Seite 2 von 2

Re: Ist Einsteins spukhafte Fernwirkung wirklich so spukhaft?

Verfasst: 5. Jan 2024, 23:33
von Skeltek
seeker hat geschrieben:
12. Dez 2023, 09:32
Skeltek hat geschrieben:
13. Nov 2023, 17:48
Die Verletzung der Bellschen Ungleichung zeigt, dass entweder die Annahme von Realismus falsch ist, oder die Annahme der Lokalität falsch ist.
... oder dass man nicht frei messen/wählen kann (-> 3.).
Skeltek hat geschrieben:
13. Nov 2023, 17:48
Die Quantenmechanik geht von Realismus als Axiom aus und zeigt dann, dass diese Annahme den Grundsatz der Lokalität verletzt.
Das ist so nicht richtig. Zumindest müsstest du an der Stelle erklären, was du hier unter "Realismus" verstehst?
Die wahlweisen Messungen sind nicht unabhängig voneinander. Auch hat das Gemessene keinen Einfluss darauf wie das Messende beim Eintreffen vorgefunden wird. Auch ist es meiner Meinung nach ziemlich ignorant anzunehmen, dass zu egal welchem Einfluss und Zeitpunkt eine der beiden Messgrößen bzw Ausprägungen der Erhaltungsgröße vollständig und restlos in die andere umgewandelt wurde.

Die Annahme des Realismus geht oft mit der Annahme einher, dass die gemessenen Größen zu jedem Zeitpunkt unabhängig von der Messung und der derzeitigen Größe des Komplementes bereits vorliegen.
Nimm z.B. ein im Wasser treibendes Stück Holz, welches gleichmäßigen sich widerholenden Wellen ausgesetzt ist:
Da hat man nicht nur die Auf- und Ab-Beschleunigung, welche ständig die Lageenergie des Stückes Holz in Bewegungsenergie umwandelt und anders herum, sondern immer(!) auch eine geringe sinusförmige Seitwärtsbewegung, welche zeitgleich zur höchsten Lageenergie ihren höchsten Wert erreicht.
Misst man die Bewegungsenergie des Stückes Holz, wird diese niemals komplett Null. Andererseits hinkt die potentielle Energie der Lageenergie immer etwas hinterher, weil zusätzlich zur Lageenergie noch die Wasserspannung hinzu kommt.
-> Man hat nie eine vollstängie Trennung der beiden Ausprägungen der Energieform namens Bewegungsenergie und Lageenergie.

So ist das auch beim Messen von verschränkten Teilchen und ähnlichem: Die Annahme was man misst würde zu egal welchem Zeitpunkt maximal oder minimal sein ist naiv; genauso wie die Annahme dass es nicht eine Mindestmenge der Erhaltungsgröße gibt, die zu jedem Zeitpunkt potentieller Teil beider Ausprägungen sein kann.
Dieser Teil ist flexibel und unscharf und fließt möglicherweise je nachdem was man gerade misst (auch abhängig vom Zustand des Messgerätes) in eine jeweils andere Messgröße ein. (Auch gibt es eine zeitliche Unschärfe, welche dem Messprozess unter Umständen Zeit geben könnte das fehlende Volumen der Erhaltungsgröße vor der Messreaktion noch rechtzeitig umzuwandeln).

Man darf die Auffassung, dass die Messgrößen voneinander unabhängig sind, ohne die Messung bereits existieren und dass diese bereits vorherbestimmt und determiniert sind, nicht verwechseln oder miteinander vermengen.


Ich habe das Gefühl, dass unter 'Realismus' jedes mal mehrere Dinge hineingepackt werden, weil einfach angenommen wird, dass diese synonym füreinander stehen oder ohneeinander nicht vorkommen.

Re: Ist Einsteins spukhafte Fernwirkung wirklich so spukhaft?

Verfasst: 7. Jan 2024, 01:30
von seeker
Ich habe ein wenig Probleme deinen Text zu verstehen...
Was man sagen kann: Das, womit wir in der Quantenwelt konkrontiert werden, lässt sich nicht allein durch Messfehler bzw. Messungenauigkeiten oder normal-verborgene Einflüsse erklären.

Beim Realismus geht es im Prinzip um folgende Frage:

Ich schieße ein Teilchen von A nach B. Ich beobachte das Teilchen beim Abschuss zuerst an A, stelle dort auch Messwerte fest, z.B. die kin. Energie und die Ladung. Später beobachte ich das Teilchen beim Einschlag an B, mit derselben kin. Energie und Ladung.
Frage: Existierte das Teilchen auch im Flug zwischen A und B, wo ich nicht gemessen habe? Hatte es auch dort dieselbe kin. Energie und Ladung?
Was würdest du antworten?