Reise in ein Schwarzes Loch

Schwarze Löcher, wohl die mysteriösesten Objekte im All: Entstehung, Geometrie, Dynamik, Quantenaspekte
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von seeker » 31. Jul 2010, 12:51

Ein interessantes Video, das gut erklärt, was in welchem Abstand zu einem SL passiert.

Danke dafür!

Fürs Herz fehlt noch noch die rechte Musikuntermalung.
Die rechte Musik ist die hier:
[yt]http://www.youtube.com/watch?v=1n9aca_q ... re=related[/yt]

Ich war vielleicht 11 Jahre alt...

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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von gravi » 16. Jul 2012, 19:47

Schade um das Video.
Aber es gibt ja Alternativen:

http://abenteuer-universum.de/sterstern ... 360_ms.avi

@Schlurf: Was soll dein posting zur Thematik Schwarzer Löcher beitragen? Ich sehe da leider nicht den geringsten Zusammenhang.

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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von gravi » 18. Jul 2012, 20:19

SCHLURF hat geschrieben:Ich stelle mir vor, daß sich der Raum, der zwischen Atomhülle und Kern befindet wie verrückt zusammenschmoddert und aus der blöden, weit verbreiteten Nachmacherei dann ein schwarzes Loch entsteht.
Das verstehe ich leider auch nicht. Bekommen wir eine Erläuterung?

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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von Skeltek » 18. Jul 2012, 22:14

Er meint, daß die Abstände zwischen Atomkernen und Hüllen auf praktisch 0 zusammenfallen. So bekommt man aber höchstens ein Superhadron oder Quarkstern. Für ein SL müssen die Bausteine der Atomkerne auch auf 0 Abstand komprimiert werden.
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von seeker » 19. Jul 2012, 06:42

Yukterez hat geschrieben:Innerhalb eines grossen SL mit geringer Dichte können sich ohne weiteres auch kleine SL mit höherer Dichte befinden !
Ein interessanter, wenn auch m. E. recht theoretischer Gedanke. Die vermute, reale SL dürften wohl eher zu klein für so etwas sein und sollten insbesondere eher recht ungeladen sein. Bei einem kleinen SL hinter dem EH eines großen SL sollten sich beide Singularitäten recht schnell vereinigen.

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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von Skeltek » 19. Jul 2012, 09:51

seeker hat geschrieben:
Yukterez hat geschrieben:Innerhalb eines grossen SL mit geringer Dichte können sich ohne weiteres auch kleine SL mit höherer Dichte befinden !
Ein interessanter, wenn auch m. E. recht theoretischer Gedanke. Die vermute, reale SL dürften wohl eher zu klein für so etwas sein und sollten insbesondere eher recht ungeladen sein. Bei einem kleinen SL hinter dem EH eines großen SL sollten sich beide Singularitäten recht schnell vereinigen.

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Habe eine Idee zum Zeitfluss gehabt, die das klären könnte. Nimm an, daß keine Gezeitenkräfte auftreten und die Metrik eines Gegenstands zur Singularität hin lediglich verzerrt/verkleinert wird.
Angenommen, die Zeit vergeht in einem Gebiet des Universums langsamer, bzw weg davon unterschiedlich schnell als hin, dann hast du möglicherweise automatisch etwas, das von Gravitation überhaupt nicht unterscheidbar ist.
Beim Sturz auf die Singularität zu, schrumpfen lediglich die Streckenverhältnisse entlang eines Strahlenbündels. Durch die Neuskalierung der hineinfallenden Materie, vergehen Prozesse usw möglicherweise auch schneller. Ein Atom, das auf 1/10 Größe zusammenschrumpft, "tickt" auch viel schneller, da seine Eigenzeit im Vergleich zur eigenen(!) Metrik viel schneller abläuft.
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Unser Universum ein Schwarzes Loch?

Beitrag von gravi » 19. Jul 2012, 19:32

Dass unser Universum ein SL darstellen könnte, möchte ich bezweifeln:

- wie sonst wäre die beschleunigte Expansion zu erklären,
- wieso stürzt nicht alles in die Singularität (egal ob Punkt oder Ring),
- in jedem Fall müsste sich alle Materie auf eine zentralen Punkt hin bewegen,
- irgendwo müssten extreme Gezeitenkräfte zu beobachten sein, die dann auch noch oszillieren...

Auch unsere flache Raumzeit spricht nach meiner Ansicht ein anderes Wort. Und auch die Entstehung des "SL's" aus dem Urknall.

Gruß
gravi
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Re: Unser Universum ein Schwarzes Loch?

Beitrag von Skeltek » 20. Jul 2012, 09:21

gravi hat geschrieben:Dass unser Universum ein SL darstellen könnte, möchte ich bezweifeln:

- wie sonst wäre die beschleunigte Expansion zu erklären,
- wieso stürzt nicht alles in die Singularität (egal ob Punkt oder Ring),
- in jedem Fall müsste sich alle Materie auf eine zentralen Punkt hin bewegen,
- irgendwo müssten extreme Gezeitenkräfte zu beobachten sein, die dann auch noch oszillieren...

Auch unsere flache Raumzeit spricht nach meiner Ansicht ein anderes Wort. Und auch die Entstehung des "SL's" aus dem Urknall.

Gruß
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Warte mal kurz, du verwechselst da glaube ich was... ein schwarzes Loch hat nicht zwangsläufig eine Singularität.
Jeder Bereich mit genügend Materie kann einen EH haben, obwohl die den EH aufspannende Materie noch nicht zu einem Punkt kolabiert ist.

Die beschleunigte Expansion ist doch gerade der Beweis dafür. Kein Punkt außerhalb eines bestimmten Sphäroides kann von Informationen innerhalb jemals erreicht werden.

Innerhalb jedes EH ist die Raumzeit "fast" flach. Expansion bedeutet ja lediglich, daß Bild und Rahmen einfach neu skaliert werden.
Der Urknall ist eine Schlussfolgerung, nicht die Ursache unseres Wissensstandes; als Begründung für bestimmte Argumentationen m.M.n. völlig ungeeignet...
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von gravi » 20. Jul 2012, 19:36

Okay, nächstes Argument:

Die Fluchtgeschwindigkeit, je näher man dem EH kommt, steigt immer weiter an. Direkt am Horizont ist sie gleich c.
Unterhalb des Horizontes ist sie mindestens c, wenn nicht ungleich höher. Darüber sollten wir uns doch wohl einig sein.

Fragen:
Wieso beobachten wir dann Geschwindigkeiten, die deutlich unterhalb der Lichtgeschwindigkeit liegen?
Wieso fliegt nicht alles, aber auch alles mit min. c auf irgendeine Masseansammlung hin (ich behaupte ja nicht zwingend die Existenz einer Singularität),
Wieso verläuft die Zeit überhaupt noch "normal", innerhalb eines SL's dürfte es damit Probleme geben, dto. gilt für die Raumzeit...

Gruß
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von Timm » 20. Jul 2012, 21:31

Innerhalb eines SLes sieht man alles blauverschoben.

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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von Skeltek » 21. Jul 2012, 09:36

gravi hat geschrieben:Okay, nächstes Argument:

Die Fluchtgeschwindigkeit, je näher man dem EH kommt, steigt immer weiter an. Direkt am Horizont ist sie gleich c.
Unterhalb des Horizontes ist sie mindestens c, wenn nicht ungleich höher. Darüber sollten wir uns doch wohl einig sein.

Fragen:
Wieso beobachten wir dann Geschwindigkeiten, die deutlich unterhalb der Lichtgeschwindigkeit liegen?
Wieso fliegt nicht alles, aber auch alles mit min. c auf irgendeine Masseansammlung hin (ich behaupte ja nicht zwingend die Existenz einer Singularität),
Wieso verläuft die Zeit überhaupt noch "normal", innerhalb eines SL's dürfte es damit Probleme geben, dto. gilt für die Raumzeit...

Gruß
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Aber innerhalb des fallenden Bezugssystems verändert sich die Metrik auch innerhalb des EH erstmal kaum. Erst nahe der Singularität, wenn man Scherkräfte und ähnliches nahe der Singularität annimmt.
Ein fallender Beobachter kann sehr wohl von Informationen von innerhalb des EH erreicht werden

@Seeker: Glaube du hattest das erwähnt... Du benötigst außerhalb der Masseansammlung ein Materiedefizit zum herausbilden einer Singularität, nicht eines EHs.

Ein sphäroide EH Erscheinung in der Materie ist, fällt nicht zwangsläufig auch zu einer Singularität zusammen... der EH z.B. könnte sich alternativ ausbreiten oder der Raum expandieren. Von außerhalb merkt man nichts vom Volumenzuwachs innerhalb der kleinen Kugel, wegen eben der EH Effekte.
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von gravi » 31. Jul 2012, 20:06

Freunde,

ich stoße mich noch immer daran, dass geglaubt wird, unser Kosmos sei nichts anderes als ein Schwarzes Loch.

Einige Argumente hatte ich ja schon erwähnt. Noch eines: SL's rotieren, ein reines Schwarzschildloch wird in der Natur nicht zu finden sein. Einverstanden? Gut, aber unser Universum rotiert definitiv nicht (wie Gödel es seinerzeit vermutete), denn rotierende Objekte können nicht (beschleunigt) expandieren.

Innerhalb des EH's ist es wohl auch kaum möglich, sich frei in jede beliebige Richtung zu bewegen, im Gegenteil, man wird zum Gravitationszentrum hin gezwungen und es gibt keine Kraft, die sich dem widersetzen könnte (ich habe bewusst das Wort Singularität vermieden).

Jedenfalls kann ich mich mit der Vorstellung nicht anfreunden, unser Universum sei ein SL. Letztere sind für mich eine ganz andere, eigene Liga!

Netten Gruß
gravi
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von Skeltek » 7. Aug 2012, 02:40

Daß das Universum ein SL sein soll wurde so jetzt nicht erwähnt. Es ging mir mehr darum, ob derselbe Mechanismus für den EH verantwortlich sein könnte.
Überlege immer noch in welchen Worten ich das/die Frage am besten beschreiben soll.
Jede sphäroide Ansammlung von Materie bildet einen Potentialtopf... wenn man annimmt, daß die Materie hinter einem bestimmten Radius nicht zur Lageenergie beiträgt, dann würde man sich egal wo man sich im Universum egal in welche Richtung bewegt, IMMER bergauf im Potentialtopf bewegen(und diesen durch Verlagerung der eigenen Masse abflachen).

Der Gedankengang selbst läuft meinen eigenen Überzeugungen zuwider, allerdings bin ich inzwischen öfter als früher bestrebt, auch zunächst widersprüchlich unintuitive Annahmen durchzudenken...
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Re: Reise in ein Schwarzes Loch

Beitrag von Timm » 7. Aug 2012, 22:48

Jedem Horizont sein Mechanismus, da sollte man nichts durcheinander bringen. Schau dir mal den Rindler Horizont an.

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