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Der Mond

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Der Mond

Beitrag von seeker » 22. Mai 2013, 08:52

Ich möchte diesen Thread unserem Erdtrabanten widmen.

Ich fange mal mit ein paar Fragen an:

Der Mond... Wo kommt er überhaupt her?
Stimmt die Theia-Hypothese? Und wenn ja: Wie wahrscheinlich kann es gewesen sein, dass bei diesem Einschlag auch unser Mond herausgekommen ist?
War es ein Theia-Einschlag oder waren es wohl eher mehrere?
Warum haben Venus und Mars keinen so großen Mond?

Ist ein System wie unser Erde-Mond-System in der Galaxis sehr selten oder wohl eher häufiger vorkommend?

Wie sähe die Erde heute wohl ohne ihn aus: Rotation, Achse, Klima, ...?
Hätte sie überhaupt ihr starkes Magnetfeld ohne Mond?
Gäbe es Leben auf der Erde? Falls ja: Welches?
Ist/war der Mond ein Schutzschild für die Erde? Hält er einen relevanten Teil der Meteoriten ab?

Könnte und sollte man den Mond als Tor in den Weltraum oder als Energiequelle für die Erde (z.B. per Solarzellen) nutzen?
Gibt es dort Wasser und Rohstoffe in nutzbarer Menge?

Was ist noch interessant an ihm?

Was meint ihr dazu? Was wisst ihr darüber?

Grüße
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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 22. Mai 2013, 19:23

Das ist doch mal ein Thema! :well:

Aber ziemlich viele Fragen gleichzeitig, die wir besser mal sachte angehen :wink:
Tja, Theia, der Theorie nach, die mir dann auch sehr wahrscheinlich erscheint, war wohl ein gravierendes Ereignis in der Erdgeschichte. Unser Planet soll demnach von einem fast marsgroßen Körper getroffen worden sein - ein im damaligen Status der Planetenentstehung bereits seltenes Ereignis, weil die meisten Körper inzwischen relativ stabile Bahnen eingenommen haben werden. Mehrere "Treffer" sind natürlich auch nicht auszuschließen, aber es ist fraglich, ob alle gemeinsam dazu führten, Material in den gleichen Orbit zu schießen. Ich halte das eher für unwahrscheinlich.

Dass Venus nicht auch einen so schönen Mond ab bekam ist vielleicht einfach nur Pech. Insgesamt vermute ich aber, dass es auch um viele extraterrestrische Planeten eine Menge Monde gibt, das bedingt schon die Bildung der Körper aus der Urnebelsuppe um einen Stern herum. Den Planeten sollte es ein Leichtes sein, sich einen oder mehrere einzufangen...

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von Stephen » 22. Mai 2013, 21:05

Der Mond erweckt in mir völlig unterschiediche Gefühle.
Einerseits ist er tot, andererseits extrem wichtig für uns Erdbewohner. Auch bzgl.. eventueller interstellarer Raumfahrt.
Ob der Mond nun durch einen extremen Einschlag auf die Erde entstanden ist oder doch nicht, wird wohl ebenso eine Theorie bleiben wie die vom Urknall. So etwas kann man einfach nicht beweisen...
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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 23. Mai 2013, 10:57

gravi hat geschrieben:Tja, Theia, der Theorie nach, die mir dann auch sehr wahrscheinlich erscheint, war wohl ein gravierendes Ereignis in der Erdgeschichte. Unser Planet soll demnach von einem fast marsgroßen Körper getroffen worden sein - ein im damaligen Status der Planetenentstehung bereits seltenes Ereignis, weil die meisten Körper inzwischen relativ stabile Bahnen eingenommen haben werden. Mehrere "Treffer" sind natürlich auch nicht auszuschließen, aber es ist fraglich, ob alle gemeinsam dazu führten, Material in den gleichen Orbit zu schießen. Ich halte das eher für unwahrscheinlich.
Ich habe irgenwo mal von einer Theorie gehört, nach der mehrere große Einschläge vom Theia-Format in der Entstehungsphase des Sonnensystems stattgefunden haben (ich galube es waren 3-4 bei der Erde, 2 bei der Venus und 0-1 beim Mars). Vielleicht dreht sich die Venus auch deshalb retrograd (Pech beim Einschlagswinkel)?
Wobei ja, unser Mond müsste schon vom letzten großen Einschlag (Theia) stammen. Das sehe ich genauso.

Soweit ich weiß, muss bei diesem Einschlag der Winkel genau gepasst haben (schräger Einschlag, sonst kein Mond), was die Sache schon einigermaßen unwahrscheinlich macht.
Anscheinend hat die Erde auch erst durch diese(n) Einschläge ihren sehr großen Eisen-Nickel-Kern erhalten (schweres Kern-Material beider Planeten sinkt nach innen und vereinigt sich, leichtes Mantel-Material wird beim Einschlag weggeschleudert). Ist doch so - oder?
Ich frage mich, wie es mit dem Magnetfeld der Erde stünde, wenn kein Theia-Einschlag stattgefunden hätte? Wäre es mit der Erde dann so gekommen, wie mit Merkur, Venus und Mars?
gravi hat geschrieben:Den Planeten sollte es ein Leichtes sein, sich einen oder mehrere einzufangen...
Was mich auch ein wenig verwundert ist, dass es sonst bei den inneren Planten überhaupt keine richtigen Monde gibt (die kleinen Marsbrocken möchte ich jetzt nicht "Mond" nennen), während um die äußeren Planeten zahlreiche Monde herumschwirren. Warum ist das so?
Stephen hat geschrieben:Ob der Mond nun durch einen extremen Einschlag auf die Erde entstanden ist oder doch nicht, wird wohl ebenso eine Theorie bleiben wie die vom Urknall. So etwas kann man einfach nicht beweisen...
Man kann Indizien sammeln. Man kann (und hat) z.B. die Dichte/Zusammensetzung von Erde und Mond und Gesteinsproben von Erde und Mond miteinander vergleichen.
Daraus lassen sich beweiskräftige Rückschlüsse ziehen. Wenn ich das noch richtig weiß: Das Gestein des Mondes ähnelt dem des Erdmantels sehr, wobei er insgesamt weniger dicht ist, also keinen dichten Eisen-Nickel-Kern hat. Daher ist es naheliegend, dass (nur!) Erdmantel und Mond denselben Ursprung haben und der Mond nicht an irgendeinem anderen Ort im Sonnensystem entstanden ist und später zur Erde gewandert und eingefangen wurde. Daher ist die Einschlagshypothese plausibler als die Einfanghypothese, obwohl sie wegen der Exaktheit des Einschlagswinkels auch einen unwahrscheinlichen Zufall postulieren muss.

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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 23. Mai 2013, 19:50

seeker hat geschrieben: Soweit ich weiß, muss bei diesem Einschlag der Winkel genau gepasst haben (schräger Einschlag, sonst kein Mond), was die Sache schon einigermaßen unwahrscheinlich macht.
Anscheinend hat die Erde auch erst durch diese(n) Einschläge ihren sehr großen Eisen-Nickel-Kern erhalten (schweres Kern-Material beider Planeten sinkt nach innen und vereinigt sich, leichtes Mantel-Material wird beim Einschlag weggeschleudert). Ist doch so - oder?
Ich frage mich, wie es mit dem Magnetfeld der Erde stünde, wenn kein Theia-Einschlag stattgefunden hätte? Wäre es mit der Erde dann so gekommen, wie mit Merkur, Venus und Mars?
Wie bzw. in welchem Winkel ein Einschlag erfolgt ist, lässt sich wohl nicht mehr nachvollziehen. Vielleicht gibt es dazu ja Computermodelle? :wn:
Aber wie auch immer, bei einem solch heftigen Ereignis wird sicherlich jede Menge Material in den Raum gesprengt worden sein, das sich dann in einer Scheibe um den Planeten sammelte und später zum Mond kondensierte.

Ob dieser marsgroße Körper wirklich so viel an Nickel/Eisen mitbrachte ist für mich auch ein wenig fraglich. Sicher wird er auch einen Metallkern gehabt haben, aber auch überwiegend aus Gestein bestanden haben. Auf jeden Fall wird er aber einen gehörigen Anteil an unserem heutigen Kern haben. Ja, und beim Einschlag fliegt natürlich das leichte Material fort, während das schwere nach unten sinkt.
Unser Magnetfeld wäre ohne die Kollision vermutlich auch vorhanden, aber evtl. nicht so ausgeprägt. Ob in diesem Fall überhaupt hier Leben entstanden wäre...?
seeker hat geschrieben:Was mich auch ein wenig verwundert ist, dass es sonst bei den inneren Planten überhaupt keine richtigen Monde gibt (die kleinen Marsbrocken möchte ich jetzt nicht "Mond" nennen), während um die äußeren Planeten zahlreiche Monde herumschwirren. Warum ist das so?
Ich schätze, dazu muss man wohl in die Zeit der Planetenbildung zurück. Hier könnte ich mir vorstellen, dass der kräftige Sonnenwind damals leichte Partikel schnell nach außen trieb, während die schweren von den seinerzeitigen Planetesimalen aufgepickt wurden und die inneren Planeten bildeten. Weiter außen blieb den kleinen Körpern mehr Zeit, sich zu größeren Ansammlungen zusammen zu lagern um dann als Monde eingefangen zu werden. Oder so ähnlich... :wink:

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 23. Mai 2013, 21:25

gravi hat geschrieben:Wie bzw. in welchem Winkel ein Einschlag erfolgt ist, lässt sich wohl nicht mehr nachvollziehen. Vielleicht gibt es dazu ja Computermodelle?
Ja, gibt es. Ich habe dazu mal ne Doku gesehen. Dort wurde gezeigt, dass ein Mond wie unserer nur dann entsteht, wenn der Winkel genau passt.
Bei anderen Winkeln wurde das Material entweder komplett in den Weltraum geschleudert oder es kam nicht genug Material in den Orbit oder es regnete gleich wieder herunter oder es gab eine Totalzerlegung beider Planeten mit anschließender Entstehung eines neuen Planeten (ohne Mond).

gravi hat geschrieben:Unser Magnetfeld wäre ohne die Kollision vermutlich auch vorhanden, aber evtl. nicht so ausgeprägt. Ob in diesem Fall überhaupt hier Leben entstanden wäre...?
Klingt plausibel.

Auf den Punkt "Leben" wollte ich eh noch zu sprechen kommen.
Die Sache ist die:

1. Die Erde hatte unseren Mond schon in ihrer Frühzeit (unser Mond ist 4,5 Milliarden Jahre alt, also kaum jünger als die Erde mit 4,6 Mrd Jahren), lange bevor das Leben auftauchte.
2. Mond und Erde hatten in der Urzeit einen sehr geringen Abstand voneinander und rotierten sehr schnell.

Daraus folgt:
Es muss früher sehr starke und schnell wechselnde Gezeiten gegeben haben, auch noch, nachdem flüssiges Wasser auf der Erde auftauchte; viel stärker als heute.
(Das wäre mal schön auszurechnen, wie hoch eine Flut wird, wenn man einen Mond hat, der zu dem Zeitpunkt vielleicht nur 60.000 km Abstand zur Erde hat. Ich glaube bei einer damaligen Flut hättest selbst du gravi, in Hessen noch nasse Füße gekriegt... und zwar 2-3 mal in 24 Stunden. :) Unvorstellbar!)
Ohne Mond hätte es nur die schwachen Gezeiten gegeben, die von der Sonne verursacht werden.

Man kann sich vorstellen, dass starke Gezeiten (Ebbe, Flut) in den Küstenregionen so manchen Tümpel und so manchen sumpfartigen Boden beeinflusst haben müssen: Verdunstung, dann Wassernachschub -> Konzentration gewisser löslicher Stoffe, ständiges Umrühren der Suppe, ...

Da kann man sich ja nun fragen:
Hatte dieser Umstand etwas mit der Entstehung des Lebens auf der Erde zu tun, insbes. mit dem recht schnellen, frühzeitigen Auftauchen des Lebens?
Wäre die Erde ohne Mond (und starke Gezeiten) ein toter Planet oder wäre das Leben vielleicht sehr viel später aufgetaucht und heute noch im Einzellerstadium?

Was glaubt ihr?

Grüße
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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 24. Mai 2013, 19:57

seeker hat geschrieben:Ja, gibt es. Ich habe dazu mal ne Doku gesehen. Dort wurde gezeigt, dass ein Mond wie unserer nur dann entsteht, wenn der Winkel genau passt.
Bei anderen Winkeln wurde das Material entweder komplett in den Weltraum geschleudert oder es kam nicht genug Material in den Orbit oder es regnete gleich wieder herunter oder es gab eine Totalzerlegung beider Planeten mit anschließender Entstehung eines neuen Planeten (ohne Mond).

Schade, kenne ich leider nicht. Gibt's evtl. dazu eine Quelle im Web?
seeker hat geschrieben:...Man kann sich vorstellen, dass starke Gezeiten (Ebbe, Flut) in den Küstenregionen so manchen Tümpel und so manchen sumpfartigen Boden beeinflusst haben müssen: Verdunstung, dann Wassernachschub -> Konzentration gewisser löslicher Stoffe, ständiges Umrühren der Suppe, ...

Da kann man sich ja nun fragen:
Hatte dieser Umstand etwas mit der Entstehung des Lebens auf der Erde zu tun, insbes. mit dem recht schnellen, frühzeitigen Auftauchen des Lebens?
Wäre die Erde ohne Mond (und starke Gezeiten) ein toter Planet oder wäre das Leben vielleicht sehr viel später aufgetaucht und heute noch im Einzellerstadium?
Das ist ja überhaupt die Kernfrage, die uns alle schon immer beschäftigt. Die Entstehung des Lebens ist einerseits - davon bin ich überzeugt - eine völlig normale Entwicklung in der Geschichte des Universums. Es könnte jedoch auch sein, dass eine unübersehbare Zahl an Zufällen aufeinander treffen muss, um dazu zu führen. Sicherlich das größte Rätsel, das uns Menschen aufgegeben ist!
Ich kann es jedenfalls nicht beantworten - andernfalls würde ich vermutlich "Gott" heißen... :wink:

In jedem Fall aber musste es eine ganze Reihe von (zufälligen!) Ereignissen geben, damit wir uns heute über solche Dinge austauschen können!

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Re: Der Mond

Beitrag von Frank » 24. Mai 2013, 21:48

grossartiges thema.
ich habe da meine eigene theorie zur entstehung des erdmondes. der für geheinisvollste planet des sonnensystem ist die venus.
ich habe soviel bei der physik gelernt,daß die drehbewegung,ergo der drehimpuls,erhalten bleibt. die venus ist der einzige planet bei dem die sonne im westen aufgeht und osten unter.
die frage lautet warum?
hier muss auch ein fürchterlicher einschlag vorraus gegangen sein. wenn da ein großer brocken weitergeflogen wäre dann könnte dieser durchaus in richtung erde geflogen sein und auch mit ihr kolidierd sein. damals muss auf jedenfall was irrsinniges passiert sein. die bahnen waren j lt. gravi schon stabil und wo somlte dieser brocken denn dann hergekommen sein?
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 25. Mai 2013, 19:26

Im Fall der retrograden Rotation der Venus ist deren Ursache möglicherweise tatsächlich die Kollision mit einem Asteroiden, was aber nur eine Annahme ist. Die Ursache ist und bleibt unbekannt.
Was ich aber nicht glaube, dass ein Körper mit der Venus kollidierte und dann schnurstracks zur Erde weiter flog, um uns den Mond zu bescheren. Diese Annahme halte ich für zu unwahrscheinlich...

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 25. Mai 2013, 20:37

gravi hat geschrieben:Schade, kenne ich leider nicht. Gibt's evtl. dazu eine Quelle im Web?
Ich finde leider gerade nichts auf die Schnelle. Wenn doch noch, dann gebe ich Bescheid.

Frank hat geschrieben:ich habe da meine eigene theorie zur entstehung des erdmondes. der für geheinisvollste planet des sonnensystem ist die venus.
ich habe soviel bei der physik gelernt,daß die drehbewegung,ergo der drehimpuls,erhalten bleibt. die venus ist der einzige planet bei dem die sonne im westen aufgeht und osten unter.
die frage lautet warum?
hier muss auch ein fürchterlicher einschlag vorraus gegangen sein. wenn da ein großer brocken weitergeflogen wäre dann könnte dieser durchaus in richtung erde geflogen sein und auch mit ihr kolidierd sein. damals muss auf jedenfall was irrsinniges passiert sein. die bahnen waren j lt. gravi schon stabil und wo somlte dieser brocken denn dann hergekommen sein?
Ich denke auch, dass es am plausibelsten ist anzunehmen, dass die Venus einen unerhört großen Einschlag erlebt haben muss - und zwar schräg gegen ihre damalige Rotationsrichtung.
Wenn die Erde an einem ihrer Lagrange-Punkte einen Schwesterpanet "Theia" hatte, warum dann nicht auch die Venus?

Ob daraus herausgeschleudertes Material dann wieder zu einem Planeten wurde und dann auch noch die Erde getroffen hat? Kann sein, für allzu wahrscheinlich halte ich es aber nicht.

Weil es gerade so schön dazu passt empfehle ich euch noch diesen Vortrag von Harald Lesch zum Thema "Nizza-Modell":

Harald Lesch: Springende Planeten und das späte Bombardement
http://www.youtube.com/watch?v=_-rZOCtuYWA

Wirklich interessanter Vortrag (lohnt sich)!

Sehr interessant sind auch noch diese Teile des Vortrags von ihm:

Harald Lesch: Das Problem der Planetensystementstehung
http://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_452699&feature=iv&src_vid=OJntRO4231A&v=jWFr1F6jQ8s

Harald Lesch: Woher kommt das Wasser auf der Erde?
http://www.youtube.com/watch?v=guylxBmpsCo

Viel Spaß & viele Grüße
seeker
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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 27. Mai 2013, 20:12

Danke für die Hinweise!

Wie schon anderweitig erwähnt, kannst du auch ruhig noch YT- Videos per BBCode einbinden... ist noch rechtens.

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von Frank » 31. Mai 2013, 19:27

Ich habe ja auch nicht behauptet das die fiktiven Einschläge zeitgleich waren,oder sein mussten.

Da habe ich aber noch eine Verständnisfrage.

Wenn man die Eigendrehung der vier inneren terrestrichen Planeten sich anschaut,dann haben Merkur und Venus keine nennenswerte mehr. Mars und Erde eine ziemlich ähnliche. Wie kommt das?
Mars hat ja keine nennenswerten Monde die ihn einbremsen . Die Erde schon.
Massemässig hat der Mars ja nur ein Drittel der Erde und müsste sich doch schon langsamer drehen. Die Erde hat sogar einen "riesen Mond" der noch zusätzlich bremst und trotzdem dreht sich der mleine Nachbar noch schneller.

Die Gasplaneten sind da ja eh aussen vor bei den Rotationsgeschwindigkeiten. :shock:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 31. Mai 2013, 19:42

Auch wenn ich mich jetzt auf's Glatteis begebe, wage ich eine Antwort:

Die Rotation von Mars und Venus könnten durchaus durch die Sonnengravitation gebremst worden sein. Erde und Mars sind evtl. schon zu weit entfernt.
Die Gasplaneten tragen eh den größten Teil des Drehimpulses des Sonnensystems, sie werden sich den Teufel darum scheren, ihre Rotation durch irgendwen(was) verlangsamen zu lassen... :wn:

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von Frank » 31. Mai 2013, 19:51

das mit merkur und venus kann man mit der synchronisation gut erklären. das mit erde und mars ist das eigentliche mysterium für mich. :wn:
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 1. Jun 2013, 17:24

gravi hat geschrieben:Wie schon anderweitig erwähnt, kannst du auch ruhig noch YT- Videos per BBCode einbinden... ist noch rechtens.
Wenn du das schöner findest, kein Problem!
Frank hat geschrieben:Wenn man die Eigendrehung der vier inneren terrestrichen Planeten sich anschaut,dann haben Merkur und Venus keine nennenswerte mehr. Mars und Erde eine ziemlich ähnliche. Wie kommt das?
Ich denke beim Merkur war es die Sonne, die ihn in eine nun schon fast gebundene Rotation gezwungen hat.
Bei der Venus muss etwas dramatisches passiert sein, so wie sie rotiert ist nicht normal.
Bleiben Erde und Mars.
Frank hat geschrieben:Mars hat ja keine nennenswerten Monde die ihn einbremsen . Die Erde schon. Massemässig hat der Mars ja nur ein Drittel der Erde und müsste sich doch schon langsamer drehen. Die Erde hat sogar einen "riesen Mond" der noch zusätzlich bremst und trotzdem dreht sich der mleine Nachbar noch schneller.
Drehen sich kleine Gesteinsplaneten i.d.R. langsamer als große? Dazu weiß ich nichts. Kannst du das erklären?
Na, jedenfalls würde es ins Bild passen, denn die Urerde hat sich ja 3x schneller als der Mars heute gedreht. Da der Mars keine großen Monde hat, sollte er seit der Urzeit auch nicht viel langsamer in seiner Rotation gworden sein, die Erde mit ihrem Riesen-Mond aber schon, sodass heute beide etwa gleich schnell drehen.
Der Rest wird Zufall sein.

Überhaupt scheint der Zufall eine viel größere Rolle bei Planetensystemen zu spielen als man früher gedacht hat.
Planeten scheinen auch öfter mal in so einem System herumzuwandern, während es gut sein kann, dass die Sonne mitsamt allen Planeten in derselben Zeitspanne in der Milchstraße herumgewandert ist (von innen nach außen und mit allen möglichen Effekten auf das heutige Erscheinungsbild des Sonnensystems).

Wir finden auch Exoplaneten auf Umlaufbahnen, wo man diese niemals erwartet hätte: Jupiter-Planeten auf Merkurbahnen... wo gibt es denn so etwas?
Die können dort unmöglich entstanden sein, also müssen sie irgendwie erst nach ihrer Entstehung dorthin gekommen sein, also ist es naheliegend, dass Planeten öfters einmal wandern.

Dass Umlaufbahnen ab drei Körpern chaotisch sind weiß man schon lange.
Dass aber die Merkurbahn so instabil würde, wenn es die kleine Masse der Erde nicht gäbe, dass er innerhalb weniger tausend Jahre mit der Venus kollidieren würde, gibt mir schon zu denken.

Grüße
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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 1. Jun 2013, 19:39

Vielleicht sollten wir uns zunächst einmal fragen, woher denn überhaupt die Rotation der Planeten stammt?

Ich denke, das ist der Drehimpuls, den all die kleinen und großen Körper mitbrachten, aus denen sich die Planeten ursprünglich zusammensetzten. Die einzelnen Teile wiederum bekamen ihn von der rotierenden Urnebelwolke.
Ja, der Mond zerrt natürlich kräftig an der Erde (Gezeiten!) und bremst ihre Rotation. Umgekehrt hat auch die Erde die Mondrotation zum Stillstand gebracht. Phobos und Deimos können dem Mars wohl nicht allzu viel anhaben, ebenso wenig wie die Monde der anderen Planeten deren Drehung beeinflussen.

Die Gasriesen auf Merkurbahnen um andere Sterne sind selbstverständlich nicht dort entstanden - sie können nur weit draußen gebildet werden, wo es relativ kalt ist. Durch irgendwelche Ereignisse müssen sie aber aus ihren Bahnen abgelenkt worden sein und sich dem Zentralstern genähert haben.

In jedem Fall aber müssen wohl häufig Zufälle eine Rolle spielen, nicht nur bei der Entstehung von Planeten mit ihren Monden, sondern auch bei der Entstehung von Leben (was aber ein anderes Thema ist).

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von deltaxp » 2. Jun 2013, 13:41

seeker hat geschrieben:Ich möchte diesen Thread unserem Erdtrabanten widmen.

Ich fange mal mit ein paar Fragen an:

Der Mond... Wo kommt er überhaupt her?
Stimmt die Theia-Hypothese? Und wenn ja: Wie wahrscheinlich kann es gewesen sein, dass bei diesem Einschlag auch unser Mond herausgekommen ist?
War es ein Theia-Einschlag oder waren es wohl eher mehrere?
Warum haben Venus und Mars keinen so großen Mond?

Ist ein System wie unser Erde-Mond-System in der Galaxis sehr selten oder wohl eher häufiger vorkommend?

Wie sähe die Erde heute wohl ohne ihn aus: Rotation, Achse, Klima, ...?
Hätte sie überhaupt ihr starkes Magnetfeld ohne Mond?
Gäbe es Leben auf der Erde? Falls ja: Welches?
Ist/war der Mond ein Schutzschild für die Erde? Hält er einen relevanten Teil der Meteoriten ab?

Könnte und sollte man den Mond als Tor in den Weltraum oder als Energiequelle für die Erde (z.B. per Solarzellen) nutzen?
Gibt es dort Wasser und Rohstoffe in nutzbarer Menge?

Was ist noch interessant an ihm?

Was meint ihr dazu? Was wisst ihr darüber?

Grüße
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die theia Hypothese ist eine mögliche Erklärung. ob es sich nun so ereignet hat kann wohl keiner je beweisen. der einschlag muss schon in einem engen winkelbereich (Streifschuss, aber nicht zu flach) gewesen sein, damit sich der Mond bilden. konnte.

in der tat haben keine der kleinen anderen gesteinsplaneten einen so grossen Mond, was wiederum für die einschlagthese in diese spezielen Streifschuss Anordnung spricht. ein solcher hat sich dann wohl bei Merkur venus mars nicht wiederholt. man nimmt an, dass auch venus mal ne fette Ladung abbekommen hat, da er sich anders herum und ganz langsam dreht als alle andere Planeten. aber hat wohl nicht zum Mond gereicht. ich nehme daher an, das erde-Mond Systeme in dieser grössenkonstellation wohl eher selten sind.

ohne mond wäre Rotationsachse der erde recht instabil und würde sehr stark schlingern (Präzession) so dass es zu starken klima-Schwankungen kommen würde. der Mond sorgt also für Stabilität in Rotation und somit für die klare ruhige jahreszeitenstruktut und stabilen klimatischen Bedingungen. und die erse würde sich viel schneller drehen, nen tag haette dann wohl nur so 10 stunden rum. zudem war der Mond früher viel näher an der erde dran (er wandert langsam nach aussen, da eigendrehimpuls über die gezeiten auf bahndrehimpuls auf den Mond übertragen wird, in einigen Milliarden jahren wir er niccht mehr unser Mond sein). früher waren also die gezeiten Kräfte viel viel stärker, man nimmt an bis zu 100 m. was zu einer sehr starken Anreicherung der ozeane mit Mineralien geführt hat. kurz, der Mond hat massgeblichen Anteil an der ursuppenbildung der ozeane. der Mond hat also sicherlich zur frühen Bildung des lebens auf der erde positiv eingewirkt. aber ich nehme an, leben wäre auf der erden dennoch entstanden. aber in welcher form und wie schnell, wer weiss das schon. ein Magnetfeld hätte die erde auch ohne Mond, dennn das liegt an dem flüssen eisen-randkern, der es erzeugt. dafür ist die Hitze im innern zuständig. aufgrund der grösse der erde und der radioaktiven Elemente, die beim zerfall heizen, ist unser kern noch flüssig. der mars hatte nicht soviel glück und fror aus, er hat nur ein sehr schwaches Magnetfeld, was ihm die Atmosphäre und wohl seine opzeane kostete. das Magnetfeld ist daher ganz klar mitentscheidend als Schutzschild für das leben auf der erde.
als tor zum Weltraum macht der Mond schon sinn für mein empfinden wegen seiner geringen Schwerkraft. metall-Rohstoffe sollte es dort in ähnlicherweise auch wie auf der erde geben, denke ich. aber ob sich der abbau und Transport auf die erde lohnt ? da muss es hier schon recht mager aussehen. eher für Eigenbedarf falls man dort feste mondbasen errichtet tippe ich. solar-energiefelder dort werden in der tat diskutiert und als Mikrowellen auf die erde senden.

de rmond ist nicht unbedingt ein Schutzschild für Meteoriten, aufgrund der relatien grösse wäre eher die erde eins für ihn :). die einschlagskratewr sieht man halt nur auf dem Mond, weil sie nicht verwittern. uns er hauptschutzschild gegen Meteorite ist der Jupiter. ohne ihn wären grosse Meteoriten/Asteroiden einschläge wohl 1000 mal häufiger, was dem hochentwickelten leben natürlich abträglich wäre.

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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 3. Jun 2013, 08:38

Ja, ich sehe vieles ähnlich.

Noch zu diesem Punkt:
deltaxp hat geschrieben:ein Magnetfeld hätte die erde auch ohne Mond, dennn das liegt an dem flüssen eisen-randkern, der es erzeugt. dafür ist die Hitze im innern zuständig. aufgrund der grösse der erde und der radioaktiven Elemente, die beim zerfall heizen, ist unser kern noch flüssig.
Nach neueren Untersuchungen ist dieser Antrieb nur zu einem kleinen Teil auf radioaktiven Zerfall zurückzuführen; die Hautpenergiequelle dafür scheint eher das langsame Erstarren des festen Eisen-Nickel-Kerns der Erde zu liefern: Beim dortigen Phasenübergang flüssig-fest wird eine Menge Energie frei, was die Flüssigkeitswalzen über dieser Grenzfläche antreibt und zusammen mit anderen Faktoren zum Magnetfeld der Erde führt.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Venus zwar Vulkanismus hat (also in ihrem Inneren nicht erstarrt ist) jedoch kein nennenswertes Magnetfeld.
Das liegt m.E. zumindest zu einem Gutteil an ihrer langsamen Rotation, z.T. auch an ihrer anderen inneren Zusammensetzung.

Nun zum Theia-Streifschusseinschlag:
Ich finde es wahrscheinlich, dass dieser bei der Erde in Rotationsrichtung stattgefunden haben muss, bei der Venus aber gegen die damalige Rotationsrichtung - ein schöner Zufall also. Ich kann mir vorstellen, dass die Rotation der Erde damals durch diesen Einschlag deutlich vergrößert wurde, wobei eine schnelle Rotation das Magnetfeld stärkt.
Außerdem wurde das Verhältnis Mantel-Kern verändert:
Der Kern mit den schweren Elementen wurde vergößert, der Mantel mit den leichten Elementen (der ja z.T. den Mond gebildet hat) wurde verkleinert.
Ergo: Ohne diesen Einschlag wäre das Magnetfeld der Erde wahrscheinlich damals viel schwächer gewesen.
Nun kann man sich fragen, wie sich eine Erde mit schwächerem Magnetfeld in den wilden Jugendzeiten des Sonnensystems entwickelt hätte: Welche Atmosphäre hätte sich gebildet? Da auch das ein empfindlicher Prozess zu sein scheint, könnte es gut sein, dass sich eine ganz andere Atmosphäre gebildet hätte. Was passiert, wenn das Klima auch nur einmal in der Geschichte den "Kipppunkt" zu einem anderen stabilen Gleichgewicht überschreitet, kann man sehr schön an der Venus ablesen.

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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 17. Jun 2013, 09:56

Machen wir weiter?

Warum sieht der Mond auf seiner Rückseite so anders aus als auf der Vorderseite (z.B. fehlende Mondmeere)?

Bild
Wikipedia: Vorderseite des Mondes

Bild
Wikipedia: Rückseite des Mondes

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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 17. Jun 2013, 19:59

Ich schieße einfach mal aus der Hüfte (weiß es wirklich nicht exakt): Könnte es sein, dass die Rückseite jünger ist?
Ich meine vom "Beschuss" her gesehen. Der Mond hatte ja mal eine nicht gebundene Rotation wie heute, da wurden noch alle Seiten gleichmäßig getroffen. Krater und Mare bildeten sich überall gleichmäßig.
Nachdem aber die Rotation in eine gebundene überging, wurde vermehrt noch die erdabgewandte Seite getroffen, weshalb hier die Mare von Kratern übersät wurden und heute nicht mehr sichtbar sind...

Könnte das zutreffen?

Gruß
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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 18. Jun 2013, 09:23

Bisher habe ich noch nichts Gescheites gefunden.
Das große Bombardement war wohl vermutlich vor 3,8 Mrd Jahren abgeschlossen.

Wie lange rotierte der Mond eigentlich noch nach seiner Entstehung?

Wie stark könnte ein Abschirmungseffekt der Erde sein? Allzu viel Schutzschildwirkung verspreche ich mir ehrlich gesagt nicht.
Ich meine, schau dir mal die maßstabsgetreuen Verhältnisse an:
Bild
Wikipedia: Mond, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... h-Moon.gif

Krater gibt es ja zur Genüge auf beiden Seiten.

Hier noch eine kurze Video-Animation der Nasa zur Entwicklung des Mondes:

http://www.focus.de/wissen/videos/nasa- ... 30309.html

Es sieht im Moment für mich so aus, dass die Mare nur auf einer Seite vermehrt entstanden sind - und zwar vermutlich als der Mond noch rotierte.
Gut es könnte zufällig nur eine Seite getroffen worden sein, aber warum zeigt dann gerade diese Seite heute zur Erde?
Das wiederum kann m. E. kein Zufall sein. Zeigt diese Seite heute zu uns WEIL dort die großen Mare-Einschläge stattfanden und der Mond dadurch auf dieser Seite etwas unwuchtig/massereicher wurde?

Wikipedia hilft nur ein wenig:
Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass die dunklen Gebiete, die von erstarrter Lava bedeckten Tiefebenen, nur wenige Prozent der Oberfläche ausmachen, im Gegensatz zu etwa 30 Prozent auf der Vorderseite. Daher ist die Rückseite im Schnitt etwas heller, sie hat eine höhere Albedo. Vermutlich als Folge der fehlenden Mondmeere bzw. großen Einschläge existieren hier auch weniger Mondgebirge und -rillen. Der maximale Höhenunterschied zwischen der tiefsten Senke und den höchsten Stellen beträgt – im zentralen Hochland zwischen Korolev und Hertzsprung, bzw. Berge des ewigen Lichts nahe dem Südpol – etwa 16 km. Dies sind einige Kilometer mehr als auf der erdzugewandten Mondhälfte und nur etwas weniger als die 20 km an der Oberfläche der Erdkruste.
Das Schwerefeld auf der Vorder- und Rückseite des Mondes, rot = größere, blau = geringere Schwerkraft

Aus geologisch-kosmogonischer Sicht ist bemerkenswert, dass die Mondrückseite nur vier kleine Mondmeere aufweist: Die zwei relativ zentral gelegenen Tiefländer Mare Moscoviense und Mare Ingenii sowie die bei extremer Libration am Rand vor der Vorderseite sichtbaren Tiefländer Mare Australe und Mare Orientale. Die Mondrückseite besteht zu über 90 Prozent aus hellen, kraterbedeckten Hochländern. Auffällig ist ferner der sehr dunkle Boden des großen Kraters Tsiolkovskiy und des nahe gelegenen Kraters Jules Verne. Das Südpol-Aitken-Becken mit einem Durchmesser von 2240 km ist der größte Einschlagkrater auf dem Erdmond. Die zwei so ungleichen Hemisphären haben sich auch dadurch unterschiedlich entwickelt, dass der geometrische Mittelpunkt der Mondkugel und ihr Schwerpunkt um 1,8 Kilometer (1 Promille des Mondradius) voneinander abstehen, was mit einer Asymmetrie des inneren Aufbaus und der Mondkruste zusammenhängt.

Wegen der fehlenden großen Mondmeere, die auf der Vorderseite vor etwa 4 Milliarden Jahren während des „letzten großen Bombardements“ entstanden, finden sich auf der Mondrückseite auch keine ausgedehnten Lavadecken. An größeren Mascons, Massen- bzw. Schwereanomalien als Folge großer Meteoriteneinschläge, ist nur jenes unter dem Mare Orientale und die stark gegliederte Beckenregion im Süden zu erwähnen
http://de.wikipedia.org/wiki/Mondr%C3%BCckseite

Was tatsächlich noch wichtig sein könnte ist der Umstand, dass der Mond ein Ei ist - und zwar auch im inneren Aufbau:
Der Mond besitzt eine 70 (an der Mondvorderseite) bis 150 km (Rückseite) dicke Kruste aus Anorthosit, die von einer mehrere Meter dicken Regolithschicht bedeckt ist. Darunter liegt ein fester Mantel aus Basaltgesteinen (Olivin- und Pyroxenreiche Kumulate). Dazwischen findet sich eine dünne Schicht aus KREEP – einem Gestein, das einen hohen Anteil an Kalium, Rare Earth Elements (dt. Seltene Erden) und Phosphor enthält – die die bei der Auskristallisierung der anderen beiden Gesteine inkompatiblen bzw. als letzte auskristallisierenden Elemente aufnahm. Dieses wurde bei großen Meteoriteneinschlägen mit an die Mondoberfläche befördert und findet sich so vor allem auf der Mondvorderseite (z. B. im Oceanus Procellarum und Mare Imbrium).[9] Es gibt Anzeichen für eine Unstetigkeitsfläche in 500 km Tiefe, an der ein Wechsel der Gesteinszusammensetzung vorliegen könnte. Der mindestens 400 km große eisenhaltige Kern dürfte Temperaturen von 1.000 bis 1.600 Grad Celsius aufweisen.[10]

Die gebundene Rotation des Mondes hat auch Einflüsse auf Form und inneren Aufbau. Der Mond ist in Richtung Erde lang gezogen und sein Massenschwerpunkt liegt etwa 2 km näher zur Erde als sein geometrischer Mittelpunkt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Geologie_des_Mondes

Na gut, aber das kann sich ja erst so entwicklet haben, nachdem der Mond der Erde immer dieselbe Seite zeigte.
Daher nochmal: Seit wann ist das so?


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Re: Der Mond

Beitrag von gravi » 18. Jun 2013, 20:07

Tatsache ist, dass die Mondrückseite überwiegend aus Hochländern besteht, während auf der uns zugewandten Seite die Tiefebenen vorherrschen, in die sich die Maria ergossen (hier ist nicht die Sprache von einer Frau, Maria ist die Mehrzahl von Mare :wink: ).
Hier noch Interessantes dazu:

http://www.planetenkunde.de/p012/p01203/p0120302001.htm

Ebenfalls interessant:

http://lexikon.astronomie.info/mond/mondgeologie.html

Viel wichtiger aber könnte für uns dieser Beitrag sein, der vielleicht erklärt, weshalb auf unserer Seite die Maria liegen, auf der Rückseite nicht:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 00720.html

Man sieht, ich tu auch was für das Thema - und hatte mit meiner ersten Einschätzung vielleicht sogar ein ganz klein wenig an einer möglichen Einschätzung gekratzt :wink:

Netten Gruß
gravi
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Re: Der Mond

Beitrag von Skeltek » 19. Jun 2013, 07:54

seeker hat geschrieben: Wie lange rotierte der Mond eigentlich noch nach seiner Entstehung?
Wie lange ist es her, daß der Kreisel auf dem Boden zum stehen kam?

Die Vergangenheit hat wie die Zukunft auch eine eigene Art mit der Nicht-Berechenbarkeit weit entfernter Ereignisse zurecht zu kommen.
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 19. Jun 2013, 09:18

Vielen Dank für die interessanten Informationen, gravi! :well:
Besonders die Sache mit dem rückseitigen Rieseneinschlag ist sehr interessant.
Der Mond ist auf jeden Fall ein Ei, die Mare entstanden in der Frühzeit des Mondes, als er noch glutflüssig mit einer sehr dünnen Kruste war.

Wichtig scheint mir immer noch zu sein, bis wann der Mond (vom Erdboden aus gesehen) rotierte...
Skeltek hat geschrieben:Wie lange ist es her, daß der Kreisel auf dem Boden zum stehen kam?
... und ich habe bisher leider nichts dazu gefunden.

Man kann sich gut vorstellen, dass man das nicht genau weiß, jedoch sollte es zumindest Simulationen z.B. auf Basis der Theia-Hypothese geben, die eine grobe Abschätzung erlauben sollten.
Ca. +- 1 Mrd Jahre würden mir ja wahrscheinlich schon reichen um sagen zu können, ob der Mond vor ca. 4 Mrd. Jahren (zum Zeitpunkt der großen Einschläge) noch rotierte...

Wie geht das überhaupt vonstatten, wenn ein Himmelskörper von einer normalen Eigenrotation zu einer gebundenen Rotation übergeht?

Wird er einfach immer langsamer und kommt schließlich irgendwann einfach zum Stehen?
Ich glaube dieses Bild ist zu einfach.

Erste Überlegung:
Z.B. beim Mond-Erde System wird die bremsende Gezeitenwirkungskraft (die ja wie Reibung wirkt) proportional zur Rotationsgeschwindigkeit des Mondes sein, d.h. ein naher, schnell rotierender Mond der Urzeit wird zuerst sehr schnell abgebremst, dann immer langsamer. (Hinzu kommt dass sich der Mond dabei von der Erde entfernt, was die Gezeitenreibung zusätzlich abschwächt.)
Am Ende müsste man aus dieser Überlegung heraus einen sehr langsam rotierenden Mond bekommen, der aber nie ganz genau zu einer gebundenen Rotation kommt, immer noch ein bißchen schneller dreht, zur völlig gebundenen Rotation erst bei t= unendlich kommt.
Das müsste ähnlich einem Ozenadampfer sein, der mit abgeschalteten Motoren (und V(0) >> 0) auf einem stillen Meer bis zum St. Nimmerleinstag stets langsamer werdend, aber nie die Null erreichend, immer weiter vorwärts driftet.

Zweite Überlegung:
Was passiert, wenn der rotierende Körper eine Unwucht hat bzw. irgendwann ausbildet?
Müsste dann nicht folgendes passieren: Nehmen wir an, der Mond drehe sich mitsamt Unwucht zu Beginn schnell. Der Mond dreht dann wegen den Gezeiten auch immer langsamer, die Seite mit der zusätzlichen Masse (Unwucht) wird stärker von der Erde angezogen. Dreht sie sich von der Erde weg, wird die Rotation des Mondes zusätzlich abgebremst, dreht sie sich der Erde zu, wird die Rotation entsprechend beschleunigt.
Irgendwann dreht er sich so langsam, dass er, während sich die Unwuchtseite von der Erde drehend entfernt, stehen bleibt, wobei die Unwucht nicht ganz die 180° Abwendung von der Erde schafft (z.B. nur 100°).
Dann müsste er sine Drehrichtung ändern und langsam wieder zurückschwingen, mit der Unwucht auf die andere Seite (im Beispiel auf -100°), wieder stehenbleiben und seine Drehreichtung erneut ändern, usw.

Wir müssten eine Art Pendel erhalten, wo die Seite mit der Unwucht ständig hin und her schwingt, der Mond seine Drehrichtung also ständig ändert.
Eine solch langsame Pendelbewegung sollte von der Gezeitenreibung kaum noch verlangsamt werden, also sehr sehr lange stattfinden.

Was meint ihr dazu? Warum pendelt unser Mond heute nicht (oder kaum)?

Noch eine Frage:
Ist es eigentlich sichergestellt, dass unser Mond nach seiner Entstehung eine nennenswerte Eigenrotation hatte (nehmen wir das Theia-Szenario als Grundlage)?
Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt: Selbstverständlich!
Bei nochmaligem Überlegen fällt mir aber auf, dass ich dazu noch zu wenig verstehe, wie die Eigenrotation im Falle eines solchen Impakts (als Ursache) überhaupt zustande kommt...


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Re: Der Mond

Beitrag von seeker » 19. Jun 2013, 10:33

Na endlich etwas gefunden! :D
Solange der Himmelskörper noch nicht rotationsgebunden ist, wird der elongierte Körper aus der Verbindungslinie herausgedreht. Dadurch setzt ein Drehmoment an, das entgegengesetzt zur Drehrichtung und in Richtung der Verbindungslinie wirkt. Das Drehmoment erwirkt

eine Verlangsamung der Rotation, sofern die Rotationsperiode kleiner als die Umlaufperiode ist, oder
eine Beschleunigung der Rotation, sofern die Rotationsperiode größer als die Umlaufperiode ist.

Dieser Mechanismus wirkt bis zum Eintritt der gebundenen Rotation, die bei relativer Nähe nach einigen Jahrmillionen eintritt, bei entfernteren Himmelskörpern jedoch erst nach Jahrmilliarden oder nie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gebundene_Rotation

Damit sieht es also ganz danach aus, dass der Mond zu Zeiten des großen Bombardements (vor ca. 4 Mrd Jahren) schon gebunden rotierte...
Dennoch wäre das irgendwie ein großer Zufall, dass die großen Mare alle genau auf der Vorderseite sind und nicht etwa z.B. leicht seitlich.
Kann das ein Zufall sein? Liegt es daran, dass zu diesem Zeitpunkt die Kurste auf der Rückseite (im Gegensatz zur Vorderseite) schon zu dick gewesen sein muss, um durch Einschläge so aufzubrechen, dass große Mare entstehen konnten?

Grüße
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