Hinweis auf die DSGVO: Auf unserer Seite werden keine Dritt-Anbieter-Cookies verwendet und nur Daten erfasst, welche für das Minimum an Board-Funktionalität notwendig sind.
Bevor Sie sich registrieren oder das Board verwenden, lesen Sie bitte zusätzlich die DSGVO-Erklärung, welche in der Navigationsleiste verlinkt ist.

Kurzfassung der unserer Meinung nach wichtigsten DSGVO-Punkte:
Es kann vorkommen, dass Benutzer eigenverantwortlich Videos oder sonstige Medien in ihren Beiträgen verlinken, welche beim Aufruf der Forenseite als Teil der Seite samt zugehörigem Material mitgeladen werden. Sollten Sie dies nicht wünschen, verwenden Sie beim Benutzen des Forums einen Blocker wie z.B. uMatrix, welcher das Laden von Inhaltsblöcken von Fremd-URLs effektiv unterbinden kann.
Wir blenden keine Werbung ein und schränken die Inhalte in keinster Weise bei Benutzung von Addblockern ein. Dadurch ist die Grundfunktionalität des Forums auch bei vollständigem Blockieren von Drittanbieter-Inhalten stets gegeben.

Cookies werden unsererseits nur verwendet um das Einloggen des Benutzers für die Dauer der Forenbenutzung zu speichern. Es steht dem Benutzer frei die Option 'Angemeldet bleiben' zu verwenden, damit der Cookie dauerhaft gespeichert bleibt und beim nächsten Besuch kein erneutes Einloggen mehr notwendig ist.
EMail-Adressen werden für Kontakt bei wichtigen Mitteilungen und zur Widerherstellung des Passwortes verwendet. Die verwendeten IPs können von uns ohne externe Hilfsmittel mit keiner realen Person in Verbindung gebracht werden und werden nach spätestens 7 Tagen gelöscht. Diese IPs werden höchstens verwendet um Neuanmeldungen unerwünschter oder gesperrter Nutzer zu identfizieren und zu unterbinden. Wir behalten uns daher vor bei Verdacht, die Frist für die IP-Löschung auf maximal 14 Tage zu verlängern.
Unsere Webseite läuft auf einem virtuellen Linux-Server, welcher von einem externen Anbieter gehostet wird. Etwaige Verstöße der DSGVO-Auflagen seitens dieses deutschen Hosters können wir nicht feststellen und somit auch nicht verfolgen.
Wir halten Backups unserer Datenbanken, welche in regelmäßigen Abständen als Schutz vor Katastrophen, Hackerangriffen und sonstigen Ausfällen erstellt werden. Sollte ein Nutzer die Löschung seiner Daten wünschen, betrachten wir es als Unzumutbar die Backups auch von den Daten zu befreien, da es sich hierbei um eine mehrtägiges Unterfangen handelt - dies ist für eine Einzelperson beim Betrieb eines privaten Forums nicht zumutbar möglich ohne das Backup komplett zu löschen.
Sollten Sie etwas gegen die dauerhafte anonyme Speicherung ihrer EMail-Adresse, ihres Pseudonyms und ihrer Beiträge in einem Backup haben, sehen Sie von der Registrierung in diesem Forum ab. Für Mitglieder, welche vor dem 25.05.2018 registriert waren steht jedoch das Recht im Raum, eine Löschung der Datenbank-Backups zu beantragen.



Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist, lesen Sie bitte zunächst die FAQs sowie die wesentlichen Regeln zur Benutzung des Forums.
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, müssen Sie sich zunächst registrieren.

Asteroiden in Erdnähe

Galaxien, Sterne, Planeten...
Beobachtungen und Physik der Himmelskörper (außer Schwarzen Löchern)
Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Asteroiden in Erdnähe

Beitrag von Stephen » 25. Apr 2006, 14:44

Hallo,

wenn ich die Liste auf http://cfa-www.harvard.edu/iau/lists/PHACloseApp.html richtig deute, bekommt unsere Erde am 13. April 2029 Besuch von einem Asteroiden namens Apophis. Und zwar in einer Entfernung von 0.0002318 AE. Das wären so um die 35.000 km.

Dass man das so exakt berechnen kann - nunja, ist eben Theorie. Aber die Praxis muss sich ja nicht danach richten.

So viel ich weiss, arbeiten Forscherteams schon daran, einen möglichen Asteroideneinschlag auf die Erde abzuwehren. Die favorisierte Variante ist, ihn zu beschiessen und somit in kleine Teile zu zerlegen. Aber auch das ist reine Theorie.

Die oben aufgeführte Webseite beschreibt Objekte bis fast zum Jahr 2200. Meine Frage: Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Brocken "unangemeldet" auftaucht? Ich tippe mal darauf, dass die Liste laufend aktualisiert wird bzw. immer mehr Asteroiden dazukommen. Somit bestünde aber täglich die Möglichkeit, dass ein Objekt entdeckt werden könnte, bei dem es noch enger zugeht als am 13. April 2029. Vielleicht sogar auch eher...

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 25. Apr 2006, 19:31

Die Bahnen solcher Brocken kann man schon sehr genau berechnen, sofern sie sich beobachten lassen. Auch auf viele Jahre hinaus mit großer Präzision!

Allerdings gibt es auch immer wieder nette Überraschungen, denn manchmal tauchen solche Körper ganz unvermutet in Erdnähe auf, und die können schon "schmerzhafte" Größen von einigen Hundert Metern Durchmesser annehmen.

Der Überraschungseffekt kommt sicherlich auch durch den Einfluss vor allem der großen Planeten zustande, die solchen Körpern recht chaotische Bahnen aufzwingen. Ganz gefeit sind wir also vor solchen Treffern nicht.

Ist die Bahn jedoch genau bekannt und noch genügend Zeit, so könnte man solche Körper z.B. mit weißer Farbe einseitig beschießen. Die unterschiedliche Wärmeabstrahlung der sonnenabgewandtne Seite wirkt dann als Rückstoß und bringt das "Geschoss" nach und nach aus der Bahn.
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 26. Apr 2006, 02:24

Hallo,

die Sache mit der weißen Farbe habe ich tatsächlich noch nicht gehört Gravi. Eine Frage bleibt da aber noch: Diese Brocken fliegen ja nicht nur mit Richtgeschwindigkeit 130 km/h durch den Raum. Gibt es tatsächlich schon eine ausgeklügelte Technik für dieses Verfahren?

Die exakte Bahnberechnung von Asteroiden über mehr als 150 Jahre hinweg betrachte ich allerdings immer noch etwas mit Skepsis - soviel Ordnung traue ich unserem Sonnensystem einfach nicht zu :lol:

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 26. Apr 2006, 19:36

Zum Beschuss mit weißer Farbe habe ich sogar was auf meiner Homepage stehen :wink:

Sieh mal nach (bei Interesse) unter >Planetoiden< - >vagabundierende Pl.<

Die Bahnberechnung aus Beobachtungsdaten solcher Körper ist sehr gut möglich, wenn auch extrem komplex. Dazu muss man zunächst möglichst viele Daten sammeln (exakte Koordinaten + exakte Zeiten). Somit lässt sich ja die Fortbewegung auf der Bahn erkennen. Die Bahnberechnung allein ist schon ziemlich aufwendig und ganz verzwickt wird's, wenn man noch die gravitative Beeinflussung der anderen Körper des Sonnensystems hinzunimmt. Aber wozu gibt's Großrechner?

Es ist wirklich sehr schwierig (ich wollte das nicht machen!), aber möglich.

Ähnlich ist's ja auch mit Berechnung der Mondbahn oder der von Planeten. Da gilt es auch jede Menge Störungen zu beachten. Aber fleißige Astronomen berechnen die genauen Positionen auf Jahrhunderte im Voraus.
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

msueper
Senior-Master
Senior-Master
Beiträge: 676
Registriert: 10. Dez 2005, 20:32
Wohnort: Zuhause

Beitrag von msueper » 26. Apr 2006, 21:10

Naja, bis 2029 sind es zwar keine 150 Jahre mehr, aber schon noch reichlich lange. Um aber einen Asteroiden mit Frabe ablenken zu können muß man
a) ganz genau treffen
b) super super genau wissen, welchen Effekt das hat und die Ablenkung auch ganz genau berechnen.
Nicht, das erst durch das Ablenken der Asteroid auf die Erde "fällt" und ohne vorbei geflogen wäre...
Ich bin da auch sehr skeptisch. Schon Form und leichte Drehungen können den Effekt unkalkulierbar machen. Heute ist man ja heilfroh, wenn eine Sonde einen solchen kleinen Brocken überhaupt trifft, von einem gezielten Schuss an eine genau geplante Stelle sind wir noch was weg. Da ist die "amerikanische" (= Hau-Drauf) Methode wahrscheinlich effektiver.
Grüße, Martin

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 27. Apr 2006, 15:32

Habe die Stelle auf Deiner HP gefunden, Danke für den Hinweis Gravi :wink:

Der dort von Dir besprochene Planetoid 1950DA liegt mit seinem vorausberechneten Einschlagsdatum (16.03.2880) zum Glück noch in weiter Ferne. Die Theorie vom Anstreichen bzw. Beschiessen von gefährlichen Himmelskörpern mit geeigneten Substanzen ist bis dahin sicherlich gelöst.

Die Rotation dieser gefährlichen Vagabunden macht diese Version des Ablenkens allerdings tatsächlich zu einem gigantischem "Großrechner-Projekt". Wahrscheinlich ist die Berechnung sogar noch problematischer, als genügend Farbe für einen Brocken dieser Größe (1,1 km Durchmesser) ins All zu schaffen.

Ich denke, dass es einfacher wäre, den Boliden weit weg von der Erde zu sprengen - aber ich habe wirklich wenig Ahnung von diesem Thema, deswegen ja auch diesen thread eröffnet... :wink:

Am Montag (1. Mai, 20.15 Uhr) läuft auf RTL übrigens der Spielfilm "Armageddon", der sich mit diesem Thema beschäftigt. Auf Hollywood-Niveau, versteht sich...

PS: Und noch etwas sollten wir bedenken: Natürlich übernehmen Super-Computer die Berechnung dieser Bahnen. Allerdings auf Grundlage von Software, die von Menschen geschrieben wurde. Kennt jemand von Euch ein komplexes Programm ohne Fehler? Ich bin Programmierer und würde nicht mal für meine eigenen die Hand ins Feuer legen. Um ehrlich zu sein: Nicht mal den kleinen Finger... :lol:

Liebe Grüße, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

breaker
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1539
Registriert: 14. Jan 2006, 18:23

Beitrag von breaker » 27. Apr 2006, 18:51

StephenSour hat geschrieben: Der dort von Dir besprochene Planetoid 1950DA liegt mit seinem vorausberechneten Einschlagsdatum (16.03.2880) zum Glück noch in weiter Ferne. Die Theorie vom Anstreichen bzw. Beschiessen von gefährlichen Himmelskörpern mit geeigneten Substanzen ist bis dahin sicherlich gelöst.
Entweder ist das Problem da gelöst, oder die Menschheit schon ausgestorben.
Aber ich will kein Pessimist sein. Ist jetzt eigentlich seit 64Mio Jahren schon kein großer Brocken mehr auf die Erde aufgeschlagen? Damit hätten wir ja ein riesen Glück, oder nicht?
Ich hab auch schon die Sendung von Herrn Lesch gesehen, wann der letzte Komet einschlug, aber das war ja eher ein kleinerer. Ab welcher Größe werden diese Dinger denn eigentlich für die gesamte Weltbevölkerung gefährlich?

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 27. Apr 2006, 19:17

Also so einige Hundert Meter Durchmesser könnten schon gravierende Folgen haben. Es kommt ja auch immer auf die Einschlaggeschwindigkeit an, die liegt dann meines Wissens meist über 30 000 km/h. Da werden schon gewaltige kinetische Energien freigesetzt.

Ich wäre ja auch dafür, die gefährlichsten Brocken einfach zu zerblasen. Fragt sich nur womit! Einen Asteroiden von 2, 3 oder noch mehr Kilometer Durchmesser mit Atomsprengköpfen zu beschießen würde ihn vielleicht ein wenig aus der Bahn ablenken, aber garantiert nicht zu Staub werden lassen.
Geeignete "Waffen" haben wir also kaum. Das andere Problem sind natürlich die Finanzen.

Die NASA hatte ja mal ernsthaft geplant, in einem weit von der Erde entfernten stationären Orbit gleich ein ganzes Bündel von Raketen mit Atomsprengköpfen zu stationieren. Das wäre dann eine "Notbremse", falls plötzlich einer dieser netten Kameraden unerwartet auftaucht. Ich weiß nicht, was aus diesem Projekt geworden ist, vermutlich will es wohl niemand finanzieren.

Die Wahrscheinlichkeit, dass uns solch ein "Ei ins Nest gelegt" wird, wächst natürlich mit jedem Jahr.
Allerdings haben die großen Planeten in den Millionen Jahren seit dem letzten Einschlag tüchtig unter den Vagabunden aufgeräumt.
Wir können also heute Nacht noch einmal ruhig schlafen... :wink:
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

breaker
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1539
Registriert: 14. Jan 2006, 18:23

Beitrag von breaker » 27. Apr 2006, 20:04

Also, wen es mal so weit ist, dass ein Komet auf uns zufliegt, und es scheitert an den FINANZEN, dann gehört es uns ja wohl nicht anders.
Könnte ich mir bei so jemandem wie Bush aber fast vorstellen, dass er Millarden von Dollarn für den Irak-Krieg ausgibt, aber knauserig wird, wenn er die Erde retten soll...
Aber ich glaube, ich schweife schonwieder vom Thema ab :wink:

msueper
Senior-Master
Senior-Master
Beiträge: 676
Registriert: 10. Dez 2005, 20:32
Wohnort: Zuhause

Beitrag von msueper » 27. Apr 2006, 20:05

Hallo Leute,
gravi hat geschrieben:Also so einige Hundert Meter Durchmesser könnten schon gravierende Folgen haben. Es kommt ja auch immer auf die Einschlaggeschwindigkeit an, die liegt dann meines Wissens meist über 30 000 km/h. Da werden schon gewaltige kinetische Energien freigesetzt.
noch wichtiger ist, wo das Teil einschlägt. Bereits ein wenige cm durchmessender Brocken, der mir auf's Haus fällt, macht (für mich) alles kaputt. Ein viele Meter durchmessender Brocken, der in die Sahara, die Antarktis oder andere unbewohnte Gebiete - wie das Meer - fällt ist weitgehend egal.
gravi hat geschrieben:Ich wäre ja auch dafür, die gefährlichsten Brocken einfach zu zerblasen. Fragt sich nur womit! Einen Asteroiden von 2, 3 oder noch mehr Kilometer Durchmesser mit Atomsprengköpfen zu beschießen würde ihn vielleicht ein wenig aus der Bahn ablenken, aber garantiert nicht zu Staub werden lassen.
Ja, wenn er aus einem festen Stein oder aus Metall bestünde, viele dieser Brocken sind aber große Schutthalden. Eine Sprengung würde die deshalb völlig zerfallen lassen. Die geringe Gravitation kann den Schuttberg nicht mehr zusammenhalten in Falle einer A-Bombe. Ob damit dann aber das Problem behoben wäre, ist zu bezweifeln: Denn dann hätte man es mit vielen Bröckchen zu tun, die bestimmt nicht alle verglühen würden.

Aber wie Gravi schon sagte, die Wahrscheinlichkeit, dass unser Leben so ein Ende findet ist eher gering.
breaker hat geschrieben:Also, wen es mal so weit ist, dass ein Komet auf uns zufliegt, und es scheitert an den FINANZEN, dann gehört es uns ja wohl nicht anders.
Könnte ich mir bei so jemandem wie Bush aber fast vorstellen, dass er Millarden von Dollarn für den Irak-Krieg ausgibt, aber knauserig wird, wenn er die Erde retten soll...
Völlig korrekt.
[Ironie] Auch bei der Bildung unserer Kinder ist uns ja nichts zu teuer. Und alle Staaten sind sich einig uns ziehen am gleichen Strang, wenn es um Klima-, Umwelt- und Artenschutz geht. [/Ironie]
Bestimmt wollen sogar dann die Firmen Geld für die Rakete, den Treibstoff, die Arbeit und die Idee haben. Auch in solchen Fällen ist das Copyright zu beachten. Bsp: in der 3. Welt sterben täglich viele Menschen, weil sie kein Geld für teuere Medikamente haben. Billige Kopien für diese Menschen dürfen dennoch praktisch nie erstellt werden.
Grüße, Martin

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 28. Apr 2006, 10:55

Hallo,

also Sahara und Antarktis - ok - aber ins Meer fallen sollte der Brocken besser nicht - wäre sogar das schlimmste, was uns passieren könnte. Der Einschlag eines 1 km-Brockens in den Atlantik wäre wahrscheinlich das Ende von New York, Boston, Norfolk, Charleston, Miami, Lissabon, Cadiz, Vigo, Gibraltar, La Coruna, Santander, Gijon, Casablanca.... - eben allen Küstenstädten an der Ostküste Amerikas und der Westküste Europas und Afrikas. Ich habe leider ein mieses Gedächtnis, glaube aber, dass in dem von mir eben beschriebenen Szenario sogar Hamburg mit "von der Partie" war. Auslöser dieser globalen Katastrophe sind - wie sollte es anders sein - gigantische Meereswellen. Aber halt nicht "nur" 10 oder 20 Meter hoch, sondern ein -zigfaches davon.

Erspart bleiben dürfte uns in so einem Falle der aufgewirbelte Staub - aber das war wohl eben nur ein Anflug von Galgenhumor: Wenn so ein Ding uns trifft, sieht es so oder so düster aus.

Der letzte sogenannte "große Auslöscher" schlug vor 65 Millionen Jahren im Golf von Mexico ein und führte wahrscheinlich zum Aussterben der Dinosaurier. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung sind wir längst "dran" - übrigens auch die Umpolung des Erdmagnetfelds ist überfällig, aber das nur am Rande.

Zum Ausschalten der gefährlichen Boliden: Wenn man diese von einem ausgezeichneten "Sprengmeister" bestücken lassen würde und die angebrachte Ladung in weiter Erdentfernung fernzünden würde?? Ich denke, das wäre effektiver, als ihn von der Bahn lenken zu wollen...

Ich stimme auch mit Euch auch darin überein, dass der Schutz der Erde vor Asteroiden eine Aufgabe ist, die nur gemeinsam gelöst werden kann. Wie ein bemannter Flug zum Mars.

Aber leider gibt es G.W. Bush, islamische Radikalisten, Nordkorea, den Iran, Militärdiktaturen (Afrika, Südamerika, Cuba) - selbst die Wege Israels sind mir nicht geheuer; aber auch in den sogenannten zivilisierten Ländern (siehe Italien, Deutschland) sind Korruption und Machtgier einzelner Individuen an der Tagesordnung.

Aber jetzt komme ich wohl auch vom Thema ab :lol:

Schönen Start ins - hoffentlich warme - Wochenende
Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

msueper
Senior-Master
Senior-Master
Beiträge: 676
Registriert: 10. Dez 2005, 20:32
Wohnort: Zuhause

Beitrag von msueper » 28. Apr 2006, 18:05

Hallo,
ja, sorry mein Fehler, an Wellen hatte ich nicht gedacht...

Habe mich inzwischen auch durch den Stau gequält und bin jetzt wieder zu hause. Deine Fussnote mit der Relativität kann ich sehr gut nachvollziehen. Kam mir auch wie Tage vor. Wann baut man endlich hinter Marburg die B252 weiter aus.
Grüße, Martin

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 28. Apr 2006, 18:55

Na, das scheint mir hier ja ein heißes Thema zu sein!

msueper hat geschrieben: Ja, wenn er aus einem festen Stein oder aus Metall bestünde, viele dieser Brocken sind aber große Schutthalden. Eine Sprengung würde die deshalb völlig zerfallen lassen. Die geringe Gravitation kann den Schuttberg nicht mehr zusammenhalten in Falle einer A-Bombe. Ob damit dann aber das Problem behoben wäre, ist zu bezweifeln: Denn dann hätte man es mit vielen Bröckchen zu tun, die bestimmt nicht alle verglühen würden.
Da bin ich leider anderer Ansicht. Schutt ja, aber ziemlich kompakter! Asteroiden sind nicht nur eine lose Zusammenballung von "Weltraumdreck", sondern man kann sie sich eher als handfeste Gebirge von Milliarden Tonnen Masse vorstellen. Man muss bedenken, dass dieses Zeugs zumindest einmal glutflüssig gewesen ist (durch kräftige Einschläge vielleicht auch öfter) und sich daher durch die Eigengravitation zu größtmöglicher Dichte zusammenzog.

Nur mal als Beispiel: Der Asteroid Apollo hat bei einem Durchmesser von 1,6 km eine Masse von rund 2 Milliarden Tonnen. Ich schätze, über eine Atombombe wird er nur lächeln :wink:

Dass solche ein Brocken, ins Meer gefallen, eine ungeheure Tsunami auslösen wird, ist unbestritten. 500 m Höhe sind da vermutlich noch zu gering angesetzt!
msueper hat geschrieben:Wann baut man endlich hinter Marburg die B252 weiter aus.
Da bin ich der Erste, der diese Forderung unterschreibt! Ich fahre da zwar nicht allzu häufig lang, aber es ist einfach ein Wahnsinn!

Naja, 30 Jahre Planung, vielleicht wird der Ausbau innerhalb der nächsten 30 Jahre mal Realität...dann hätte unsere Bürokratie mal wieder eine ungeheure Leistung vollbracht. Tja, manche Mühlen gehen halt langsam :wink:
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Benutzeravatar
Maclane
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1182
Registriert: 16. Jan 2006, 15:46
Wohnort: mal hier, mal dort

Beitrag von Maclane » 28. Apr 2006, 21:02

gravi hat geschrieben: Da bin ich leider anderer Ansicht. Schutt ja, aber ziemlich kompakter! Asteroiden sind nicht nur eine lose Zusammenballung von "Weltraumdreck", sondern man kann sie sich eher als handfeste Gebirge von Milliarden Tonnen Masse vorstellen. Man muss bedenken, dass dieses Zeugs zumindest einmal glutflüssig gewesen ist (durch kräftige Einschläge vielleicht auch öfter) und sich daher durch die Eigengravitation zu größtmöglicher Dichte zusammenzog.

Nur mal als Beispiel: Der Asteroid Apollo hat bei einem Durchmesser von 1,6 km eine Masse von rund 2 Milliarden Tonnen. Ich schätze, über eine Atombombe wird er nur lächeln :wink:
Mit der Aussage wäre ich vorsichtig. ;) Auch ich bin der Ansicht, dass eine oder mehrere Atombomben einen solchen Körper eher in viele kleine Stücke zerbersten lassen könnten, als ihn einfach so von der Bahn abzulenken.
Es wäre ja möglich, dass das Gestein des Asteroiden unter einer gewissen Spannung steht. Denn wie du schon sagtest ist er ja womöglich schon ein paarmal aufgeheizt und abgekühlt worden. Eine Atombombe könnte dazu führen, dass diese "gespeicherte" Energie im Inneren freigesetzt wird und der Asteroid zerbricht. Das wäre fatal...

Ohne noch genauere Untersuchungen können wir darüber aber wohl keine präzisen Vorhersagen machen..

Gruss Mac
Das Gehirn ist nur so schlau wie sein Besitzer.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 29. Apr 2006, 06:08

Hallo,

einen gefährlichen Asteroiden in unmittelbarer Erdnähe zerbomben zu wollen wäre sicherlich nicht sehr clever. Aber irgendwie immer noch besser, als den Brocken "im Stück" einschlagen zu lassen. Erstens besteht die Chance, dass kleinere Stücke in der Atmosphäre verglühen und zweitens richten viele kleine Bruchstücke doch insgesamt weniger Schaden an als ein Großer. Oder liege ich da falsch?

2 Milliarden Tonnen - bezogen auf das Erdgewicht eigentlich nur ein "Fliegenschiss" - aber die Geschwindigkeit von 30.000 km/s ist schon extrem heftig :cry: Reicht so ein "Hieb" eigentlich aus, Umlaufbahn und/oder Neigungswinkel der Erde geringfügig zu verändern?

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
Maclane
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1182
Registriert: 16. Jan 2006, 15:46
Wohnort: mal hier, mal dort

Beitrag von Maclane » 29. Apr 2006, 09:08

Ich meine gelesen zu haben, dass mehrere Einschläge verheerender sind als ein großer.
Die Brocken würden ja nicht alle gleichzeitig an einem Ort einschlagen, sondern zeitlich versetzt und über ein großes Gebiet verteilt. Die Atmoshäre als "Schutzschild" reicht leider nicht aus. Sie würde ja nur die ganz kleinen Brocken komplett verglühen lassen. Ich würd da nicht allzuviel drauf geben. ;)
Zudem kann man sich gegen einen großen Brocken noch immer was einfallen lassen, solange er noch im All ist. Gegen mehrere kleine haben wir gar keine Chance mehr (als analoges Beispiel seien die Raketen mit Mehrfachsprengköpfen genannt).

Aber ob wir nun von 1x 2Mrd t oder von 4x 0,5 Mrd t getroffen werden - die meisten von uns sind dann hinüber, so oder so.. :(

Gruss Mac
Das Gehirn ist nur so schlau wie sein Besitzer.

msueper
Senior-Master
Senior-Master
Beiträge: 676
Registriert: 10. Dez 2005, 20:32
Wohnort: Zuhause

Beitrag von msueper » 29. Apr 2006, 10:29

Hallo,
was Asteroiden anbelangt bin ich natürlich nur Laie. Aber soviel ich weiss unterscheidet man mehrere Arten. Eine Art ist die, die eine innere Differenzierung aufweist und eine andere hat genau diese Differenzierung nicht. Oder anders ausgedrückt, es gibt welche, die durch Anlagerung von Material gewachsen sind, aber nie aufgeschmolzen waren und andere, die Bruchstücke größerer Klumpen sind, wobei diese großen Klumpen (vollständig oder teilweise) geschmolzen waren. Welche Art man vor sich hat, erkannt man u.a. an der Rotationsgeschwindigkeit.

In jedem Falle hätte ein Sprengangriff auf einen Asteroiden folgende Vorteile:
-1- der Asteroid wird dadurch bestimmt nicht größer und wenn man 10% seiner Masse wegbekommt, ist das ja auch schon was
-2- die Überlebenden können nicht sagen, man hätte nichts unternommen
-3- 100 kleine Einschläge sind besser als 1 oder 2 gigantische. Natürlich ist gar kein Einschlag das Ziel, aber kleinere Einschläge würde ggf. ein Teil der Biosphäre überstehen. Ein gigantischer Einschlag könnte sonst was für Folgen haben.
Grüße, Martin

Benutzeravatar
Maclane
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1182
Registriert: 16. Jan 2006, 15:46
Wohnort: mal hier, mal dort

Beitrag von Maclane » 29. Apr 2006, 11:15

msueper hat geschrieben:-1- der Asteroid wird dadurch bestimmt nicht größer und wenn man 10% seiner Masse wegbekommt, ist das ja auch schon was
Da ist was dran, allerdings auf Kosten der Berechenbarkeit
msueper hat geschrieben:-2- die Überlebenden können nicht sagen, man hätte nichts unternommen
Das lass ich nicht gelten. Wo ist denn der Vorteil gegenüber anderen Versuchen? ;)
msueper hat geschrieben:-3- 100 kleine Einschläge sind besser als 1 oder 2 gigantische. Natürlich ist gar kein Einschlag das Ziel, aber kleinere Einschläge würde ggf. ein Teil der Biosphäre überstehen. Ein gigantischer Einschlag könnte sonst was für Folgen haben.
Wie oben schon gesagt, auf Kosten der Berechenbarkeit. Evakuierungsszenarien sind auf jeden Fall schwerer zu erstellen. Zumal man unmöglich vorher sagen kann, in wieviele Teile das Teil zerbricht und wie groß die einzelnen Stücke dann sind. Wenn das schief geht, kann man wirklich gar nichts mehr machen, außer die Köpfe einzuziehen.

Der erste Versuch muss immer noch darin bestehen, den Körper ohne Risiken an der Erde vorbei zu lenken, sei es mit weißer Farbe, Sonnensegeln oder was auch immer. Das hängt aber alles auch davon ab, wie rechtzeitig man den Asteroiden erkennt und wieviel Zeit noch bleibt.

Gruss Mac
Das Gehirn ist nur so schlau wie sein Besitzer.

einschtein

Beitrag von einschtein » 29. Apr 2006, 22:26

Ich bin auch eher für die Sonnensegel aber wenn so ein Brocken auf uns zu kommt und man hat keine (sanfte) Methode zur, Hand hätte ich lieber die halbe Erde zerschosen als einen zweiten Mond zu haben.
Selbst wenn wir alle Meteoriten abwehren können, werden wir doch am Ende von der Sonne verschluckt. Ich weis das ist noch weit entfernt aber wenn es soweit ist, soll mir keiner mit einen Superantrieb kommen der die Erde wegschiebt. Da weren Generationsschiffe die bessere wahl damit könnte man Meteoriten auch besser ausweichen. :)

Benutzeravatar
Maclane
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1182
Registriert: 16. Jan 2006, 15:46
Wohnort: mal hier, mal dort

Beitrag von Maclane » 29. Apr 2006, 23:24

einschtein hat geschrieben:aber wenn so ein Brocken auf uns zu kommt und man hat keine (sanfte) Methode zur Hand, hätte ich lieber die halbe Erde zerschossen als einen zweiten Mond zu haben.
Kannst du mir sagen, wie du darauf kommst? :shock:

Gruss Mac
Das Gehirn ist nur so schlau wie sein Besitzer.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 30. Apr 2006, 00:01

... ist mir auch unklar, was einschtein mit seinem Beitrag genau sagen wollte.

Was meinst du mit "zweiter Mond", "halb zerschossener Erde", "Superantrieb" und "Generationsschiffen" in diesem Zusammenhang???

Ehe die Sonne die Erde verschluckt, vergehen übrigens noch ein paar Milliarden Jahre. Ich fände es sehr unproduktiv, aus diesem Grunde bereits 2006 die Asteroidenabwehr ad acta zu legen :lol:

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

einschtein

Beitrag von einschtein » 30. Apr 2006, 20:48

Damit meinte ich das mir lieber were wenn mehrere kleine Meteoriten auf die Erde stürzen und die halbe Welt vernichten als wenn ein großer einmal durch die Erde durchschlägt und zu einem zweitem Mond wird.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Stephen » 30. Apr 2006, 21:35

Es gibt tatsächlich eine Theorie, nach der unser Mond durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sein soll. Er passt zwar größenmäßig ziemlich genau in den Pazifik, jedoch wurde diese Idee aus anderen Gründen bald verworfen.

Allerdings würden bei einem derartigem Einschlag wohl 2 Monde um einen toten Planeten Erde kreisen. Wir sind uns hier noch nicht ganz sicher, ob ein großer Planetoid oder dessen zersprengte Teile mehr Schaden anrichten würden...

Gruß, Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

breaker
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 1539
Registriert: 14. Jan 2006, 18:23

Beitrag von breaker » 1. Mai 2006, 11:19

Kurze Klugscheißerei: Ich meine, von Herrn Lesch gehört zu haben, dass der Brocken doppelt so groß war wie der Mars

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Beitrag von gravi » 1. Mai 2006, 19:03

Ob Lesch da nicht ein wenig übertreibt? Vielleicht wäre bei einer solchen Kollision die ganze Erde zerblasen worden...???

Nach meinen bisherigen Informationen geht man noch immer von einem Zusammenprall mit einem etwa marsgroßen Körper aus. Das ist auch die wahrscheinlichste Theorie zur Mondentstehung.
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Antworten