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Antriebstechnologien der Zukunft

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Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Stephen » 30. Apr 2010, 13:07

Hallo zusammen,

wenn Captain Kirk (alias William Shatner) auf der Enterprise seinem Bordingenieur Scotty den Befehl gibt, auf Warp-Geschwindigkeit odar gar SOL (speed over light) zu gehen, ist das für Star-Trek-Fans ein ganz normaler Vorgang. Leider beruht dieser Antrieb auf der völlig unrealistischen Annahme, Antimaterie ebenso flexibel einsetzen zu können wie Uran in den Kernreaktoren eines Atom-U-Bootes.

Zurück zur Realität: Raumschiffe brauchen zur Navigation Treibstoff - zumindest mit den bis heute erforschten chemischen Antriebsmethoden. Die dazu notwendigen Chemikalien müssen jedoch mit auf die Reise genommen werden, da das Weltall bekanntlich praktisch leer ist; das Bisschen Wasserstoff, was man da aufsammeln könnte, würde nicht einmal die Lichtversorgung an Bord absichern.

Glaubt ihr, dass es in absehbarer Zeit Alternativen zu den Saturn-Raketen gibt? Ich könnte mir vorstellen, dass man einmal vom Mond aus starten könnte und so viel "Sprit" sparen würde. Wesentlich radikalere andere Ideen habe ich da nicht. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass es ein Raumschiff wie die USS Enterprise niemals geben wird...

Gruß
Steffen
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von tomS » 1. Mai 2010, 09:00

Ich habe mal (im Spektrum ?) einen Artikel gelesen, in dem über die Verwendung des interstellaren Mediums als Treibstoff diskutiert wird. Zunächst wird das Raumfahrzeug konventionell auf eine gwisse Mindestgeschwindigkeit gebracht. Später wird dann ausschließlich das interstellare Medium als Antriebsmasse benutzt. Die Tatsache, dass dieses nur sehr wenig Schubmasse liefert, soll dadurch ausgeglichen weren, dass effektivere Triebwerke mit wesentlich höherer Austrittsgeschwindigkeit zum Einsatz kommen.

Auf lange Strecken sollte diese Art des Antriebs immer überlegen sein.
Gruß
Tom

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von wilfried » 1. Mai 2010, 10:02

Tag zusammen

die neuartigen Antriebstechnologien gehen weit über die Triebwerke einer Saturn hinaus.

Es wird geforscht an:

Lichtantrieb (Spiegel, Reflektoren)

Das ist Antrieb durch aufprallende Lichtpartikel. Kurz: Bündelung der Strahlung, als scharf gebündelter Strahl auf einen Speigel, dort umgelenkt als Antrieb. Die Bündelung erfolgt mittels sehr sehr großer Spiegel, welche das Licht dann zunächst auf diese innrere Lichtumkehreinrichtung geben.

Ionenstrahltriebwerk

daran habe ich selber i.a. geforscht und dieses dann für den "alten" TV Satellit zum Einsatz gebracht.

Idee ganz simpel: ähnlich einer Radioröhre wird eine Kathode (Ionenvorratsgefäß) genommen, diese wird in ein beschleingendes elektrisches Feld eingebaut. Damit werden diese Ionen aus der Kathode herausgelöst und über eine sehr hohe AnodenFeldspannung ebschleunigt. Kleine elektromagnetische Fokuseinrichtung ála Wehneltzylinder und schon schiessen diese Ionen ins All und erzeugen so etwa 15 Pond Schub. Das war für die Lagedüsen völlig ausreichend.

Das Verfahren kann modifiziert werden, so dass dieses Ionengefäss nachgefüllt werden kann. Zur Zeit ist solch ein Gefäss eben auf der Erde vorbereitet und der Inhalt bestimmt die Lebensdauer.

Durch Partikelstrahlung im Weltall kann Materie aufgefischt werden, untersucht auf Tauglichkeit für diese Einrichtung werden, dann in das Vorratsgefäß nachgefüllt werden. Damit sind sehr sehr lange Lebensdauern möglich ... interplanetare Reisen vernünftig machbar.

Nachteile sind: geringer Schub und damit lange Reisezeiten. Ferner: nicht immer ist brauchbare Materie zum Nachfüllen vorhanden. Ergo muss eine Reiseroute sicherlich "in Kurven" verlaufen, folgend eben geeingeten Materiefeldern.

Magnetantriebe

Starke Felder können augenutzt werden, um einen Pionting Vektor zu erzeugen. H extern, E intern oder andersherum.
Solche Antriebe sind ebenfalls denkbar, jedoch ist die Koordination der Felder einerseits und die lokale Felddichte andererseits das Kriterium. Für das letztere müssen eben sehr grosse Ladungsfänger (elektrische bzw. magnetiosche Ladungen) vorhanden sein. Im All nicht das grosse Problem, da Gewicht und Ausdehnung keine Rolle spielt. Befestigungen wie auf der Erde sind nicht notwendig. Das kann über begleitende Raumfahrzeuge sehr gut positioniert werden.

Radiaktive Antriebe

Durch radioaktive Materie wird Energie erzeugt und mit dieser Materie oder EM-Strahlung als Antrieb ausgenutzt.

Davon kommt man zunehmend ab, denn auch in absehbarer zeit muss die radiaktive materie von der Erde zum Raumschiff transportiert werden und dies ist ein äußerst hohes Risiko. Manche Militärsatelliten oder miltärische Raumflugkörper arbeiten damit.....ich halte das für äußerst leichtsinnig.

Aber:

wenn wir in der Lage wären, solare (Stern) Materie anzuzapfen, dann wäre das wieder eine Überlegung wert. Jedoch ist das andere Risiko immer das Leben im allgemeinen, so dass solche Antriebe egal wann und wo sie auf lebende Dinge fallen stets lebensbedrohend ist. Auch hier ist die Abschätzung des Nutzens aus diesen Grüneden sehr gering.
Aber ich bin sicher, dass dies irgendwann ausgenutzt wird.

Beispiele: Sonden zu den äußeren Planeten ohne Rückkehr. Rootfahrzeuge auf anderen Planeten mit bekannter kritischer Atmosphäre oder keiner Atmosphäre, so dass auch zukünftiges Leben dort ausgeschlossen werden kann.

Das sind die wesentlichen Ansätze.

netten Gruß

Wilfried
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von seeker » 1. Mai 2010, 10:21

Sag niemals nie...
Vielleicht entdecken wir irgendwann doch noch ein Schlupfloch in der Physik, das es uns doch noch erlaubt Dinge zu tun, die heute noch unvorstellbar sind.

In absehbarer Zeit wird wohl der Ionenantrieb für manche Anwendungen immer stärker kommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ionenantrieb
Geringer Impuls und damit Beschleunigung aber sehr hohe Austrittsgeschwindigkeit des Plasmas und damit nur sehr geringer Stützmassenverbrauch.

Ich meine mal gelesen zu haben, dass damit 10% der Lichtgeschwindigkeit theoretisch denkbar wären - eine entsprechende Energiequelle vorausgesetzt.

Man hat bei Raketen immer zwei Probleme, wenn man hohe Geschwindigkeiten erreichen will:
1. man braucht Energie
2. man braucht Stützmasse
Beides geht beim Beschleunigen verloren und begrenzt die erreichbare Geschwindigkeit.
Wenn das Problem mit der Stützmasse nicht wäre, könnte man auch mit chemischen Antrieben prinzipiell beliebige Geschwindigkeiten erreichen.

Alle Antriebe sind heute Impulstriebwerke, d.h. es werden irgendwelche Teilchen beschleunigt und hinten ausgestoßen.
Ein Triebwerk, dass nicht auf Impuls basiert (z.B. Warpantrieb, Felder,...) ist heute reine Science-Fiction.

Das Raumschiff von Tom ist ein interessantes Konzept, dass vielleicht irgendwann einmal gebaut werden kann.
Vorher müssten wir m. E. aber einen Fusionsreaktor für Raumschiffe haben, damit man mit dem aufgesammelten Wasserstoff auch vernünftig Energie erzeugen kann.

Sehr hohe Geschwindigkeiten führen zu weiteren großen Problemen. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn ein Mikrometeorit mit z.B. 1/10 c auf so ein Raumschiff aufschlagen würde?

Ein weiteres interessantes Konzept ist der Antrieb mit Sonnensegeln (Ahoi! :beer: ). Funktioniert aber nur in der Nähe einer Sonne richtig...
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnensegel

Ich denke, das Schwierigste bei der Raumfahrt ist nach wie vor überhaupt einmal das Schwerefeld der Erde zu überwinden.
Falls die immer mal wieder auftauchenden Gerüchte über Antigravitation nicht der Unsinn sind, für den ich sie halte, bleibt uns dafür bis auf weiteres nur der chemische Antrieb oder vielleicht eines Tages noch der Weltraumfahrstuhl:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumlift

Hauptproblem:

Wir haben aktuell kein Material, dass die erforderlichen Eigenschaften aufweist (Zugfestigkeit/Gewicht-Verhältnis, Länge), um für das benötigte Seil zu taugen.
CNTs kämen vielleicht in Frage. Die sind aber heute noch zu kurz: Sie müssten fehlstellenfrei mit relativ großer Länge hergestellt werden können.
Der Weltraumlift bleibt trotzdem spannend. Wenn wir das hinkriegen würden, würden die Kosten für die Raumfahrt so dramatisch sinken, dass man ganz neue Dinge angehen könnte...

Viele Grüße
seeker
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von wilfried » 1. Mai 2010, 10:35

Tag seeker
Alle Antriebe sind heute Impulstriebwerke
Definitiv! Jedes Antriebssystem erzeugt einen Impuls ... ohne Impuls keine Bewegungskomponente.

Auch Feldantriebe erzeugen Impuls!

Diese Raumschiff Enterprise Terminologie: Impulsantrieb, WARP Antrieb ist absoluter Quatsch!

Was Du über Mikrometeoriteneinschläge erzählst stellt eines der Kernprobleme der Raumfaht dar. Je weiter wir von der Erde weg sind, jeodoch noch innherhalb des solaren Systems, desto größer wird dieses Problem. Der Durchgang durch den Kypergürtel ist eine enorme Herausforderung an die Sicherheit. Wir wissen nicht, ob die beiden Sonden, welche unser Sonnsnsystem inzwischen verlassen haben dieses überlebt haben.

Auch kennen wir keinerlei Material, welches solche hochenergetischen Einschläge von Massekörpern widerstehen kann. Schon aus diesem Grund ist Raumfahrt stets mit enormen Risiken verbunden.


.... dann bleibt uns das Stargate als sicherere Alternative. Wurmloch öffnen, Kopf einziehen, dass uns der Wirbel nicht trifft und dann mit O´Neill nen Gouauld besuchen ... :mrgreen:

Gruß

Wilfried
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Stephen » 1. Mai 2010, 10:58

Hallo,

habe Dank Toms Antwort (Nutzung von interstellarer Materie als Treibstoff) mal in der Wikipedia nachgesehen:
Der gewaltige Vorteil dieses Konzeptes besteht darin, dass ein solches Raumschiff seinen Treibstoff und Reaktionsmasse nicht mit sich führen muss. Wenn wir den Widerstand durch das Medium zunächst ignorieren, könnte ein Ramjet permanent beschleunigen und damit enorm hohe Geschwindigkeiten erreichen, bis hin zu beliebigen Bruchteilen der Lichtgeschwindigkeit.

Praktisch wird der Widerstand der sich durch das Verdichten des Mediums ergibt mit steigender Geschwindigkeit zunehmen, so dass sich letztlich eine Grenzgeschwindigkeit ergibt, bei der der erzeugte Schub den Geschwindigkeitsverlust gerade ausgleichen kann.

Die Fragen die bei einem Ramjet analysiert werden müssen sind also:

* Ist das ISM als Treibstoff geeignet?
* Wie kann es eingesammelt werden?
* Wie hoch ist der entstehende Widerstand?
* Welcher Schub kann erzeugt werden?
Ich muss gestehen: Ich kapiere die Idee nicht. Kann man mir da auf die Sprünge helfen?

Gruß
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Stephen » 1. Mai 2010, 11:01

Sorry, habe jetzt eben erst gemerkt, dass schon weitere Beiträge zum Thema eingegangen sind - vielen Dank. Die werde ich mir jetzt erst einmal durchlesen....
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Stephen » 1. Mai 2010, 14:53

Hallo,

bei 30.000 km/s dürfte die Navigation eines Raumschiffes tatsächlich sehr schwer fallen, ist ja schon bei 250 km/h auf der Autobahn nicht leicht. Ok, muss man natürlich alles relativ sehen :D

Noch etwas verstehe ich im Augenblick nicht so richtig: Bei meiner Recherche zu diesem Thema habe ich gelesen, dass im interstellaren Raum ein Vakuum herrscht, das man auf der Erde experimentell so nicht erzeugen kann. In dieser Deutlichkeit war mir das bisher wirklich nicht bewusst. Wie funktioniert das Rückstoßprinzip im "Nichts"? Wie kann man da "Bremsen" bzw. "Beschleunigen"?

Gruß und allen einen schönen Feiertag...
Steffen
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von seeker » 1. Mai 2010, 18:32

@Stephen
Na nach dem Rückstoßprinzip durch Ausnutzung der Impulserhaltung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Impulserhaltungssatz

Summe [P(vorher)] = Summe [P(nachher)]
P=m*V(Vektor)

Einfach ausgedrückt:
Du schwebst im Weltraum und hast ein paar Steine dabei (= deine Stützmasse).
Wenn du diese Steine jetzt nach vorne wirfst, also beschleunigst, wirst du selbst in entgegengesetzter Richtung beschleunigt:
Im Endeffekt (wie auch Wilfried sagt) funktioniert jeder Antrieb so - und er funktioniert auch im Vakuum.

Da im Weltraum nur sehr wenig Gas vorhanden ist wird ein "Düsentriebwerk" dort sehr schwierig zu bauen sein.
Man bräuchte einen seehr großen "Ansaugtrichter"...
Deshalb nimmt man das Gas für den Rückstoß z.B. bei Raketen von der Erde als Treibstoff gleich mit.
Dieser Treibstoff dient sowohl als Energiequelle als auch als Stützmasse - und geht daher schnell aus.

Ein Raketentriebwerk ist leider viel ineffizienter als ein Düsentriebwerk, da ein Düsentriebwerk keine Stützmasse braucht:
Es beschleunigt im Prinzip einfach die umgebende Luft nach hinten und erzeugt so seinen Impuls.
(Ja, ist nicht ganz korrekt, weil auch der Treibstoff verbrannt nach hinten ausgestoßen wird... aber ich hoffe, ihr wisst was ich meine... Man kann ja auch ein Propellerflugzeug mit einer Batterie betreiben. Funktioniert genauso...)

Grüße
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von tomS » 1. Mai 2010, 19:26

da schau an, in der Wikipedia steht auch was - da hab' ich das aber sicher nicht gelesen - fragt sich, wo dann?
Gruß
Tom

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Maclane » 1. Mai 2010, 21:11

Ich hab über dieses Thema vor ein paar Jahren schonmal philosophiert, allerdings hatte tensor mich dann ganz schnell wieder ausgebremst. Trotzdem lässt mich diese Idee einfach nicht los, ich denke ziemlich oft darüber nach:

Der Casimir-Antrieb... 8)

Casimir-Experiment ist ja bekannt - zwei Platten nahe genug aneinander gebracht und die "Energie des Vakuums" erzeugt einen "Druck", welcher die Platten zusammenzudrücken versucht.

Gelänge es, durch eine geeignete Konstruktion oder geeignete Materialien den Druck auf der einen Seite stärker werden zu lassen als auf der anderen Seite, würde das ganze Ding fliegen. :D

Mir ist bis jetzt noch kein Konzept eingefallen, wie man das hinkriegen könnte, aber angesichts des enormen Potentials (Es wären ja auch schlagartig alle Energieprobleme gelöst), lohnt es sich imho daran zu forschen.

Vakuumenergie in Bewegungsenergie umzuwandeln, das wäre imho noch ne größere Leistung als eine TOE.

Ich will mich damit nicht als Esotheriker verstanden wissen, ganz im Gegenteil: Ich finde, dieses Thema sollte anstelle von Spinnern mal langfristig und konsequent von den wirklich klugen Köpfen dieses Planeten (also die Damen und Herren Physiker) untersucht werden.

Gruß
Mac
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von seeker » 2. Mai 2010, 12:03

Vakuumenergie...Na ja, das wäre schon toll...

Aber wie soll das gehen?
Der Casimir Effekt ist zum einen ein seehr kleiner Effekt, der erst bei extrem kleinem Abstand der Platten groß wird.
Außerdem liegt es in seiner Natur, dass er immer anziehend sein muss, weil zwischen die Platten weniger Wellen passen, als außerhalb der Platten.
Selbst wenn die Kraft genügen würde: Irgendwann sind die Platten zusammen. Dann musst du sie wegwerfen und neue nehmen -oder wieder auseinanderziehen.
Beim Auseinanderziehen brauchst du aber mindestens die Energiemenge, die du vorher gewonnen hast. Unterm Strich kommt da nichts bei raus.
Keine Chance!

Noch was Grundsätzliches zur Energieerzeugung:

Nutzbare Energie kann man nur gewinnen, wenn man eine Energiedifferenz/Potentialdifferenz hat. Energie muss fließen, damit sie für uns nutzbar ist.

Beispiel:

Du sitzt in einem großen, gleichmäßig heißen Raum. Jetzt könntest du ja sagen: Toll! Da ist ein Haufen Energie hier drin! Den nutze ich jetzt!
Tja, Pech gehabt. Du kannst mit dieser Wärme in dem Raum rein gar nichts anfangen.
Warum? Wegen der Thermodynamik! Du kannst die Wärme im Raum erst nutzen, wenn es irgendwo kälter ist.
Du brauchst nicht hohe Temperaturen/Energien, sondern hohe Temperaturdifferenzen/Energiedifferenzen um Nutzenergie erzeugen zu können.
Die Energie muss immer von einem hohen Potential zu einem tiefen Potential fließen können... Das gilt nicht nur für die Wärme, sondern allgemein.

Grüße
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von gravi » 2. Mai 2010, 12:35

Nur einmal kurz zum allgemeinen Verständnis:

Energie kann man nicht erzeugen oder gewinnen.
Dagegen spricht nämlich der Energieerhaltungssatz. Wenn ich Energie erzeugen könnte, so würde der Energieinhalt des Universums ansteigen - was aber nicht erlaubt ist.

Energie kann nur von einer in eine andere Form umgewandelt werden. Verbrenne ich Kohle, so wird chemische Energie in IR- Strahlung umgewandelt. Schalte ich das Licht ein, so wird aus elektrischem Strom eine Emission von Photonen. Fahre ich mit dem Auto vor eine Mauer, so wird kinetische Energie zu Verformungsenergie.

Diese Beispiele sind natürlich nur ganz grob beschrieben. Wenn man solche Vorgänge im Detail betrachtet, sind noch viel mehr Energieformen beteiligt.

Gruß
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von wilfried » 2. Mai 2010, 12:43

Tag zusammen

googelt doch mal mit dem Stichwort:

energy harvesting

Ihr werdet sehen, was sich alles energetisch umsetzen lässt.

Gruß

Wilfried
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von seeker » 2. Mai 2010, 13:23

@gravi
Ich weiß; haste natürlich recht!
Aber wie sollte ich mich da besser ausdrücken?
Wenn man deinen Beitrag bedenkt, kann man meinen wohl besser verstehen...

@wilfried
Ja, ist interessant.
Ich hatte vor kurzem ein kleines Projekt, wo es um die hitzebeständige Isolierung von thermoelektrischen Generatoren ging.
Freie Energie...
Hab auch schon überlegt, ob man nicht einfach eine Antenne, Kondensator oder Spule unter einen Hochspannungsmast legen könnte... aber ich glaube das ist nicht legal... :mrgreen:

Grüße
seeker
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von wilfried » 2. Mai 2010, 13:33

Tag seeker

die Sahce mit der Antenne unter Hochspannungsmast funktioniert nicht, denn die Wellenlänge geht so etwa bis New York!! Damit erhälst Du keine vernünftige Einstrahlung bzw. Energiegewinnung.

Da muss schon etwas hochfrequenteres her. So ab 120 KHz fängt es an realsistisch zu werden.

Gruß

Wilfried
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von feyn137 » 10. Mai 2010, 20:42

Michio Kaku hat dazu ein recht interessantes buch geschrieben, die physik des unmöglichen. Darin geht es um die frage, welche techniken aus science fiction filmen völlig gegen die naturgesetze verstoßen, welche zwar gegen kein bekanntes gesetz verstoßen, aber technisch so aufwendig währen, das wir in den nächsten paar hundert jahren wohl kaum nutzen draus ziehen können, und welche evtl schon in der nahen zukunft möglich sein könnten. Daraus wurde jetzt sogar eine fernsehserie für den sci-fi channel. Dazu hier ein link :

http://www.wired.com/geekdad/2009/12/sc ... i-science/

und hier seine homepage, mit einem artikel genau zum thema :

http://mkaku.org/home/?page_id=250

In der ersten folge wurde ein antrieb vorgestelllt, der tatsächlich reisen schneller als das licht erlauben würde (ohne gegen die rt zu verstoßen natürlich), genug negative energie vorrausgesetzt.
Zuletzt geändert von feyn137 am 10. Mai 2010, 21:10, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von tomS » 10. Mai 2010, 21:07

Es wird immer wieder mal spekuliert, mittels negativer Energie (analog der dunklen Energie) Wurmlöcher oder Raumwarps zu erzeugen. Soweit ich weiß scheitert das an
- der Menge der aufzubringenden Energie
- der unzureichenden Stabilität bzw. des Kollapses der Raumzeitstruturen bei Benutzung
- der fehlenden Steuerbarkeit
Gruß
Tom

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von feyn137 » 10. Mai 2010, 21:13

Es wird auf jeden fall nicht in der nahen zukunft möglich sein, aber da nichts wirklih prinzipielles dagegenspricht, währe es evtl eines tages möglich. Natürlich müßte man sich über viele details noch gedanken machen, aber alleine das es prinzipiell möglich sein könnte finde ich schon sehr spannend. Es ist soweit ich weiß die bisher realistischste idee eines tages schneller als c zu reisen.

Ansonsten ist ja meißtens das größte problem erst mal in den weltraum zu kommen, und dort wird auch der meißte sprit verbraucht. Was haltet ihr in diesem zusammenhang von so genannten weltraumfahrstühlen ? Die idee ist das man ein langes kabel bis in den weltraum legt, und dort weit draußen an einem satteliten aufhängt. Mit hilfe von gegengewichten könnte man so nutzlast viel einfacher und billiger in den weltraum bringen, vorrausgesetzt man hat auch genug material das den umgekehrten weg geht. Doch selbst wenn das nicht der fall ist, kann man ähnlich wie beim normalen fahrstuhl mit gegengewichten viel energie einsparen. Das große problem sind die kabel, denn bei dieser kabellänge würde stahl schon vom eigenen gewicht reißen. Allerdings hat man hier die hoffnung, ein material zu finden, das diesen belastungen standhält. Evtl währen hier verflechtete kohlenstoffnanoröhrchen die lösung, allerdings kann man diese bisher nicht in der nötigen länge herstellen. Rein prinzipiell spicht aber nichts dagegen, das das eines tages möglich sein wird. Hier ein kleine auswahl an links dazu :
http://www.lufg.de/3.html (erklärt die grundlegenden ideen und probleme)
http://www.drg-gss.org/typo3/html/index.php?id=50 (nochmal die grundlegenden ideen und probleme mit teils anderen lösungen)
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 25,00.html (über einen wettbewerb dazu)
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 10156.html (über firmen die daran arbeiten)

Wenn man sieht, was mit einem lift auf einmal möglich währe (z.b. nutzlast für unter 100$/kg ins all transportieren) ist eines sicher, der erste der sowas tatsächlich baut hat ausgesorgt. Damit werden raketen auf einen schlag praktisch überflüssig, zumindest für den transport ins all. Auch ständige stationen im all würden auf einen schlag sehr viel einfacher möglich, und der traum vom pauschalurlaub im all wirklichkeit. Ob wir das noch erleben ? Also ich bin etwas über 30, und denke ich habe etwa eine 50/50 chance das noch selbst zu erleben. Es währe auf jeden fall mein großer traum , mit sowas ins all zu reisen, aber ich denke das geht hier allen so ^^

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von seeker » 10. Mai 2010, 23:18

Zum Weltraumlifter:
Siehe meinen Beitrag hier auf Seite 1: Da hab ich's auch schon erwähnt... :wink:

Das mit dem Fahrstuhl wäre eine tolle Sache. Warten wir ab, wie lange man fehlstellenfreie CNTs machen kann...

Es gibt da auch weitere interessante Konzepte:

So müsste das Seil nicht unbedingt am Erdboden verankert werden.
Man bringt einfach das Seil so in eine Umlaufbahn, dass es immer wieder in die höhere Atmosphäre eintaucht.
Dort dockt man mit einem flugzeugähnlichen Gerät an.
Auch "Weltraumschleudern" für die interplanetarische Raumfahrt sind denkbar.
Auf dem Mond wäre der Fahrstuhl mit den heutigen Materialien schon heute machbar.

Die technischen Probleme sind dabei natürlich enorm. Ob es klappt steht in den Sternen...
Ich halte es aber aktuell für eines der interessantesten Konzepte um günstig in den Weltraum zu kommen.

P.S:
Du gehst ja ab! Gerade registriert und heute gleich acht Beiträge an einem Tag...
Also: Erstmal herzlich willkommen hier!

Grüße
seeker
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Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

feyn137

Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von feyn137 » 11. Mai 2010, 01:21

Erst mal danke für dein willkommen. Mich hat jemand von euch aus einem anderen forum mit rüberentführt, ein gewisser TomS ^^ Nachdem ich jetzt aber ein paar tage gebraucht habe, um mich hier mal blicken zu lassen, dachte ich mir ich schreibe gleich mal bisschen was, zumal ihr hier viele interessante ideen und themengebiete habt.
Das der weltraumlift schon erwähnt wurde, hatte ich zwar gesehen, aber ich fand für eine so interessante idee wurde er etwas stiefmütterlich in 3 sätzen abgehandelt^^ Ich dachte da sollte man doch etwas mehr dazu sagen, da es eine der vielversprechendsten ideen ist, die noch in unserer lebenszeit verwirklicht werden könnte. Ich denke er würde die raumfahrt nicht nur viel billiger machen, und damit auch für den kleinen mann wie uns realistisch bezahlbar, er würde zudem auch noch das ganze einiges sicherer machen. Eine rakete ist ja im prinzip eine kontrollierte explosion, die unter deinem hintern abläuft. Da muß es zwangsläufig zu unfällen kommen. Da ist mir ein lift doch schon viel lieber, auch wenn dieser lift tatsächlich abstürzen könnte, wenn die kabel reissen, was ja bei einem lift in einem haus dank eines raffiniert einfachen systems nicht passieren kann , er wird nach nur etwa 5cm schon angehalten wenn alle kabel reissen (auch wenn viele angst davor haben) ^^

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von gravi » 11. Mai 2010, 19:37

Ein solcher Weltraumlift ist vor Jahren schon einmal von der NASA ernsthaft angedacht worden.
Wenn ich mich recht entsinne wurde das Projekt aber wieder verworfen aus diversen Gründen. Einmal das (die!) Kabel selbst. Es gibt kein Material, dass genügend leicht wäre und gleichzeitig eine fast unbegrenzte Stabilität aufweisen müsste. Desweiteren denkt mal an Verwirbelungen in der Atmosphäre (lass mal das Seil in einen Tornado kommen!) oder an die Jetstreams. Da würden sicherlich nicht mehr beherrschbare Kräfte am Seil zerren.

Zudem müsste das Seil "oben" irgendwo verankert werden, an einem Satelliten z.B. Der ständige Zug würde diesen aber schnell aus der Umlaufbahn werfen. Und wie wollte man sich gegen Sabotage sichern...

Ich glaube also eher nicht an solche Fiktionen.

Gruß
gravi
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Frank » 7. Feb 2013, 07:09

Hier mal etwas interessantes aus der momentanen Fosrschung.

Neuer Antrieb vom Bombardierkäfer abgeschaut .


http://astronews.com/news/artikel/2013/ ... -039.shtml


Aufgrund seines Puls-Prinzips ist PulCheR ein zwar diskontinuierlich aber hochfrequent arbeitendes Antriebssystem, das das Potenzial hat, viele derzeit verwendete Antriebskonzepte sowohl im Bereich Orbital-Flüge und inter-planetare Missionen als auch bei wiedereintrittsfähigen Raumfahrzeugen zu ersetzen.

Das lässt doch einen alten Star Trek Fan nicht kalt und hoffenlich wird das Konzept nicht wieder in der Schublade verschwinden. :sp:
Welche Geschwindigkeiten sich hierbei erreichen lassen bleibt aber offen. :wn: Das wäre mal interessant,ob da z.B. ein Flug zum Mars sich verkürzen würde.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von gravi » 13. Feb 2013, 19:15

Derzeit entwickeln die Russen einen Antrieb auf Kernreaktorbasis. Etwa 2015 soll er bereits funktionstüchtig sein können.
Wie auch immer, damit könnte die Flugzeit zum Mars auf 6 Wochen reduziert werden.
Ich bin mal gespannt...

Gruß
gravi
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Re: Antriebstechnologien der Zukunft

Beitrag von Frank » 13. Feb 2013, 19:44

gravi hat geschrieben:Derzeit entwickeln die Russen einen Antrieb auf Kernreaktorbasis. Etwa 2015 soll er bereits funktionstüchtig sein können.
Wie auch immer, damit könnte die Flugzeit zum Mars auf 6 Wochen reduziert werden.
Ich bin mal gespannt...

Gruß
gravi
Wundere mich sowieso schon immer,warum bis jetzt noch keiner die Kernenergie für die bemannte Raumfahrt genutzt hat.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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