Ja, der Aharonov–Bohm effect wird oft zitiert um zu zeigen, dass nicht die Feldstärken, sondern die Potentiale die wahren Größen sind. Ich kenne den Effekt und folge der Ansicht so nicht. Ganz kurz: Ich verstehe Materiewellen oder Licht als Gemisch einer elektrischen Führungswelle und eingelagerten Teilchen die elektrisch schwingungsfähig sind (elastische Dipole). Beim Aharonov–Bohm-Effekt könnte es so sein, dass die Führungswelle die Abschirmung, die das magnetische Feld umgibt, durchdringt und dann dort verändert wird. Die Teilchenbahnen selbst (die außen vorbeiführen), würden dann wiederum durch die veränderte Führungswelle beeinflusst werden.tomS hat geschrieben: Zunächst mal zeigt uns der Aharanov-Bohm-Effekt, dass das Eichfeld und nicht die Feldstärke die fundamentale Größe ist. Das erkennt man auch im Rahmen der kanonischen Quantisierung von Eichtheorien, man kann diese Theorien nicht ausschließlich mittels Feldstärken formulieren.
Soweit ich das heute sehe, gibt es nur eine einzige Grundkraft und diese ist für eine Punktquelle eine konservative Zentralkraft und somit immer durch ein Potential beschreibbar. Das gilt auch für alle Inertialsysteme. Es wundert mich daher nicht, dass sich alles durch Potentialfelder beschreiben lässt.tomS hat geschrieben: Das Eichprinzip ist nicht die Tatsache, dass ich eine Eichung wählen kann, wenn ich eine Eichtheorie verwende, sondern die Tatsache, dass offensichtlich alle in der Natur vorkommenden fundamentalen Kräfte mittels Eichtheorien beschrieben werden müssen.
Wikipedia schreibt:tomS hat geschrieben: Das funktioniert im Rahmen der ART so nicht mehr. Interessanterweise wird die Lorentzinvarianz dort zu einer lokalen Eichtheorie. Zum Vergleich der Geschwindigkeiten zweier Beobachter bedarf es weiterer mathematischer Strukturen.
"In Albert Einstein's original pedagogical treatment, it is based on two postulates:
1. The laws of physics are invariant (i.e. identical) in all inertial systems (non-accelerating frames of reference).
2. The speed of light in a vacuum is the same for all observers, regardless of the motion of the light source."
Das waren Einsteins Ausgangspunkte, mit denen er die Lorentztransformation entwickelte. Ich sehe es heute so, dass Einstein damals die enorme Bedeutung der beiden Postulate für die Elektrodynamik richtig erkannte. Die Lorentztransformation bringt beides mathematisch in Einklang, wodurch es der Physik der damaligen Zeit ermöglicht wurde, weiterzumachen. Nur ist die Lorentztransformation nicht die beste Erklärung, sie lag zu der damaligen Zeit einfach auf der Hand. Als Beleg dafür empfehle ich "The Time Machine" von H.G.Wells zu lesen (geschrieben 1895, also 10 Jahre vor der SRT). In "Section One" wird die SRT quasi vorweggenommen.
Leider ist die alternative Erklärung auch nicht äquivalent. Beispielsweise könnte sich hier Materie theoretisch auch mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen und die beiden Postulate wären interessanterweise immer noch gültig. Die Testexperimente der SRT erfüllt die Alternative wohl ebenfalls alle, daher ist es im Moment einfach noch offen, was richtig ist. Wenn sich die Alternative als korrekt herausstellen sollte, würde das eine Menge Arbeit für die theoretische Physik bedeuten. Ich bin mir im Klaren darüber, dass da niemand in Begeisterung ausbricht. Allerdings glaube ich, dass am Ende eine Theorie übrig bleibt, die viel kompakter, ästhetischer und intuitiver ist.
Zur ART: Diese wird durch die Alternative ebenso unnötig wie die Lorentztransformation, da beschleunigte Ladungen in ihr eigenes Feld gepresst werden. Sie nehmen daher eine virtuelle Ladung gleichen Vorzeichens in Beschleunigungsrichtung wahr. Dadurch entsteht eine Gegenkraft, die solange wächst, bis sich beide Kräfte kompensieren und das beschleunigte Objekt so kräftefrei wird. Damit ist dann auch das Postulat der ART erfüllt, ohne das es einer Raumzeit bedarf. Nebenbei werden auch die newtonschen Axiome, sowie das Konzept der trägen Masse verständlich.