht nicht wirklich, denn wir sehen das von unserer beschränkten menschlichen Perspektive aus, mit einer menschlichen Lebenszeit von vielleicht 100 Jahren.
Wenn man von praktisch unsterblichen Wesen ausgeht oder einer "Meta-Intelligenz" kann Zeit plötzlich nur noch eine sehr untergeordete Rolle spielen...

Aus meiner Sicht ist das Hauptargument gegen solche Spekulation dieses:

Es gibt in unserer Galaxie gar keine Superzivilisation, weil deren Enststehung SO unwahrscheinlich ist, dass man deren Existenz praktisch ausschließen kann.

Warum? Nehmen wir an in der Michstraße gäbe es 100 Milliarden Sternensysteme.

1. Es muss überhaupt erst einmal Leben entstehen
Das ist schon einmal sehr unwahrscheinlich. Von den vielleicht vielen Milliarden Sternensystemen eigent sich dafür sicherlich nur ein Bruchteil dafür.
Konkret: Man braucht einen gelben Einzel-Zwergstern mit einem Planeten in der habitablen Zone in einem ruhigen Bereich der Galaxis, also irgendwo im Randbereich.
Weiterhin wissen wir überhaupt nicht wie und warum Leben entsteht. Die Vorstellung, dass es dafür nur flüssiges Wasser und vielleicht ein paar Blitze braucht ist jedenfalls schon sehr naiv.
Wir können nicht einamal erklären, wie aus Aminosäuren langkettige Peptide oder gar Proteine entstanden sein sollen. Das Reaktionsgleichgewicht dafür liegt nämlich in wässriger Lösung stark auf der Seite der Monomere, also der nativen Aminosäuren. Weiterhin müssen Eiweise gleichzeitig mit einer Membran und einem Replikator (z.B. RNA) entstehen, für sich alleine sind diese 3 Grundbausteine nutzlos und können sich nicht reproduzieren. Die Entstehung von Leben muss daher als recht unwahrscheinlich angesehen werden, selbst wenn alle Grundbedingungen erfüllt sind.
Nehmen wir aber sehr optimistischerweise an, dass all diese Bedingungen bei 1/1000 aller Systeme gegeben sind.

2. Es muss sich daraus höheres Leben entwickeln
Jetzt wird es noch viel enger. Dafür braucht man erstens dauerhaft flüssiges Wasser und Kohlenstoff.
Exotisches Leben auf Basis von Ammoniak, Silizium, Methan und dergleichen auf kalten Planeten kann man vergessen, weil chemische Reaktionsgeschwindigkeiten von der Temperatur abhängen.
Das bedeutet:
Auf kalten Planeten würde sich Leben so langsam entwickeln, dass es nach mehreren Milliarden Jahren immer noch im Einzellerstadium vorliegen würde.
Auf heißen Planeten geht gar nichts, weil keine komplexen Moleküle entstehen können.

Weiterhin:
Man braucht einen Jupiter im richtigen Abstand, es darf sich niemals eine größere kosmische Katastrophe ereignen (Supernova, etc.) und vor allen Dingen:
Man braucht ein starkes Magnetfeld also einen großen Eisenkern, die richtige prozentuale Zusammensetzung an Elementen, Milliarden Jahre andauernde Vulkanische Aktivität, Plattentektonik ...und einen großen Mond, der die Rotationsachse stabilisiert!

Warum das alles?
Weil sich sonst über den benötigten langen Zeitraum von einigen Milliarden Jahren kein dauerhaft stabiles, lebensfreundliches Klima einstellen kann, welches für die Evolution notwendig ist. Was passiert, wenn so eine Zutat fehlt, kann man an Mars und Venus ablesen: Das Klima kippt viel zu früh und dann ist Feierabend! Auch unser Klima wird übrigens kippen, in ca. 100-500 Millionen Jahren, weil die Sonne immer heißer wird und die Vulkantätigkeit zum Erliegen kommt.
Es hat also auch bei uns "gerade noch" gereicht für unsere Entstehung.

Gleichzeitig müssen dennoch immer mal wieder Katastrophen stattfinden um die Umwelt zu verändern, Arten auszulöschen und so Platz für neue Arten zu schaffen - und zwar in genau richtig dosierter Menge! Wenns davon zu viel gibt überleben jedesmal höchstens die Mikroorganismen (und die Evolution verliert dabei schnell wieder 1 Milliarde Jahre Entwicklungszeit, weil sie von vorne anfangen muss... und irgendwann wird die Sonne zum roten Riesen, die Uhr tickt!) und wenn es zu wenig gibt, endet die Evolution in einer Stagnation: Die Spezies verändern sich kaum noch, da sie irgendwann schon optimal an ihre statische Umwelt angepasst sind.
Wir auf der Erde haben ca. 4 Milliarden Jahre lang solche Bedingungen gehabt. Wie wahrscheinlich ist das? Wie wahrscheinlich ist allein die Tatsache, dass wir einen großen Mond im richtigen Abstand haben?
Verschwindend gering! Zusammen für alle genannten Voraussetzungen vielleicht 1/1 Milllion (wieder sehr optimistisch geschätzt)!

3. Es muss sich intelligentes, bewusstes Leben bilden.
Wir haben keine Ahnung wie oft so etwas evolutionär geschieht. Intelligenz ist nur eine unter unzähligen Überlebensstrategien, die weger der "Energieschleuder Gehirn" sehr viel Energie also Nahrung erfordert. Das muss sich lohnen, sonst geht die Evolution andere Wege. Ein großes Gehirn reicht nicht. Es müssen auch freie Hände vorhanden sein, die als exakt steuerbares Instrument zur Werkzeugherstellung und Benutzung taugen. Es muss ein Gruppenwesen sein, weil Bewusstsein nur in der Gruppe entstehen kann und es muss ein leistungsfähiges Kommunikationsorgan vorhanden sein, denn ohne komplexe Sprache geht auch nichts.
Wenn das alles entsteht, so muss es so lange überleben, bis sich die Intelligenz auch auszahlt. Das tut sie eigentlich erst dann, wenn es zur Kultur kommt. In unserer Frühzeit gab es einige Engstellen, wo nur etwa 1000 Menschen überlebt haben. Wir waren schon mehrmals SO kurz vor dem Aussterben!
Wie oft wird das alles wohl geschen?
Wahrscheinlichkeit dieses Stadium zu überleben? Vielleicht allerhöchstens 1/10, wenn die Evolution viel Zeit hat und einige Anläufe nehmen kann.

4. Es muss sich eine hochentwickelte Kultur bilden.
Zu Beginn der Technisierung darf es zu keinem Krieg oder Anschlag kommen, der die Spezies komplett auslöscht. Wir waren seeehr nahe dran: Kubakrise; was, wenn die Atombombe nur ein paar Jahre früher entwickelt worden wäre und Hitler sie gehabt hätte? Was kann die nächsten Jahre und Jahrzehnte noch auf uns zukommen, wenn die Rohstoffe knapp werden, wenn der nahe Osten brennt oder wenn Länder wie Nordkorea oder Pakistan ganz verrückt spielen sollten?
Es darf in dieser Zeit auch keine größeren Katastrophen geben (Asteroideneinschläge, Supervulkane, Gamma-Ray-Bursts, etc.), bevor die technische Gesellschaft in der Lage ist diese Herausforderungen zu meistern (sei es durch Schützen, Verhindern oder Flucht in andere Lebensräume, außerhalb des Planeten).

5. Die technische Kultur darf nicht wieder degenerieren und nicht aussterben.
Die letzten 100 Jahre haben wir einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Warum? Wegen dem billigen Energieträger Erdöl! Nun, das Erdöl geht aus...
Wir neigen dazu die letzte Zeit anzuschauen und dann zu erwarten, dass es immer so weiter geht, vielleicht sogar exponetiell.
Ohne billigen und praktisch unbegrenzt verfügbaren Energieträger werden wir aber wohl lernen müssen wieder kleinere Brötchen zu backen. Wir werden auch an all dem Müll und der Ausbeutung und der Naturzerstörung noch ganz schön zu knabbern haben. Daher ist zu erwarten, dass sich die zukünftige Entwicklung wieder stark verlangsamt oder gar degeneriert.
Es kann auch gut sein, dass wir demnächst an allen Fronten an technologische Grenzen stoßen und technologischer Fortschritt bald praktisch völlig zum Erliegen kommt. Einen unreflektierten Wissenschaftsoptimismus teile ich jedenfalls nicht. Selbst wenn man ihn teilt: Welche Gefahren birgt er? Hinken wir in unserer ethischen Entwicklung nicht heute schon meilenweit unserer technischen Entwicklung hinterher? Es muss doch nur morgen irgend jemand einen Supervirus züchten und diesen irgenwelchen Terroristen geben - und aus ist! Adios Homo Sapiens!

Wenn man dies alles bedekt, dann kommt man zu dem Schluss, dass die allerwenigsten Zivilisationen dieses Stadium des "Flaschenhalses" überleben werden.
Vielleicht wird 1 Zivilisation von 1000 länger als 1 Million Jahre existieren.

Damit ergibt sich nach meiner vorsichtigen Schätzung eine Wahrscheinlichkeit für das heutige Bestehen einer Superzivilisation so:
1/1000 x 1/1 Million x 1/10 x 1/1000 = 1/10 Billionen

Das macht dann bei 100 Milliarden Sternen pro Galaxis: 100 Milliarden/10 Billionen = 1/100 für das Entstehen einer Superzivilisation in der Milchstraße - und ich habe sehr optimistisch geschätzt und lange nicht alles bedacht, was dafür nötig wäre. Die wirkliche Zahl wird noch viel, viel kleiner sein.

Mein Fazit: Wenn es eine Superzivilisation jemals in der Milchstraße geben sollte, so werden das höchstwahrscheinlich wir selbst sein bzw. das, was uns nachkommt.

Beste Grüße
seeker
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 26. Jun 2012, 23:42

Majoron hat geschrieben:Hallo Steffen, ist Dir evtl. das starke Anthropische Prinzip bekannt?
@Majoron: Als starkes Anthropische Prinzip ist es mir nicht bekannt. Ansonsten bedeutet es wohl, dass nur ein Individium das Welltall betrachten kann, das dazu auch in der Lage ist (so seltsam das auch klingen mag). Das Prinzip wurde erst vor knapp 30 Jahren von Brandon Carter eingeführt.

Ich halte es für überflüssig, kann mich natürlich auch (wieder) täuschen...

Gruß
Steffen
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 27. Jun 2012, 07:58

Hallo!
seeker hat geschrieben:Wenn man von praktisch unsterblichen Wesen ausgeht oder einer "Meta-Intelligenz" kann Zeit plötzlich nur noch eine sehr untergeordete Rolle spielen...
Da stellt sich dann natürlich die (menschliche) Frage, was für einen Sinn so eine Zivilisation haben soll. Die hätten wahrscheinlich Null Emotionen und würden wie computergesteuerte Wesen "funktionieren". Dbzgl. ist mir das Leben auf der Erde schon lieber, wo ich mir in einer Kneipe mal ein paar Bierchen genehmigen, Doppelkopf spielen und eine Zigarette rauchen kann :mrgreen:
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Beitrag von Ralander » 27. Jun 2012, 08:47

gravi hat geschrieben: Erst recht frage ich mich, wenn "SIE" uns schon besuchen und eine solch lange Reise unternehmen, weshalb landen sie nicht und nehmen Kontakt mit uns auf? Alles andere ist doch in höchstem Maße unlogisch …
Das ist eine gute Frage!
Denn es scheint in der Tat unlogisch!

Oder vielleicht nicht?!

Es wäre ein sinnloses Verhalten, wenn die Zivilisation, die Kontakt zu uns aufnimmt, in etwa auf unserem Entwicklungs-Niveau ist!

Aber ist ein direkter, unmittelbarer Kontakt immer noch sinnvoll, wenn die kontaktierende Zivilisation uns um Millionen oder gar Milliarden Jahre an Entwicklung voraus ist?

Wenn wir beispielsweise einen Entwicklung-Vorsprung von 3 Milliarden Jahren annehmen, dann entspräche das ca. dem evolutionären Verhältnis von Wurm zu Homo Saphiens!

Es gäbe eine Unmenge an Problemen:

- Man betrachte nur das Aufeinander-Treffen von Kulturen mit nur einigen hundert Jahren Entwicklungs-Unterschied, wie die Entdeckung Amerikas durch die Spanier und daraus resultierenden Konsequenzen. Oder die Erschließung des Wilden Westen und die Konsequenzen für die Indianer
- Es käme zum Kulturschock
- Die Weltwirtschaft könnte zusammenbrechen, da die Börse unkontrolliert reagieren könnte
- Wissentschaftlich/technischer Fortschritt macht keinen Sinn mehr, da alles was von uns noch erfunden werden kann, schon von denen erfunden wäre
- Was, wenn deren Weltanschauung atheistisch wäre? Die Religionen würden kollabieren und für Milliarden religiöser Menschen würde die Weltanschauung wegbrechen (ich glaube, der Vatikan beschäftigt sich gerade damit)!!

Siehe auch „Fürsorgliche Super-Zivilisationen“:
http://www.spektrum.de/alias/exobiologi ... nen/874601

Ich befürchte, wir wüssten nicht, wie uns geschieht!

Vielleicht wäre es deshalb außerordentlich weise, wenn eine Super-Zivilisation nur ganz vorsichtig, subtil und indirekt zu uns Kontakt aufnimmt!!

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von seeker » 27. Jun 2012, 08:56

@Stephen:
Ja schon...
Der Punkt ist, dass wir über die Psyche einer solchen Intelligenz praktisch nichts wissen können.
Wenn das so ist, dann können wir nicht argumentieren, dass irgend ein Verhalten (beschwerlicher, sehr langer Weg zur Erde, keine direkte Kontaktaufnahme, etc.), das aus unserer Sicht sinnlos oder unverständlich ist, beweist, dass es so nicht sein kann.
Was aus unserer Sicht sinnlos ist, kann aus deren Sicht völlig logisch sein. Was wissen wir schon?

Den NTV-Film zu den UFOs habe ich jetzt angeschaut. Hier noch einmal der funktionierende Link für alle:
(Danke Stephen für den 1. Link per PN.)

http://www.youtube.com/watch?v=EmxHJHnjVdM
http://www.youtube.com/watch?v=ybmrCAXuKW4

Der Film ist z.T. ziemlich dramatisch aufgebaut aber doch sachlich, eindrucksvoll und sehenswert. Er stimmt dann doch nachdenklich...
(Es ist auch nicht das erste und einzige Mal, dass ich von glaubwürdigen Beobachtungen gelesen habe oder ähnliche Filme gesehen habe.)
Wenn man sich für diesen Film näher interessiert wäre der 1. Schritt seine Quellen und Angaben zu überprüfen und Gegendarstellungen zu den dort behandelten Fällen einzuholen.
So kategorisch und a priori darf man das alles jedenfalls nicht so einfach wegwischen oder wegerklären, nur weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Das Problem bei der ganzen Sache ist (wie gesagt): Wir haben immer noch keine Ahnung, womit wir es da eigentlich zu tun haben, bei "den letzten 5%" der Fälle.
Wir haben keine einzige plausible Erklärung dafür. (Auch die Erklärung "Außerirdische" ist derzeit alles andere als plausibel.)
Leider ist dieses Thema auch stigmatisiert: Man kann sich in vielen Kreisen schnell lächerlich machen, wenn man nur die Möglichkeit erwägt, dass vielleicht...
Und das ist nicht gut! Man sollte das ernsthaft und neutral untersuchen.

Über die Existenz von UFOs als Phänomen kann nicht gestritten werden, das Phänomen ist als solches Fakt. Es geht eher darum, ob dieses Phänomen eher einen psychologischen Ursprung in Verbindung mit ungewöhnlichen Wetterphänomenen, Testflugzeugen, Spiegelungen, etc. hat oder ob es sich unzweifelhaft um ein reales physisches Phänomen handelt, das nicht der unbelebten Natur entstammt.
Man muss auch noch bedenken, dass nicht alle diese Phänomene (die 5%) einen gemeinsamen Ursprung bzw. eine Erklärung haben müssen.

Und man muss vorsichtig sein:
Eine Gesellschaft neigt dazu ungewöhnliche Phänomene immer im Rahmen des aktuell vorherrschenden Paradigmas zu deuten.
Früher hätten wir bei denselben Beobachtungen vielleicht an Geister und Dämonen gegelaubt, heute denken wir zuerst an Wesen von fernen Sternen.
Jedoch: Nur weil wir uns heute nichts anderes vorstellen können, heißt das noch lange nicht, dass es nicht noch ganz andere Erklärungen dafür gibt, an die bis heute noch gar keiner denken konnte. Es kann gut sein, dass das Universum noch einige Überraschungen für uns bereithält. Was wissen wir denn schon? Heute zu glauben, wir wüssten bereits im Prinzip fast alles, was es zu wissen gibt ("wir brauchen nur noch die Weltformel, dann sind wir im Prinzip fertig...") finde ich jedenfalls schon fast naiv.
Wie würde unsere Erklärung in 100 Jahren aussehen? Vielleicht noch einmal völlig anders: Geister und Feen -> Außerirdische -> ???

Grüße
seeker
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seeker


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Beitrag von Ralander » 27. Jun 2012, 09:26

Stephen hat geschrieben:
Da stellt sich dann natürlich die (menschliche) Frage, was für einen Sinn so eine Zivilisation haben soll.
Ich glaube, die Frage ist eher ob es eine Alternative zu der im „Jesus-Avatar“ beschriebenen Super-Zivilisation gibt?

Was würde mit einer Zivilisation geschehen, die sich bewusst nicht für diesen Weg entscheidet?

Als biologische Wesen mit biologischen Hirnen wären sie den „Super-Wesen“ mit technologischen Gehirnen hoffnungslos unterlegen, sie wären anachronistisch!

Eine solche Zivilisation würde sehr wahrscheinlich sehr schnell wieder aussterben, da sie nie annähernd das technologische Know-How der Super-Zivilisation erreichen würde!
Im Überlebenskamp gegen Katastrophen würde sie unterliegen!

Oder mit anderen Worten, nur technologische Super-Zivilisationen können langfristig überleben, alle anderen Zivilisations-Formen eliminiert die Evolution!
Stephen hat geschrieben:
Die hätten wahrscheinlich Null Emotionen und würden wie computergesteuerte Wesen "funktionieren".
Wenn man die Avatar-Technologie im „Jesus-Avatar“ betrachtet, dann kann man im Falle eines menschlichen Avatars Emotionen nicht ausschließen!

positronium
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von positronium » 27. Jun 2012, 11:22

Das ist natürlich alles hoch spekulativ, und kaum eine Idee in dem Bereich ist beweis- oder widerlegbar.
Als grosses Problem bei solchen Überlegungen sehe ich die Annahme der fortschreitenden Entwicklung, einerseits auf technischer und andererseits auf biologischer Seite.
Es ist wohl mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass wir technisch noch lange nicht am Ende der Entwicklung stehen, biologisch ist das fraglich, aber ich zweifle stark daran, dass unsere Technik und unsere Körper und Gehirne sich zwangsläufig so stark weiter entwickeln können werden, dass wir eines Tages so etwas wie eine "Super-Zivilisation/-Rasse" oder wie auch immer man das bezeichnen möchte, werden. Gleiches gilt natürlich auch für eventuell existierende andere intelligente Lebewesen.

Auf technischer Seite war für uns die Elektronik/Computertechnik in den vergangenen Jahrzehnten eine treibende Kraft. Natürlich ist es toll, was Computer heute leisten können, aber mal ganz objektiv betrachtet: Was ist schon dieses Bisschen Rechenleistung? Schon bei "einfachen" physikalischen Problemen stossen unsere Rechner an ihre Grenzen. Bei biologischen Problemen erst recht. Jeder, der schon einmal ein wenig programmiert hat, weiss, dass selbst die Verarbeitung von vergleichsweise kleinen Datenmengen enorme Leistung fordern kann. Es müsste also auf diesem Gebiet (evtl. auch in der Mathematik) ein dramatischer Entwicklungssprung erfolgen. Die Frage ist jedoch, ob dieser gelingen wird bzw. ob dieser überhaupt gelingen kann - sprich: bietet die Natur die Möglichkeit dazu? - Und das gilt nicht nur auf Computer bezogen, sondern ganz allgemein, insbesondere Energiequellen.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, unser Gehirn böte eine enorme Rechenleistung, also müsse solche realisierbar sein, aber das ist nicht vergleichbar. Das Gehirn ist zwar schnell, und arbeitet parallel, aber es ist auch ungenau. Und Ungenauigkeit ist bei der Berechnung und Simulation inakzeptabel. Wenn also die Natur nichts bereit hält, was wir technisch zum Rechnen nutzen können werden, stehen wir in diesem wichtigen Bereich bald am Ende.

Auf biologischer Seite fällt es viel schwerer, etwas vernünftiges zu schreiben. Wir haben zwar gesehen, dass wir uns in vielen, vielen Jahrtausenden bis wenigen Jahrmillionen vom Normalsäuger zu intelligenten Wesen entwickelt haben. Extrem schwer abzuschätzen ist aber, wie weit diese Entwicklung führen kann. Auf jeden Fall möchte ich aber nicht davon ausgehen, dass das immer so weiter gehen wird.
Zu allererst müsste man nach unserer derzeitigen Entwicklungsrichtung fragen, nur leider können wir hier keine Vergleiche ziehen, was aus der beim Menschen stark durch Intelligenz manipulierten natürlichen Selektion folgt. Verspürt unser Entwicklungsstand überhaupt noch einen sich positiv auf unsere Intelligenz auswirkenden Selektionsdruck? Sind wir in den letzten 10000 oder 100000 Jahren intelligenter geworden? Ich glaube eher nicht. (Man darf Entwicklung von Intelligenz nicht mit technischer Entwicklung verwechseln.)

Es könnte sein, dass wir uns intelligenzmässig längst im Stillstand befinden, bzw. (auch technisch) sozusagen nur noch ausrollen.

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 27. Jun 2012, 18:10

Hallo!

@seeker:
Vielleicht war es etwas unglücklich, ausgerechnet die Synchronstimme der allseits bekannten Rolle von Dana Scully (Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI) für die Moderation der Videos auszuwählen. Danke für die Einstellung der nun funktionierenden Links!

Ich habe mich eben selbst beim "Schummeln" bzw. "Im-Kreis-Drehen" erwischt: Einerseits prangere ich laufend Politiker, Bänker und Großkapitalisten auf unserer Erde an, auf der anderen Seite möchte ich mein Leben hier auf der Erde nicht mit (eventuell existierenden) Aliens tauschen wollen, die Spiel, Spaß und Geselligkeit in einer gemütlichen Kneipe als völlige Zeitverschwendung ansehen könnten...

Ich versuche trotzdem mal, die vielen bisher geäußerten Ideen zusammenzufassen:

1. Die menschliche Zivilisation ist zurzeit nicht in der Lage, unser eigenes Sonnensystem systematisch mit bemannten Raumschiffen zu untersuchen - Sondierung durch unbemannte Objekte (Satelitten) ist gelungen....

2. Mit den bewährten Methoden (also chemischen Rakatenantrieben) ist keine interstellare Raumfahrt möglich. Effektivere Antriebe befinden sich in Arbeit und die Forschung könnte wesentlich beschleunigt werden, wenn die Menschheit den Fokus auf die Wissenschaft legen würde.

3. Die Lage auf der Erde hat sich seit Beginn unserer Zivilisation (ich gehe von ca. 6000 Jahren aus) noch nie stabilisiert. Für die Zukunft sind keine Verbesserungen in Sicht.

4. Die Chance für außerirdisches Leben ist gering aber durchaus möglich.

5. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass es bereits "Super-Zivilisationen" gibt, ein öffentlicher Beweis steht aus. Die etablierte Wissenschaft lehnt die Ufologie strikt ab, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

6. Wir können nicht einmal annähernd einschätzen, auf welchem technologischen Level wir uns ggü. anderen (möglichen) Zivilisationen befinden.

Ergänzungen oder Veränderungen sind ausdrücklich erwünscht!

Gruß
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von gravi » 27. Jun 2012, 19:56

Die Wissenschaft lehnt die Ufologie nicht deshalb ab, weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Die ablehnende Haltung resultiert aus dem völligen Mangel an nachprüfbaren Beweisen. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass es zu viele Scharlatane gab, die mit allen möglichen Tricks "Sichtungen" nachzuweisen versuchten.

Bisher sind die Sichtungen meines Wissens stets von völligen Laien gemeldet worden, zumindest habe ich noch nie gehört, dass z.B. die Astronomen der europäischen Südsternwarte etwas gesehen haben, oder andere wirklich seriöse Quellen. Zudem ist jedem halbwegs mit dem Metier vertrauten bewusst, wie extrem gering die Wahrscheinlichkeiten hier sind - mal ganz abgesehen von den physikalischen Möglichkeiten der Raumfahrt.

Aus heutiger Sicht kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Menschheit einmal zu einer Superintelligenz aufsteigen wird.
Gut, die technische Entwicklung schreitet voran, aber eher nicht, um die Forschung voran zu bringen, sondern um der Masse immer neue Konsumartikel vor die Füße zu werfen (Beispiel: iPhon, iPad, Smartphone usw.: Wer braucht das wirklich? Es sind nur "Spielzeuge" für's Volk). Das steigert die Gewinne.
Hat aber die Menschheit sich in den letzten 2000 Jahren (oder mehr) weiter entwickelt? Das meine ich global gesehen. Terroristen, fanatische Gläubige aller Richtungen, Kriegstreiber (Syrien) oder Unterdrücker (China) - tragen die etwa zu einer positiven Weiterentwicklung bei?

In den "zivilisierten" Ländern produzieren wir dagegen immer mehr "Schwächlinge". Kinder werden im immer höheren Alter geboren, Risikoschwangerschaften sind die Tagesordnung, aber jedes Leben wird irgendwie aufrecht erhalten. Die natürliche Auslese haben wir praktisch ausgeschaltet, was dem Genpool nicht gerade zugute kommt. Und die gesellschaftliche Entwicklung nimmt dazu nach meiner Ansicht einen sehr negativen Verlauf - Kinder müssen möglichst schnell in die KiTa, damit die Eltern schubbern können. Die Konsequenz: Die Kinder beherrschen nicht mehr richtig die Muttersprache und viele andere Dinge des täglichen Lebens - wie bei den Einschulungen zu sehen.

Ach, ich höre jetzt einfach auf mit meinen Argumenten, sonst wird das hier noch ein Roman. Macht euch selbst eigene Gedanken dazu. Ich jedenfalls bin überzeugt, dass bei derzeitiger globaler Tendenz der Menschheit keine rosige Zukunft beschert ist.

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Majoron » 29. Jun 2012, 12:36

hallo gravi

"Ich jedenfalls bin überzeugt, dass bei derzeitiger globaler Tendenz der Menschheit keine rosige Zukunft beschert ist."
Wo ist dein Optimismus geblieben? (siehe Email an mich, am 7.6.), es ist schwierig mit Prognosen, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen ... es wird besser? auf jeden Fall anders!

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von gravi » 29. Jun 2012, 18:22

Die technische Entwicklung sehe ich durchaus optimistisch: Sie wird unaufhaltsam weiter voran schreiten, auf vielen Gebieten.
Es wird (hoffentlich) auch immer einige, wenige Menschen geben, die sich wissenschaftlich und zukunftsoffen orientieren.

Aber man muss doch auch mal die Realität sehen. Die breite Masse verweichlicht doch immer mehr. Ihre Bildung ist auch nicht gerade erhebend. Die Lebensmittelindustrie unternimmt alles, um uns mit mit synthetischem Fraß und Fastfood abzuspeisen (was die breite Masse aus Bequemlichkeit auch gerne annimmt), anstatt dem Menschen gesunde Ernährung zu bieten und die gesellschaftliche Entwicklung nimmt einen derartigen Verlauf, dass ich fast froh bin, mir das nicht noch weitere 100 oder 200 Jahre mit ansehen zu müssen.

Ich freue mich wirklich über jede Neuerung in der Raumfahrt, Astronomie oder Astrophysik. Deutlich zu sehen ist aber auch die fehlende Motivation zur Finanzierung dieser Gebiete.
Vielleicht brauchen wir wieder einmal so eine Art Kalten Krieg, wie er seinerzeit die Sowjets und Amerikaner ungemein motivierte zum Wettrennen in den Weltraum. Gäbe es ein militärisches Interesse am Mars, so garantiere ich, dass wir längst oben wären! Das militärische Interesse war nämlich schon immer die Triebfeder für technische Entwicklungen aller Art!
Nach Ende des Apollo- Programms gab es auch kein Wettrüsten mehr und damit starb auch das Interesse am Mond.

Vielleicht würde ja auch helfen, wenn wir irgendwie das Gerücht in die Welt setzten, auf dem Mars seien riesige Goldadern entdeckt worden, was aber von den Chinesen streng geheim gehalten wird... :lolol:

Gruß
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 30. Jun 2012, 16:24

Hallo!
gravi hat geschrieben:Die technische Entwicklung sehe ich durchaus optimistisch: Sie wird unaufhaltsam weiter voran schreiten, auf vielen Gebieten.
Sehe ich ebenso, nur wird diese Entwicklung - du hattest das bereits weiter oben schon einmal erwähnt - eher uns Menschen (in den Industrienationen jedenfalls) zum Kaufrausch anstacheln. Selbst ich bin letztens darauf reingeflogen und habe mich zur Anschaffung eines Smartphones überreden lassen. Macht gute Fotos und einigermaßen akzeptable Videos, man kann auch mal in der Kneipe im Internet surfen, wenn man sich mit den Kumpels über Sportergebnisse, Autos, die kürzeste Fahrtroute von A nach B oder sonstwas uneinig ist. Nur muss man jetzt den Akku aller 2 bis 3 Tage statt 2 bis 3 Wochen aufladen. Das war es mir nicht wert - bin wieder zum "Tasten-Handy" zurück gewechselt - trotz nicht übermäßig großer Finger habe ich mit dem Smartphone noch nicht eine einzige SMS abschicken können, weil mir zuvor der Kragen (bzw. der Geduldsfaden) gerissen ist...
gravi hat geschrieben:Aber man muss doch auch mal die Realität sehen. Die breite Masse verweichlicht doch immer mehr.
Auch hier 100% Zustimmung. Es tritt im Gegenzug aber auch völlige "Verrohung" auf, wenn man z.B. die Situationen an den Schulen in Europa oder den USA unter die Lupe nimmt.
gravi hat geschrieben:Vielleicht würde ja auch helfen, wenn wir irgendwie das Gerücht in die Welt setzten, auf dem Mars seien riesige Goldadern entdeckt worden, was aber von den Chinesen streng geheim gehalten wird...
Obwohl du das scherzhaft gemeint hast, würde sich selbst ein "Greenhorn-Kapitalist" ausrechnen können, dass eine Überschwemmung des Marktes mit Luxusgütern seinen Profit drastisch schmälern würde. Wir hatten ja vor einiger Zeit mal ausgerechnet, dass sich selbst ein Gold-Import vom Mond noch nicht rechnen würde. Ich bin der Meinung, dass wir eine beispiellose (weil nicht vergleichbare) Vernichtung von finanziellen Mitteln und Ressourcen betreiben. Es versickert vieles in Tresoren, liegt auf Banken herum (falls die es nicht verzocken) und führt trotzdem zu immer mehr Millionären und Milliardären, die damit (überwiegend) gar nichts anderes anzufangen wissen, als es im Konsumrausch wieder aus dem Fenster zu schmeißen für Yachten, Privatflugzeuge, die 5. Luxus-Limousine, das 20. Gästezimmer, Schmuck, Gemälde, Edelmetalle etc. - aber vor allem für Korruption, um sich weiterhin einen Platz an der Sonne zu reservieren...

Soooo, jetzt sind wir aber richtig schön abgedriftet vom Thema :mrgreen:

Gruß
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von gravi » 6. Jul 2012, 20:40

Tja, das kann schon mal passieren :wink:

Aber kurz zurück zum Thema:
Abgesehen von den finanziellen und (leider) auch technischen Problemen ist vor allem zu überlegen, wie könnte man ein Raumschiff so beschleunigen, dass es innerhalb einer übersehbaren Zeitspanne zunächst mal bis zum nächsten Stern gelangen könnte.
Da wäre zunächst der Photonenantrieb. Super, man kommt fast auf Lichtgeschwindigkeit - fragt sich nur, nach welcher Zeit. Der Schub ist extrem gering, so dass dies nicht funktioniert. Bleibt noch als zweitbeste Wahl der Antimaterieantrieb. Das Problem: wer stellt das Zeug zur Verfügung und wie lagert man es? Geht also auch nicht.
Drittbeste Möglichkeit: Der nukleare Pulsantrieb. Hier werden im Heck einer Rakete in kurzen Zeitabständen Atombomben zur Explosion gebracht, die den nötigen Schub (Beschleunigung) liefern. Prinzipiell machbar, problematisch aber die Abschirmung gegen die Strahlung und die enormen "Tritte", die eine evtl. Besatzung hinnehmen müsste.

Chemische Antriebe scheiden von vornherein aus, die erreichbaren Geschwindigkeiten sind viel zu gering.

Mir stellt sich nun die große Frage: Was ermöglicht die Physik in Zukunft an weiteren Möglichkeiten. Und wie kommen eigentlich die UFO's voran, die uns (wie in einem anderen thread diskutiert) ja ständig besuchen und beobachten.
Mit Holzvergasern wohl eher nicht... :wink:

Netten Gruß
gravi
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Kurt » 6. Jul 2012, 23:24

gravi hat geschrieben:
Mir stellt sich nun die große Frage: Was ermöglicht die Physik in Zukunft an weiteren Möglichkeiten. Und wie kommen eigentlich die UFO's voran, die uns (wie in einem anderen thread diskutiert) ja ständig besuchen und beobachten.
Mit Holzvergasern wohl eher nicht... :wink:
Naja, die erzeugen zu viel Abfall/Rauchgas.

Vielleicht sollte man es mal mit einer andere Grundvorstellung der Gravitation zu versuchen.
Wenn die althergebrachten Vorstellungen von Anziehung oder Anschiebung zugunsten von dem was ist fallen gelassen werden dann könnte es ev. gehen.

Ausgehnd davon dass sich Materie selber beschleunigt, die Beschleunigungsstärke von den Ortsumständen abhängen, diese ev. manipuliert werden könnten, dann, ja dann gings.
Denn dann würde einer -ganz grossen Eigenbeschleunigung- nichts im Wege stehen.

Die Vorstellung das Materie_v an Licht-v gebunden ist die ist eh falsch.
Also warum nicht einfach mal durchspekulieren.


Gruss Kurt
Wir werden erst begreifen wie genial die Natur ist wenn wir erkennen wie einfach sie funktioniert

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 7. Jul 2012, 13:12

Hallo zusammen!
gravi hat geschrieben:Mir stellt sich nun die große Frage: Was ermöglicht die Physik in Zukunft an weiteren Möglichkeiten. Und wie kommen eigentlich die UFO's voran, die uns (wie in einem anderen thread diskutiert) ja ständig besuchen und beobachten.
Es wäre natürlich super, wenn wir über die "UFO-Technologien" verfügen würden; Augenzeugenberichten zufolge schweben diese (meist als dreieckig beschriebenen) Gebilde über ihren Köpfen und verschwinden dann völlig lautlos und innerhalb von Sekundenbruchteilen im Nichts :wink:

Das A und O ist natürlich der Antrieb (um eine akzeptable Geschwindigkeit zu erreichen). Leider beisst sich aber gerade da die Katze in den eigenen Schwanz: Je höher die Geschwindigkeit, desto stärker die Strahlenbelastung. Je höher die Strahlenbelastung, desto schwerer muss das Raumschiff dann durch geeignetere Schutzschilde zwangsläufig werden. Das wiederum bedeutet mehr Energie usw. Keine Ahnung, wo da der beste Kompromiss liegt - laut Wikipedia bei ca. 10% c.
http://de.wikipedia.org/wiki/Interstellare_Raumfahrt

Das nächste Problem: Je schneller man fliegt, umso weniger sieht man (falls das überhaupt noch möglich ist in einem abgeschirmten Raumschiff). Man müsste sich da wohl eher blindlings auf die Computer verlassen, die Höchstleistungen erbringen müssten, um eventuellen Hindernissen auszuweichen bzw. zu navigieren.

Antimaterie, Photonenantrieb und selbstverständlich chemische Antriebe scheiden auch für mich vollkommen aus. Der nukleare Pulsantrieb? Nunja, die Reise wird gefährlich genug, ich wäre als Pilot nicht sonderlich begeistert, auch noch ein paar Dutzend Atombomben im Kofferraum mitzuschleppen :mrgreen:

Ebenso ärgerlich (aber leider nicht zu ändern): man kann nicht mal eben auf die Schnelle eine Sonde abschicken, die sich in der Gegend von Alpha oder Proxima Centauri ein Bisschen umsieht; das Teil kommt da erstens gar nicht erst an (meine Schuhe gehen immer schon nach 3 bis 4 Jahren kaputt) und zweitens würde sich in 100.000 Jahren niemand mehr für diese Berichte interessieren. Oder keiner mehr da sein, der sie auswerten könnte...

Kurzum, ich persönlich kann nicht mit Bandenchef Egon Olsen mithalten, ich habe nämlich keinen Plan...

Schönes Wochenende!
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Protonenschubser » 7. Jul 2012, 19:20

gravi hat geschrieben:Die technische Entwicklung sehe ich durchaus optimistisch: Sie wird unaufhaltsam weiter voran schreiten, auf vielen Gebieten.
Es wird (hoffentlich) auch immer einige, wenige Menschen geben, die sich wissenschaftlich und zukunftsoffen orientieren.
Sehe ich ganz genaunso.
So jung wie die Menschheit ist und so kurz der Zeitraum an dem Weltraumfahrt betrieben wird sind wir schon gantz schön weit gekommen.
Wenn ich alleine schon die Entwicklung des Computers/Smartphones betrachte haben sich bis heute die verrücktesten Fantasien bewarheitet.
Diese wurde vor ein paar Jahrzehten ebenso belächelt wie die Theorie der bemannten Interstell. Raumfahrt heute.
Es ist nur eine Frage der Zeit und es braucht Menschen die sich die Frage des "Wie" stellen bis erste Ideen entwickelt werden und daraus der Antrieb entsteht der so eine Reise erstmaIs ermöglichen wird.
gravi hat geschrieben: Aber man muss doch auch mal die Realität sehen. Die breite Masse verweichlicht doch immer mehr. Ihre Bildung ist auch nicht gerade erhebend. Die Lebensmittelindustrie unternimmt alles, um uns mit mit synthetischem Fraß und Fastfood abzuspeisen (was die breite Masse aus Bequemlichkeit auch gerne annimmt), anstatt dem Menschen gesunde Ernährung zu bieten und die gesellschaftliche Entwicklung nimmt einen derartigen Verlauf, dass ich fast froh bin, mir das nicht noch weitere 100 oder 200 Jahre mit ansehen zu müssen.
Vor allem sehe ich hier eine weitaus höhere Notwendigkeit in die Forschung zu investieren als in die Erforschung z.B. Des Mars.
Wir haben genügend Probleme auf unserem eigenen Planeten (Ernährung/Politisch etc.) und bevor wir planen in die Sterne reisen sollten diese behoben werden.
gravi hat geschrieben: Ich freue mich wirklich über jede Neuerung in der Raumfahrt, Astronomie oder Astrophysik. Deutlich zu sehen ist aber auch die fehlende Motivation zur Finanzierung dieser Gebiete.
Vielleicht brauchen wir wieder einmal so eine Art Kalten Krieg, wie er seinerzeit die Sowjets und Amerikaner ungemein motivierte zum Wettrennen in den Weltraum. Gäbe es ein militärisches Interesse am Mars, so garantiere ich, dass wir längst oben wären! Das militärische Interesse war nämlich schon immer die Triebfeder für technische Entwicklungen aller Art!
Nach Ende des Apollo- Programms gab es auch kein Wettrüsten mehr und damit starb auch das Interesse am Mond.
Ich bin froh nicht in den Zeiten des kalten Krieges und dessen bedrohlichen Auswirkungen aufgewachsen zu sein.
Dementsprechend verzichte ich lieber auf diese "Triebfeder".
gravi hat geschrieben: Vielleicht würde ja auch helfen, wenn wir irgendwie das Gerücht in die Welt setzten, auf dem Mars seien riesige Goldadern entdeckt worden, was aber von den Chinesen streng geheim gehalten wird... :lolol:
Das ist leider nicht ganz richtig denn die CIA hat diese Goldvorkommen entdeckt und nur den Chinesen mit eindeutiger Absicht angedichtet. :mrgreen:
Ich bin nur froh ein Mondgrndstück zu besitzen und werde da mal ein wenig buddeln gehen ;i

Gruß
gravi[/quote]
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Skeltek » 8. Jul 2012, 06:33

Caiptain Nemo arbeitete auch an einer Maschine um unterwasser Sauerstoff herzustellen oder Energie aus Wärme zu gewinnen.
Trotz geothermischer Kraftwerke und Sauerstoffaufbereitung an Raumkapseln/U-Booten hat man noch kein Atlantis oder Wundertechnologien entdeckt.

Da hält einer aus einer SciFi Serie eine miniaturisiertes Walkie-Talkie in der Hand mit planetarer Reichweite und das wird halt irgendwann mal umgesetzt.
Daß beim "Per Anhalter durch die Galaxis" der Bordcomputer immer genau das Getränk macht, das dem durstigen (nach Analyse seines momentanen Befindens und individueller Mischung an Rezeptoren auf der Zunge oder so) am ehesten munden würde(immer der gleiche Tee), bedeutet noch lange nicht, daß alles was in dem Buch geschrieben ist möglicherweise wahr werden kann.

Einige Dinge in einem SciFi Roman sind physikalisch mit genug Forschungsaufwand realisierbar oder zumindest möglich, andere sind es nicht.
Daß ein Teil der Visionen der damaligen autoren heute Normalität ist, ist finde ich nur ein echt dürftiges Argument, daß man mit ausreichend Forschung auch alles erreichen kann, was jetzt noch(?) für unmöglich halten...
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 8. Jul 2012, 15:07

Hallo zusammen,

um bei Captain Nemo - bzw. Jules Verne als seinem Schöpfer und meinem absoluten Lieblingsautor - zu bleiben: Der Urvater der SF-Romane hat Bohrinseln ("Eine schwimmende Stadt"), U-Boote ("20.000 Meilen unter dem Meer"), Mondflüge ("Die Reise zum Mond"), Laserwaffen ("Die geheimnisvolle Insel"), Videos ("Das Karpathenschloss") und vieles andere mehr vorausgesagt.

Er (Jules Verne) war zwar kein Wissenschaftler, aber er hatte Visionen. Und genau solche (oder ähnliche) Leute brauchen wir heute wieder. Und etwas Kleingeld für die Wissenschaft...

PS: Ok, es gab und gibt solche Autoren natürlich auch in der Gegenwart. Aber z.B. Gene Roddenberry (leider schon 1991 verstorben) ist für meine Begriffe weit über das Ziel hinaus geschossen. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) bin ich ein Fan von ihm!
Aber - und das möchte ich ausdrücklich betonen: Vielleicht hat auch ein Jules Verne nicht ernsthaft daran geglaubt, dass seine Ideen eines Tages Wirklichkeit werden könnten...

Gruß
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von seeker » 9. Jul 2012, 13:34

Protonenschubser hat geschrieben:
gravi hat geschrieben:Aber man muss doch auch mal die Realität sehen. Die breite Masse verweichlicht doch immer mehr. Ihre Bildung ist auch nicht gerade erhebend. Die Lebensmittelindustrie unternimmt alles, um uns mit mit synthetischem Fraß und Fastfood abzuspeisen (was die breite Masse aus Bequemlichkeit auch gerne annimmt), anstatt dem Menschen gesunde Ernährung zu bieten und die gesellschaftliche Entwicklung nimmt einen derartigen Verlauf, dass ich fast froh bin, mir das nicht noch weitere 100 oder 200 Jahre mit ansehen zu müssen.
Vor allem sehe ich hier eine weitaus höhere Notwendigkeit in die Forschung zu investieren als in die Erforschung z.B. Des Mars.
Entweder man betreibt freie Forschung oder man tut es nicht. Wenn man es tut, dann muss man es auf breiter Front tun. Kein Bereich darf ausgeschlossen werden. Man kann nur versuchen die Mittel sinnvoll zu verteilen. Das geschieht aber auch schon (mehr oder weniger) - so gut es in unserem derzeitigen Forschungssystem eben geht. (...welches allerdings m.E. reformbedürftig ist: Zu viel Zeit- und Ressourcenfressende Bürokratie, zu viel schematische Büroarbeit (Anträge, ...) zu wenig Forschungsarbeit, zu viel "Mauschelei", zu viel Schein zu wenig Sein, etc.)
Protonenschubser hat geschrieben:Wir haben genügend Probleme auf unserem eigenen Planeten (Ernährung/Politisch etc.) und bevor wir planen in die Sterne reisen sollten diese behoben werden.
Wir werden IMMER Probleme auf unserem Planeten haben, die einen werden gemildert, neue tauchen auf...

Kleine Geschichte:
Es ist Steinzeit. Einer der Menschen beginnt damit zu versuchen aus diesen seltsamen Steinen, die man manchmal findet, dieses seltsame glänzende Zeug (Metall) herzustellen.
Da sagen die anderen Steinzeitmenschen: Hör damit auf! Du verschwendest wertvolles Feuerholz! Wir haben auch so schon genug Probleme bei der Nahrungsbeschaffung. Erst müssen unsere Nahrungsmangelprobleme gelöst werden! Geh also lieber her und stelle Steinäxte her oder gehe Beeren sammeln oder geh auf die Jagd!

Wäre er diesem Rat gefolgt, würden wir immer noch in der Steinzeit leben. Die Steinzeit ist nicht zu Ende gegangen weil es einem Mangel an Steinen gab.

@gravi:
Es gab prozentual noch nie so wenig hungerleidende Menschen wie heute (weiter sinkend). Es gab weltweit noch noch nie so wenige Kriege wie heute. Das durchschnittliche Bildungsniveau der Menschen war noch nie so hoch wie heute. Der Zugang zu Informationen war noch nie so leicht wie heute. Unsere Umwelt ist gerade in Deutschland viel mehr in Ordnung als noch vor 40 Jahren. Die Kriminalität hierzulande sinkt setig: Deutschland war noch nie so sicher wie heute (das ist Tatsache!). Das Bewusstsein der Menschen (der breiten Masse) wird stetig offener, freier und toleranter. Frauen haben heute die gleichen Rechte wie Männer. Der Rassismus wurde weit, weit zurückgedrängt (denk nur an die 60er Jahre, USA, etc.). Homosexuelle werden nicht mehr verfolgt (man kann heute sogar schwuler Minister in Deutschland und schwarzer Präsident in den USA sein, das wäre vor kurzem noch undenkbar gewesen). Der Wohlstand hat deutlich zugenommen, der Gesundheitszustand der Menschen auch. Die Lebenserwartung steigt stetig. Es gab schon lange keine Pandemie mehr (man denke nur an Pest und Cholera im Mittelalter). In Europa gab es noch NIE eine so lange Phase ohne Krieg. etc., etc., etc.

Kann es nicht sein, dass wir zu einer verqueren Wahrnehmung der Wirklichkeit neigen, uns zu sehr auf das Negative konzentrieren und das Positive gar nicht mehr sehen und deshalb meistens gar nicht mehr zu einer objektiven Einschätzung der Lage imstande sind?

Ich glaube es liegt u.a.daran:
Wenn einer 10 Einheiten (von irgendetwas hat) und er hat ein Jahr später 11 Einheiten, so ist er glücklich und positiv gestimmt: "Es geht bergauf! Super!"
Wenn aber ein anderer 100.000 Einheiten hat und ein Jahr später hat er nur noch 99.999 Einheiten, dann wird er unglücklich und negativ gestimmt sein und sagen: "Es geht bergab! Wenn es so weiter geht werde ich bald gar nichts mehr haben. Alles geht den Bach runter... Seufz!"

Das ist natürlich nur ein Grund unter vielen. Ein weiterer liegt sicherlich in den Medien, die sich sehr gerne auf das Negative stürzen und uns vorwiegend mit diesen Informationen bombadieren (was uns dann unweigerlich in unserer Weltsicht beeinflusst) - einfach deshalb, weil sich das viel besser verkäuft...
So ist der Mensch!

Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von Stephen » 9. Jul 2012, 17:27

Hallo zusammen!

@seeker
In einigen Punkten gebe ich dir recht. Aber wenn man die Sache über einen längeren Zeitraum betrachtet muss man feststellen, dass sich die größten Katastrophen erst im letzten Prozent (also im 20. Jahrhundert) unserer Zivilisationsgeschichte (wenn man bei ca. 4000 v. Chr. mit dem Zählen beginnt) zugetragen haben: Größte Pedemie (Spanische Grippe 1918-1920 mit 50 Mio. Toten),verheerendster Krieg (2. Weltkrieg 1939-1945 mit 60 Mio. Toten), schlimmste Hungersnot in der Weltgeschichte (China 1959-1961 mit über 40 Mio. Toten).

Das ist für mich noch kein eindeutiges Zeichen für aufkommende Stabilität, selbst wenn es vielen Bürgern in Mitteleuropa "ganz gut" geht. Eine intelligente Zivilisation hätte alle 3 Großkatastrophen vermeiden können und müssen...

WOW - das war Beitrag Nr. 22222 in diesem Forum - darauf gebe ich mal einen aus... :beer:

Gruß
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Re: Interstellare Raumfahrt

Beitrag von gravi » 9. Jul 2012, 19:23

@seeker:
Ich will doch gar nicht bestreiten, dass es den Menschen heute so gut geht wie wohl nie zuvor. Aber leider auch nicht allen.
Stephen's Aufzählung kann man gern noch durch die derzeit 50 Millionen Aids- Infizierte ergänzen - denen es dann auch nicht sehr gut ergeht, vor allem wenn man sich die Situation im südlichen Afrika einmal näher ansieht. Wenn ich noch die zunehmende Front religiöser Extremisten nenne, so soll das jetzt aber hier auch ein Schlusspunkt sein. Denn irgendwie (wie so oft) weichen wir mal wieder ziemlich vom eigentlichen Thema ab.

Weiter oben hatte Stephen mal erwähnt, dass die "vielen" beobachteten Ufos sich unheimlich schnell bewegen können. Häufig liest man ja auch, dass sie ohne Beschleunigung plötzlich davon eilen können. Da fragt man sich doch, was müssen das für Antriebe sein und vor allem: Wieso schaffen die es immer, sich völlig lautlos zu bewegen? Wird Luft so brutal bzw. extrem verdrängt, so müssten doch Geräusche entstehen, zumindest auch mal ein Überschallknall...

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