Ja, jetzt kommen wir gemeinsam langsam auf den Kern.
Ich möchte nochmal kurz festhalten, dass ich es nicht von der mathematischen Null und Eins habe, sondern von der beobachtbaren/messbaren "Null" uns "Eins" (also dem, was den mathematischen Objekten in der Welt der Phänomene entsprechen soll).
Bei der Mathematik sind wir uns glaube ich einig.
Das ist richtig. Mein Punkt ist: Wo kommen diese wann und in welcher Reihenfolge her? (s.u.)tomS hat geschrieben:Wenn du meinst, "ein Ding" wäre konzeptfrei messbar, dann widerspreche ich. Du hast bereits implizit Konzepte eingeführt, nämlich "zählen" und "Ding", also "isolierbar, individualisiert zählbar" o.ä. - im Gegensatz zu etwas kontinuierlichem.
Das ist der Kern.tomS hat geschrieben:Ich bestreite aber weiterhin, dass der Begriff "Eins" weniger Voraussetzungen benötigt als der Begriff "Null"
Ich behaupte, dass er Begriff "Eins" ursprünglich mindestens weniger Voraussetzungen benötigt als der Begriff "Null".
Argumentation:
Nehmen wir an, dass ich keinerlei Konzepte habe, keine Abstraktionen, aber in einer Welt mit Dingen lebe.
Weil diese Dinge in irgendeiner Form objektiv da sind, ist es mir möglich durch die Betrachtung derselben Konzepte zu entwickeln, mithilfe derer ich zu dem Konzept "Eins" gelangen kann, auch zu dem Konzept "Zahl", usw. Zu dem Konzept "Null" kann ich aber erst dann kommen, wenn ich das Konzept "Eins" (etc.) schon habe.
Würde ich ursprünglich in einer Welt ohne Dinge gelebt haben und gleichsam ursprünglich keinerlei Konzepte gehabt haben, so wäre es mir nicht möglich irgendwelche Konzepte durch Betrachtung zu generieren, denn es ist ja nichts da, das betrachtet werden könnte.
Das hat aus meiner Sicht nichts mit (zufälliger) Historie zu tun, sondern ist notwendig so.
Anders ausgedrückt:
Ich kann erst dann begreifen, dass manche Dinge nicht da sind, wenn ich zuvor begriffen habe, dass manche Dinge da sind.
Gegenargumente?
Gruß
seeker