Frank hat geschrieben:Du setzt mal wieder etwas zuviel Grundwissen voraus.....
Na ja, ich versuchs ja zu erzählen...
Frank hat geschrieben:Da diese Elemente leichter sind, als H und He, werden sie von den Astronomen als "Metalle " bezeichnet.
Schwerer, nicht leichter.
Wie gesagt sind für den Astronomen die chemischen Eigenschaften der Elemente meistens egal, deshalb kann er da sozusagen alles über einen Kamm scheren und einfach vereinfachend sagen: "Alles nach dem Helium ist für mich Metall!". Das passt so für den, weil für ihn die Chemie meist uninteressant ist, wenn er z.B. Sterne, also Plasmabälle beobachtet und untersucht, in denen es eh keine Chemie mehr in dem Sinne gibt (da zu heiß). Ihn interessiert vielleicht eher, wie welches Element von wo herkommt und die damit verbundenen Kernreaktionen, also die Kern- und Teilchenphysik und da ist es dann so wie du sagst.
Für den Chemiker sieht die Welt etwas anders aus, da er sich für andere Dinge interessiert, sozusagen für "Elektronenphysik", für Dinge, die für den Astronomen vielleicht meist eher vernachlässigbare Details sind.
Nichtmetalle machen gerne Elektronenpaarbindungen, nehmen auch meist eher Elektronen auf, als dass sie sie abgeben, machen keine Metallbindung, sind meist elektrisch nicht leitfähig, usw.
Metalle sind eher Salzbildner, bilden gerne ionische Verbindungen, geben gerne Elektronen ab, sind deshalb (in elementarer Form, dort machen sie Metallbindung) meist elektrisch leitfähig und metallisch glänzend, usw.
Das führt dann halt für den Chemiker dazu, dass es für ihn sinnvoll ist die chemischen Elemente nach diesen Charaktereigenschaften einzuteilen.
Die Nichtmetalle sind dabei: Wasserstoff und alles, was rechts oben im Periodensystem steht (F, O, N, C, P, S, Cl, Br, J), die Edelgase der 8. Hauptgruppe sind ein Extrafall (He, Ne, Ar, Kr, Xe, Rn), weil sie praktisch überhaut keine Chemie machen/Verbindungen eingehen (da vollbesetzte Elektronen-Schalen). Dazwischen stehen die Halbmetalle (B, Si, Ge, As, Se, Sb, Te), die manchmal das eine machen, sich eher wie Nichtmetalle verhalten und manchmal das andere, sich eher wie Metalle verhalten.
Allgemein: Der Nichtmetallcharakter nimmt im Periodensystem nach rechts hin und nach oben hin zu, beim Metallcharakter umgekehrt.
Das Periodensystem der Elemente war übrigens eine Errungenschaft, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann, für den Fortschritt und die moderne Welt. Z.B. ist es so, dass die Elemente, die dort in derselben Spalte stehen, auch ähnliche chemische Eigenschaften haben. Und man kann damit auch erklären, warum und wie sich die Eigenschaften der Elemente in einer Spalte von Reihe zu Reihe verändern (Atome werden größer-> größerer Abstand der Außenelektronen zum Kern, neue Orbitale: s->p->d->f mit mehr Elektronenplätzen, etc.), usw.
Unterm Strich:
Dasselbe Wort wird muss halt, in verschiedenen Fachbereichen gebraucht, nicht immer auch dasselbe bedeuten. Das Wort "Metall" ist hier sicher nur ein Beispiel unter vielen.
Gruß
seeker