Hinweis auf die DSGVO: Auf unserer Seite werden keine Dritt-Anbieter-Cookies verwendet und nur Daten erfasst, welche für das Minimum an Board-Funktionalität notwendig sind.
Bevor Sie sich registrieren oder das Board verwenden, lesen Sie bitte zusätzlich die DSGVO-Erklärung, welche in der Navigationsleiste verlinkt ist.
Kurzfassung der unserer Meinung nach wichtigsten DSGVO-Punkte:
Es kann vorkommen, dass Benutzer eigenverantwortlich Videos oder sonstige Medien in ihren Beiträgen verlinken, welche beim Aufruf der Forenseite als Teil der Seite samt zugehörigem Material mitgeladen werden. Sollten Sie dies nicht wünschen, verwenden Sie beim Benutzen des Forums einen Blocker wie z.B. uMatrix, welcher das Laden von Inhaltsblöcken von Fremd-URLs effektiv unterbinden kann.
Wir blenden keine Werbung ein und schränken die Inhalte in keinster Weise bei Benutzung von Addblockern ein. Dadurch ist die Grundfunktionalität des Forums auch bei vollständigem Blockieren von Drittanbieter-Inhalten stets gegeben.
Cookies werden unsererseits nur verwendet um das Einloggen des Benutzers für die Dauer der Forenbenutzung zu speichern. Es steht dem Benutzer frei die Option 'Angemeldet bleiben' zu verwenden, damit der Cookie dauerhaft gespeichert bleibt und beim nächsten Besuch kein erneutes Einloggen mehr notwendig ist.
EMail-Adressen werden für Kontakt bei wichtigen Mitteilungen und zur Widerherstellung des Passwortes verwendet. Die verwendeten IPs können von uns ohne externe Hilfsmittel mit keiner realen Person in Verbindung gebracht werden und werden nach spätestens 7 Tagen gelöscht. Diese IPs werden höchstens verwendet um Neuanmeldungen unerwünschter oder gesperrter Nutzer zu identfizieren und zu unterbinden. Wir behalten uns daher vor bei Verdacht, die Frist für die IP-Löschung auf maximal 14 Tage zu verlängern.
Unsere Webseite läuft auf einem virtuellen Linux-Server, welcher von einem externen Anbieter gehostet wird. Etwaige Verstöße der DSGVO-Auflagen seitens dieses deutschen Hosters können wir nicht feststellen und somit auch nicht verfolgen.
Wir halten Backups unserer Datenbanken, welche in regelmäßigen Abständen als Schutz vor Katastrophen, Hackerangriffen und sonstigen Ausfällen erstellt werden. Sollte ein Nutzer die Löschung seiner Daten wünschen, betrachten wir es als Unzumutbar die Backups auch von den Daten zu befreien, da es sich hierbei um eine mehrtägiges Unterfangen handelt - dies ist für eine Einzelperson beim Betrieb eines privaten Forums nicht zumutbar möglich ohne das Backup komplett zu löschen.
Sollten Sie etwas gegen die dauerhafte anonyme Speicherung ihrer EMail-Adresse, ihres Pseudonyms und ihrer Beiträge in einem Backup haben, sehen Sie von der Registrierung in diesem Forum ab. Für Mitglieder, welche vor dem 25.05.2018 registriert waren steht jedoch das Recht im Raum, eine Löschung der Datenbank-Backups zu beantragen.
Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist, lesen Sie bitte zunächst die FAQs sowie die wesentlichen Regeln zur Benutzung des Forums.
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, müssen Sie sich zunächst registrieren.
Bevor Sie sich registrieren oder das Board verwenden, lesen Sie bitte zusätzlich die DSGVO-Erklärung, welche in der Navigationsleiste verlinkt ist.
Kurzfassung der unserer Meinung nach wichtigsten DSGVO-Punkte:
Es kann vorkommen, dass Benutzer eigenverantwortlich Videos oder sonstige Medien in ihren Beiträgen verlinken, welche beim Aufruf der Forenseite als Teil der Seite samt zugehörigem Material mitgeladen werden. Sollten Sie dies nicht wünschen, verwenden Sie beim Benutzen des Forums einen Blocker wie z.B. uMatrix, welcher das Laden von Inhaltsblöcken von Fremd-URLs effektiv unterbinden kann.
Wir blenden keine Werbung ein und schränken die Inhalte in keinster Weise bei Benutzung von Addblockern ein. Dadurch ist die Grundfunktionalität des Forums auch bei vollständigem Blockieren von Drittanbieter-Inhalten stets gegeben.
Cookies werden unsererseits nur verwendet um das Einloggen des Benutzers für die Dauer der Forenbenutzung zu speichern. Es steht dem Benutzer frei die Option 'Angemeldet bleiben' zu verwenden, damit der Cookie dauerhaft gespeichert bleibt und beim nächsten Besuch kein erneutes Einloggen mehr notwendig ist.
EMail-Adressen werden für Kontakt bei wichtigen Mitteilungen und zur Widerherstellung des Passwortes verwendet. Die verwendeten IPs können von uns ohne externe Hilfsmittel mit keiner realen Person in Verbindung gebracht werden und werden nach spätestens 7 Tagen gelöscht. Diese IPs werden höchstens verwendet um Neuanmeldungen unerwünschter oder gesperrter Nutzer zu identfizieren und zu unterbinden. Wir behalten uns daher vor bei Verdacht, die Frist für die IP-Löschung auf maximal 14 Tage zu verlängern.
Unsere Webseite läuft auf einem virtuellen Linux-Server, welcher von einem externen Anbieter gehostet wird. Etwaige Verstöße der DSGVO-Auflagen seitens dieses deutschen Hosters können wir nicht feststellen und somit auch nicht verfolgen.
Wir halten Backups unserer Datenbanken, welche in regelmäßigen Abständen als Schutz vor Katastrophen, Hackerangriffen und sonstigen Ausfällen erstellt werden. Sollte ein Nutzer die Löschung seiner Daten wünschen, betrachten wir es als Unzumutbar die Backups auch von den Daten zu befreien, da es sich hierbei um eine mehrtägiges Unterfangen handelt - dies ist für eine Einzelperson beim Betrieb eines privaten Forums nicht zumutbar möglich ohne das Backup komplett zu löschen.
Sollten Sie etwas gegen die dauerhafte anonyme Speicherung ihrer EMail-Adresse, ihres Pseudonyms und ihrer Beiträge in einem Backup haben, sehen Sie von der Registrierung in diesem Forum ab. Für Mitglieder, welche vor dem 25.05.2018 registriert waren steht jedoch das Recht im Raum, eine Löschung der Datenbank-Backups zu beantragen.
Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist, lesen Sie bitte zunächst die FAQs sowie die wesentlichen Regeln zur Benutzung des Forums.
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, müssen Sie sich zunächst registrieren.
Wahrheit und Beweisbarkeit
Wahrheit und Beweisbarkeit
Ich arbeite gewöhnlich mit folgendem System: Eine Aussage A ist wahr oder falsch. Davon zu trennen ist die Frage, ob ich das wissen kann, d.h. ob ich den angenommenen Wahrheitswert von A beweisen kann. Es gibt also danach: wahre beweisbare, wahre unbeweisbare, falsche beweisbare und falsche unbeweisbare Aussagen. Trennt die Mathematik ebenfalls zwischen Wahrheitswert und Beweisbarkeit oder gibt es da verschiedene Schulen?
In der Mathematik wäre dann eine wahre Aussage jene, die der Fall wäre, d.h. die aus irgendwelchen Axiomen nach irgendwelchen Ableitungsregeln gewonnen werden könnte, entsprechend eine falsche, die nicht aus den Axiomen und Ableitungsregeln folgt bzw. wo deren Negation aus den Axiomen/Ableitungsregeln folgt. Beweisbarkeit wäre lediglich das faktische Aufzeigenkönnen der Ableitung aus den Axiomen mit den Ableitungsregeln. Gödel's Satz "Ich bin unbeweisbar (iSv: ich kann nicht aus den Axiomen/Ableitungsregeln gewonnen werden)" wäre dann ein wahrer Satz, soweit er aus den Axiomen/Ableitungsregeln gewonnen wurde. Er wäre aber faktisch unbeweisbar, so dass seine Wahrheit für uns nicht erkennbar wäre.
In der Mathematik wäre dann eine wahre Aussage jene, die der Fall wäre, d.h. die aus irgendwelchen Axiomen nach irgendwelchen Ableitungsregeln gewonnen werden könnte, entsprechend eine falsche, die nicht aus den Axiomen und Ableitungsregeln folgt bzw. wo deren Negation aus den Axiomen/Ableitungsregeln folgt. Beweisbarkeit wäre lediglich das faktische Aufzeigenkönnen der Ableitung aus den Axiomen mit den Ableitungsregeln. Gödel's Satz "Ich bin unbeweisbar (iSv: ich kann nicht aus den Axiomen/Ableitungsregeln gewonnen werden)" wäre dann ein wahrer Satz, soweit er aus den Axiomen/Ableitungsregeln gewonnen wurde. Er wäre aber faktisch unbeweisbar, so dass seine Wahrheit für uns nicht erkennbar wäre.
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Zunächst mal zum ersten Absatz: ja, die Mathematik geht im Wesentlichen genauso vor.
Nehmen wir ein Axiomensystem X sowie eine Aussage A. Beweisbar bedeutet, dass eine (im Rahmen von X) formal korrekte Ableitung = ein Beweis B(A) von A existiert. Unbeweisbar bedeutet, dass dieser Beweis nicht existiert, was aber bewiesen werden muss! D.h. im letzten Fall existiert ein Beweis B' der beweist, dass kein Beweis B existieren kann. Das gilt im Falle von Gödels zweitem Unvollständigkeitssatz.
Zum zweiten Absatz: Wahrheit und Beweisbarkeit sind dann identisch, wenn das Axiomensystem X widerspruchsfrei ist. Ist das Axiomensystem dagegen nicht widerspruchsfrei, dann werden im allgemeinen zwei Beweise existieren, aus denen sowohl A als auch ~A, d.h. "A ist beweisbar" und "nicht-A ist ebenfalls beweisbar" folgt. In einem nicht widerspruchsfreien Axiomensystem sind alle Sätze beweisbar, aber es ist natürlich sinnlos, noch von wahr oder falsch zu reden.
Dein allerletzter Satz ist so nicht korrekt. Die Wahrheit des zweiten Gödelschen Satzes, nämlich seine Unbeweisbarkeit, ist für uns sehr wohl erkennbar, nicht jedoch innerhalb des Axiomensystems.
Zur Widerspruchsfreiheit von Axiomensystemen: Es gibt Fälle, in denen diese bewiesen werden kann. Z.B. sind Axiomensysteme zur Logik typischerweise beweisbar widerspruchsfrei. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen dies (beweisbar) nicht bewiesen werden kann, z.B. für Axiomensysteme der Arithmetik.
Nehmen wir ein Axiomensystem X sowie eine Aussage A. Beweisbar bedeutet, dass eine (im Rahmen von X) formal korrekte Ableitung = ein Beweis B(A) von A existiert. Unbeweisbar bedeutet, dass dieser Beweis nicht existiert, was aber bewiesen werden muss! D.h. im letzten Fall existiert ein Beweis B' der beweist, dass kein Beweis B existieren kann. Das gilt im Falle von Gödels zweitem Unvollständigkeitssatz.
Zum zweiten Absatz: Wahrheit und Beweisbarkeit sind dann identisch, wenn das Axiomensystem X widerspruchsfrei ist. Ist das Axiomensystem dagegen nicht widerspruchsfrei, dann werden im allgemeinen zwei Beweise existieren, aus denen sowohl A als auch ~A, d.h. "A ist beweisbar" und "nicht-A ist ebenfalls beweisbar" folgt. In einem nicht widerspruchsfreien Axiomensystem sind alle Sätze beweisbar, aber es ist natürlich sinnlos, noch von wahr oder falsch zu reden.
Dein allerletzter Satz ist so nicht korrekt. Die Wahrheit des zweiten Gödelschen Satzes, nämlich seine Unbeweisbarkeit, ist für uns sehr wohl erkennbar, nicht jedoch innerhalb des Axiomensystems.
Zur Widerspruchsfreiheit von Axiomensystemen: Es gibt Fälle, in denen diese bewiesen werden kann. Z.B. sind Axiomensysteme zur Logik typischerweise beweisbar widerspruchsfrei. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen dies (beweisbar) nicht bewiesen werden kann, z.B. für Axiomensysteme der Arithmetik.
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Innerhalb des Axiomensystems gilt mE: Der Satz ist wahr oder falsch - wir wissen es nicht - denn er ist unbeweisbar, weil er sonst widersprüchlich würde.tomS hat geschrieben: Die Wahrheit des zweiten Gödelschen Satzes, nämlich seine Unbeweisbarkeit, ist für uns sehr wohl erkennbar, nicht jedoch innerhalb des Axiomensystems.
Mich interessieren nochmal die genauen Definitionen:
Eine Aussage "A" ist wahr gdw. A. A wiederum kann in der modernen Mathematik nur der Fall sein, wenn es aus den Axiomen regelgerecht abgeleitet wurde, daher kann man verkürzt sagen: Eine Aussage "A" ist wahr, wenn sie korrekt abgeleitet wurde.
Eine Aussage "A" ist beweisbar gdw. wenn die korrekte Ableitung (die sie wahr macht) gezeigt werden kann.
Kann man das so auf den Punkt bringen?
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Ich habe doch oben klargestellt, dass i.A. der Schluss von Wahrheit auf Beweisbarkeit u.u. nicht unbedingt sinnvoll ist.Pippen hat geschrieben:Innerhalb des Axiomensystems gilt mE: Der Satz ist wahr oder falsch - wir wissen es nicht - denn er ist unbeweisbar, weil er sonst widersprüchlich würde.
Dann ist sie beweisbar, aber noch nicht zwingend wahr; s.o.Pippen hat geschrieben:Eine Aussage "A" ist wahr gdw. A. A wiederum kann in der modernen Mathematik nur der Fall sein, wenn es aus den Axiomen regelgerecht abgeleitet wurde, daher kann man verkürzt sagen: Eine Aussage "A" ist wahr, wenn sie korrekt abgeleitet wurde.
Ja.Pippen hat geschrieben:Eine Aussage "A" ist beweisbar gdw. wenn die korrekte Ableitung gezeigt werden kann.
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Definiere doch mal Wahrheit und Beweisbarkeit! Du scheinst mir nämlich das, was ich als Wahrheit ansehe als Beweisbarkeit anzusehen.
Eine math. Aussage "A" ist wahr gdw. ... (???)
Eine math. Aussage "A" ist beweisbar gdw. ... (A innerhalb eines Axiomensystems nach vordefinierten Schlussregeln abgeleitet werden kann???)
Eine math. Aussage "A" ist wahr gdw. ... (???)
Eine math. Aussage "A" ist beweisbar gdw. ... (A innerhalb eines Axiomensystems nach vordefinierten Schlussregeln abgeleitet werden kann???)
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Bzgl. deiner Definition von Beweisbarkeit stimme ich dir zu: Eine Aussage ist gdw beweisbar, wenn sie aus den Axiomen nach gültigen Schlussregeln formal korrekt abgeleitet werden kann.
Wie wir seit Gödel wissen, ist jedoch die Gleichsetzung von Wahrheit und Beweisbarkeit problematisch, da es offensichtlich wahre, jedoch unbeweisbare Sätze gibt. Nach Wikipedia:
Gödels erster Unvollständigkeitssatz zeigt, dass jedes hinreichend mächtige, konsistente formale System unvollständig ist: es gibt wahre Aussagen, die in seiner Sprache ausdrückbar sind, die aber nicht beweisbar sind.
Wie wir seit Gödel wissen, ist jedoch die Gleichsetzung von Wahrheit und Beweisbarkeit problematisch, da es offensichtlich wahre, jedoch unbeweisbare Sätze gibt. Nach Wikipedia:
Gödels erster Unvollständigkeitssatz zeigt, dass jedes hinreichend mächtige, konsistente formale System unvollständig ist: es gibt wahre Aussagen, die in seiner Sprache ausdrückbar sind, die aber nicht beweisbar sind.
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Ok, soweit so gut, aber wie definierst du nun Wahrheit? Tarski definiert bekanntlich Wahrheit so: "p" ist wahr gdw. p, maW: "2+2=4" ist wahr, wenn 2+2=4? Das würde auch gut zu Gödel passen. Denn der Gödelsatz wäre in Gödel's Axiomensystem AS wahr, aber dort nicht beweisbar. Dass er in AS wahr ist, kann man erst mit einem erweiterten Axiomensystem AS' zeigen, wo man den Satz für AS aber in AS' beweisen kann. Wie klingt das?tomS hat geschrieben:Eine Aussage ist gdw beweisbar, wenn sie aus den Axiomen nach gültigen Schlussregeln formal korrekt abgeleitet werden kann.
-
- Site Admin
- Beiträge: 5085
- Registriert: 25. Mär 2008, 23:51
- Wohnort: Stuttgart, Germany
- Kontaktdaten:
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Es gibt Aussagen, die weder wahr noch falsch sind. Eine boolsche Auswertung ist hier völlig kontextlos.
"Ich bin wahr" ergibt als Zirkelschluss keinen Sinn, da es sein eigenes Axiom impliziert und sonst nichts. Viele kommen nur nicht auf die Idee dem Satz den Wahrheitswert "falsch" zuzuordnen, der ja genauso widerspruchsfrei wäre.
Ähnlich ist das mit vielen nicht-beweisbaren Aussagen der Mathematik, die sich effektiv vom restlichen Aussagensystem abkoppeln. Genauso kann uns das Auswahlaxiom für sich betrachtet nicht garantieren(wenn wir es als wahr annehmen), dass es überhaupt einen Körper und Elemente gibt, auf die er angewendet werden kann.
"Ich bin wahr" ergibt als Zirkelschluss keinen Sinn, da es sein eigenes Axiom impliziert und sonst nichts. Viele kommen nur nicht auf die Idee dem Satz den Wahrheitswert "falsch" zuzuordnen, der ja genauso widerspruchsfrei wäre.
Ähnlich ist das mit vielen nicht-beweisbaren Aussagen der Mathematik, die sich effektiv vom restlichen Aussagensystem abkoppeln. Genauso kann uns das Auswahlaxiom für sich betrachtet nicht garantieren(wenn wir es als wahr annehmen), dass es überhaupt einen Körper und Elemente gibt, auf die er angewendet werden kann.
Gödel für Dummies:
- Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
- Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
- Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Nochmal: Wir hatten bereits herausbekommen, wie in der Mathematik die Beweisbarkeit definiert wird: Eine Aussage "p" ist beweisbar gdw. wenn sie aus gültigen Axiomen mittels gültiger Schlussregeln korrekt abgeleitet werden kann. Wie definiert sich nun Wahrheit (in der Mathematik)? D.h. wie wird die folgende Definition fortgesetzt: Eine Aussage "p" ist wahr gdw. ... ? ME gilt: "... wenn p." Das ist die sog. Tarski'sche Definition. Das Problem ist nun folgendes: Wie kann eine Aussage "p" wahr und dennoch unbeweisbar sein, wenn sich in der Mathematik die Wahrheit einer Aussage immer nur aus bestimmten Axiomen und den Schlussregeln ergeben kann? Wahrheit und Beweisbarkeit scheinen zusammenzufallen und damit wäre Gödel's Satz widersprüchlich.
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Ich gehe also mal von folgendem aus:
Eine math. Aussage "p" ist beweisbar gdw. sie aus gültigen Axiomen mittels gültiger Schlussregeln korrekt abgeleitet werden kann.
Eine math. Aussage "p" ist wahr gdw. p.
Nun ergibt sich folgendes Problem mit Gödel's Satz G in seinen Unvollständigkeitsuntersuchungen: G wird im Axiomensystem A konstruiert. Er ist dort weder beweisbar noch sein Gegenteil. Woher will Gödel nun je wissen, dass G in A wahr ist? Wenn er G in irgendeinem mächtigeren Axiomensystem A' beweist, dann ist G nur in A' wahr, nicht in A, denn G's Wahrheit bedeutet ja, dass G in A der Fall sein muss und das ist offenbar nicht der Fall, sonst hätte man ihn beweisen können. D.h. G müsste in A weder wahr noch falsch sein (denn dann hätte man sein Gegenteil beweisen können müssen) und damit keine zulässige Aussage in A.
Eine math. Aussage "p" ist beweisbar gdw. sie aus gültigen Axiomen mittels gültiger Schlussregeln korrekt abgeleitet werden kann.
Eine math. Aussage "p" ist wahr gdw. p.
Nun ergibt sich folgendes Problem mit Gödel's Satz G in seinen Unvollständigkeitsuntersuchungen: G wird im Axiomensystem A konstruiert. Er ist dort weder beweisbar noch sein Gegenteil. Woher will Gödel nun je wissen, dass G in A wahr ist? Wenn er G in irgendeinem mächtigeren Axiomensystem A' beweist, dann ist G nur in A' wahr, nicht in A, denn G's Wahrheit bedeutet ja, dass G in A der Fall sein muss und das ist offenbar nicht der Fall, sonst hätte man ihn beweisen können. D.h. G müsste in A weder wahr noch falsch sein (denn dann hätte man sein Gegenteil beweisen können müssen) und damit keine zulässige Aussage in A.
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Wahrheit ist m.E. eine bzgl. A relative, triviale Tautologie zu Beweisbarkeit. Wenn du dagegen an eine ewige Wahrheit glaubst, wirst, du sie in der Mathematik nicht finden.Pippen hat geschrieben:Ich gehe also mal von folgendem aus:
Eine math. Aussage "p" ist beweisbar gdw. sie aus gültigen Axiomen mittels gültiger Schlussregeln korrekt abgeleitet werden kann.
Eine math. Aussage "p" ist wahr gdw. p.
Nun ergibt sich folgendes Problem mit Gödel's Satz G in seinen Unvollständigkeitsuntersuchungen: G wird im Axiomensystem A konstruiert. Er ist dort weder beweisbar noch sein Gegenteil. Woher will Gödel nun je wissen, dass G in A wahr ist? Wenn er G in irgendeinem mächtigeren Axiomensystem A' beweist, dann ist G nur in A' wahr, nicht in A, denn G's Wahrheit bedeutet ja, dass G in A der Fall sein muss und das ist offenbar nicht der Fall, sonst hätte man ihn beweisen können. D.h. G müsste in A weder wahr noch falsch sein (denn dann hätte man sein Gegenteil beweisen können müssen) und damit keine zulässige Aussage in A.
Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_der_Mathematik
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Nee, denn dann wäre Gödel's Satz ja widersprüchlich. Denn wenn Beweisbarkeit und Wahrheit auswechselbar wären - und das wären sie, wenn beides eine Tautologie wäre - dann wäre Gödel's Satz damit wahr und falsch. Das geht nicht. Gödel muss da eigentlich schon sauber unterscheiden. Er hätte mE sagen müssen: Den Gödelsatz kann man im Axiomensystem A nicht beweisen noch sein Gegenteil - er ist in A unentscheidbar. Ob er wahr oder falsch ist, bleibt uns daher für immer verschlossen. Dann fände ich es überzeugend und konsequent.tomS hat geschrieben: Wahrheit ist m.E. eine bzgl. A relative, triviale Tautologie zu Beweisbarkeit.
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Ja, so ist das auch. Bzgl. A ist der Satz nicht beweisbar und damit innerhalb von A auch nicht wahr. Dass er wahr ist, erkennst du erst, wenn du A "von außen" in den Blick nimmst.
Gruß
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
Tom
Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper
-
- Site Admin
- Beiträge: 5085
- Registriert: 25. Mär 2008, 23:51
- Wohnort: Stuttgart, Germany
- Kontaktdaten:
Re: Wahrheit und Beweisbarkeit
Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen
"nicht entscheidbar"
und
"weder wahr noch falsch"!
"nicht entscheidbar"
und
"weder wahr noch falsch"!
Gödel für Dummies:
- Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
- Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
- Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.