Hallo zusammen,
alle 20 Jahre haben wir den vermuteten "Stern von Bethlehem" - die grosse Konjunktion, bei der der Jupiter den Saturn überholt.
Dieses Jahr ist es wieder so weit, und was für eine - die beiden passieren am 21.Dezember 2020 um 18:37:31 Uhr nur 6' voneinander entfernt, das ist ein Zehntel Grad bzw. ein Drittel Vollmond-Durchmesser. - Wobei man sich über die Zeiten offenbar nicht einig ist; gemäss dieser Seite findet das Ereignis bereits um 13:48:52 Uhr statt.
Um diese Uhrzeit dürften die beiden bei uns schon tief am Westhorizont stehen - rund 1 Stunde später gehen sie schon unter, und ich empfehle unbedingt, schon Mitte der Dämmerung mit der Beobachtung zu beginnen. - Ich selber werde nach Zürich in die Urania-Sternwarte gehen und meinen 10x50 Feldstecher mitnehmen. Bei der letzten Grossen Konjunktion war ich 39 Jahre alt, nun bin ich 59 Jahre alt und bei der nächsten werden es derer 79 Jahre sein .......
Was gibt es zu sehen: leider ist es noch unklar, ob der Jupiter über dem Saturn (Das Himmelsjahr Seite 264) oder der Saturn über dem Jupiter durchzieht (Das Himmelsjahr Seite 265, die Wikipedia suggeriert das, ebenso astronomie.de, die netterweise das gesamte Szenario abgebildet haben).
Da ich letzteres ohnehin zur Überprüfung meiner Beobachtungen nutze schenek ich diesem mehr Glauben.
EDIT 16.11.2020, 13:05 Uhr: gestrichen, da Missverständnis, die Darstellung auf Seite 264 bezieht sich auf das Jahr 7 vor Christus; die diesjährige Situation ist im Himmelsjahr auf den Seiten 158 und in besserem Detail 159 beschrieben
Also, was wird man sehen:
links vom Jupiter ungefähr wie heute die Kallisto weit links aussen; Ganymed und Io bilden nicht sehr weit weg vom Jupiter auf der linken Seite und Europa steht sehr günstig auf der rechten Seite, d.h. in ungefähr maximalem Abstand vom Jupiter.
Und jetzt kommt der Hammer: Weniger als der Abstand Kallisto - Europa steht senkrecht oberhalb1 zum Jupiter der Saturn mit dem Titan !!!
Und der hat ebenfalls Monde: Titan steht diagonal rechts oberhalb vom Saturn, etwa im Abstand Jupiter-Ganymed; ob man weitere Monde sehen wird sehen können erscheint mir fraglich: Thetys unten und Dione oben bilden einen Doppelmond rechts oberhalb des Saturn und die Rhea knapp doppelt so weit entfernt steht auf der anderen Seite des Saturn, allesamt aber deutlich näher als der Abstand Jupiter-Io; ich weiss nicht, was da auch mit einem grossen Fernrohr so tief am Horizont noch möglich ist. Japetus ist ebenfalls links vom Saturn, etwas mehr als der Abstand Jupiter-Kallisto allerdings schwächer als 12 Grösse.
Kommt bei den Saturnmonden noch sehr erschwerend hinzu, dass die Saturnachse fast 27° geneigt ist, d.h. die Saturnmonde stehen nicht wie die Jupitermonde von der Erde aus gesehen in einer Linie !
Skizzen:
Die Konjunktion am 21.Dezember 2020 um 17 Uhr
Die Stellung der Saturnmonde am 21.Dezember 2020 um 17 Uhr
Stay tuned
Freundliche Grüsse, Ralf
1 genauer: senkrecht zur Äquatorialebene des Jupiter, die gleich der Linie ist, in der sich die Jupitermonde befinden
alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
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Zuletzt geändert von ralfkannenberg am 16. Nov 2020, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
- belgariath
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Re: alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
Danke für deine Vorankündigung!
Aber einwas verstehe ich nicht:
Aber einwas verstehe ich nicht:
Wie kann das denn sein, dass man nicht vorhersagen kann, welcher Planet nördlicher und welcher südlicher steht?ralfkannenberg hat geschrieben: ↑15. Nov 2020, 23:57[...]
Was gibt es zu sehen: leider ist es noch unklar, ob der Jupiter über dem Saturn (Das Himmelsjahr Seite 264) oder der Saturn über dem Jupiter durchzieht (Das Himmelsjahr Seite 265, die Wikipedia suggeriert das, ebenso astronomie.de, die netterweise das gesamte Szenario abgebildet haben).
[...]
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Re: alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
Hallo belgariath,belgariath hat geschrieben: ↑16. Nov 2020, 11:00Wie kann das denn sein, dass man nicht vorhersagen kann, welcher Planet nördlicher und welcher südlicher steht?
natürlich kann man das vorhersagen, die Situation ist aber wie immer die, dass man nicht so ohne Weiteres entscheiden kann, ob die Vorhersage das "direkte Bild" beschreibt, d.h. wie man es von blossem Auge oder im Feldstecher sieht, oder das "umgekehrte Bild im Fernrohr" beschreibt.
Ein weiterer Punkt, der immer wieder zu Missverständnissen führt, ist die Zeitangabe, also in MESZ, MEZ oder UT (United Time bzw. Greenwich Zeit), möglicherweise auch noch in den Varianten WEZ und WESZ. Wobei das bei den meisten freiäugigen Beobachtungen oder mit einem Feldstecher keine Rolle spielt.
Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
Hallo belgariath,belgariath hat geschrieben: ↑16. Nov 2020, 11:00Wie kann das denn sein, dass man nicht vorhersagen kann, welcher Planet nördlicher und welcher südlicher steht?
ich habe nun meinen Fehler gefunden: die Darstellung im Himmelsjahr auf Seite 264 bezieht sich auf die Situation im Jahre 7 vor Christus, die ja oftmals als Erkärung für den Stern von Bethehem herangezogen wird.
Im Jahre 2020 - wie auch im Himmelsjahr auf den Seiten 158 und 159 sowie all' den anderen Quellen dargestellt - wird der Jupiter unter dem Saturn vorüberziehen, d.h. die gezeigten Bilder sind so, wie man sie von blossem Auge oder im Feldstecher sieht.
Ich habe das in meinem Eingangsbeitrag angepasst.
Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
Entschuldigung, der fünftgrösste Saturnmond schreibt sich Tethys.ralfkannenberg hat geschrieben: ↑15. Nov 2020, 23:57ob man weitere Monde sehen wird sehen können erscheint mir fraglich: Thetys unten und Dione oben bilden einen Doppelmond rechts oberhalb des Saturn
Freundliche Grüsse, Ralf
Re: alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
Ob ER das auch weiß?ralfkannenberg hat geschrieben: ↑17. Nov 2020, 12:38
Entschuldigung, der fünftgrösste Saturnmond schreibt sich Tethys.
Mit freundlichen Grüßen
Frank
Frank
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Re: alle 20 Jahre: Grosse Konjunktion
Hallo Frank,
immerhin sind er und Dione "Harmoniebrecher", denn sein Entdecker Giovanni Cassini hat ihre Entdeckung nicht veröffentlich, weil er die Verherrlichung des Sonnenkönigs Louis XIV. nicht gefährden wollte - 6 Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn) sowie 8 Monde, die man damals kannte (Erdmond, Io, Europa, Ganymed und Kallisto sowie Titan, Rhea und Japetus) ergeben in ihrer Summe ja gerade diese 14.
Freundliche Grüsse, Ralf